Zur Geschichte und Aktualität der Psychoanalytischen Pädagogik – Fragen an Rudolf Ekstein und Ernst Federn

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Ernst Federn und Rudolf Ekstein, Wiener Emigranten, Juden, Widerstandskämpfer und enge befreundete Kollegen Bruno Bettelheims, gehörten zu den Pionieren der Freudschen, der Wiener psychoanalytisch-pädagogischen Aufbruchbewegung der 1920er und 1930er Jahre. 1992, kurz nach Bettelheims Selbstmord, entstand das nachfolgende Interview mit Rudolf Ekstein und Ernst Federn, über ihre Erinnerungen an die damalige Wiener psychoanalytisch-pädagigische Bewegung – die sie in einem „Kulturtransfer“ (Bettelheim) in die USA und später wieder zurück nach Europa gebracht haben…    

Von Roland Kaufhold

Auf emotionale Weise zur Psychoanalyse

Roland Kaufhold: Bruno Bettelheim hat in seinem letzten Buch, in „Themen meines Le­bens“ (Bettelheim, 1990), erstmals beschrieben, welche persönli­chen Erlebnisse ihn zu einer so intensiven Be­schäftigung mit der Psychoanalyse veranlasst, motiviert haben – seine Eifersucht gegenüber dem älteren Otto Fenichel, der – so berichtet Bet­telheim – als Jugendlicher so eindrucksvoll von dieser ominösen Psychoanalye zu berichten wusste, dass er damit ein Mädchen, welches Bet­telheim sehr mochte, beeindruckte. Weiterhin hat er in diesem Buch in anrührenden Worten ei­ne Begegnung mit einem psychotischen Jungen während seiner eigenen Analyse bei Richard Sterba geschildert, durch die ihm das eigentliche Wesen der Psychoanalyse deutlicher wurde. Bettelheim schilderte diese sehr privaten Episo­den, um deutlich zu machen, dass „die Pioniere der Psychoanalyse auf zwar ganz andere, aber mehr oder weniger doch persönliche und emo­tional bedingte Weise (zur Psychoanalyse ge­kommen waren), und unter ihnen blühte sie dann zur Wissenschaft auf (S. 38).

Wenn Sie zurückblicken: Was waren Ihre Motive, sich mit der Psychoanalyse und der Psy­choanalytischen Pädagogik zu beschäftigen?

Ernst Federn: Als Sohn von Paul Federn, der 1903 als fünfter zu Freud kam und von 1924 bis 1938 dessen Stellvertreter war, war die Psychoanalyse für mich eine Selbstverständlichkeit. Mit 13 Jahren wollte ich Erzieher werden wie August Aichhorn, ein Schüler und Freund mei­nes Vaters. Mit 14 Jahren wendete ich mich aber ganz einer sozialistischen Politik zu. Wie mein Vater, der Sozialdemokrat war, interessierte mich die Anwendung der Psychoanalyse auf so­ziale Fragen. Nachdem ich 1936 von der Uni­versität aus politischen Gründen ausgeschlossen wurde, wurde ich Sekretär meines Vaters. Als solcher las ich alle Druckfahnen des „Psychoanalytischen Volksbuches“. Psychoanalytiker wurde ich aber erst nach meiner Analyse bei Herman Nunberg in den Vereinigten Staaten, nach dem Tode meines Vaters 1950.

Rudolf Ekstein: Als junger Bursch, 13 Jahre alt, hatte ich ein Ohrenleiden, das mich einige Wo­chen in ein Spital brachte, allgemeines Kranken­haus in Wien. Ich hatte dann Gehörschwierigkei­ten. Als ich in die Schule zurückkam, ich glaube, es war die zweite Klasse in der Untermittelschu­le, konnte ich den Abschluss nicht machen und musste die Klasse wiederholen. Ich war niederge­schlagen, ich war ein rührendes Beispiel für Al­fred Adlers Minderwertigkeitsgefühl. Mein Mit­telschullehrer hatte ein besonderes Interesse für einen stotternden Schulkameraden, den die ganze Klasse nicht ansprechen konnte. Dann auch für mich, den jungen Burschen, der die Klasse wie­derholen musste. Ich entsinne mich noch eines Er­lebnisses mit ihm, das mich zu einem neuen Selbstverständnis brachte. Ich sollte einen Auf­satz schreiben: Wir lasen die Nibelungensage. Ich entschloss mich, über Hagen von Tronjew zu schreiben. Ich hab‘ noch den Aufsatz aus dieser Zeit. Ich beschrieb, wie Hagen von Tronjew ge­gen die Hunnen kämpfte, den König retten konn­te, sein Auge am Wasgenstein verlor. Ich identifi­zierte mich mit Hagen von Tronjew in dieser Ge­schichte, der, um seinen schwachen Vater zu ret­ten und zu verteidigen, das Gehör verlor. Ich erin­nere mich noch, wie mich der Professor lobte und mich bat, diese Arbeit den anderen Kindern vor­zulesen. Ich war so stolz und erfolgreich, und von da an war ich der Beste in der deutschen Sprache, der Beste in den deutschen Aufsätzen, und bald fragte er mich, ob ich für diese Kinder ein Haus­lehrer sein wolle.

Ich wollte nun ein Lehrer werden, ein Lehrer so wie er, der Kinder versteht, Lehrer und Eltern beschützt, langsam darauf kommt, wie man mit Eltern und Kindern zusammenarbeiten muss, und so fand ich den Weg, erst zu den Büchern von Al­fred Adler, „Menschenkenntnis“ und andere; noch heute sind die in meiner Bibliothek. Als ich dann im Sommerheim als Erzieher arbeitete, nach der Matura, ein beginnender Universitätsstudent, diskutierte ich oft mit jungen Leuten psychologi­sche Fragen, diskutierte den Unterschied zwi­schen Alfred Adler und Freud. Einige dieser Leu­te waren schon psychoanalytisch orientiert. Ich fand dann durch deren Anregung das psychoana­lytische Institut in der Berggasse, wo es Kurse für Pädagogen gab. Ich brauchte nur wenige Minuten zur Berggasse, und ich entdeckte Freud. Schon vorher hatte mir ein Onkel zum Geburtstag die ersten Freud-Bücher geschenkt. Dies bewegte mich, mich zu August Aichhorn und zu Anna Freud zu begeben, und zu gleicher Zeit engagier­te ich mich auch in der sozialistischen Jugendbe­wegung. Mein Vater war sozialdemokratisch ori­entiert, wurde dann später ein Mitglied der sozialistischen Partei. Das trug sich während einer Zeit zu, in der es Arbeitslosigkeit gab, dann gab es da Hitler, die Massen wandten sich dem Führer zu. Der österreichische Faschismus trieb viele von uns, u. a. auch mich, in die Untergrundbewegung. Zu gleicher Zeit hatte ich mit der psychoanalyti­schen Ausbildung begonnen in der Absicht, eine Lehranalyse zu machen, um ein analytisch orien­tierter Erzieher zu werden. Später, als ich nach Amerika kam, wollte ich Psychoanalytiker wer­den.

Ein belastender Beruf?

