Eine 15-jährige Beduinin hat am Samstagnachmittag an der Schoket-Kreuzung nahe Be´er Scheva das Feuer auf israelische Grenzpolizisten eröffnet. Bei dem anschließenden Schusswechsel wurde die Jugendliche getötet. Auf israelischer Seite gab es keine Verletzten…
Bei dem Teenager handelt es sich um Basma Awad an-Nabbari aus dem nahegelegenen Dorf Hura. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ unter Berufung auf die israelische Polizei berichtete, ereignete sich der Vorfall gegen 14 Uhr. Die Jugendliche ging demnach auf die Station der Grenzpolizisten zu und eröffnete ohne Vorwarnung das Feuer auf einen Wachposten. Der Mann konnte den Kugeln jedoch ausweichen und weitere Polizisten hinzurufen. Bei dem anschließenden Schusswechsel wurde die Beduinin getötet.
„Sie sprach nicht mit uns, aber wir versuchten, sie davon zu überzeugen, das Feuer einzustellen. Der Wachposten am Eingang der Station bat sie, die Waffe wegzulegen, aber sie hat nicht reagiert“, zitiert „Ma´an“ den Polizisten Ofir Jevarkan, der die Angreiferin erschossen hatte.
Laut dem Bericht trug die Jugendliche einen großen Rucksack auf dem Rücken. Die Polizisten prüften mittels eines Roboters, ob dieser einen Sprengsatz enthielt. Diese Befürchtung wurde jedoch nicht bestätigt.
Unterdessen warfen die Familie und Verwandte des Mädchens der israelischen Polizei vor, sie habe Basma fälschlicherweise für eine Terroristin gehalten. Die Jugendliche wollte lediglich an der Station eine Beschwerde einreichen, erzählten Nachbarn der Getöteten gegenüber der Tageszeitung „Jediot Aharonot“. „Die restlichen Details, die veröffentlicht wurden, sind lediglich Ausschmückungen der Polizei“, sagte ein Verwandter. Ein Lehrer der Angreiferin beschrieb die Jugendliche als eine „hervorragende Schülerin, welche niemals irgendwelche sicherheitsbezogenen Themen angesprochen hat, nicht einmal während der Operation ‚Gegossenes Blei'“.
Tagebuchaufzeichnung: „Für Palästina sterben“
Nach dem Angriff durchsuchte die Polizei das Haus der Familie. Dabei wurde Basmas Tagebuch gefunden. Laut dem Polizeibericht hatte die Jugendliche darin den Wunsch festgehalten, aufgrund der israelischen Operation im Gazastreifen eine „Märtyrerin“ werden zu wollen. „Es regnet feindliche Raketen, und ich kann die Schreie aus Gaza in meinen Ohren widerhallen hören. Ich habe den tiefen Wunsch, für Palästina zu sterben, ich habe den tiefen Wunsch, für Gaza zu sterben“, heißt es in dem Tagebuch. In dem Haus sei zudem aufhetzende Literatur gefunden worden.
Die Untersuchungen zu dem Fall dauern noch an. Mehrere Familienmitglieder wurden verhört. Die Beamten gehen davon aus, dass die Jugendliche nicht allein gehandelt hat. „Sie hatte keine terroristische Neigung und wir versuchen herauszufinden, wie sie in einer solchen Situation enden konnte“, sagte einer der Polizisten.
inn