„Ich verstand auch sehr früh, dass ein Freund meines Vaters, August Aichhorn, jungen Menschen half, die in Not waren; das hat mich so tief beeindruckt, dass ich den Wunsch hatte, auch einen solchen Beruf zu ergreifen.“ Dies schrieb der Wiener KZ-Überlebende und Psychoanalytiker Ernst Federn in seinem autobiographisch getöntem Buch „Ein Leben mit der Psychoanalyse. Von Wien über Buchenwald und die USA zurück nach Wien (Federn, 1999, S. 326f.). Am 11.4.1945 wurde Ernst Federn von amerikanischen Truppen befreit, ging nach Belgien, 1948 in die USA, kehrte 1973 nach Wien zurück – und im Oktober 2004 wurde sein 90. Geburtstag in Wien mehrfach gefeiert. Dieser Beitrag wurde am 2.10.2004 auf der von der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV) veranstalteten Tagung „Psychoanalyse und Sozialarbeit“ gehalten, zu Ehren von Ernst Federns 90. Geburtstages…
Von Roland Kaufhold
“Ich fühle mich ganz als Fortsetzer meines Vaters und betrachte es als meine Lebensaufgabe, das Werk des Professors in den Dienst einer besseren Weltordnung zu stellen.”
Dieses in einem euphorischen Ton gehaltene biographische Selbstverständnis formulierte Ernst Federn vor nahezu 65 Jahren – im Juli 1945 in einem Brief an Anna Freud. Mit diesen wenigen Worten markierte der seinerzeit 31-jährige bereits wesentliche Elemente seines lebenslangen wissenschaftlichen und sozialpädagogisch-therapeutischen Engagements: Er stellte sich selbst, als treuer Sohn seines Vaters Paul Federn, in die Tradition der Freudschen Psychoanalyse – verstanden als Instrument der Selbsterkenntnis, zugleich jedoch auch der Kulturkritik und Gesellschaftsreform. In „Ein Leben mit der Psychoanalyse“ sollte er ein gutes halbes Jahrhundert später einführend bemerken: „Von früher Jugend an – ich war vierzehn – hatte ich mein Leben dem Ideal verschrieben, die Menschheit zu verbessern; ich hatte diese romantische Idee von meinem Vater übernommen. Ein solcher Idealismus war unter den jungen Menschen jener Zeit nicht ungewöhnlich“ (Federn, 1999, S. 17).
Der Zeitpunkt dieser Selbstbeschreibung erscheint auf den ersten Blick als verstörend unzeitgemäß: Der junge, gleichermaßen politisch engagierte als auch psychoanalytisch vorgebildete Intellektuelle hatte erst drei Monate zuvor mit sehr viel Glück die Hölle überlebt: Am 11. April 1945 war Ernst Federn, kräftemäßig erschöpft und mit fortdauernden, auch die Phase seiner Befreiung begleitenden Todesdrohungen konfrontiert, von amerikanischen Truppen aus Buchenwald befreit worden – nach siebenjähriger Gefangenschaft. Als Trotzkist, der auch im Konzentrationslager das ihm von der mehrheitlich kommunistisch dominierten „Häftlingsselbstverwaltung“ abgeforderte Bekenntnis zu Stalin verweigert hatte (vgl. Keller, 1980), war er doppelt bedroht gewesen: Durch die Nazis wie auch durch einige einflussreiche Stalinisten.
Polizeifoto Ernst Federn, November 1936, © Psychosozial Verlag & Roland Kaufhold
Und doch hatte Ernst Federn in Dachau und Buchenwald über die ganz außergewöhnliche Gabe verfügt, sein familiäres Erbe zum eigenen Überleben – wie auch zum Überleben zahlreicher Freunde – einzusetzen. Federn, dessen Vater mit ihm ab seinem 18. Lebensjahr psychoanalytische Gespräche geführt hatte, lernte in Buchenwald bald zwei Freunde kennen, mit denen er auf psychoanalytischer Basis seine terroristische Lebenssituation zu analysieren vermochte – eine Möglichkeit, welche er Jahrzehnte später – ich erinnere an seinen Vortrag in Paris im Jahre 1987 (Federn, 1999, S. 26-30) – als entscheidende Hilfe des Überlebens interpretieren sollte: Er lernte in Buchenwald, beim gemeinsamen „Ziegelschupfen“, gute Freunde und Gesprächspartner kennen: Den 1940 in Auschwitz ermordeten Psychoanalytiker Otto Brief – ein Schüler Wilhelm Reichs – sowie Bruno Bettelheim. Bettelheim hatte bekanntlich ein entschieden glücklicheres Schicksal als Ernst Federn: Mitte April 1939, anlässlich Hitlers 50. Geburtstages, war dieser zusammen mit einigen hundert weiteren Gefangenen von den Nazis freigelassen worden.
