„Unsere Einheit ist unser Anker“

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Grußwort des Präsidenten des Staates Israel an die jüdischen Gemeinden in der Diaspora zu Rosh ha-Shana 5773, September 2012…

Am Vorabend des neuen Jahres ist es mir ein besonderes Vergnügen, den jüdischen Gemeinden in der Welt von ganzem Herzen die besten Wünsche zu übermitteln – auch im Namen Ihrer Brüder und Schwestern in Israel und voller Ungeduld, mit Hoffnung und Optimismus in ein neues Jahr aufzubrechen.

Als kleines Land mit so wenigen natürlichen Ressourcen sind wir gleich doppelt stolz auf die menschlichen Ressourcen, die Israel geschaffen hat und die das wertvollste Kapital darstellen, das ein Land sich nur wünschen kann. Auf unserem Boden wachsen Nobelpreisträger und der Geist von Innovation, Kreativität und Risikobereitschaft. Diese Erfolge haben uns an die Spitze wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen gebracht und sind Ursprung unseres Images als Startup-Nation. Wir finden bahnbrechende Lösungen für Themen wie Wasser- und Nahrungsmittelknappheit und loten dabei in der Forschung und Entwicklung immer neue Grenzen aus, die unser Leben revolutionieren werden – wie etwa in der Hirnforschung, die verspricht, noch unentdeckte Mysterien des menschlichen Gehirns zu entschlüsseln, und damit zum Wohle der Menschheit beizutragen.

Wir betrachten die jüdischen Gemeinden in der Welt nicht nur als unsere Großfamilie, sondern auch als gleichberechtigte Partner, und fühlen, dass es unerlässlich ist, dass unsere fest verwurzelten jüdischen Bande weiterhin geschützt und kultiviert werden. Die junge Generation ist das Versprechen für unsere Zukunft, und ihr Engagement für den Bau einer besseren Zukunft für Juden in Israel und überall auf der Welt ist der Schlüssel zu unserem Erfolg. Bildungsprogramme, regelmäßige Besuche in Israel, Erfahrung aus erster Hand und Treffen von Mensch zu Mensch haben ihren Eindruck hinterlassen und dienen dazu, die Brücken zu bauen, die uns verbinden.

Diese Brücken sind fest im Erbe der Werte verankert, die wir teilen. Über die Verpflichtung hinaus, die wir einander gegenüber verspüren, dürfen wir niemals aufhören, uns an unsere Pflicht zu erinnern, die Welt um uns herum zu verbessern und damit das grundlegende jüdische Konzept des Tikkun Olam zu verwirklichen. Im Laufe der Geschichte hat das jüdische Volk sein größtes Talent zur Entwicklung der Gesellschaft beigetragen – die Unzufriedenheit. Im ständigen Streben nach einer besseren Zukunft hat unser Volk Ergebnisse erzielt, auf die es stolz sein kann. Heute wahren wir dieses Erbe durch unsere Verpflichtung zu moralischen Werten, unseren Wissensdurst und unser eisernes Streben nach Frieden. Es ist diese Mission, auf unsere einzigartige Weise unermüdlich am Marsch der Menschheit teilzunehmen, die uns vereint.

Einmal mehr stehen wir an der Schwelle zum neuen Jahr vor den alten Säulen der Moral, des Wissens und des Friedens und betrachten die Herausforderungen und Möglichkeiten, die vor uns liegen, und blicken auf die Zukunft unseres Volkes und der Welt. Unsere Einheit ist unser Anker, unsere moralische Mission ist der Wind, der uns vorwärtsbringt. Beide werden uns helfen, den Weg zu mehr Wachstum, Sicherheit und Wohlstand für das jüdische Volk zu finden – und zu einer besseren Zukunft für die Menschheit insgesamt.

Liebe Freunde,
aus Jerusalem wünsche ich dem jüdischen Volk überall auf der Welt ein glückliches, friedliches, gesundes und erfolgreiches Jahr.

Shana Tova u-metuka!
Shimon Peres

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