Seltsames in 3sat Kulturzeit

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In einer Diskussion über die Verleihung des Adornopreises an die modische, linke Philosophin Judith Butler, die Hamas und Hizballah als linke soziale Organisationen sieht, versuchte Tina Mendelsohn, Moderatorin der 3sat „Kulturzeit“ Salomon Korn aus der Ruhe zu bringen, was ihr nicht gelang…

Von Karl Pfeifer

In der Einleitung griff sie Stefan Kramer, den Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland an, was ihr gutes Recht ist. Jedoch fand sie es wichtig zu erwähnen, dass Stefan Kramer zum Judentum konvertiert ist.

Wir Juden machen keinen Unterschied, wer konvertiert ist, der ist Jude und er darf auch nicht daran erinnert werden, dass er nicht immer Jude war.

Im Talmud steht geschrieben: „Wenn ein Nichtjude jetzt um eine Konversion ansucht, wird er gefragt: Warum willst Du das? Weißt Du, dass Juden leiden und unterdrückt werden, ins Exil verbannt sind und von Leiden geplagt werden? Antwortet er, „ich weiß es“ wird er zugelassen.“ Talmud, Yevamot

Frau Mendelsohn glaubt, mit dem Hinweis, auf seine Konversion, ein Argument gegen Herrn Kramer zu haben. Dabei stört sie das nicht, dass dies an Rassismus grenzt.

Link zur Sendung:
http://www.3sat.de/mediathek/?display=1&mode=play&obj=32252

4 Kommentare

  1. Salomon Korn antwortete Frau Mendelsohn mit Augenmaß. Der Boykott Israels hat nichts mit Kritik zu tun.
    Ich denke, die Boykottierer wollen „die Beseitigung eines Krebsgeschwürs“, d.h. des „künstlichen Staates Israel“. Das ist die Grundlage der Ideologie von Hamas und HizbAllah. Wenn das linke Bewegungen sind, wie das Dr. Butler behauptet, dann kann mit der gleichen Logik auch der deutsch-österreichische Nationalsozialismus als links definiert werden.

    Am 22. November 1948 fand in Paris die 207. Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen statt. Henry Cattan, Vertreter des Arabischen Komitees (AHC) sprach im Namen der palästinensischen Araber und machte sich lustig über die Vorschläge des Vermittlers Ralph Bunche, die „auf die politische und ökonomische Vernichtung der Araber Palästinas abzielen zugunsten einer fremden Minderheit“. Der Krieg der jetzt in Palästina gekämpft wird, kann nur gestoppt werden, wenn seine Ursachen beseitigt werden, argumentierte er, nämlich in dem das Prinzip der Teilung verworfen und anstatt des künstlichen Staates Israel („der größte Verrat der Weltgeschichte“) ein vereinter arabischer Staat in ganz Palästina etabliert und „alle terroristischen Zionisten die ins Heilige Land kamen“ ausgewiesen werden. „Der arabische Widerstand gegen die Schaffung eines jüdischen Staates in Palästina folgt einem Gesetz der Natur, das man vergleichen kann dem Widerstand des menschlichen Körpers gegen ein Krebsgeschwür“, Cattan resümierte: „Dieser Widerstand wird fortgesetzt bis das Krebsgeschwür vernichtet ist.“

  2. Aus diesem Gesagten kann man die Logik der Frau Mendelsohn festhalten: Menschen dürfen sich zu Israel nur äußern, wenn sie ausschließlich geborene Juden sind und Israel kritisieren, denn ansonsten lehnen sie sich ja auch alle weit aus dem Fenster. Was für eine neue Erkenntnis!

  3. Originalton Tina Mendelsohn: >>Judith Butler, die renommierte amerikanische Philosophin und Expertin für Gender-Studies, der am 11. September in Franfkurt der Theodor W. Adorno-Preis verliehen werden soll, sei eine “Israelhasserin”, sie auszuzeichnen sei “kein bloßer Fehltritt”. Das sagt der Generalsekretär des Zentralrates der Juden, Stefan Kramer, der übrigens im erwachsenen Alter zum Judentum konvertiert ist, warum ausgerechnet er sich so aus dem Fenster lehnen muss. Es gibt in allen Ländern jüdische Antizionisten, Juden, die oftmals sehr emotional Kritik üben an Israel. Darf man das nicht? Nicht in Deutschland? Wir sprechen jetzt mit einem sehr anerkannten Vertreter des deutschen Judentums, mit Salomon Korn…<<

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