Die Szene dieser Freilassung seines Freundes, welche zugleich eine Szene der enttäuschten Hoffnung war, ist Ernst Federn auch über 50 Jahre danach noch in dichter Erinnerung. Sie mag die schmerzhafte Ambivalenz veranschaulichen, von welcher Federns Gefangenschaft über viele Jahre hinweg geprägt war: Die Hoffnung auf eine Befreiung nicht aufzugeben – weil er sonst jeglichen Lebensmut verloren hätte, der übermenschlichen Kraft zum Widerstehen verlustig gegangen wäre – aber diese Phantasie doch nicht zu konkret werden zu lassen. Federn erinnert sich im Gespräch mit Bernhard Kuschey:
“Ich habe bereits erwähnt, dass zu Hitlers Geburtstag am 20. April [1939] wahrscheinlich hunderte Gefangene entlassen wurden. Es war ein Frühlingstag und es wurde nicht gearbeitet. Wir gingen im Lager herum, und alle paar Minuten wurde ein Name aufgerufen, um entlassen zu werden. So sehr ich hoffte, meiner wäre darunter, er war es nicht” (Kuschey, 2003, S. 526).
Und Federn fügt hinzu:
„Erst in den Vereinigten Staaten erfuhr ich, dass meine Eltern versucht hatten, über Schweizer Freunde bei Himmler anlässlich seines Besuches in Basel für mich zu intervenieren. Er soll geantwortet haben, dass ich so lange in Haft bleiben würde, als die Juden in den Vereinigten Staaten gegen das Deutsche Reich mit Lügenpropaganda vorgehen. Auch Hilde wusste das nicht, lief von Büro zu Büro, flog nach Berlin und verschaffte Schiffskarten und Visa bis zur Kriegserklärung der Vereinigten Staaten“ (ebda.; vgl. Federn, 1986).
Bettelheim emigrierte sofort in die USA, engagierte sich bald darauf, freundschaftlich unterstützt durch einige Wiener Freunde – Thomas Aichhorn (2003a) hat kürzlich in seinem Bettelheim-Beitrag auf diesen Umstand hingewiesen -, in sehr radikaler Weise für eine milieutherapeutische Arbeit mit psychisch sehr kranken Kindern; wie auch für eine wissenschaftliche, psychoanalytisch orientierte „Aufarbeitung“ der Shoah – ein Engagement, welches in seinem Ergebnis wieder mit Ernst Federns Studien zusammenkommt. Bettelheim hat in seinen zwischen 1943 und 1989 entstandenen Schriften in einer ihn nach meinem Dafürhalten auszeichnenden autobiographischen Offenheit immer wieder die Verarbeitung seiner eigenen Shoah-Erfahrungen als treibendstes Motiv seines pädagogisch-therapeutischen Engagements benannt – bis hin zu seinem tragischen Freitod (s. Kaufhold, 1999, 2001). Und, dies möchte ich an dieser Stelle hervorheben: Obwohl Federn und Bettelheim in ihrer Persönlichkeit recht unterschiedlich waren, insbesondere bzgl. der Frage der Widerstandsmöglichkeiten im Konzentrationslager kontroverse Positionen bezogen, so hatte Bettelheim in Ernst Federn einen überaus treuen Freund. Wohl keiner seiner Freunde ist den posthumen Angriffen gegen den toten Juden Bettelheim, der nicht mehr zu antworten vermochte, öffentlich so entschieden entgegengetreten wie Ernst Federn! (s. Federn 1985, 1990, 1994, 2003, Kaufhold 1998a, 1999)
An dieser Stelle treffen wir auf eine Parallelität in der Biographie Ernst Federns und Bettelheims, welche nach meinem Verständnis als paradigmatisch für das Schicksal der in Wien Anfang des vorigen Jahrhunderts erblühten, von Sigmund Freud nachdrücklich geförderten psychoanalytisch-pädagogischen, sozialtherapeutischen Bewegung zu stehen scheint – eine Bewegung, eine modifizierte psychoanalytische Praxis, welche durch Persönlichkeiten wie Bettelheim, Peter Blos, Siegfried Bernfeld, Rudolf Ekstein, Erik H. Erikson, Anna Freud, Willhelm Hoffer, Margaret S. Mahler, Fritz Redl und René A. Spitz vorangetrieben wurde – und welche 1939 vollständig ausgelöscht worden ist. Thomas Aichhorn hat die Schärfe dieser Zäsur, dieser Auslöschung und biografisch-kulturellen Entwurzelung, in seinen Veröffentlichungen der letzten Zeit in für mich sehr überzeugender Weise herausgearbeitet (Aichhorn, 2003, 2003a, 2004, s. auch Kaufhold 2003a, Richter 2003). Und Ernst Federn hat 1993, in dem gemeinsamen Interview mit Rudolf Ekstein, diesem außergewöhnlich charismatischen und beeindruckenden Pionier der Psychoanalytischen Pädagogik, über deren Schicksal im Nationalsozialismus bemerkt: „Die Psychoanalyse konnte als Heilmethode überleben, die Psychoanalytische Pädagogik wurde in Deutschland von den Nazis vernichtet und entstand erst wieder nach etwa 20 Jahren“ (Kaufhold, 1993a, S. 14).
