Skandale um Justin Bieber

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Der  kanadische Klein-Mädchen-Götze Justin Bieber verursacht in Israel ein Skandälchen nach dem anderen. Paparatzi verfolgen den jungen Sänger auf Schritt und Tritt, nach Galiläa, zum Toten Meer und zur Klagemauer…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 13. April 2011 

Am Donnerstag wird Bieber ein ausverkauftes Konzert im Fußballstadion von Ramat Gan bei Tel Aviv geben, wo schon Leonard Cohen und andere Weltstars aufgetreten sind. In Tel Aviv schwang sich der Jungstar auf ein Moped, doch der Spaß endete fast mit einem Unfall. Bieber fuhr schnurstracks auf einen bulligen Fotografen zu und hätte ihn fast umgefahren, wenn der Israeli nicht den rücksichtslosen Mopedfahrer mit beiden Händen weggestoßen hätte. Der Fotograf erstattete Anzeige bei der Polizei, doch die habe gemäß dem Anwalt des angefahrenen Fotografen noch nicht beschlossen, ob sie den Weltstar verhaften oder wenigsten verhören sollte.

Einen „diplomatischen Zwischenfall“ gibt es auch wegen einem angeblich geplanten Treffen zwischen Bieber und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und seiner Frau Sarah. „Wir haben niemals ein Treffen mit dem Ministerpräsidenten gewünscht“, behauptet der Konzertmanagers Biebers gegenüber der Zeitung Jedijot Achronot. Dann hieß es, dass Juden aus Kanada und die Mutter des Managers darum gebeten hätten, ein Treffen mit Israels Regierungschef zu organisieren.

Netanjahu, so „eingeweihte Kreise“, wollte angeblich die Chance für ein wirkungsvolles Bild in den internationalen Klatschspalten nutzen. Also wurde beschlossen, zu dem Treffen von Bieber mit Netanjahu auch noch 50 Kinder aus grenznahen Ortschaften zum Gazastreifen einzuladen. Es handelt sich um jene Kinder, die aus ihrem Schulbus ausgestiegen waren, wenige Minuten ehe jener Bus von einer palästinensischen Panzerfaust getroffen wurde. Ein 16 Jahre alter Jugendlicher wurde am Kopf schwer verletzt. Bis heute kämpfen die Ärzte um sein Leben.

Doch einige 10 und 12 Jährige aus Kibbutz Nachal Oz wussten nichts von dem angeblich geplanten Treffen mit Bieber und Justin. David Teitz, 10 Jahre alt, sagte: „Was für ein Treffen? Hauptsache ich kriege ein Ticket für das Konzert.“ Angeblich waren die Kinder tatsächlich eingeladen worden, nur hatte das Ministerpräsidentenamt vergessen, deren Eltern anzurufen und ihnen die Einladung mitzuteilen. Im Ministerpräsidentenamt wollte man die Gelegenheit nutzen, der Welt vorzuführen, dass die Hamas-Organisation Raketen und Granaten gezielt auf israelische Kinder schieße.

Doch diese PR-Masche gestaltete sich am Ende zu einem Flop. Aus dem Ministerpräsidentenamt verlautete, dass der singende Weltstar angeblich nichts mit Politik zu tun haben wolle und deshalb das Treffen abgesagt habe.

Die Manager von Bieber dementieren und bezeichnen diese Behauptungen als „völligen Quatsch“, zumal sie doch 200 Freikarten für Biebers Konzert an Kinder aus der grenznahen Region gestiftet hätten.

Im Umkreis von Netanjahu ist man jetzt – gemäß Pressemeldungen – ziemlich empört. „Die Einladung von Kindern kann doch nun wirklich nicht als politischer Akt bezeichnet werden“, sagte ein Mitarbeiter Netanjahus. „Ohne eine Teilnahme der Kinder wird es eben kein Treffen mit Bieber geben.“ Bieber und seine Manager seien undankbar, wenn sie nicht sähen, dass Netanjahu für den geplatzten Termin kostbare Zeit freigemacht habe. „Aber wenn die nicht wollen, ist das ihr gutes Recht.“

(C) Ulrich W. Sahm / haGalil.com