Im Frühjahr 2011 werden die Symphoniker, als eines der drei großen Hamburger Symphonieorchester, eine neue Konzertreihe auflegen, die den großen Musikstädten der Welt gewidmet ist. Eröffnen werden wir diese Reihe mit einem Konzert zu „Jerusalem“ am 19.04.2011 im Großen Saal der Laeiszhalle-Musikhalle Hamburg…
Als ambitioniertes Orchester und lebendiger Teil einer aktiven Musiklandschaft wollen wir mit dieser Reihe einen Dialog in Hamburg initiieren und uns der Fragestellung nähern, was es bedeuten könnte, eine Musikstadt zu sein. Das Konzertprogramm am Abend wird überwiegend Musik des 20. Jahrhunderts beinhalten, wie das Werk „Couleurs de la cité celeste“ von Messiaen, die „Totenfeier“ von Mahler oder das Stück „Recherche im Innersten“ von Peter Ruzicka.
Jerusalem ist seit 3000 Jahren von immerwährender Aktualität. Der zum Begriff gewordene Stadtname klingt seit Jahrtausenden. Die Übertöne dieses sehr spezifischen, zum Synonym des abendländischen Heilsversprechens gewordenen Klangs weisen weit über die irdische Existenz der Stadt im mittleren Osten hinaus. Die Gesamtheit der religiösen, literarischen, musikalischen und mystischen Überhöhungen, die die Stadt Jerusalem erfahren hat, bestimmt im Gegenzug seit jeher ihr konkret-reales Dasein. Diese besondere Wechselbeziehung zwischen dem irdischen und dem himmlischen Sein, kann als zutiefst musikalischer Vorgang aufgefasst werden, der in einer werdenden Musikstadt sinnvoller Weise nachgezeichnet und nachempfunden werden sollte. Die von uns gebetenen Experten werden aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln über die Faszination und über die Kraft referieren, die den spezifischen Klang der Stadt und die mythische Sehnsucht nach Jerusalem ausmacht.
Am Mittwoch, 13. April 2011 um 17.00 Uhr wird Prof. Izhak Englard im Moot Court der Bucerius Law School zum Thema „Recht und Gerechtigkeit im heutigen Jerusalem“ sprechen. Der Eintritt ist frei!
Prof. Izhak Englard, Präsident der Deutsch-Israelischen und Israelisch-Deutschen Juristenvereinigung und Richter am Supreme Court i.R., wird über die Problematik der aktuellen Rechtsprechung in einem wiedererrichteten jüdischen Staat vor dem Hintergrund der religiös-rechtlichen Tradition des Judentums. Der Vortrag wird auch die Frage der eschatalogischen Bedeutung des Staates Israel berühren. Izhak Englard, 1933 in Frankfurt am Main geboren, emigrierte 1951 nach Israel. Er gehört zu den bedeutendsten Vertretern seines Faches überhaupt. Er war Professor an der Hebrew University in Jerusalem, dabei Direktor des Harry Sacher Institutes für Gesetzgebung und Rechtsvergleichung in Jerusalem und Direktor des Instituts für Jüdisches Recht. Außerdem war er Mitglied des Obersten Gerichtshofes des Staates Israel. Darüber hinaus ist er Mitglied der Israelischen Akademie der Wissenschaften, Titularmitglied der Internationalen Akademie für Rechtsvergleichung und Träger des Israelischen Preises für Recht. Seine Publikationen umfassen das Schadensersatzrecht, einschließlich dessen philosophischer Grundlagen, die Rechtsfähigkeit und das religiöse Recht im israelischen Rechtssystem.
Jerusalem – Die Farben der himmlichen Stadt
Yoel Gamzou, Dirigent
Jean-Frédéric Neuburger, Klavier
Opernchor des Theater Bremen, Chor
Messiaen: „Couleurs de la Cité céleste“
Lampson: Symphonie Nr. 3
Ruzicka: „Recherche (- im Innersten)“
Mahler: Totenfeier
Dienstag, 19. April 2011, 19.30, Laeiszhalle, Großer Saal
Karten 8 bis 42 €
Weitere Informationen und Tickets: http://www.hamburgersymphoniker.de/artikel-55-st-konzertdetails-288.htm