Israelische Jugendliche gewinnen 2. Platz bei Erfinderwettbewerb

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Die Idee der Großmutter eines 14-jährigen Yeshiva-Schülers aus Yeroham bescherte dem Enkel und seinen fünf Freunden den zweiten Platz beim internationalen Wettbewerb für junge Wissenschaftler, der FLL Global Innovation Competition, in Washington…

Die Idee: Ein Röhrchen, welches man durch Knicken aktiviert, sodass sich Chemikalien vermischen und Kälte erzeugen, und so z.B. das Essen in einem Picknick-Korb kühl halten. So erfanden die Jugendlichen den FreezeStick, der auch in der Medizin oder anderen Bereichen zum Einsatz kommen könnte.

Es ist das erste Mal, dass Israelis in dem FFL Wettbewerb teilgenommen haben und gleich 250 andere Teams geschlagen haben. Die sechs Jungen bekamen ein Preisgeld von 5.000 US$ um einen Prototyp herzustellen und damit einen Investor zu finden, der das Patent für den FreezeStick anmeldet.

Der Enkel Tidhar Gavon und seine Freunde Eilon Ben-Hamu, Naftali Deutsch, Dvir Cohen, Eitam Aharon und Yedisya Freundlich wurden nach ihrer Rückkehr aus den USA von Wissenschaftsminister Daniel Herschkowitz empfangen. Er sagte, dass „über den Tellerrand schauen“, wie es die Teenager gemacht haben, einfache und gute Erfindungen zustande bringen könne, an die niemand zuvor gedacht hat. Dieser Sieg sei auch das Ergebnis der Wissenschaftserziehung, in die das Ministerium viel investieren würde.

Die Yeshiva-Schüler haben schon lange großes Interesse an Chemie gezeigt und waren zuvor bereits einmal Teilnehmer eines ministeriumsfinanzierten Wissenschafts- und Technologie-Cubs.

Den ersten Platz gewann ein US-Team, das einen Barcode entwickelt hat, der auf gefrorenem Fleisch oder Geflügel angebracht, aufzeigt, ob das Fleisch zuvor bereits einmal aufgetaut und wieder eingefroren worden war und somit ungenießbar geworden ist.

JPost,05.07.12, Newsletter der Botschaft des Staates Israel

3 Kommentare

  1. Noch was: das Herzstück der zu konstruierenden Roboter, von der LEGO-Aktiengesellschaft, die mit ihren Produkten Milliarden-Umsätze macht, kostet im deutschen LEGO-online-shop läppische 160 Euro. Ohne Akku (57 Euro). Ohne benötigte Sensoren (Auswahl hier: http://shop.lego.com/de-DE/MINDSTORMS-NachThemenwelt?CMP=KAC-GOOGEU&HQS=lego+mindstorms). Anderes Zubehör ist auch nicht umsonst zu haben, aber mit schätzungsweise ca. 500 Euro Einsatz dürfte sich schon was bauen lassen. Dass der „Wettbewerb“ damit nur etwas für Kinder rel. gut betuchter Eltern ist, dass LEGO bei angegeben 250 Teams schon vorab einen Umsatz von (mindestens) ca. 125.000 Euro macht, auch.

    LEGO beteiligt sich allerdings auch an einem anderen Wettbewerb für Schulkinder, der von Google durchgeführt wird: dem „Google Wissenschaftswettbewerb“. Dessen Bedingungen ermöglichen auch die alleinige Nutzung – falls vorhanden – von schuleigener hardware oder der von Freunden und Bekannten und, logisch, frei verfügbarer Google-software; da kommt es also nicht darauf an, vorab lauter Zeug zu kaufen, das hinterher kaum noch viel Sinn macht (außer es lässt sich weiterverkaufen), und der Geldbeutel der Eltern spielt keine Rolle.
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    Die Gewinner dieses Jahres werden unter 15 „Finalisten“ aus aller Welt (http://www.google.com/events/sciencefair/index.html) am 23. Juli gekürt. Vorab haben schon zwei 14jährige Boys aus Swaziland gewonnen, s. http://finance.yahoo.com/news/swaziland-team-wins-first-scientific-150500881.html.

    Vielleicht sollte sich LEGO von seinem „Partner“ Google bei seinem „Erfinderwettbewerb“ davon inspirieren lassen, anstatt den Verkauf seiner Produkte mit dieser Masche, auf die zumindest eine Regierung samt Wissenschaftsminister hereinfiel, rel. wohlfeil (andere weltumspannende Reklame ist erheblich teurer) anzukurbeln.

  2. Die Yeshiva-Schüler haben schon lange großes Interesse an Chemie gezeigt und waren zuvor bereits einmal Teilnehmer eines ministeriumsfinanzierten Wissenschafts- und Technologie-Cubs.

