Filmvorführung & Vortrag mit Jim G. Tobias…
Montag, 25. September 2017, 19.00 Uhr
Nach 1945 wurde Deutschland zum vorübergehenden Zufluchtsort für rund 200.000 Überlebende des Holocaust. Mitten im »Land der Täter« warteten sie auf einen sicheren Neuanfang außerhalb des kriegszerstörten Europas. Viele wollten nach Palästina. Doch der Staat Israel wurde erst im Mai 1948 gegründet Manche träumten aber auch von einer Zukunft in den klassischen Einwanderungsländern wie USA, Kanada oder Australien. Diese Staaten ließen jedoch lange Zeit nur wenige Zuwanderer einreisen. Die westliche Welt war zwar bereit, das Verfolgungsschicksal der Juden anzuerkennen, aber nicht willens, ihnen ein neues Zuhause zu geben. Trotz mancher Vorbehalte innerhalb der australischen Bevölkerung gegenüber den jüdischen Immigranten erlaubte die australische Regierung bis zur Mitte der 1950er Jahre letztlich rund 17.000 Überlebenden des Holocaust die Einreise nach »Down Under«.
Jim G. Tobias sprach mit Zeitzeugen, die seit über einem halben Jahrhundert in Sydney und Melbourne leben, und recherchierte in australischen sowie US-amerikanischen Archiven. »Neue Heimat Down Under« erzählt die nahezu unbekannte Geschichte verzweifelter, entwurzelter Juden und ihres Wunsches nach Sicherheit, der sie schließlich nach Australien brachte.
Jim G. Tobias ist Historiker und freier Journalist. Er leitet das von ihm mitbegründete Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts; seine Publikationen erscheinen u. a. im ANTOGO Verlag, Nürnberg.
Veranstaltungsort
Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18
Eintritt: 6,– Euro
Schüler, Studenten und München-Pass-Inhaber frei. Anmeldung erbeten unter (0 89) 202400-491 oder per
E-Mail karten@ikg-m.de
Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München & Oberbayern
Bild oben: Bis zu zwei Monaten betrug die Reisezeit nach Australien. Mit der „Eridan“ erreichten im Januar 1949 zahlreiche jüdische DPs endlich den Hafen von Sydney. Foto: State Library of New South Wales