Leo-Baeck-Preis 2009: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger

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Der Zentralrat der Juden in Deutschland verleiht auf Beschluss seines Direktoriums den Leo-Baeck-Preis 2009 an den Präsidenten des Deutschen Fußballbundes, Herrn Dr. Theo Zwanziger. Die Preisverleihung wird am Mittwoch, den 4. November 2009, in Berlin stattfinden…

In seiner Eigenschaft als Präsident des Deutschen Fußballbundes hat sich Dr. Theo Zwanziger auf beeindruckende Weise gegen Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Rechtsextremismus im Fußball engagiert. Es ist ihm auf überzeugende Art und Weise gelungen, gegen menschenverachtende und menschenfeindliche Verhaltensweisen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Fußballstadien offensiv Position zu beziehen und die Menschen zu ermutigen, sich zu engagieren. Freiheit, Demokratie, Verantwortung und Menschenwürde sind für ihn keine Worthülsen oder inhaltslose Schlagworte, sondern Werte, die er vorlebt, und damit sowohl innerhalb des Verbandes als auch für die aktiven Spieler, Trainer, Fans und Faninitiativen, Schiedsrichter und alle Freunde des Sports ein Beispiel gibt.

Nicht nur durch die jährliche Vergabe des Julius-Hirsch-Preises, der auf persönliche Initiative von Dr. Theo Zwanziger ins Leben gerufen wurde, macht der DFB mit seinem Präsidenten an der Spitze zudem deutlich, dass man bereit ist, sich der Vergangenheit des DFB im Nationalsozialismus zu stellen und zugleich an die vielen jüdischen Spieler, Funktionäre und Trainer in der Vereinsgeschichte zu erinnern. Dass man aus dieser Vergangenheit die richtigen Lehren gezogen hat, zeigt das nachhaltige Engagement des DFB-Präsidenten immer wieder aufs Neue. Dr. Theo Zwanziger weiß, dass Fußball ebenso wenig im luftleeren Raum stattfindet wie unsere Demokratie. Die Überzeugung, dass Demokratie auch verteidigt werden muss, wo sie in Gefahr gerät, und jeder an seinem Platz hierzu seinen Beitrag leisten muss, ist die Überzeugung, die ihm Motivation und Antrieb ist, zu ermutigen und fördern, wo bereits Zivilcourage und Bürgerengagement vorhanden sind, und gegebenenfalls auch denen entschlossen die „Rote Karte“ zu zeigen, die den Sport als Forum für ihre menschenfeindlichen und extremistischen Angriffe missbrauchen wollen. Mit der Verleihung des diesjährigen Leo-Baeck-Preises bringt der Zentralrat seine Anerkennung und seinen Respekt für diese Haltung zum Ausdruck.

Mit dem Leo-Baeck-Preis, der an den Rabbiner Leo Baeck erinnert, ehrt der Zentralrat Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise für die jüdische Gemeinschaft eingesetzt und sich damit um sie verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern früherer Jahre gehören unter anderem die Bundespräsidenten a. D. Richard von Weizsäcker und Roman Herzog, die Bundeskanzlerin Angela Merkel, Hubert Burda, Friede Springer und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Deutschland.

1 Kommentar

  1. gut, dass der Preis an einen Fussballfunktionär geht. Ich interessiere mich überhaupt nicht für Fussball, aber die Preisverleihung zeigt, dass Fussball wirklich nicht im luftleeren Raum passiert. 

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