Bedingungsloses Grundeinkommen: Schweizer Volksinitiative startet im April 2012

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«Einer für alle – alle für einen» – klingt das nicht etwa nach Grundeinkommen? Seit jeher steht dieser Wahlspruch in lateinischer Sprache im Zenit der altehrwürdigen Bundeshauskuppel in Bern: Unus pro omnibus – omnes pro uno…

Wenn man den Spruch aktualisiert und auch die Bürgerinnen meint, dann symbolisiert er die gegenseitige Verantwortung der Menschen füreinander in einer Gesellschaft mit Fremdversorgung. Es scheint, als sei das Grundeinkommen im Geiste längst vorausgenommen worden.

Unus pro omnibus – omnes pro uno.

Am 21. April wird’s konkret: Mit einem grossen Fest in Zürich startet die eidgenössische Volksinitiative zum bedingungslosen Grundeinkommen. Folgenden Grundsatz möchte das Volksbegehren in der Verfassung verankern:

  • Der Bund sorgt für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens.
  • Das Grundeinkommen soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen.
  • Das Gesetz regelt insbesondere die Finanzierung und die Höhe des Grundeinkommens.

Zurzeit ist der Initiativtext bei der Bundeskanzlei in der Vorprüfung und wird in die Landessprachen übersetzt. Derweil kommen immer wieder Menschen auf uns zu und melden ihre Mithilfe an. Diese Unterstützung ist herzlich willkommen und dringend nötig, braucht es doch 100’000 Unterschriften, damit die Initiative zustande kommt. Wer mit anpacken, eine Veranstaltung organisieren oder eine Unterschriften-Aktion planen will, unterstützen wir gerne. Bitte schreiben Sie an  info@bedingungslos.ch.

Die Diskussionen ums Grundeinkommen laufen auf verschiedenen Ebenen: Am letzten Sonntag gab es in Bern eine Grundeinkommens-Werkstatt, im Hörpunkt auf DRS2 war das Grundeinkommen kürzlich grosses Thema, und viele weitere Veranstaltungen stehen an.

www.bedingungslos.ch

So ging auch die offizielle Website zur Volksinitiative online: Unter  www.bedingungslos.ch finden Sie alles Wichtige zur Volksinitiative: Initiativtext, Veranstaltungen und Kontakt zum Mitmachen. Die Unterschriftensammlung startet am 21. April. Selbstverständlich können bereits jetzt Unterschriftsbogen bestellt werden. Die französische und italienische Versionen der Website sind noch in Bearbeitung und werden Anfang April aufgeschaltet.

Die Website  www.grundeinkommen.ch bleibt weiterhin die umfassende Webseite zum Kulturimpuls Grundeinkommen im deutschsprachigen Raum.

In wenigen Tagen erscheint das Buch «Die Befreiung der Schweiz» von Daniel Straub und Christian Müller. Auf 120 Seiten verwandelt es die Utopie Grundeinkommen in einen konkreten Zukunftsentwurf für die Schweiz. Es erklärt in den Grundzügen die Idee, die Mechanismen und die möglichen Auswirkungen des Grundeinkommens – und setzt sich mit den Einwänden auseinander.

Zur Buchvorstellung sind Sie am Samstag, 25. Februar 2012 um 17 Uhr im Theater Neumarkt Zürich, herzlich eingeladen.

2 Kommentare

  1. Vermutlich liegt es nicht viel höher, alles andere wäre vermutlich auch kaum finanzierbar, aber es wäre für mich der richtige Schritt um solchen Firmen / „Menschen“, von denen es meiner Einschätzung und Erfahrung nach etliche gibt, das Wasser ab zu graben – das würde mich persönlich sehr freuen.

    http://blog.julisites.com/blog/deutsche-arbeitgeber-in-der-eu—kriminelle-ausbeuter-erster-klasse 

    Wahrscheinlich würde es auch die Gesellschaft befrieden; wichtiger wie in der Schweiz wäre allerdings in Deutschland eine solche Bewegung, da in der Schweiz die Rahmenbedingungen noch nicht so schlecht sind wie in D.

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