Israel und seine Siedler: In Erwartung des Messias

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Sie sind überzeugt von ihrem Auftrag: das Land, das Gott den Juden verheißen hat, zu besiedeln und zu bebauen, um es auf die Ankunft des Messias vorzubereiten. Die Siedler im Westjordanland erscheinen regelmäßig in den Nachrichten und Kommentaren als eines der Haupthindernisse für den Frieden im Heiligen Land…

Warum ist Israel nicht bereit die Westbank aufzugeben?

Ein Film von Richard C. Schneider

Entstanden ist der harte Kern der Siedler aus der „Gush Emunim“-Bewegung der 60er und 70er Jahre. In ihrer religiösen Überzeugung sind diese Gruppen immer radikaler, um nicht zu sagen extremistischer geworden. Die Jüngeren sehen sich häufig nicht mehr als Staatsbürger Israels.

Israel ist keine Jüdischer Staat – so die Siedler

In ihren Augen ist Israel kein jüdischer Staat mehr, sondern ein Staat von „Israelis“, der nur noch den Interessen der Araber diene. Nur sich selbst sehen sie als echte Juden an, als die wahren Besitzer des Landes, und nicht einmal vom israelischen Obersten Gericht lassen sie sich dieses Recht nehmen.

Der Film ist eine Gelegenheit, die Geschichte der Siedler und einige von ihnen kennenzulernen und sich ein Bild zu machen von ihren politischen wie religiösen Vorstellungen und Zielen.

9 Kommentare

  1. Netanyahu erhält Post von 700 Rabbinern und rabbinischen Studenten, die den fortwährenden Siedlungsbau verurteilen, da er eine Friedenslösung in Nah-Ost verunmöglicht und besonders die neue Erschließung des E1 Gebietes.

    Netanyahu receives letters from more than 700 Jewish clergy protesting settlement expansion
    More than 700 letters drafted by Jewish rabbis, cantors, and rabbinical students around the world express fears the E-1 plans will be ‚final blow to a peaceful solution‘ and also voice concern that it ‚damages the critical relationship between Israel and the United States.‘

    http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/netanyahu-receives-letters-from-more-than-700-jewish-clergy-protesting-settlement-expansion.premium-1.492483

  2. Grundsätzlich ist, es so, dass nicht nur Juden, sondern auch Christen und Muslime den kommenden Messiahs erwarten, was an sich eine gute Sache ist, weil dann irgendwann tatsächlich mal Frieden sein könnte.

    Wo es steht, dass Israel nur den Glaubens-Juden versprochen wurde, kann ich jedoch nicht ganz nachvollziehen, da meines Wissens das Land den Nachkommen Isaacs versprochen wurde. Diese sind aber heute mehrheitlich keine Juden mehr, glauben aber durchaus an Gott. Man bedenke, dass in der frühen Phase des Christentums nur Juden/Hebräer konvertieren konnten, und zudem Jesus selbst ein Nachfahre König Davids war.

    Ansonsten geht die Mehrheit der heute lebenden Juden in der westlichen Welt laut meiner Kenntnis auf das konvertierte Khazarenreich zurück, sprich eine genetische Nachkommenschaft zu Isaac ist zweifelhaft.

    Ferner ist es sicher ein Problem der Begriffe. Im Deutschen (laut Wikipedia) ist der Begriff Jude an Jehūdāh angelehnt und meint im weitesten Sinn den genetischen Stamm Juda und eben nicht alle Stämme und Glaubensjuden.

    Im Talmud ist das anders, da dort mit Juden eben halt auch die Nachkommen Isaacs und Jakobs, sowie Glaubensjuden einbezogen werden. Der Talmud ist aber widerum nicht die Torah.

    Es entsteht also zwangsläufig immer wieder ein Konflikt, zwischen Glaubensjuden, dem Stamm Juda und eben den anderen physischen Nachkommen Isaacs. Quasi ein Erbstreit, der seit knapp 2000 Jahren ausgetragen wird.

