Gedenken und Erinnern beginnt in unserer Nachbarschaft

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Zum vierten Monat des Gedenkens in Hamburg-Eimsbüttel vom 20.4. bis 31.5.2017…

Wie notwendig gerade in heutiger Zeit das Erinnern an die Zustände unter einem anti-demokratischen Regime ist, beweist die kürzlich erhobene Forderung eines rechtsextremen Politikers nach einer grundsätzlichen Kehrtwende in der Erinnerungspolitik und -kultur, in der Erinnerung, Gedächtnis und Gedenken keine Rolle mehr spielen sollen. Gegen demagogische Vereinfacher und Verdränger richtet sich das Programm des Monats des Gedenkens in Hamburg-Eimsbüttel nun zum vierten Mal. Rund 60 Veranstaltungen werden zwischen Ende April und Ende Mai stattfinden, die die Erinnerung an das Schicksal der Verfolgten und der Widerständigen wachhalten sollen.

Die Gedenkveranstaltungen zu den Kindern vom Bullenhuser Damm am 20. April bilden wieder den Auftakt. Am 22. April ruft die Bürgerinitiative Grindelhof zur Stolperstein-Putzaktion auf, in der Apostelkirche wird am 23. April an die Schicksale der Displaced Persons erinnert, um Forschungen zu den „Euthanasie“-Verbrechen geht es am 25. April im Buchladen in der Osterstraße, über die Schwierigkeiten der ersten Generation nach dem Holocaust in der Lesung mit Jan Rosenbaum und Miriam van Santen bei Frank & Pape am 26. April, in Niendorf wird am Mahnmal „Tisch mit zwölf Stühlen“ am 30. April an Hamburger Widerstandskämpfer*innen erinnert. Zur Marathonlesung am 10. Mai zur Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 werden wieder Schulklassen und viele andere Menschen aus den Büchern verfolgter und verbannter Autor*innen lesen. Am selben Tag wird in der HafenCity der Gedenkort für die deportierten Hamburgerinnen und Hamburger eröffnet. 

Der Monat des Gedenkens kann auch ein „Projekt Aufklärung“ sein. Während in manchen öffentlichen Foren nur noch gehetzt und verleumdet wird, haben wir Vertrauen in die Macht des öffentlichen Gesprächs – und notfalls auch des öffentlichen Streits. Gelegenheit dazu gibt es am

Montag, 24. April 2017 um 18.30 Uhr bei unserer Eröffnung mit Gästen in der Universität mit Dr. Detlef Garbe, Ruben Herzberg, Prof. Dr. Susanne Rohr und Prof. Dr. Axel Schildt mit einer Podiumsdiskussion
… Bestimmt keine „Wende um 180 Grad“ – Gedenkarbeit derzeit und in Zukunft,
zu der die Arbeitsgemeinschaft in Zusammenarbeit mit dem AStA der Universität Hamburg einlädt. Ort: Universität Hamburg, Fachbereich Sozialökonomie (ex-HWP), von-Melle-Park 9.

Die Eimsbütteler*innen und alle Hamburger*innen sind herzlich eingeladen, sich an den Veranstaltungen und Aktionen im gesamten Bezirk Eimsbüttel zu beteiligen.

Mehr Informationen unter www.gedenken-eimsbuettel.de

Bild oben: © Yo Loewy/Monat des Gedenkens Hamburg-Eimsbuettel