Kaufhold: Ich denke, eine psychotherapeuti­sche Tätigkeit insbesondere mit sehr beeinträch­tigten Kindern und Jugendlichen ist ein sehr be­lastender Beruf. Warum sind Sie Psychoanalyti­ker, Psychoanalytischer Sozialarbeiter geblie­ben? Haben sich ihre Motive für diese Beschäf­tigung im Laufe der Jahre geändert?

Federn: Einmal Psychoanalytiker, immer Psy­choanalytiker.

Ekstein: In meinem Leben konnte ich sehen, dass die eigene Analyse einem hilft, die Schwierig­keiten zu überwinden; langsam zu lernen, dass ein Unterschied besteht zwischen Agieren und wirklicher Aktion. Damals, in den 1930er Jahren, wurde mir klar, dass ich das Ziel, ein Analytiker zu werden, nie aufgeben würde. Es gelang mir dann, die unterbrochene Analyse – unterbrochen durch die Okkupation der Hitlerbanden – in Amerika fortzusetzen. In der anderen Kultur aber gab es damals keinen Platz für die Psycho­analytische Pädagogik. Ich wandte mich der So­zialarbeit, der Psychotherapie und der Psycho­analyse zu. Es war mir dann klar, wie Ernst Fe­dern es ausdrückte: einmal Psychoanalytiker – immer Psychoanalytiker.

Das Wesen der Psychoanalytischen Pädagogik

Kaufhold: Sie haben – ähnlich wie Bettel­heim – jahrzehntelang mit psychotischen, ver­haltensauffälligen bzw. delinquenten Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Wie hat sich Ihr Denken über das Wesen der Psychoanalyse so­wie der Psychoanalytischen Pädagogik (vgl. Kaufhold, 2001) im Lau­fe der Jahre verändert? 

Federn: Mein Beruf ist schwer, aber sehr ab­wechslungsreich. Als Socialworker, auf deutsch Sozialtherapeut, konnte ich in der Praxis studieren, was mich immer theoretisch interessiert hat (vgl. Federn, 1999). Ich habe über die Psychoanalyse heute dieselben Ansichten wie vor 50 Jahren.

Ekstein: Meine Ansichten über die Psychoana­lyse haben sich nicht wirklich verändert, hof­fentlich vertieft. Ich habe die Analyse nie wirk­lich als isolierte Idee gesehen, sondern als eine Bewegung, die sich fortwährend ändert, wie sich die gesellschaftlichen Verhältnisse verändern.

Die Entwicklung der Psychoanalytischen Pädagogik

Kaufhold: Die Psychoanalytische Pädagogik erlebte in den 1920er und 30er Jahren ihre Blütezeit. Engagierte Pädagogen und Psycho­analytiker entdeckten neue Aufgabenfelder, ent­wickelten auf analytischer Basis angemessenere Umgangs- und Behandlungsformen für beein­trächtigte Kinder. Auch im publizistischen Be­reich waren die Leistungen bemerkenswert: So erschien von 1926 bis 1937 die Zeitschrift für Psychoanalytische Pädagogik. Diese hoff­nungsvolle Phase wurde durch den Nationalso­zialismus zerstört, die meisten Psychoanalytiker und Psychoanalytischen Pädagogen mussten emigrieren. Erst in den 1960er Jahren wurden hier­zulande vereinzelt wieder einige der Texte der damaligen Zeit neu aufgelegt. Nun, seit einigen Jahren, scheint die Psychoanalytische Pädago­gik im deutschsprachigen Raum wieder an Bedeutung zu gewinnen. Sie haben diese Entwick­lung als Zeitzeuge bewusst miterlebt, z. T. mitge­staltet. Glauben Sie, dass die Psychoanalytische Pädagogik eine vergleichbare Bedeutung wiedererlangen kann wie in ihren Anfangszeiten? Oder haben sich die gesellschaftlichen Rahmen­bedingungen zu sehr geändert? 

Federn: Die Psychoanalytische Pädagogik wird wieder eine Bedeutung bekommen. Welche For­men sie nehmen wird, ist schwer vorauszusehen. In jedem Land andere. Sie kann sich nur in einer freien Gesellschaftsordnung entwickeln. 

Ekstein: Ich finde, dass in Amerika die Fürsorge, social work, einen Teil dieser Aufgaben über­nommen hat. Manche der psychoanalytischen Institute, viel zu wenige, arbeiten mit Erziehern. Ich habe einige Möglichkeiten gehabt, an dieser Arbeit mitzuwirken. Ich stimme mit Ernst Fe­dern überein, dass die Psychoanalytische Pädagogik nur in einer freien Gesellschaftsord­nung möglich ist. 

Optimismus oder Skepsis?

Kaufhold: Auch in Bezug auf die Möglich­keiten, die unmittelbare Wirksamkeit einer psy­choanalytischen Arbeit mit Kindern, hat es in den letzten 80 Jahren unterschiedliche Stand­punkte gegeben. Anfangs war man voller Opti­mismus. Sigmund Freud, der gegenüber der Ausweitung der psychoanalytischen Technik auf weitere Störungsbilder wohl eher zurückhal­tend war, hat in seinem 1913 verfassten Vorwort zu Die Psychoanalytische Methode des Pfar­rers und Psychoanalytikers Oskar Pfister gera­dezu euphorisch ausgerufen: „Möge die Ver­wendung der Psychoanalyse im Dienste der Er­ziehung bald die Hoffnung erfüllen, die Erzieher und Ärzte an sie knüpfen dürfen!“ (GW X, S. 450). Können Sie noch den Optimismus der An­fangszeit teilen? Oder sind Sie in ihrer Erwar­tung eher skeptischer geworden? 

Federn: Die Grundideen der psychoanalyti­schen Erziehungslehre sind richtig, wie sie von den Gesellschaften aufgenommen werden, kann man nicht vorauswissen.

Ekstein: Inzwischen bin ich wohl auch skeptisch geworden, auch wenn ich die alte Hoffnung nie aufgegeben habe, in verschiedenen Schulen gearbeitet habe. Manchmal sehe ich die Entwick­lung der Psychoanalytischen Pädagogik im dia­lektischen Sinne. Ich glaube, dass man damit rechnen muss, dass der Kampf zwischen Erneue­rung und Reaktion hin- und hergeht.

Bedeutsame Aufgaben

Kaufhold: An diese Überlegungen schließt sich die Frage an, was heute als die wichtigsten Aufgabengebiete einer Psychoanalytischen Pädagogik gesehen werden könnten: Präventi­on, Kulturkritik und Aufklärung, psychothera­peutische Behandlung, Selbstreflexion, Bera­tung professioneller Berufe, Paar-, Gruppen- und Familientherapie, wie sie u.a. H. E. Richter entwickelt hat. Worin sehen Sie die bedeutsam­sten Aufgaben einer Psychoanalytischen Pädagogik in der heutigen Zeit? 

Federn: Die Psychoanalytische Pädagogik be­deutet eine vollkommen neue Einsicht in das Le­ben unserer Kinder. Durch ihre Beschreibung des Unbewussten wissen wir heute viel mehr als vor 70 Jahren. Wie lange es dauern wird, bis sich diese Erkenntnisse in den Gesellschaften durchsetzen, kann man nicht sagen, ich denke etwa 100 Jahre. 