Gehen wir einen Schritt zurück, zu Ernst Federns Kindheit und Jugend: Beide – Federn und Bettelheim – waren im Freudschen Wien aufgewachsen, hatten sich in ihrer sie gleichermaßen zutiefst prägenden Jugend leidenschaftlich für die junge psychoanalytisch-pädagogische Bewegung interessiert. Sie hatten Freuds sexualaufklärerische Schriften ab den 20er bzw. 30er Jahren unmittelbar nach ihrem Erscheinen gelesen, hatten sich mit Aichhorn, Bernfeld und Fenichel – Bettelheim auch mit dem kämpferischen Wilhelm Reich – identifiziert – und hatten doch zugleich in Wien nicht vorgehabt, diese zum Beruf zu wählen! Den Entschluss hierzu fassten beide erst nach ihrer Emigration in die USA.
Wilma Federn mit ihren Kindern nach dem Ersten Weltkrieg. Vorne: Ernst Federn mit langen Haaren, die er bis acht trug. Hinten: Die Schwester Annie, Wilma Federn und der Bruder Walter
© Psychosozial Verlag & Bernhard Kuschey
Ernst Federn hatte sich bereits sehr früh für die Politik, für soziale Reformen interessiert: In Wien wuchs er in einem Elternhaus auf, welches von seinem väterlichen Freund und Förderer Isvan Hollós einmal treffend wegen seiner Liberalität und gesellschaftlichen Offenheit als „Pension zur aufgelassenen Ich-Grenze“ bezeichnet worden ist (Plänkers/Federn, 1994, S. 85). Dort begegnete er nahezu allen Wiener PsychoanalytikerInnen – allen voran Anna Freud, Siegfried Bernfeld und August Aichhorn, seine lebenslangen, idealisierten Vorbilder.
Die Erziehungspraxis seiner Eltern war, so beschreibt es Federn in seinem schönen Essay „Von König Laios und Ödipus: Erinnerungen an eine Kindheit im Banne Sigmund Freuds“ (Federn, 1999, S. 319-329) selbst, von aufklärerischen psychoanalytisch-pädagogischen Erkenntnissen geprägt: Er erinnert sich keiner Gewalt, keiner Tabus, hingegen einer ausgeprägten Diskussionskultur. Geld spielte keinerlei Rolle, sein Vater behandelte viele Patienten kostenlos, war zum Umgang mit Geld wohl auch nicht in der Lage, was der Familie verschiedentlich ernsthafte Schwierigkeiten einbrachte. Sein oberstes Prinzip hingegen sei die Loyalität zu einer „Sache“ gewesen, welche man als richtig erkannt habe. Und dies war für die Federns eben zuvörderst die Freudsche Psychoanalyse.
Sein Vater sei zu der Erkenntnis gelangt, dass Eltern ihre Kinder eigentlich nicht erziehen, sondern beschützen sollten. Sie sollten ein Anwalt der Kinder sein – die Erziehung komme durch die gesellschaftlichen Einflüsse und Anforderungen von sich aus hinzu. Bei seinen Erinnerungen an seine Mutter Wilma, welche von einer außergewöhnlichen Willensstärke gewesen sein muss, wird hingegen seine Ambivalenz, welche er später in seiner Arbeit konstruktiv zu nutzen vermochte, spürbar, wenn er ausführt:
„Die Art der Bestrafung meiner Mutter war absolut unpsychoanalytisch. Sie entzog ganz einfach uns Kindern ihre Aufmerksamkeit, indem sie sagte: `Ich liebe Dich nicht mehr.´ Dies war verheerend und führte zu schnellem Nachgeben. Aber im Alter von 17 Jahren revanchierte ich mich und sprach sechs Wochen lang nicht mit ihr, bis sie zusammenbrach und meine Überlegenheit ein für allemal feststand“ (Federn, 1999, S. 325).
Den größten Gewinn habe er jedoch aus dem offenen Umgang mit der Sexualität gezogen:
„Die wichtigste Auswirkung der Psychoanalyse auf unsere Erziehung aber war eindeutig die Toleranz unserer Sexualität gegenüber – Masturbation eingeschlossen -, dies war zu jener Zeit eine seltene Einstellung. Ich kann mich nicht erinnern, je gedacht zu haben, dass Sexualität etwas Schlechtes sei. Wenn ich mich mit meinen Freunden vergleiche, kann ich feststellen, dass ich mehr Glück gehabt habe als sie“ (ebda.).
