Flötenspiel: Der Ton der ausländischen Medien

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In einem Kommentar befasst sich Eliezer Waterman im Organ der Nationalreligiösen, Makor / haZofeh, mit der seiner Meinung nach einseitig pro-palästinensischen und israelfeindlichen Berichterstattung der internationalen Medien, wenn es um den israelisch-palästinensischen Konflikt geht…

Seiner Meinung nach gibt es verschiedene Theorien zu dieser postulierten einseitigen Berichterstattung, als da sind: Antisemitismus, Anti-Israelismus und auch einfache Ignoranz. Sie alle spielen, so Waterman, durchaus eine Rolle. Der überzeugendste Faktor sei jedoch der Leitsatz: „Wer die Musiker bezahlt, bestimmt auch die Melodie“. In anderen Worten: Die Eigentümer der Medien legen fest, was geschrieben und gesendet wird.

Er bringt folgendes Beispiel: Zehn Konzerne kontrollieren drei der vier wichtigen Radio- und Fernsehsender in Amerika, wie auch 59 Magazine, darunter „Time“, „Newsweek“, „Washington Post“ und die „Los Angeles Times“. Dreiviertel der Haupteigentümer der Fernsehsender ABC, CBS, und NBC sind Banken und andere wichtige Player der US-Wirtschaft. Tatsächlich kontrollieren nur 20 Konzerne über die Hälfte der in den USA verkauften Tageszeitungen.

Man stelle sich einmal vor, was passiert, wenn, sagen wir mal, die Ölindustrie Einfluss auf die Medien hat? Das ist keine akademische Frage: Vertreter der Ölbarone sitzen in den Aufsichtsräten aller wichtigen Nachrichteninstitutionen. Was den israelisch-palästinensischen Konflikt betrifft, muss man also nicht viel Fantasie haben um zu erraten, wo die Interessen all dieser großen Konzerne liegen.

Wie bei jedem anderen Unternehmen, ist auch bei den Medienkonzernen die erste Pflicht, Geld zu machen, nicht nur für die Medienfirmen selbst, sondern auch für die Muttergesellschaften. Diese Einstellung wandert von oben nach unten, über jene, die in engem Kontakt mit den Aufsichtsräten stehen und ihnen Berichte vorlegen, bis zu den Redakteuren – und weiter zu den Korrespondenten und Journalisten.

Man solle diese Tatsache nicht aus den Augen verlieren und sich keine Illusionen machen, wenn man Berichte ausländischer Medien liest, hört oder sieht, so Waterman. Vom gerne gebrauchten Ausruf „Wir berichten über die Nachrichten, wie wir sie verstehen“, solle man sich nicht vorschnell überzeugen lassen. Jeder, der ein wenig Erfahrung mit Medienarbeit habe, kenne die Wahrheit, so Waterman, der selbst 25 Jahre lang Israelkorrespondent für verschiedene US-Medien war.