Ekstein: So, wie ich Amerika kenne, gibt es star­ke Inseln der Psychoanalytischen Pädagogik. Manchmal auch eine Tendenz, pädagogisch zu denken, aber immer nur Psychotherapie betrei­ben zu wollen.

Zwischen den verschiedenen Berufen, den Psychoanalytikern, den Psychiatern, den Für­sorgern, den Lehrern, kommt es manchmal zur

Zusammenarbeit, manchmal zu politischen Kämpfen um die Lizenz, die öffentliche Aner­kennung. Ernst Federns Einschätzung ist viel­leicht zu pessimistisch: Wenn diejenigen, die wissen, wie es funktioniert, dabei bleiben, ent­steht rasch oder langsam ein Fortschritt. Auch wenn sich unsere Arbeitstätigkeiten nur in klei­nen menschlichen Inseln abspielen, bin ich den­noch optimistisch.

Die Milieutherapie

Kaufhold: Bruno Bettelheim ist vor allem durch seine Entwicklung der Milieutherapie in der Orthogenic School berühmt geworden. Sein Grundgedanke war, dass die analytische Metho­de im „klassischen“ Sinne schwer beeinträchtig­te Kinder überfordert – deshalb müsse sie modi­fiziert werden.

Statt das benachteiligte Kind der äußeren Welt anzupassen, gelte es, die unmittelbaren Le­bensumstände den Bedürfnissen dieser Kinder anzupassen. Ansonsten sei keine Besserung, keine Heilung möglich.

Sie haben durch eine Verbindung der Psy­choanalyse mit der Sozialarbeit wichtige Impul­se für die Entwicklung der Milieutherapie gege­ben. Was scheinen Ihnen die wesentlichsten theoretischen und praktischen Aspekte der Mi­lieutherapie zu sein? Wo haben Sie sich in Ihrer eigenen Praxis in einer gewissen Differenz zu Bettelheims Pioniertätigkeit befunden?

Federn: Milieutherapie ist die Folge dieser neu­en Erkenntnisse über frühe Ichentwicklungen und bei den meisten Ichstörungen die bevorzug­te Therapieform. Ich habe aber wenig mit so schweren Störungen zu tun gehabt wie Bettel­heim. Ich habe manche solcher Fälle supervidiert. 

Ekstein: Wie mein Freund Bettelheim habe ich auch viel mit schwerkranken Kindern zu tun ge­habt, mit Psychotikern, den Grenzfällen. Ich ha­be viel mit Bruno Bettelheim diskutiert. Wir ha­ben es für wichtig angesehen, kleine pädagogi­sche Inseln zu gründen wie die Orthogenic School oder die Menninger Foundation, wo ich 10 Jahre gearbeitet habe. Von großer Bedeutung war die Veränderung der Umgebung, wie dies in der Orthogenic School realisiert wurde. Es wa­ren Beiträge zur Psychotherapie mit solchen Kindern. Ich glaube, wäre Bruno Bettelheim am Leben und könnten wir wieder zusammen sprechen, dann könnten wir heute einen gemeinsa­men Weg gehen. Sowohl Milieutherapie als auch individuelle Psychotherapie können eine Beitrag hierzu leisten. Wir müssen eine Brücke zwischen beiden Arbeitsformen finden.

Nachholbedarf der Heilpädagogik

Kaufhold: Ein Gebiet, auf dem die Psycho­analytische Pädagogik quasi ein natürliches An­wendungsgebiet finden könnte, ist der Bereich der Heil-, der Behindertenpädagogik. Bruno Bettelheim hat sich selbst niemals im engen Sin­ne als „Heilpädagoge“ bezeichnet, obwohl seine Tätigkeit gewiss eine „heilpädagogische“ war. Sie selbst haben – sowohl in Amerika als auch in Europa – mit Grenzfallkindern, mit psychoti­schen und kriminellen Kindern gearbeitet. In der Bundesrepublik haben vor allem Aloys Leber und sein Schüler Manfred Gerspach den Ver­such unternommen, eine eigenständige psycho­analytische Heilpädagogik zu konstituieren. Würden Sie sich selbst als Heilpädagogen se­hen? Ist nicht gerade auf dem Gebiet der Heilpädagogik ein erheblicher Nachholbedarf ge­genüber den Erkenntnissen der Psychoanalyti­schen Pädagogik gegeben?

Federn: Ich war zweieinhalb Jahre Supervisor, d. h. leitender Beamter in einem Heim für gestör­te Adoleszenten von New York. 14 Jahre war ich als Sozialtherapeut tätig. Ich teile die Ansichten meines Freundes Prof. Leber. Ich bin selbst kein Heilpädagoge, sondern ein Sozialtherapeut, d. h. ich behandele, betreue und berate Individuen mit ihren persönlichen und sozialen Schwierigkei­ten. Die Heilpädagogik sollte psychoanalytische Erkenntnisse aufnehmen.

Ekstein: Mein Wunsch, eine Brücke herzustel­len zwischen Heilen und Erziehen, sollte unsere Zusammenarbeit stärken. Ich sehe mich als Pädagoge, der heilt, als Psychotherapeut, der er­zieht. Heute existiert wieder der politische Kampf, z.  B. dass Ärzte das Heilen sozusagen wegnehmen wollen, dass die Erzieher ihren Be­reich erweitern wollen. Daher gibt es in Ameri­ka ununterbrochen Diskussionen über die Ausbildung, die Legalität der Ausbildung.

Psychodynamische Sicht

Kaufhold: Wenn Sie zurückblicken: Welchen Einfluss hat Ihre Arbeit – sowie die Arbeit Ihrer Freunde – auf den vorherrschenden Umgang mit solchen Kindern gehabt? Hat sich die Einstellung der Gesellschaft sowie des Erziehungssystems – sowohl in den USA als auch in Europa – zu solchen „Kindern in Schwierigkeiten“ geändert? Ist eine psychodynamische Sicht solcher „Verhaltensauffälligkeiten“ heute von relevanter Bedeutung?

Federn: Wo ich gearbeitet habe und solange ich gearbeitet habe, habe ich Erfolge erzielt. Diese sind schwer zu messen, da sie immer mit ande­ren gemeinsam erreicht werden. Vieles, was ich lehrte, wurde angenommen und anerkannt.

Ekstein: Ich habe in verschiedenen Organisatio­nen gearbeitet, z. B. der Menninger Foundation und in New York, später, an der Reiss-Davis-Clinic (vgl. Kaufhold, 2001). Ich konnte natürlich Erfolge sehen, manch­mal unter dem Druck sozialer und politischer Veränderungen. Wir leben in einer Welt, in der es Fortschritt und Reaktion gibt. Wir müssen bei unserer Aufgabe bleiben.