Die haltgebende Atmosphäre seines Elternhauses sowie seine Ambivalenz gegenüber seiner Mutter Wilma wird auch in einer Passage in Kuscheys beeindruckender Federn – Biographie deutlich:
„Wir waren ein sozialdemokratisches Haus. Das war also ganz klar. Meine Mutter war die Rote. So hat sie immer geheißen, schon als junges Mädchen, weil sie tizianrote Haare gehabt hat, und immer Sozialistin war. Wenn mein Vater gesagt hat, heute kommt der Herr Kommerzialrat Soundso zu uns zum Essen, dann hat sie gesagt: `Das ist ein Kapitalist, kommt nicht ins Haus, geh mit ihm aus!´ (…) Das unterscheidet mich z. B. von vielen anderen sogenannten Bürgerlichen. Für mich hat es eigentlich etwas anderes als Sozialismus nicht gegeben“ (Kuschey, 2003, S. 79).
Mit 13 Jahren wollte Ernst Federn ein Erzieher werden, so einer wie August Aichhorn, „ein Freund meines Vaters“, der „jungen Menschen half, die in Not waren“ (Federn, 1999, S. 326). Paul Federn selbst ist ja der Begründer einer milieutherapeutischen Behandlung der Schizophrenie gewesen, indem er bereits 1905, neun Jahre vor Ernst Federns Geburt, eine psychotische Frau – eine junge Malerin – zusammen mit einer Krankenschwester sowie seiner Ehefrau bei sich zuhause behandelt hat – ein Engagement, welches von Sigmund und Anna Freud nach Ernst Federns Interpretation nicht angemessen wertgeschätzt wurde (Plänkers/Federn, 1994, S. 92-94).
Diese familiäre Atmosphäre, aber auch die ärztliche Tätigkeit seines Vaters während des Ersten Weltkrieges in einem Gefängnis, förderte bereits früh sein Interesse an einer sozialtherapeutischen Arbeit mit „Delinquenten“ – welche er im eigentlichen Sinne erst ab 1972, nach seiner Rückkehr nach Wien, zu realisieren vermochte. Federn hebt hervor:
„Es waren Bemerkungen und Erzählungen meines Vaters, die mich bereits im Alter von 13 Jahren veranlassten, mich für die Ursachen kriminellen Verhaltens zu interessieren. Bald darauf die Lektüre von Victor Hugos berühmten Roman `Die Elenden´. Mit 18 studierte ich dann Strafrecht und Kriminologie. Ein Jahr Untersuchungshaft und sieben Jahre Konzentrationslager gaben mir ein weiteres Verständnis für die Psychologie des Inhaftierten“ (Kaufhold, 2001, S. 90).
Ernst Federn wandte sich mit 14 Jahren der sozialistischen Politik zu, arbeitete zusammen mit Christian Broda in einer marxistischen Schülergruppe und interessierte sich – wie sein sozialdemokratischer Vater, welcher eine Zeitlang Mitherausgeber der Zeitschrift für Psychoanalytische Pädagogik sowie des Psychoanalytischen Volksbuchs gewesen war – für die Anwendung der Psychoanalyse auf soziale Fragen. Seine Hinwendung zur Politik vollzog sich vor allem unter dem Einfluss von Therese Schlesinger (1872-1940), die eine sozialistische Abgeordnete im Parlament und eine enge Freundin der Familie Federn war. Federn schreibt ihr sogar eine kurative Wirkung auf seine eigene Entwicklung zu:
„Ein mögliches Abgleiten in die Delinquenz während meiner Adoleszenz wurde jedoch von Therese Schlesinger (…) verhindert. Sie war von meinen frühreifen politischen Interessen beeindruckt. (…) Sie beschloss, mich zu einem Führer der Österreichischen Sozialdemokratischen Partei zu schulen, was ihr meine Mutter nie verzieh, da mich meine politischen Aktivitäten später für die Dauer eines Jahres ins Gefängnis und für sieben Jahre ins Konzentrationslager brachten. Dieses Ausagieren meiner delinquenten Züge rettete mich vor sozial weniger akzeptablen Unannehmlichkeiten, bei denen ich sonst in der Sturm-und-Drang-Zeit meiner Adoleszenz wohl gelandet wäre“ (Federn, 1999, S. 322).
Der weitere Verlauf seines Lebens, welches ihn von Wien über Dachau und Buchenwald nach Belgien, ab 1948 in die USA und 1972 wieder zurück nach Wien führte – wahrlich eine einmalige Biographie, kein Wiener Emigrant aus unserem Feld ist auf Dauer wieder nach Wien zurückgekehrt – sei aus Zeitgründen nur skizziert:
Ernst Federn studierte in Wien Jura und Sozialwissenschaften mit dem Wunsch, einmal ein sozialistischer Politiker zu werden. Er engagierte sich bei den ab 1934 illegalisierten «Revolutionären Sozialisten», was mehrfache Inhaftierungen durch die politische Polizei sowie seinen Ausschluss von der Universität zur Folge hatte. Aus dieser Not heraus wurde er „Sekretär“ seines Vaters und beteiligte sich u.a. an der Bearbeitung des von diesem sowie von Heinrich Meng ab 1926 herausgegebenen «Psychoanalytischen Volksbuchs». Dieses Werk – es erlebte fünf Auflagen, die zahlreichen Autoren wohnten bei seiner Erstauflage in Wien, Berlin und Basel, bei seiner Drittauflage waren sie nahezu alle emigriert, lebten verstreut in der Welt – stellte einen ersten, interdisziplinären Versuch dar, psychoanalytische Erkenntnisse auch breiteren Bevölkerungskreisen zur Verfügung zu stellen.
