Wer zwei Staaten ablehnt, wird einen Staat bekommen: Isrästina

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In einem Leitartikel in Jedioth achronoth, den wir hier in Auszügen bringen, weist Jigal Serena alle, die heute die „Zwei Staaten Lösung“ verzögern oder verhindern wollen darauf hin, dass bald nur noch eine „Ein Staaten Lösung“ bleiben wird…

Denn eines Tages wird ein anderer amerikanischer Präsident kommen und uns sagen: Ein Staat.
In drei Amtszeiten, in denen Netanjahu immer wieder an die Macht kommen wird, nachdem er immer wieder schallende Niederlagen einstecken musste, wird aus Washington der Präsident Eduardo S. Gonzales kommen, ein Sohn kubanischer Einwanderer, und vom Gipfel von Massada wird er, in Begleitung von Elie Wiesel und dem chinesischen Präsidenten, seine eindeutige Unterstützung für die Ein-Staaten-Lösung verkünden.

Und Bibi, reich an Erfahrung, altersschwach und zitternd vor Besorgnis und Angst, wird beharren: Nein, nein, nur zwei Staaten!

Doch US-Präsident Gonzales wird sagen: Nur ein Staat – für Alle! Wenn meine kubanischen Eltern es geschafft haben, in Miami Beach* mit Euren pensionierten Vorvätern aus New York und dem nörgelnden Vater von Seinfeld zurecht zu kommen, dann gibt es keinen Grund, zum Teufel nochmal, warum Ihr hier nicht zurecht kommen solltet: Israelis und Palästinenser – nach Hundert Jahren in denen Ihr jeweils das Blut des Anderen trinkt.

Ein Staat! Liebermanns Tochter als Unterrichtsministerin und Abu-Mazens Sohn als Minister für Infrastruktur – wenn denn Fuad einmal bereit ist, seinen Platz zu räumen. Ein Staat, arabisch-hebräisch sprechend, mit einer Rotation im Posten des Verteidigungsministers und je zwei Staatspräsidenten – Barguti und Peres.

Und Bibi wird immer wieder rufen: Nur zwei Staaten. Und er wird sich an alle Tricks aus der Schatzkiste der Patente und Irreführungen erinnern. Wie man ja sagt und nein macht. Wie man eine Straßensperre aufhebt und zwei andere aufstellt…
Aber alles ist schon bereit, wird E. S. Gonzales sagen. Ihr lebt hier doch schon seit 1967 zusammen. Und immerhin wart es doch ihr, die immer wieder darauf bestanden haben.

Ja, die Fanatiker gleichen sich, die der Moscheen und die der Synagogen. Und sie haben das gemeinsame Andenken an das Trauma und die schlechten Zeiten, die sie im Konflikt durchgemacht haben – nennen wir es meinetwegen ihren 100-Jährigen Unabhängigkeitskrieg. Und der Präsident wird eine Zeitspanne von 2 Jahren vorschlagen, um alle alten Rahmen auseinander zu nehmen und einen Staat zu gründen: Isralästina.

*) Miami Beach, Sitz der größten Gemeinde der Exil-Kubaner, wird oft auch als das größte jüdische Altersheim bezeichnet, da viele Juden aus New York ihren Ruhestand in Florida verbringen.

2 Kommentare

  1. Der Name fuer das zu erwartende Kind ist schon gefunden, wie fein.
    Klingt wirklich gut. Wenn wir nur alle genug vom Frieden traeumen und unsere Alptraeume Krieg heissen, wird es eines Tages schon gelingen, besonders, wenn Waffengewalt genug geaechtet, verachtet wird.
    Schliesslich ist Frieden mehr wert als Land.
    Warum dann Bauern Land brauchen? Dafuer muessen sie einen Teil ihrer Identitaet aufgeben…
    Trotzdem: Israestina ist doch ein sehr guter Name fuer ein noch zu bildendes Staats-Kind.

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