Schicksal der Psychoanalyse in den USA

Kaufhold: In seinem letzten Gespräch mit Rudolf Ekstein, am 10.1.1990, zwei Monate vor seinem Tod, hat Bruno Bettelheim den Unterschied zwischen der Psychoanalyse in den USA und in Europa hervorgehoben. Er sagte: „Though psychoanalysis has many adherents in America, I don’t know the degree to which it really benefits psychoanalysis as an intellectual discipline. In America, there is a desire to better oneself, to improve oneself, rather than to understand oneself. Understanding might be disappointing, depressing even. But Freud was interested in understanding the inner world of man. Freud feared that psychoanalysis in the USA would be superficially accepted without really being understood. And some of his fears have turned out to be valid. Psychology in the United States is pragmatic and experimental, but not introspective. But Freud was only interested in an introspective psychhology, not in an experimental.“ Sie haben – wie Bettelheim – die Entstehung der Psychoanalyse in Wien miterlebt und mussten wie er in die USA emigrie­ren. Teilen Sie Bettelheims Ansicht?

Federn: Im großen und ganzen teile ich Bettel­heims Ansichten über das Schicksal der Psycho­analyse in den Vereinigten Staaten. Allerdings in der Psychiatrie und Psychosomatik hat sie große Fortschritte gebracht. Die dynamische Psychiatrie ist eine Folge der Psychoanalyse.

Ekstein: Bettelheim und ich haben natürlich nie vergessen, was Freud über Amerika dachte. Sein Entschluss, niemals nach Amerika auszuwan­dern. Es ist wahr, dass er eine pragmatische Welt geschildert hat, eine praktische Welt. Viele emi­grierte Analytiker aus Europa haben dazu beigetragen, dass in den USA zumindest ein gewisses Verständnis für den introspektiven Charakter der Psychoanalyse entstehen konnte.

Immer, wenn ich nach Österreich zurück­kehre und mit meinen Kollegen arbeite, hoffe ich, dass wir etwas zurückbringen, dass unsere wissenschaftlichen Ausarbeitungen anerkannt werden, eben das alte dialektische Hin und Her.

Die Kraft des Todestriebes

Kaufhold: Dieses Gespräch beendet Bettel­heim mit einer Bemerkung zu dem ewigen Kampf zwischen Eros und Thanatos. Ganz im Sinne von Freud benannte er als die wichtigste Aufgabe des Menschen: „Ich hoffe, die Men­schen werden sehr viel seriöser über die destruk­tiven Tendenzen im Menschen nachdenken: wo­her sie kommen; was mit ihnen getan werden kann; wie wir sie meistern können – so dass, um Freud zu zitieren, in dem ewigen Kampf zwi­schen Eros und Thanatos, Eros schließlich ge­winnen wird, zumindest für die Zeit unseres Le­bens. Jedoch, zum Schluss gewinnt Thanatos im­mer. Wenn wir dies verantwortungsvoll anneh­men wird das Leben für uns sehr viel bedeu­tungsvoller werden. Dies glaube ich.“ Die Über­zeugung von der existentiellen Bedeutsamkeit des Todestriebes hat Bettelheim sein Leben lang immer wieder hervorgehoben. Man hielt ihm – wie auch Freud – deshalb gelegentlich einen ge­wissen Pessimismus vor. Teilen Sie Bettelheims – und Freuds – Überzeugung von der Existenz und zerstörerischen Kraft des Todestriebes?

Federn: Ich teile Bettelheims und Freuds An­sichten vom Todestrieb.

Ekstein: Als Freud seine ursprüngliche analyti­sche Theorie veränderte, aus dem Aggressions­trieb langsam der Todestrieb wurde – ich möchte seine Arbeit Jenseits des Lustprinzips hervor­heben – war er bereits ein alter, kranker, von Krebs gequälter Mensch. Und der Sieg von Thanatos ge­gen Eros, die Erfahrungen des 1. Weltkrieges – für Bettelheim später der 2. Weltkrieg – veranlasst mich, über den Pessimismus nachzudenken, die Rudolf Ekstein im Juni 1992 Art, wie alte Menschen über ihr Leben denken. Der menschliche Lebenslauf, mit Hoffnung am Anfang und einer Zukunft und immer mehr ein Spiel mit sogenannten guten alten Tagen, der Kindheit, der Jugend, Sterbensgedanken.


Rudolf Ekstein im Juni 1992,  © Psychosozial-Verlag & Roland Kaufhold

Schaden durch den Nationalsozialismus

Kaufhold: Sie haben beide in den 1930er Jahren in Wien im Untergrund gearbeitet. Sie sind aus politischen Gründen inhaftiert worden (vgl. Kaufhold, 1999, 2001). Sie, Herr Ekstein, konnten durch einen glücklichen Um­stand noch rechtzeitig emigrieren. Sie, Herr Fe­dern, wurden von den Nationalsozialisten von 1938 bis 1945 in Dachau und Buchenwald in­haftiert. Sie haben dort Bruno Bettelheim ken­nengelernt

Vor ca. zehn Jahren hat es eine heftige Aus­einandersetzung zur Geschichte der Psychoana­lyse im Nationalsozialismus gegeben, die vor al­lem in der „Psyche“ publiziert wurde. Sie, Herr Federn, haben hierzu gelegentlich Stellung ge­nommen (vgl. Ernst Federns Beitrag „Weitere Bemerkungen zum Problemkreis `Psychoanalyse und Nationalsozialismus´“ (1985), publiziert in diesem haGalil – Themenschwerpunkt). Ohne diese Diskussionen hier zu wie­derholen: Glauben Sie, dass die Psychoanalyti­sche Pädagogik durch den Nationalsozialismus einen größeren Schaden erlitten hat als die Psychoanalyse insgesamt?

Federn: Die Psychoanalyse konnte als Heilme­thode überleben, die Psychoanalytische Pädago­gik wurde in Deutschland von den Nazis ver­nichtet und entstand erst wieder nach etwa 20 Jahren.

Ekstein: Die Psychoanalytische Pädagogik hat natürlich unglaublichen Schaden erlitten. Nicht mehr als die Psychoanalyse. Ich glaub‘, dass sie sich erholen kann. Es hat wohl länger gedauert, bis es wieder eine Gruppe von hoffnungsvollen Er­ziehern und Lehrern gab, die an eine Pädagogik hat glauben können, die von Einsicht lebt, von Verständnis für das Kind. Es ist interessant, dass die Psychoanalytische Pädagogik vor 1938 insbe­sondere bei Kindergärtnerinnen und Volksschul­lehrern Interesse fand, die an einer unmittelbaren Beziehung zu dem Kind interessiert sind, anders als etwa bei Mittelschullehrern und Hochschul­lehrern, die mehr für den Gegenstand, der unter­richtet werden soll, ausgebildet wurden.

Psychologie der Extremsituation

Kaufhold: Bruno Bettelheim hat insbeson­dere in seinem Buch „Erziehung zum Überle­ben“ (Bettelheim, 1979) Grundzüge einer „Psychologie der Extremsituation“ (vgl. Kaufhold, 1999) entwickelt. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen in Dachau und Bu­chenwald hat er zumindest zeitweise erhebliche Zweifel daran gehabt, ob eine psychoanalyti­sche Ausbildung einen Beitrag zum Überleben, zur Bewältigung extremer traumatischer Erfah­rungen zu leisten vermag. Inwieweit, glauben Sie, kann die Psychoanalyse zur Bewältigung solcher extremer Erlebnisse hilfreich sein?