Federns Verschleppung im Mai 1938 nach Dachau, dann nach Buchenwald, ist von ihm in seinen diesbezüglichen Schriften als ein traumatischer Schock beschrieben worden. Durch seine außergewöhnlich mutige Widerstandstätigkeit gegen die Nazis, welche ihm in den Jahren 1936 – 1938 bereits eine insgesamt einjährige Gefangenschaft in Wiener Gefängnissen eingebracht hatte, war er quasi bereits als „gelernter Häftling“ ins Konzentrationslager gekommen.
Dort jedoch wurde ihm schlagartig bewusst, dass er sich sofort innerlich von allen ihm vertrauten gesellschaftlichen und psychologischen Erwartungen verabschieden musste. Widerstand gegen ein solches totalitäres System war im eigentlichen Sinne nicht möglich (vgl. Federn, 1985). Oder eben doch: Durch seine Weigerung, den ihm zugeschriebenen Opferstatus zu übernehmen, durch seine Solidarität mit gleichgesinnten Mitgefangenen, denen er immer wieder von der Psychoanalyse zu erzählen vermochte, denen er sonntags Vorträge über die Weltsituation hielt. Federn erinnert sich in seinen Erzählungen über Buchenwald zahlreicher Situationen unglaublichen Glücks. Sein unverwüstlicher Optimismus, welcher erkennbar aus seinem beschützenden und anregenden Elternhaus erwachsen war, stellte für viele Mitgefangene – wie auch für Federn selbst – eine ganz außerordentliche, die inneren Widerstandskräfte aufrecht erhaltende Ermutigung dar: «Du warst verrückt im Lager, mit deinem Optimismus! Aber es war gut, dir zuzuhören», erinnerten sich Freunde – u.a. Edgar Konradi – noch Jahrzehnte später (Kuschey, 2003, S. 763f., 785f., 833). Federn betont im Rückblick: „Für mich war mein Optimismus ganz entscheidend für mein Überleben. Ich war völlig überzeugt, dass mir nichts passiert“ (Plänkers/Federn, 1994, S. 154).
Federns Überleben, dies sei nur erwähnt, wurde vor allem durch die regelmäßigen Geldüberweisungen durch seinen Vater aus den USA – über Heinrich Meng in Basel – sowie durch Hilde Federns (geb. Paar) kontinuierliche Unterstützung ermöglicht (Kuschey, 2003, S. 101, 205, 308, 536, 989). Hilde Federn blieb in Wien, nahm die eigene existentielle Gefährdung als „Halbjüdin“ aus Liebe zu ihrem Verlobten in Kauf. Eine Fortsetzung ihres Engagements in der psychoanalytisch-pädagogischen Bewegung – Kuschey hat dies in sehr berührender Weise ausgearbeitet – wurde durch den Rassismus verhindert (s. Kuschey, 2003, S. 120-130, 207-220, 296-323, 900-909, s. Kaufhold 2001, S. 65-67, 76f.).
Ihre Bereitschaft, dies möchte ich an dieser Stelle noch anmerken, ihren tief berührenden Briefwechsel mit Wilma Federn aus den Jahren 1938 und 1939 sowie 1946-1949 Bernhard Kuschey zur wissenschaftlichen Aufarbeitung anzuvertrauen ((Siehe das Kapitel „Das widerständige und solidarische Handeln Hilde Federns oder der Aktionsradius eines `Mischlings ersten Grades´“ in Kuschey (2003), S. 296-324.)), ist Ausdruck eines ganz außergewöhnlichen Vertrauens. Seine Lektüre ermöglicht ein tiefes Einfühlen in ihre erschütternden Nöte und Überlebenshoffnungen, ihre gemeinsamen verzweifelten Rettungsbemühungen für den in Dachau und Buchenwald festgehaltenen Ernst Federn.
Am 19. Januar 2005 ist Hilde Federn von uns gegangen. Unsere Erinnerung an diese liebe, tapfere Frau, der wir sehr viel zu verdanken haben, wird in uns lebendig bleiben (s. Kaufhold, 2005).
Hilde und Ernst Federn 1994, © Psychosozial Verlag & Marita Barthel-Rösing
Ernst Federns Zeit in Brüssel, von 1945 bis Ende 1947, war die Phase einer erneuten Politisierung. Er verfasste seine wichtigsten Studien zu einer Psychologie des Terrors, welche jedoch ohne jegliche Rezeption blieben. Einzig seine 40-seitige, weitreichende Analyse „Versuch einer Psychologie des Terrors“ (Federn, 1998) wurde 1946 in Brüssel von der winzigen französischsprachigen Zeitschrift Synthèsis gedruckt, wurde ansonsten jedoch vollständig vergessen (vgl. Federn, 1986, S. 464). In den USA – wie auch in Europa – bestand keinerlei Interesse mehr an seinen wegweisenden, autobiographisch gespeisten Forschungen zum Nationalsozialismus.