    Den ersten Platz gewann ein US-Team, das einen Barcode entwickelt hat, der auf gefrorenem Fleisch oder Geflügel angebracht, aufzeigt, ob das Fleisch zuvor bereits einmal aufgetaut und wieder eingefroren worden war und somit ungenießbar geworden ist.

    Denke, dass dem einen oder anderen Hochbegabten diese Art der Anerkennung für wissenschaftlich hervorragende Leistungen den richtigen Weg zu Studium und Karriere aufzeigt. Motivation, Impuls und Basis für ein erfolgreiches Leben ist.

    Kompliment, Respekt und Gratulation an die Preisträger!

  3. Dazu wäre zu sagen samt notwendiger Polemik:
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    der Fairness halber sei anzumerken, dass der sog. Erfinderwettbewerb nichts anderes ist als die clever aufgezogene Werbekampagne eines gut auf dem Spielzeugmarkt eingeführten Herstellers und Vermarkters von Kunststoffpressteilen, als Kinderspielzeug. Die Grundidee dazu fußt übrigens letztlich auf Ãœberlegungen des Erfinders des „Kindergartens“, des Pädagogen Friedrich Fröbel (1782 – 1852).
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    Auskunft gibt:
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    http://de.wikipedia.org/wiki/First_Lego_League
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    Das israelische Team stellt sich und seine Idee in diesem Video dar:
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    http://www.youtube.com/watch?v=Nv9AeGRe5BA
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    Gut gemacht der Clip, wirklich, und Glückwunsch an die Kinder, trotz Vorbehalten. Denn:
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    Die Verquickung von öffentlichen, also eigentlich ausschließlich mit Steuergeldern zu finanzierenden Hochschulen mit Firmen wird zu Recht argwöhnisch beobachtet, aber diese Praxis, die, aus den USA stammend, anhand knapper Kassen auch hier immer mehr Mode wird, wirkt sich auf die Unabhängigkeit der Forschung nicht unbedingt positiv aus – und nun schleicht sich die Industrie über solche Hintertürchen wie diesen „Erfinder Wettbewerb“ der Firma LEGO auch schon in die Schulen ein.
    Zwar fällt das nicht unter das Verdikt „Kindesmissbrauch“, aber trotz aller schönen Worte der FLL ist Manipulation von Kindern zur Profitsteigerung auf jeden Fall im Spiel.
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    Wenn die Regierung von Israel das gut findet, denn im Newsletter ihrer Botschaft wurde der Bericht ja veröffentlicht, so ist das ihre Sache. Zu konstatieren wäre aber, dass Kinder nicht als Werbeträger herhalten sollten… es beschneidet ihre Freiheit.
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    Wenn, beispielsweise, McDonald oder Coca-Cola oder Apple oder Microsoft oder sonstwer sich Ähnliches ausdenken und Kid damit ködern, ist das anschließend, so israelische Kinder da mal nen Preis gewinnen, vermutlich auch beglückt aufgeführt im Newsletter der Botschaft.
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    Der speziell deutsche Wettbewerb „Jugend forscht“ ist zwar auch kein von Interessengruppen unabhängiger Wettbewerb, wie es wohl wünschenswert wäre, aber er hat nicht die sehr restriktiven Bedingungen des „FLL“, bei dem die Teilnehmenden gezwungen sind, eine rel. komplizierte Roboteranwendung allein aus LEGO-Steinen sich auszudenken, herzustellen und einzusenden, wozu Wikipedia bemerkt: „die Anzahl der verwendeten nicht-elektronischen Legoteile“ ist „unbegrenzt.“ Süßer die Kassen nie klingeln…
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    Wieviel Teams haben weltweit mitgemacht? Alle mussten einiges an Geld investieren, um die notwendigen LEGO-Produkte für die Roboterei sich zu beschaffen, ganz abgesehen von der intensiven Beschäftigung mit der schier unüberschaubaren LEGO-Produktpalette. Die Erlöse daraus decken vermutlich einen erheblichen Teil der Wettbewerbskosten, wenn nicht sogar ein Gewinn für die dänische Firma dabei unmittelbar herausspringt, langfristig sowieso durch das von positiven Reaktionen auf die Wettbewerbe gesteigerte Kaufinteresse für den früher oder später dazu werdenden Kunststoffmüll, der sich allerdings aber zuvor auch noch gut weiterkaufen lässt. So meldet soeben ein sehr bekannter online-Auktionshandel: „139.762 Ergebnisse gefunden für LEGO“, darunter so schönes Spielzeug wie etwa „LEGO 7913 Star Wars: Clone Trooper Battle Pack“.
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    Wirklich clever.

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