Federn: Mir haben die psychoanalytischen Er­kenntnisse im Lager das Leben gerettet, ob das für andere gelten kann, ist nicht zu sagen.

Ekstein: Ich weiß nicht, ob eine längere Inhaftie­rung mir den Glauben an die Psychoanalyse ge­nommen hätte. Ich weiß nur, dass mir in meiner eigenen Lebensgeschichte – die Auswanderung, das Neu-Beginnen, die neue Sprache – die psy­choanalytischen Einsichten immer geholfen ha­ben, dass ich der persönlichen Analyse unglaub­lich viel zu verdanken habe.

Der Beitrag der Erziehung

Kaufhold: Sie, Herr Federn, haben einmal sehr schön geschildert, wie Sie Ihre eigene Kind­heit als besonders günstig empfunden haben, um extreme Belastungen im Leben zu meistern (Federn, 1999). Sie haben beschrieben, wie Sie Ihren Vater, den Psy­choanalytiker und engen Freud-Mitarbeiter Paul Federn, als überaus gütig und beschützend erlebt haben. Seine pädagogische Überzeugung war, dass Eltern ihre Kinder nicht erziehen, sondern dass sie ihnen vor allem Schutz und Unterstüt­zung zukommen lassen sollten. Die Erziehung werde dann durch die Lebensumstände schon von alleine hinzukommen. Ihnen selbst habe dies auf jeden Fall sehr dabei geholfen, sich „im Leben immer irgendwie durchzumogeln“. Ist dies der wichtigste Beitrag, den die Erziehung zur Bewältigung von schwierigen Erfahrungen zu leisten vermag? Was könnte von Seiten der Er­ziehung sonst noch getan werden?

Federn: Ob eine psychoanalytische Erziehung bessere Resultate erzielt als eine nicht – analyti­sche ist nicht feststellbar. Es gibt dabei zu viele Variablen.

Ekstein: Obwohl ich in einer nicht sehr freundli­chen Welt aufgewachsen bin, hatte ich eine Fa­milie, die an mich geglaubt, die mich beschützt hat.

Siegfried Bernfeld

Kaufhold: Am Anfang der Geschichte der Psychoanalytischen Pädagogik hat es eine bedeu­tende Persönlichkeit gegeben, die nachdrücklich den Zusammenhang zwischen pädagogischen Möglichkeiten und gesellschaftlich bedingten Grenzen in den eigenen psychoanalytisch-pädagogischen Arbeitsfeldern markiert hat: Sieg­fried Bernfeld. Bernfeld (vgl. Kaufhold, 2008) war sowohl ein Vorreiter der Jugendbewegung, der Psychoanalytischen Pädagogik als auch einer sozialpolitischen, einer marxistischen Tradition. Für Sie selbst war diese gesellschaftskritische Dimension der psychoana­lytischen Pädagogik in Wien von großer Bedeu­tung: Sie wurden u.a. wegen Ihrer politischen Betätigung im Untergrund verfolgt und wurden in Konzentrationslager eingesperrt. Sie sind danach in die USA emigriert, mussten unter völlig verän­derten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen neu anfangen.


Siegfried Bernfeld, © Psychosozial-Verlag & Roland Kaufhold

Sie haben Siegfried Bernfeld persönlich ge­kannt. Welche Bedeutung messen Sie der kriti­schen Tradition zu, die Siegfried Bernfeld auch heute noch repräsentiert? Wie erklären Sie sich, dass es heute innerhalb der Psychoanalytischen Pädagogik nicht mehr so eindrucksvolle, auch in der Öffentlichkeit wahrgenommene Persönlich­keiten zu geben scheint? Welchen Rang messen Sie heute der „Bernfeld’sehen Tradition“ zu?

Federn: Bernfeld war ein hervorragender Den­ker und Mensch. Er zeigte die Grenzen der Psy­choanalytischen Pädagogik auf. Seine Auffas­sung vom „sozialen Ort“ ist grundlegend. Ob es heute auch solche Menschen gibt, kann ich nicht sagen.

Ekstein: Siegfried Bernfeld hat einen großen Einfluss auf mich gehabt. Ich lernte ihn an der Universität kennen, nachdem ich vorher sein Buch „Sysiphus oder die Grenzen der Erzie­hung“ gelesen hatte. Dieses Buch bildete für mich einen Übergang zu soziologischen Theori­en, zum Marxismus, zur Psychoanalyse. Für mich hat Bernfeld viel bedeutet. Als ich ihn dann in Amerika, im Exil wiedertraf, war sein Opti­mismus der revolutionären Wiener Jahre ver­schwunden. Er erschien mir als ein pessimisti­scher, wenn auch scharfdenkender Mensch.

Laienanalyse

Kaufhold: Die Frage der Laienanalyse hat in der Geschichte der Psychoanalyse immer eine große Bedeutung gehabt. Freud selbst hat die Laienanalyse immer verteidigt. Insbesondere in den, USA wurde sie jedoch heftig bekämpft. Freud dachte deshalb sogar daran, die amerika­nische Sektion aus der Internationalen Psycho­analytischen Vereinigung auszuschließen.

Die Frage der Laienanalyse hat für die Psy­choanalytische Pädagogik eine noch größere Bedeutung gehabt, kamen doch die meisten Kin­deranalytiker aus nicht-medizinischen Berufen. Bruno Bettelheim war ein Laienanalytiker, Sie beide ebenfalls. Nach Ihrer Emigration in die USA war dieses Thema für Sie von unmittelba­rer Bedeutsamkeit – da Sie nicht Medizin studiert hatten, hat man Sie anfangs nicht psychothera­peutisch arbeiten lassen.

Welche Bedeutung messen Sie heute dieser Fragestellung zu? Wird die Frage der Laienana­lyse heute nicht bevorzugt in der Weise „gelöst“, dass man z.B. psychoanalytisch ausgebildeten Pädagogen die – um es deutlich auszudrücken -ein wenig belächelte Arbeit mit Kinder konze­diert – um sie so indirekt aus anderen Tätigkeits­feldern herauszudrängen?

Federn: Das Problem „Laienanalyse“ ist ein hi­storisches. Bei Ärzten entstanden, alle sechs er­sten Analytiker waren Ärzte, entwickelte sich die Psychoanalyse zu einer Humanwissen­schaft. Sie hat heute mit der Medizin nur in der Psychiatrie und der Psychosomatik gemeinsame Aufgaben. Lebensprobleme und Fehlverhalten gehören nicht in das Gebiet der Medizin.