    Ferner entsteht aber auch ein Konflikt innerhalb der jüdischen Glaubensrichtungen, weil es nicht nur einen Glauben gibt, sondern sehr viele verschiedene Ausrichtungen. Es gibt z. Bsp. orthodoxe Juden, die lehnen die Existenz des Staates Israels strikt ab, weil die Rückkehr erst mit Erscheinen des Messiahs stattfinden soll.

    Wer von denen hat nun Recht?

    Nunja aber wer denn mal die Prophezeiungem liest, der weiß, dass ja ein Königreich Gottes auf Erden kommt, sprich Nationalstaaten verschwinden. Warum also das geographische Israel beanspruchen, wenn man doch daran glaubt, dass sowieso ein weltumfassendes Königreich Gottes existieren wird, das keine Grenzen hat?

    Ist doch ein Widerspruch an sich, ein Land zu beanspruchen und mühsam zu erkämpfen, nur um es danach wieder aufzugeben.

  3. Die US-amerikanische Judenheit (besonders orthodoxe) befindet sich bekanntlich auf der untersten intellektuellen Stufe, verglichen mit der aus dem „Rest der Welt“. Genauso – wie letztlich allen Amis – fehlt denen heute schlicht eine gewisse Blutzufuhr und frischer Wind (Isoliertheit), wie dieses zwangsläufig auf der eurasisch-afrikanischen Landmasse stets stattgefunden hatte (und immer weiter noch tuht).

    Es nimmt also nicht wunder, dass dann besonders deutsche Israelpolitik-Kritiker vom fernen California aus, zu „Antisemiten“ der schlimmsten Sorte abgestempelt werden (‚Wir legen fest, was ist… !‘). Gewissermaßen als Entlastungsreaktion darauf, dass nun LEIDER wieder Obama Präsident geworden ist…

    In dem hiesigen thematischen Zusammenhang erlaube ich mir einen Leitartikel von Harald Martenstein (berliner Tagesspiegel) vom 9. Dez. zu zitieren, s.u. (…klarer Fall, auch der wäre für diesen Ami-Rabbi ein ganz furchtbarer „Antisemit“).

    Seien wir ehrlich – man kann sich heute wirklich freuen, dass es neben dem amerikanischen und israelischen auch ein (west)-europäisches Judentum (wieder) gibt, welches eine eigene Sichtweise seiner Meinung vertritt !

    H.M. :
    “ MESSIAS GESUCHT
    Einer der eindrucksvollsten Menschen, die ich getroffen habe, war der Gewerkschafter und Trotzkist Jakob Moneta. Er ist vor ein paar Jahren gestorben, mit Mitte neunzig. Moneta war in der frühen Bundesrepublik ein mächtiger Mann, bei der IG Metall, und als Kopf der unabhängigen Linken, die mit den Kommunisten nichts am Hut hatten, aber denen die SPD zu kapitalismus-freundlich war.

    Moneta war Jude. In den 40er Jahren lebte er in Palästina, Tel Aviv, saß zeitweise im gleichen Knast wie der spätere General Mosche Dayan, die Gründung von Israel hat er miterlebt. Er konnte viel davon erzählen, wie man den (arab.) Palästinensern ihr Land abgenommen hat, wenn es nötig war, auch mit Gewalt. Das wollte er, als Marxist, nicht mitmachen. Von ihm, dem Sohn eines Rabbiners, weiß ich, dass ultrareligiöse Juden glauben, die Grenzen des Staates Israel seien von Gott persönlich gezogen worden. Die sogenannte Westbank, das Restgebiet der (arab.) Palästinenser, gehört nach Gottes Wille dazu. Da gibt es natürlich nichts zu verhandeln.

