5 Jahre: Gilad Shalit 1826 Tage in Geiselhaft

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Zum fünften Jahrestag der Entführung von Gilad Shalit ist noch immer keine Einigung in Sicht, die eine Freilassung des israelischen Soldaten in Aussicht stellt. Noch immer verweigert die Hamas den Zugang des internationalen Roten Kreuzes und damit die Einhaltung „minimaler Anforderungen der internationalen Vereinbarungen und humanitären Bedingungen“, wie Israels Ministerpräsident Netanyahu bei einer Kabinettssitzung am Sonntag erklärte…

In Berlin forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Empfang der israelischen Oppositionsführerin Zippi Livni erneut die Freilassung Shalits.  Die Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas werden durch einen deutschen Vermittler geführt. 2009 war eine Lösung in greifbare Nähe gerückt, letztlich gab es jedoch keine Einigung darüber, welche palästinensischen Häftlinge im Tausch für Shalit freikommen sollten.

Die Familie von Gilad Shalit versucht unterdessen durch eine aggressivere Kampagne, die Verhandlungen voranzutreiben. So riefen Noam und Aviva Shalit alle Israelis dazu auf, eine SMS an Premier Netanyahu zu senden und einem Gefangenenaustausch zuzustimmen. Am Samstag hatten sich die Eltern und der Bruder an einen Zaun gegenüber des Amts des israelischen Premiers gekettet. An Pessach hatte die Familie Shalit den Sederabend auf dem Gehsteig vor Netanyahus Residenz verbracht. Gilads Bruder Yoel hatte gemeinsam mit seiner Freundin während der zentralen Feier zum Unabhängigkeitstag für Gilads Freilassung demonstriert und wurde daraufhin von Sicherheitskräften gewaltsam entfernt. Mehrmals hatte sein Vater Netanyahu vorgeworfen, mit dem Leben Gilads zu spielen.

Bis heute ist Gil’ad Shalits Aufenthaltsort unbekannt. Die Hamas verweigert selbst internationalen Vertretern den Kontakt.

Auch in Deutschland wurde der Entführung Shalits gedacht. Bundesaußenminister Guido Westerwelle erklärte: „Seit über 1.800 Tagen wird Gilad Shalit festgehalten. Seit 2009 gibt es kein offizielles Lebenszeichen mehr von ihm. Gilad Shalits Schicksal bewegt unsere israelischen Freunde, und es bewegt auch uns. Sein Martyrium muss endlich aufhören, seine Freilassung ist ein Gebot der Menschlichkeit. Das fordern wir von denjenigen, die ihn festhalten. Wir tun weiterhin das uns Mögliche, damit Gilad Shalit endlich freikommt.“

Francois Zimeray, französische Botschafter für Menschenrechte, ist der Meinung, dass eine Freilassung Shalits einen wichtigen Schritt in Richtung eines Palästinenserstaates bedeuten könnte.

In München verteilten Jugendliche des Jugendzentrums Neshama der Israelitischen Kultusgemeinde München auf dem Marienplatz Informationsmaterial mit der Geschichte Gilads  und sammelten Hunderte von Unterschriften für eine Petition an das Internationale Komitee des roten Kreuzes, die Vereinten Nationen und Amnesty International mit der Aufforderung, sich stärker für die Freilassung Gilads einzusetzen.