Ekstein: Die Frage der Laienanalyse war für mich natürlich besonders wichtig, und ich entsinne mich, wie schwierig es war, die analytische Ausbildung hier in Amerika fortzusetzen. Langsam änderte sich auch mein Ziel, nur pädagogisch zu arbeiten, und ich wollte dann ein Analytiker wer­den, nicht nur ein psychoanalytisch ausgebilde­ter Pädagoge. Dafür schien kein Platz in Ameri­ka. Den Kampf zwischen den sog. Laienanalyti­kern und medizinischen Analytikern habe ich dann miterlebt. Dieser Kampf geht weiter. Man hat mehr und mehr Ausnahmen gemacht, so dass jene Psychologen, Fürsorger oder Soziologen angenommen wurden, die besonders begabt wa­ren. Das hat es auch schon in Wien gegeben, dass z. B. ein Kris angenommen wurde, weil er be­sonders begabt war. Es war sozusagen eine Re­gel des Genies.

Entwicklung zur Professionalisierung

Kaufhold: Bei der Diskussion der Laienana­lyse wird darauf verwiesen, dass im Kontext der Professionalisierung und Institutionalisierung, der Kommerzialisierung der Psychoanalyse ei­ne intellektuelle Verflachung, eine Nivellierung stattgefunden hat. Dies wird häufig als ein tragi­scher Verlust empfunden. Anna Freud hat dies in „Der Analytiker und seine Umwelt“ betont. Sie schrieb:

„Die Anhängerschaft von damals bestand aus Personen, die irgendwie aus dem Rahmen des Ge­wöhnlichen herausfielen. Sie waren die Unkon­ventionellen, die Zweifler, die Unzufriedenen im eigenen Beruf, die Wissensdurstigen, denen die offizielle Wissenschaft nicht genug zu bieten hat­te. Unter ihnen waren auch Sonderlinge, Träumer, Sensitive, die das neurotische Elend an der eige­nen Person erfahren hatten. Was sie in der Litera­tur hinterlassen haben, zeugt von ihrer Eignung für die analytische Arbeit.“ (…) „Trotzdem würde nur eine Minderzahl unter ihnen heute Aufnahme in unsere analytischen Lehrinstitute suchen und finden. (…) Der Typus, den die heutigen Lehrin­stitute bevorzugen, ist den Analytikerpersönlich­keiten der „heroischen“ Vorzeit geradezu entge­gengesetzt…“ (Die Schriften der Anna Freud, Bd. IV, S. 2489).

Sie haben die „Anhängerschaft von damals“ zu­meist persönlich gekannt, gehörten – wie auch Bruno Bettelheim – wohl eher zu der erstge­nannten Gruppe der „Querdenker“. Wie schät­zen Sie diese Entwicklung hin zur „Professiona­lisierung“ ein? Empfinden Sie sie eher als einen Verlust oder können Sie ihr auch positive Aspek­te abgewinnen?

Federn: Psychoanalytische Lehrinstitute haben die Aufgabe, Psychoanalysen durchzuführen. Was damit gemacht wird, ist eine andere Frage. Natürlich sind heutige Psychoanalytiker nicht mit denen der Pioniergenerationen gleichzuset­zen. Anna Freud hat sicher recht mit dem, was sie schreibt.

Ekstein: Psychoanalyse ist für viele Leute hier in Amerika ein Geschäft, eine Art, etwas zu ver­dienen. Die Zeit der Pioniere ist vorbei. Viele Psychoanalyse mit marxistischem Gedankengut verbinden. Nach Ihrer Emigration in die USA war es verständlicherweise sehr schwierig, an diesem Thema – zumindest öffentlich – weiter zu arbeiten.

Psychoanalytiker heute möchten nur eine private Pra­xis haben; die Lehre und die Forschung interes­siert sie nicht. Ich denke jedoch, dass dies auch für andere Betätigungen gilt. Es gibt in Amerika dennoch immer wieder Menschen, die sich der Wissenschaft zuwenden. Der Verdienst ist dann zwar geringer, aber man hat ein besseres Leben, nicht ökonomisch, aber geistig und seelisch.

Psychoanalyse und Marxismus

Kaufhold: Sie selbst haben die Psychoana­lyse vor allem in Ihrer Jugend – ähnlich wie Sieg­fried Bernfeld – im Kontext Ihres politischen En­gagements betrachtet. Sie waren beide Soziali­sten, revolutionäre Sozialisten. Sie wollten die an der 1. Mai-Demonstration teilzunehmen. Nun hat sich die Welt radikal geändert, der Ost­block hat sich innerhalb weniger Jahre scheinbar in ein Nichts aufgelöst, marxistisches Gedan­kengut wird eher belächelt. Welche Bedeutung hat diese Thematik, diese Interpretation der Welt, in Ihrem Leben gehabt? Welche Bedeu­tung schreiben Sie Ihr heute noch zu?

Federn: Der Marxismus ist eine Theorie der ge­sellschaftlichen Entwicklung (vgl. Federn, 1976). Das Versagen der Misswirtschaften haften in Russland und den Oststaaten hat mit ihm nichts zu tun. Der Kapitalismus hat als soziale Organisation zuerst großes geleistet, versagt aber heute wirtschaftlich wie in den Ver­einigten Staaten und sozial überall. Wie man die Wirtschaft in Ordnung lenken kann, wissen wir heute nicht, vielleicht bringt das nächste Jahr­hundert eine Antwort.

Ekstein: Der Marxismus von ehemals, dieses „Lasst die roten Fahnen wehen!“, hat sich verän­dert. Die roten Fahnen von damals sind nun ro­sarot geworden. Dennoch erinnere ich mich leb­haft an die frühen 1. Mai-Demonstrationen im Wien der 30er Jahre, wo wir gegen den Stachel­draht der Polizei, der faschistischen Polizei, lau­fen mussten, demonstriert haben. Es ist sozusa­gen ein Frühlingsfest geworden. Die marxisti­schen Auffassungen haben damals Veränderun­gen gebracht, Veränderungen in der Gesell­schaftsstruktur, und wir sehen in Europa und Amerika mehr Fortschritt als in Russland. Die wirtschaftliche Situation ist jedoch immer noch ein Problem, ob im Westen oder im Osten. In un­serer Jugend gab es angesichts des immer mäch­tiger werdenden Faschismus klare Ideologien und feste Überzeugungen. Die tiefen Überzeu­gungen von damals, romantisch, wie sie auch waren, sollten mit hoffentlich schöpferischen Zweifeln vermischt werden.

Psychoanalyse ein westliches Kulturpro­dukt?

Kaufhold: Paul Parin ist vor allem auch durch seine ethnopsychoanalytischen Studien bekannt geworden. Mit diesem Forschungsan­satz verbunden ist die kulturkritische Frage, ob die Psychoanalyse ein universelles Instrument des Menschen oder ein westliches Kulturpro­dukt ist. Welche Position nehmen Sie hierzu ein?

Federn: Ich neige dazu, die Psychoanalyse als ein universelles Instrument zu betrachten, das in der westlichen Kultur entstanden ist.

Ekstein: Die Psychoanalyse ist ein westliches Kulturprodukt. Wir leben heute in einer Welt, in der es immer mehr Brücken zwischen Amerika und Russland gibt, auch Brücken zwischen Ame­rika, China und Japan. Die Psychoanalyse ver­mag vielleicht ein universelles Instrument der Einsicht zu werden.

Zu wenig Kritik an der Gesellschaft?