    Die Vorstellung, dass Gott nichts Besseres zu tun hat, als sich in seinem Himmel über die Landesgrenzen seines Lieblingsvolkes Gedanken zu machen, gehört zu den besonders bizarren Ausprägungen von religiösen Wahnsinn. Dieser Wahnsinn regiert zur Zeit Israel. Deshalb werden die Grenzen permanent, Schritt für Schritt, mit Gewalt oder ohne, nach vorne geschoben. Ein Anlass findet sich immer. Die neu besiedelten – im Klartext: eroberten – Gebiete werden mit einer Schutzmauer umgeben. Jetzt beginnt man, das Restgebiet der Araber in der Mitte zu durchtrennen. Damit wird jeder Gedanke an einen Staat Palästina zur Illusion. Und natürlich wird es so niemals Frieden geben, nur den totalen Sieg der einen oder anderen Seite. Denn dass zwei Völker Frieden schließen, solange das eine immer wieder Dörfer und Städte auf dem Gebiet des anderen errichtet, nun, das ist wohl ausgeschlossen. Es ginge selbst dann nicht, wenn die (arab.) Palästinenser Israel morgen voll und ganz anerkennen. Welches Israel denn? Wo die Grenzen Israels liegen, kann kein Vertrag der Welt regeln, es liegt allein in Gottes Hand.

    Kürzlich war ich wieder einmal in Tel Aviv. Die Stadt wirkt ärmer und heruntergekommender als vor ein paar Jahren, Mieten und Preise können Normalverdiener kaum noch bezahlen. Die Zahl der Religiösen wächst, sie haben viele Kinder. Ein mächtiges Land, das seine Grenzen nach eigenem Geschmack festlegt – manchmal klappt das. Aber Israels Macht ist zu großen Teilen von seinen Verbündeten geborgt, die es hochmütig zu behandeln pflegt und deren Laune immer schlechter wird. Eigentlich kann man nur beten. Vielleicht hat Gott ein Einsehen, und schickt einen zweiten Nelson Mandela, als Messias. “

    …wenn man also für diesen Text zum semitischen ‚Antisemiten‘ wird – na dann bitteschön, wahrscheinlich genauso bizarr, wie der augenblicklich neue „Goldrausch in Kalifornien“ – – –

    Einer der eidrucksvollsten

  4. Was ist denn hier los? Haut euch mal mit einem Hammer auf den Finger dann wisst ihr was Realität ist! Messias Messias Messias…kauft euch ein Teleskop, dann seht ihr wie unwichtig ihr seid..

  5. Adoni Zion,
    der Herr der Heerscharen wird den „letzten Kampf“ erst dann aufnehmen, wenn er die leider recht vielen Flodder-Familien des Stammes Jehuda ausgetilgt hat, von denen auch hier einige ihrer Abkömmlinge ihre Schreibseleien absetzen…

  6. Das jüdische Volk sehnt sich seit Jahrtausenden nach dem Messianischen Reich. Jetzt ist die Zeit zum letzten Kampfe! Der Gott der Heerscharen steht zu seinem Stamm Yuda!
    Am Yisrael Chai!

  7. MP Netanjahu hat neulich gesagt, dass Israel ein jüdischer Staat ist, und wo noch nicht, müsse daran gearbeitet werden.
    Es ist falsch, diese Bestrebungen nur auf die Siedler zu reduzieren.
    Umfragen haben bereits ergeben, dass die Mehrheit der Israelis sich einen jüdischen Staat wünschen, und es sollen sogar Israelis arabischer Herkunft dabei sein.

  8. da wird sich der Messias aber freuen wenn er sieht, mit welchen mittel man sich das land da so angeeignet hat.

  9. „Israel ist kein Jüdischer Staat – so die Siedler“

    letztlich traute Gemeinsamkeit?

    http://www.presstv.ir/detail/2013/01/01/281301/map/

    Zitat:

    „A textbook has been published in Britain that includes a map of the Middle East with “Occupied Palestine” pinpointed on it instead of the Israeli entity.

    The textbook was issued by Garnet Education, an independent English-Language Teaching (ELT) instructor in Britain. The textbook contains a map with “Occupied Palestine” in place of Israel, according to media reports.

    It is entitled ‚Skills in English Writing Level 1‘, which includes a map of the Middle East.“

    Die genannte Karte ist in die angegebene URL des iranischen Nachrichtenkanals eingefügt.

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