Ein wirkliches Interesse fanden diese eigentlich nur bei Bruno Bettelheim, wie dem 1998 veröffentlichten Briefwechsel dieser beiden zu entnehmen ist (Kaufhold, 1998a). Bereits im Juli 1945, unmittelbar nach Federns Befreiung, hatten sie brieflich wieder Kontakt aufgenommen, ihre lebenslange Freundschaft erneuert.
Am 1. Januar 1948 emigrierten die Federns nach New York – gut zehn Jahre später als der große Strom der vor den Nazis vor allem in die USA geflüchteten deutschsprachigen Psychoanalytiker und Psychoanalytischen Pädagogen. Diese hatten sich in der Zwischenzeit beruflich längst etabliert, in ihrer neuen, amerikanischen Heimat eine neue Identität aufgebaut, sich hierbei wohl auch innerlich von einem Teil ihrer europäischen, ihrer politischen Identität verabschieden müssen (vgl. Handlbauer, 2004, Wirth/Haland-Wirth, 2003).
Ernst Federn absolvierte in den USA, anfangs weniger aus Überzeugung als aus Not, eine Ausbildung als social worker, als psychoanalytischer Sozialarbeiter. Der frühe Tod seiner Mutter sowie seines Vaters, 1949 und 1950, ein bzw. zwei Jahre nach ihrer Ankunft in den USA, stellte eine weitere außergewöhnliche Belastung dar. Federn nahm aber auch in dieser schwierigen Lebensphase sein väterliches Erbe an und publizierte gemeinsam mit Herman Nunberg – bei welchem er von 1950-1953 in den USA seine Lehranalyse gemacht hatte – in nahezu isolierter Position die „Protokolle der Wiener Mittwochgesellschaft“ (Nunberg/Federn, 1967-1975, Federn, 1984, Plänkers/Federn, 1994, S. 15-48). Unter den deutschsprachigen Analytikern bestand in den ersten Jahren keinerlei Interesse an dieser beeindruckenden historischen Forschung.
Erst eine kleine Erbschaft ermöglichte es den Federns, 1964 (!) – Ernst Federn war gerade 50 Jahre alt geworden – erstmals wieder zu einem Besuch nach Österreich zu kommen. Der Regierungswechsel ermöglichte es ihnen, 1972 auf Einladung der sozialistischen Regierung – von Bruno Kreisky sowie des Justizministers Christian Broda (s.o.) – nach Österreich zurückzukehren. Den Rest seiner Wiener Biographie haben Sie – meine Damen und Herren – miterleben können. Anmerken möchte ich noch, dass seine Studien zur Psychologie des Terrors erst 1987 erstmals in psychosozial und dann 1998 als Buch erschienen sind. Ernst Federn hat hierzu einmal lakonisch angemerkt, dass ihn in all den Jahren nach seiner Rückkehr nach Wien eigentlich niemand nach seinen Erfahrungen in Dachau und Buchenwald befragt – oder zu befragen getraut – habe.
1986 hat Ernst Federn – in einer in der Psyche publizierten Rezension des Buches „Psychoanalyse und Nationalsozialismus“ (Lohmann, 1984) bzgl. der seelischen Motive für das große Schweigen, welches er immer wieder erlebt hat, ausgeführt:
„Was mich angeht, so hätte ich sehr gern von meinen (Konzentrationslager-, RK) Erlebnissen erzählen wollen, aber es waren die Analytiker, die ausnahmslos einem Gespräch über meine Lagererlebnisse aus dem Wege gegangen sind. Es scheint, dass die Opfer zwar das Gespräch vermeiden, nicht aber das Schreiben. (…) Warum konnte man darüber schreiben und so schwer darüber reden? Ich glaube, dass die Welt des Konzentrationslagers und des Holocaust, `L´univers concentraire´, wie es der französische Schriftsteller und Widerstandskämpfer David Rousset nannte, in Gesprächen Menschen, die das nicht selbst erlebt haben, kaum vermittelt werden kann. Wer davon erzählt, muss fürchten, dass die Zuhörer ihm nicht glauben, oder dass ihnen das Gehörte so peinlich ist, dass man mit dem Erzählen lieber aufhört. Auch Psychoanalytiker bilden da keine Ausnahme. (…) Unter dem Vorwand, meine Gefühle schonen zu wollen, verbarg sich die Angst vor eigenen Konflikten, die durch die Berichte über die Schrecken des Lagerlebens ausgelöst werden konnten“ (Federn, 1986, S. 465f.).
Auch nach der Veröffentlichung dieser Zeilen hat kein Psychoanalytiker den Versuch unternommen, Federns Konzentrationslager – Studien als Buch zu publizieren.