Kaufhold: Im deutschsprachigen Raum ver­körpert heute vor allem Paul Parin, aber auch Dir gemeinsamer Freund Johannes Reichmayr, die „kritische“ Tradition in der Psychoanalyse. Parin kritisiert, dass Psychoanalytiker zu wenig „zu brennenden gesellschaftlichen Fragen Stellung nehmen“. Einen seiner letzten Aufsätze, „Der Na­tionalen Schande zu begegnen. Ein Vergleich der deutschen und italienischen Kultur „, beendet er mit den Worten: „Die Vergangenheit versinkt, und Geschichtslosigkeit droht sich einzustellen, wo immer es Herrschaft und Beherrschte gibt. Ohne eine Kultur, die ihre Kritik gegen die Macht­verhältnisse richtet, ist kein Fortschritt möglich“ ((in: Paul Parin: Noch ein Leben, Gießen 2003 (Psychosozial Verlag), S. 153; vgl. auch die Rezension die­ses Buches in psychosozial Nr. 49/50.)) (S. 153). Was empfinden Sie bei diesen Worten?

Federn: Ich stimme mit Parin überein.

Ekstein: Ich fühle mich identifiziert mit Reich­mayr und mit Parin und auch ich glaube, dass ei­ne Gesellschaftsordnung nur dann die innere Fähigkeit hat, sich anzupassen, sich zu verän­dern, wenn Kritik gegen die herrschenden Ver­hältnisse möglich ist.

Bruno Bettelheim

Kaufhold: Ich möchte mit zwei persönlichen Fragen enden: Gegen Ihren Freund und Kolle­gen Bruno Bettelheim sind nach dessen Freitod in der Öffentlichkeit heftige Vorwürfe erhoben worden. Was empfinden Sie persönlich ange­sichts dieser Vorwürfe gegen einen so produkti­ven, so engagierten Menschen wie Bruno Bet­telheim? Glauben Sie, dass diese Vorwürfe der Psychoanalytischen Pädagogik sowie der Psy­choanalyse in den USA und in Europa einen schweren Schaden zugefügt haben?

Federn: Die Vorwürfe gegen Bettelheim sind unbegründet und, meiner Meinung nach, bedeu­tungslos.

Ekstein: Ich glaube nicht, dass diese Angriffe ge­gen den toten Bettelheim der Psychoanalytische Pädagogik hier oder in Europa Schaden zufügen werden. Ich habe früher solche Angriffe erlebt: Sigmund und Anna Freud, August Aichhorn und wir jüngeren Analytiker haben niemals in einer Welt gelebt, die es uns leicht gemacht hat. Wir geben nicht nach.


Rudolf und Ruth Ekstein mit Bruno Bettelheim im Januar 1990, © Psychosozial-Verlag & Roland Kaufhold

Der Freitod

Kaufhold: Ihr Freund Bruno Bettelheim hat sich im Alter von 86 Jahren nach langer Krank­heit das Leben genommen. Er zog den Tod ei­nem fortschreitenden Verfall bei Verlust seiner körperlich-geistigen Fähigkeiten vor. Wenn ich seinen letzten Entschluss, das Sterben zu wählen, auch als einen letzten Akt von Selbstbehaup­tung, von Würde empfinde, so drängt sich den­noch die Frage auf, ob einem die psychoanalyti­sche Selbstaufklärung bei dem Umgang mit dem eigenen Tod letztendlich hilfreich sein kann.

Bruno Bettelheim war in seinen letzten Jah­ren, nach dem Tode seiner Frau, häufig sehr ver­zweifelt. Er hat seine geistige und seelische Kraft dafür eingesetzt, seine Produktivität so weit und so lange wie möglich zu erhalten. Als es nicht mehr ging, wählte er den Tod.

In einem Radiointerview hat er in sehr schö­nen Worten über den Tod gesprochen. Obwohl diese Passage bereits einmal in psychosozial (Heft Nr. 47,1991, S. 108) veröffentlicht worden ist, möchte ich sie in gekürzter Form noch einmal wiederholen. Bruno Bettelheim sagte damals:

„Ja also, in meinem Alter und in meinem Leben sieht man dem Tod ziemlich gleichmütig entge­gen, nicht wahr, wenn man so alt ist wie ich, hat er eher eine freundliche Figur. Warum, weil ich füh­le, dass ich eben so viel angefangen hab‘ als ich an­fangen konnte. Warnicht sehr viel, richtig, aber es war eben so viel als ich konnte. Damit muss man wohl zufrieden sein. Ich bin überzeugt davon, dass das menschliche Leben ohne die Idee des Todes überhaupt keinen Sinn hat. Die Idee, dass man für ewig leben könnte, ist ein Alptraum für mich, dass es kein Ende hat.

(…) Ich glaube, ich war eigentlich sehr glück­lich, ich war glücklich, dass ich das Konzentrati­onslager überlebt habe, ich war glücklich, dass ich in der Emigration erfolgreich war, ich war beson­ders glücklich in der Auswahl meiner Gattin, und ich war sehr glücklich in der Auswahl meiner Kin­der. Na, mehr gibt’s nicht.“

Sie haben ein langes, schwieriges und bewegtes, ein sehr produktives Leben geführt, haben vielen Menschen aus tiefer Not geholfen. Sie, Herr Fe­dern, sind 78 Jahre alt, Rudi Ekstein feierte kürz lieh in Wien seinen 80. Geburtstag. Auch in Ihrem Alter nehmen Sie weiterhin an der Ent­wicklung der Psychoanalyse, am öffentlichen Leben teil, schreiben weiterhin, z.B. in diesem Heft. Was empfinden Sie dem Tod gegenüber?

Federn: Ich hoffe, ohne böse Krankheit friedlich sterben zu dürfen. Was ich machen werde, wenn das nicht eintritt, weiß ich heute nicht.

Ekstein: Federn und ich wissen, dass wir älter werden, und können nur hoffen, dass langsam das aktive Leben eingeschränkt werden muss und dass vielleicht unsere Lebenserfahrung uns die Weisheit gibt, dem Altwerden Anerkennung ge­ben zu können und es zu bewältigen. Ich denke an den österreichischen Schauspieler Giradi und an das Lied, das er auf der Bühne gesungen hat, das mir oft durch den Kopf geht. Es geht unge­fähr so (auf dem Tonband singend):

„Und zupft der Tod, einst mit Verlaub, und sagt ma‘: Brüderl komm“; dann stell ich mich im Anfang taub, und dreh mi goa nit um. Doch dann sagt er: Lieber Valentin, moch keine Umstand, geh‘, und dann leg I meinen Hobel hin, und sag‘ der Welt: „Adieu“.

Wenn man „Adieu“ sagen will, will man ein Werk hinterlassen, an das sich die, die nach uns kom­men, erinnern, und es fällt mir ein Wort von Goethe ein, der sagt: „Was du ererbt von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen“. Wir sollten solche Therapeuten, solche Lehrer, solche Eltern sein, dass die, die nach uns kommen, das Erbe er­ben werden, die Tradition weiter leben lassen..

