Die Verhaftung der sechs Verdächtigen im Mordfall Muhammad Abu Khdeir führte am Montag (7.7.) zu Unruhen in verschiedenen arabischen Ortschaften in Israel, insbesondere in Ost-Jerusalem…
Etwa 15 schweigende Proteste fanden in arabischen Kommunen statt, ohne dass es zu Zusammenstößen kam. Eine Gruppe rechtsgerichteter jüdischer Israelis, die Rache für die drei ermordeten Jugendlichen forderten,
sorgten in der Hauptstadt ebenfalls für Unruhen. In der Nachbarschaft Shuafat, aus der der ermordete Muhammad stammte, bewarfen etwa 100 maskierte arabische Jugendliche Polizisten mit Steinen. Ähnliche Szenen wurden aus Abu Tur und Hizma (Jerusalem) berichtet.
In Tel Sheva, einer Beduinen-Siedlung in der Nähe Beershevas, bewarfen maskierte Demonstranten Molotov-Cocktails und Steine auf Autos an der Zufahrtsstraße zur jüdischen Ortschaft Omer. Mehrere Fahrzeuge wurden beschädigt. Die Polizei nahm 12 Tatverdächtige fest.
Zusammenstöße zwischen der Polizei und Demonstranten gab es auch in den Ortschaften Shfaram, Iksal bei Nazareth, Arraba (Galiläa), Kiryat Shmona, Tamra und Qalansawe. Der Bürgermeister des Ortes Qalansawe, Abed Salameh, sagte: „Ich bedauere den verursachten Schaden, in meinem eigenen Namen und im Namen aller Bewohner der Stadt.“ Salameh sagte weiter, dies sei das erste Mal, dass er so etwas erlebe. Er vermute, dass sich über Jahre angestaute Wut entladen habe.
In einer Stellungnahme zu den Verhaftungen äußerte sich Ministerpräsident Benjamin Netanyahu auch zu den nachfolgenden Unruhen. Er sagte: „Wir werden auch die Taten der so genannten „Preisschild“-Gruppe nicht akzeptieren und zulassen, genauso wie wir gegen Molotov-Cocktails, gegen Steinwürfe und Straßen-Blockaden vorgehen. Wir werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln das Gesetz durchsetzen. Ich rufe alle Seiten dazu auf, sich der Verantwortung zu stellen und nichts vorschnell zu unternehmen, das die Lage verschärfen könnte.“
ynet, Amt des Ministerpräsidenten, 07.07.14, Newsletter der Botschaft des Staates Israel