Als ich vor einigen Monaten in Köln die mich aus vielerlei Gründen sehr überraschende Einladung erhielt, hier in Wien zu sprechen, erinnerte ich mich meiner ersten Begegnungen mit Ernst und Hilde Federn, vor 17 Jahren, 1987, auf einer Tagung über eine psychoanalytisch-sozialtherapeutische Arbeit mit autistisch-psychotischen Kindern in Rottenburg. Meine Damen und Herren, Sie werden wissen, dass diese nun schon über 20-jährige, kontinuierliche Unterstützertätigkeit für derartige psychoanalytisch orientierte Modellprojekte zu Ernst Federns ganz außergewöhnlichen Verdiensten gehört (s. Maas, 2003, 2004, Der Prophet im eigenen Lande), und Sie werden in Österreich und Deutschland – seine langjährigen Freunde Aloys Leber und Reinhart Lempp haben mir dies dieser Tage, bei der Vorbereitung auf diesen Vortrag, noch einmal nachdrücklich bestätigt – niemanden finden, der diese Versuche, an die durch den Nationalsozialismus ausgelöschte Tradition einer Psychoanalytischen Pädagogik wieder anzuknüpfen, so nachdrücklich gefördert hat wie Ernst Federn! (s. Leber/Gerspach, 1996)
1987, ich war 26 Jahre alt und hatte soeben meine erste Staatsexamensarbeit – „natürlich“ über Bettelheim – hinter mir, erlebte ich Hilde und Ernst Federn, wie auch Rudi Ekstein und Hans Keilson. Auch Bettelheim wollte ursprünglich, auf Bitten von Rudi Ekstein, nach Rottenburg reisen, hat diese Reise aus Altersgründen jedoch nicht mehr unternehmen können.
Kurz zuvor noch waren Federn, Bettelheim, Ekstein und Else Pappenheim gemeinsam nach Österreich gereist, zum großen Kongress „Vertriebene Vernunft“, wo Ernst Federn an das Schicksal Anna und Sigmund Freuds erinnerte (Federn, 1988).
Diese Tagung, diese Szene in Rottenburg war für viele unvergesslich: Diese aus Wien und Deutschland vertriebenen Juden, Psychoanalytiker und Antifaschisten waren sehr weit angereist, um sich gemeinsam über diese doch sehr speziellen und offenkundig wenig erfolgsträchtigen Bemühungen auszutauschen. Ihre auf der Konferenz gemeinsam geteilten Erfahrungen, mittels welcher sie Spuren des Vertriebenen, des Ausgelöschten wieder nach Deutschland zurück brachten, prägten in entscheidender Weise das Treffen (s. Kaufhold, 2003, S. 56-58).
Als ich mich wenige Jahre später, 1992, nach Bettelheims Freitod, an Ernst Federn und Rudolf Ekstein wandte, sich an einem Buch über Bettelheim zu beteiligen, war ich beeindruckt und bewegt von ihrer Hilfsbereitschaft, ihrer Offenheit – eine Reaktion, welche ich bei den akademisch „etablierten“ Kollegen aus dem Bereich der deutschsprachigen Psychoanalytischen Pädagogik niemals erlebt habe. Sie luden mich zu einem Kennenlernen ein, vertrauten mir ihre privaten Materialien an, hierunter auch ihre Briefwechsel mit Bettelheim (Kaufhold, 1994, 1998a), und ich verbrachte einige Urlaube mit Hilde und Ernst Federn.
Wie soll ich meine Dankbarkeit gegenüber Hilde und Ernst Federn ausdrücken? Ich erinnere mich mit Rührung ihrer Bemerkung, vor einigen Jahren an ihrem Urlaubsort im Defereggental, bei der lieben Wirtin Maria in St. Veith, sie hätten soeben bemerkt, dass ich 50 Jahre jünger sei als sie. Else Pappenheim, 1911, wenige Jahre vor Federn in Wien geboren und ebenfalls in die USA, nach New York emigriert – wo heute Federns Sohn Tom lebt -, hat kürzlich im Interview mit Handlbauer die treffenden Worte hierfür gefunden:
„Was mir an ihm wirklich imponiert: der Mann war sieben Jahre im Konzentrationslager und ist trotzdem anständig geblieben. (…) Er hat eine besonders liebe Frau und hat trotz allem zustande gebracht, nicht nur ein normales Leben zu führen, sondern sogar sehr engagiert mit Gefangenen in Stein zu arbeiten. Das imponiert mir. Er ist wirklich ein hochanständiger Mensch. (…) Er ist von Kreisky eingeladen worden zurückzukommen, ist wirklich ein Idealist in vieler Beziehung und ein Optimist. Ich habe ihn gefragt, ob es in Österreich wirklich so schlimm ist und er hat gesagt, `aber nein, es ist ja alles nicht so arg´ – die Gemeinde und die Regierung täten sehr viel gegen den Antisemitismus. Er, der ein wirkliches Opfer war, sagt das. Ich muss sagen, es imponiert mir, dass jemand so – nicht nur anständig, sondern – gut bleiben kann und nicht bösartig geworden ist. Das ist schon allerhand, dass einer das überlebt und trotzdem noch an die Menschheit glaubt. Das bewundere ich.“ – so Else Pappenheim (Handlbauer, 2004, S. 272).
Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich danke sehr für die Einladung zu dieser Tagung, die noch lange, sehr lange in uns wirken wird.
Literatur
Aichhorn, A. (1925/1977): Verwahrloste Jugend. Die Psychoanalyse in der Fürsorgeerziehung. Bern, Stuttgart, Wien.
Aichhorn, T. (2003) (Hg.): Zur Geschichte der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung I und II, Luzifer-Amor, 16. Jg., Heft 31 und 32, 2003.
Aichhorn, T. (2003a): Bruno Bettelheims „Wiener Tradition“. In: Kaufhold et. al. (Hg.) (2003), S. 71-90.
Aichhorn, T. (2004): Bericht über die psychoanalytisch-pädagogische Ausbildung im Rahmen der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung bis 1938. Mit Dokumenten, Luzifer-Amor, 17. Jg., Heft 34, S. 7-34.
Bettelheim, B. (1980): Erziehung zum Überleben. Zur Psychologie der Extremsituation. München.
Bettelheim, B. (1990): Themen meines Lebens. Essays über Psychoanalyse, Kindererziehung und das Schicksal der Juden. Stuttgart.
Dahmer, H. (2005) Ernst Federn und die Erosion der Psychoanalyse, Werkblatt, 22. Jg., Nr. 54, Heft 1/2005 (in diesem haGalil-Themenschwerpunkt veröffentlicht).
Ekstein, R., & Motto, E. L. (1963): Psychoanalyse und Erziehung – Vergangenheit und Zukunft. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 12 (6), S. 213–233.
Federn, E. (1951): The Contribution of Psychoanalysis to Criminology as reflected in recent professional Literature. Unveröffentl. Diplomarbeit an der New York School of Social Work, Columbia University, New York. (Eine gekürzte Übersetzung ist erschienen in der Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis, Heft 4/2004).
Federn, E. (1976): Marxismus und Psychoanalyse. In: Die Psychologie des 20. Jahrhunderts, Bd. II: Freud und die Folgen (1). Hg. Dieter Eicke. Zürich, S. 1037–1058.
Federn, E. (Hg.) (1984): Freud im Gespräch mit seinen Mitarbeitern. Aus den Protokollen der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Frankfurt/M.
Federn, E. (1985): Weitere Bemerkungen zum Problemkreis »Psychoanalyse und Politik«. In: Psyche 4/1985, S. 367–374.
Federn, E. (1986): Besprechung von H. M. Lohmann (1984): Psychoanalyse und Nationalsozialismus. Beiträge zur bearbeitung eines unbewältigten Traumas. In: Psyche H. 5/1986 (40. Jg.), S. 463-466.
Federn, E. (1988): Die Emigration von Sigmund und Anna Freud. Eine Fallstudie. In: Stadler, F. (Hg.): Vertriebene Vernunft II. Emigration und Exil Österreichischer Wissenschaft 1930–40. Wien-München, S. 247–250.
Federn, E. (1990): Leserbrief an »Commentary« vom Dezember 1990 zum Artikel von Angres: »Who really was Bruno Bettelheim?«. Veröffentlicht in Kaufhold (1999): S. 162f.
Federn, E., & Wittenberger, G. (Hg.) (1992): Aus dem Kreis um Sigmund Freud. Frankfurt/M.
Federn, E. (1993): Zur Geschichte der Psychoanalytischen Pädagogik. In: Kaufhold (Hg.) (1993): S. 70–78.
Federn, E. (1994): Bruno Bettelheim und das Überleben im Konzentrationslager. In: Kaufhold (Hg.) (1994): S. 125–127, sowie in Kaufhold (Hg.) (1999): S. 105–108 (nur noch beim Autor vor 12 Euro plus Porto erhältlich: roland.Kaufhold at netcologne.de).
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Dieser Beitrag Roland Kaufholds wurde 2005 unter dem Titel „Biographische Kontinuität, Emigration und psychoanalytisch-pädagogisches Engagement. Laudatio auf Ernst Federn zu seinem 90. Geburtstag“ in der Zeitschrift psychosozial, 28. Jg. (2005), Heft II (Nr. 100), S. 75-83 publiziert; er wurde für haGalil geringfügig erweitert. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors sowie des Psychosozial-Verlages, Prof. Dr. Hans-Jürgen Wirth. Zuvor wurde er auf der von der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV) veranstalteten Tagung „Psychoanalyse und Sozialarbeit. Tagung zum 90. Geburtstag von Ernst Federn“ am 2.10.2004 in Wien in Anwesenheit von Hilde und Ernst Federn vorgetragen.
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