Wie froh bin ich, dass Bruno Bettelheim mein Freund war, dass er für immer mein Freund blei­ben wird, obwohl es nun nur noch Erinnerungen an Gespräche sind, die mir bleiben. Dies ist die Art, wie ich ihn erinnere. So will ich auch im Kopf meiner Nachkommen bleiben, wenn das Ende des Lebens kommt. Das ist eine Art von Unsterblichkeit.

Literatur

Aichhorn, A. (1925/1977): Verwahrloste Jugend. Die Psychoanalyse in der Fürsorgeerziehung. Bern, Stuttgart, Wien.
Bernfeld, S. (1925/1973): Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung. Frankfurt/M.
Bettelheim, B. (1960; dt. 1964): Aufstand gegen die Masse. Die Chance des Individuums in der modernen Gesellschaft. Frankfurt/M.
Bettelheim, B. (1967; dt. 1977): Die Geburt des Selbst. The Empty Fortress. Frankfurt/M.
Bettelheim, B. (1976; dt. 1977/1980): Kinder brauchen Märchen. Stuttgart.
Bettelheim, B. (1979; dt. 1980): Erziehung zum Überleben. Zur Psychologie der Ex­trem­situation. München.
Bettelheim, B. (1987; dt. 1987): Ein Leben für Kinder. Erziehung in unserer Zeit. Stuttgart.
Bettelheim, B. (1990; dt. 1990): Themen meines Lebens. Essays über Psychoanalyse, Kindererziehung und das Schicksal der Juden. Stuttgart.
Bettelheim, B. & Ekstein, R. (1994): Grenzgänge zwischen den Kulturen. Das letzte Gespräch zwischen Bruno Bettelheim und Rudolf Ekstein. In: Kaufhold, R. (Hg.) (1994), S. 49–60 (nur noch beim Autor für 12 Euro erhältlich: roland.kaufhold (at) netcologne.de).
Ekstein, R. (1939): Demokratische und faschistische Erziehung aus der Sicht eines Lehrers und Flüchtlings – Oktober 1939. In: Wiesse, J. (Hg.) (1994): S. 138–151.
Ekstein, R. (1973): Grenzfallkinder. München.
Ekstein, R. (1987): Die Vertreibung der Vernunft und ihre Rückkehr. In: Stadler, F. (Hg.) (1987): Vertriebene Vernunft I. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft 1930–40. München-Wien, S. 472–477.
Ekstein, R., Fallend, K., & Reichmayr, J. (1988): »Too late to start life afresh«. Siegfried Bernfeld auf dem Weg ins Exil. In: Stadler, F. (Hg.) (1988): Vertriebene Vernunft II. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft 1930–40. Wien-München, S. 230–241.
Ekstein, R. (1994a): Mein Freund Bruno (1903–1990). Wie ich mich an ihn erinnere. In: Kaufhold (Hg.) (1994): S. 87–94 (nur noch beim Autor für 12 Euro erhältlich: roland.kaufhold (at) netcologne.de).
Federn, E. (1994): Bruno Bettelheim und das Überleben im Konzentrationslager. In: Kaufhold (Hg.) (1994): S. 125–127, sowie in Kaufhold (Hg.) (1999): S. 105–108 (nur noch beim Autor für 12 Euro erhältlich: roland.kaufhold (at) netcologne.de).
Federn, E. (1999): Ein Leben mit der Psychoanalyse. Von Wien über Buchenwald und die USA zurück nach Wien. Gießen (Psychosozial-Verlag).
Federn, E. (1999a): Versuch einer Psychologie des Terrors. In: Kaufhold (Hg.) (1999), S. 35–75.
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Freud, S. (1925): Geleitwort zu „Verwahrloste Jugend“ von August Aichhorn. GW XIV, S. 565–567.
Ignatieff, M. (1994): Die Einsamkeit der Überlebenden. In: Kaufhold (Hg.) (1994), S. 112–115 (nur noch beim Autor für 12 Euro erhältlich: roland.kaufhold (at) netcologne.de).
Kaufhold, R. (Hg.) (1993): Pioniere der Psychoanalytischen Pädagogik: Bruno Bettelheim, Rudolf Ekstein, Ernst Federn und Siegfried Bernfeld. psychosozial Heft 53 (I/1993), 16. Jg.
Kaufhold, R. (Hg.) (1994): Annäherung an Bruno Bettelheim. Mainz (nur noch beim Autor für 12 Euro erhältlich: roland.kaufhold (at) netcologne.de).
Kaufhold, R. (Hg.) (1999): Ernst Federn: Versuche zur Psychologie des Terrors. Material zum Leben und Werk von Ernst Federn. Gießen.
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Kaufhold, R. (2001): Bettelheim, Ekstein, Federn: Impulse für die psychoanalytisch-pädagogische Bewegung, Psychosozial-Verlag, Gießen.
Kaufhold, R., & Lieberz-Groß, T. (Hg.) (2001): Deutsch-israelische Begegnungen. Pädagogische, psychoanalytische und biografische Beiträge. psychosozial Heft 83 (1/2001).
Kaufhold, R./R. Wagner (2002): „Psychoanalytische Pädagogik“ – ein Gespräch zwischen Rolf Wagner und Roland Kaufhold. In: Fragen und Versuche Nr. 100, Juli 2002.
Kaufhold et. al. (2003): Einleitung. In: Fisher, D. J. (Hg.) (2003): Psychoanalytische Kulturkritik und die Seele des Menschen. Essays über Bruno Bettelheim. Gießen (Psychosozial-Verlag).
Kaufhold et. al (Hg.) (2003a): Bruno Bettelheim (1903 – 2003): “So können sie nicht leben”. Zeitschrift für Politische Psychologie 3/2003.
Kaufhold, R. (2008) Siegfried Bernfeld – Psychoanalytiker, Zionist, Pädagoge. Vor 55 Jahren starb Siegfried Bernfeld, in: TRIBÜNE, Nr.  185 (H. 1/2008), S.178-188.
Leber, A., & Gerspach, M. (1996): Geschichte der Psychoanalytischen Pädagogik in Frankfurt am Main. In: Plänkers, T., u. a. (Hg.) (1996): Psychoanalyse in Frankfurt am Main. Tübingen, S. 489–541.
Reich, K. (1993): Zur Psychologie extremer Situationen bei Bettelheim und Federn. In: Kaufhold (Hg.) (1993), S. 83–93.
Reich, K. (1994): Bettelheims Psychologie der Extremsituation. In: Kauf­hold (Hg.) (1994), S.134–155 (nur noch beim Autor für 12 Euro erhältlich: roland.kaufhold (at) netcologne.de).
Richter, H. – E. (1995): Bedenken gegen Anpassung. Psychoanalyse und Politik. Hamburg.

Dieser Beitrag Roland Kaufholds wurde 1993 in der Zeitschrift psychosozial Heft I/1993 (Nr. 53): Kaufhold (Hg.): Pioniere der Psychoanalytischen Pädagogik: Bettelheim, Ekstein, Federn und Bernfeld publiziert; er wurde von R. Kaufhold für diesen haGalil –Themenschwerpunkt durchgeschaut. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors sowie des Psychosozial-Verlages, Prof. Dr. Hans-Jürgen Wirth.

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