Zum 68. Mal jährt sich am 27./28. Februar, was als „Fabrikaktion“ und mutiger Frauenprotest in der Geschichtsschreibung der Stadt Berlin verankert ist…
Am 27. und 28. Februar 1943 verhaftete die Gestapo über 8.000 der durch „Mischehen“ und andere bürokratische Wendungen in Berlin verbliebenen Jüdinnen und Juden, meist Zwangsarbeitende in der Rüstungsindustrie. Sie wurden von Arbeitsplätzen, aus Wohnungen, von der Straße weg in sechs Berliner „Sammelstellen“ verbracht, 6.000 von ihnen in Auschwitz ermordet, 2.000 kamen in das Verwaltungsgebäude der Berliner Jüdischen Gemeinde Rosenstraße 2 – 4. Hier forderte eine Menschenmenge, vorwiegend Frauen und Angehörige der Verhafteten, tagelang die später erfolgende Freilassung ihrer Männer und Väter.
Die Frauen der Rosenstraße bewiesen, dass Widerstand möglich und sinnvoll war. Wir gedenken der Verfolgten, Entrechteten, Deportierten und Ermordeten. Wir gedenken der jüdischen Männer, Frauen und Kinder, wir ehren den mutigen Frauenprotest, den Widerstand.
Sonnabend, 26. Februar, 20 Uhr
»Dance! For the 1943 Women’s Protest of Rosenstraße«
An Ensemble Contemporary Dance piece commemorating the courageous women of the Rosenstraße.
Choreography and Direction by Meredith Nadler.
Gedenken? Gedenken! Sergey Lagodinsky (AK Jüdische SozialdemokratInnen)
Uferstudios. Uferstraße 8 – 11 /23, Wedding. www.uferstudios.com (9 Euro/ermäßigt 5 Euro)
Sonntag, 27. Februar, 11 Uhr
Film »Rosenstraße« (Regie Margarete von Trotta, D 2003)
Anschließend Gespräch mit Dr. Hans Coppi (VdA/VdN)/Dr. Irene Runge (ex JKV)
Filmtheater Babylon. Rosa-Luxemburg-Platz. Eintritt frei. Spende erbeten
Sonntag, 27. Februar, 18 Uhr
»Frauen im Widerstand. Gestern und heute. Die Rosenstraße als Beispiel«
Diskussion mit Claudia von Gélieu (Frauenforschung) und Andrée Fischer-Marum (ex JKV)
Paula Panke e. V. , Schulstraße 25 (Pankow)
Gedenken am Ort
Montag, 28. Februar 2011, 16 Uhr, Rosenstraße Berlin-Mitte,
an der Skulptur der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger
»Frauenprotest in der Rosenstraße«
Worte des Gedenkens
Rabbiner Prof. Andreas Nachama (Synagoge Hüttenweg/Direktor Topographie des Terrors),
Dr. Mario Offenberg (Israelitische Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel zu Berlin),
Dr. Christian Hanke (Bezirksbürgermeister Mitte)
Kel Male Rachamim, Kaddisch
Montag, 28. Februar, 17 Uhr
»Nichts wird vergessen. Gedenken ohne Zeitzeugen. Die Rosenstraße 1943«.
Gespräch mit Vera Friedländer (Zeitzeugin/Schriftstellerin),
Rabbiner Prof. Andreas Nachama (Synagoge Hüttenweg/Direktor Topographie des Terrors),
Dr. Mario Offenberg (Israelitische Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel zu Berlin)
Das Anne Frank Zentrum Berlin lädt in die Rosenthaler Straße 39 (Mitte) ein.
Initiativkreis: Dr. Hans Coppi (VVN-BdA e.V.), Lara Dämmig (Bet Debora e.V.), Andrée Fischer-Marum (ex Jüdischer Kulturverein Berlin), Timothy Grossman (Kino Babylon), Dr. Christian Hanke, Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Thomas Heppener (Anne Frank Zentrum Berlin), Astrid Landero (Paula Panke e.V.), Rabbiner Prof. Andreas Nachama (Synagoge Hüttenweg/Topographie des Terrors), Sergey Lagodinsky (AK Jüdische SozialdemokratInnen), Dr. Mario Offenberg (Israelitische Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel zu Berlin), Dr. Irene Runge (ex Jüdischer Kulturverein Berlin) Risto Aharon Tahtinen (Synagoge Oranienburger Straße, Repräsentant Jüdische Gemeinde zu Berlin)