Kriegsverbrechen waren „Gerüchte“

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Der militärische Anwalt hat die Akte zu vermeintlichen Kriegsverbrechen israelischer Soldaten während des Gazakrieges im Januar geschlossen. Die Anwälte der Armee hatten zwei vermeintliche Fälle der Erschießung von „unbeteiligten Nicht-Kombattanten“ untersucht…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 30. März 2009

Nach Angaben von Soldaten bei einer Konferenz im Rabin-Militärischen Vorbereitungs-Zentrum sei während des Krieges eine alte Frau erschossen worden, die sich trotz Warnschüssen und Handzeichen und trotz Ausgangssperre einer Gruppe von Soldaten genähert habe, bis sie niedergeschossen wurde. An ihrer Leiche habe man keine Sprengstoffjacke gefunden. In einem anderen Fall wurden eine Mutter und ihre zwei Kinder erschossen, weil sie sich in die falsche Richtung bewegten, als von den Militärs vorgegeben.

Diese Ereignisse habe es nicht gegeben. Die vermeintlichen Augenzeugen hätten gegenüber dem Militäranwalt gestanden, nur Gerüchte gehört zu haben und dann beiden Geschichten „übertrieben und bewusst übertrieben“ erzählt zu haben, um anderen Soldaten „ein Zeichen zu setzen“. Sie gestanden, nicht Beteiligte gewesen zu sein und konnten deshalb auch keine Angaben über den Ort und Zeitpunkt der von ihnen beschriebenen vermeintlichen Kriegsverbrechen machen. Die angebliche Ermordung der zwei Frauen und Kinder hatten in Israel wie in der Welt einen Sturm der Empörung ausgelöst.

Zu dem Fall der angeblich erschossenen Frau und ihren zwei Kindern ergab die Untersuchung, dass es ein „ähnliches“ Ereignis gegeben habe, bei dem jedoch die Soldaten auf zwei Hamas-Kämpfer geschossen hätten, nicht aber auf die in der Nähe stehenden Frau und Kinder.

Einige Soldaten hatten sich auch zu dem Einsatz von Phosphormunition geäußert. Auch in diesem Fall stellte sich heraus, dass sie ihre Aussagen nicht aufgrund eigener Erlebnisse oder Erkenntnisse gemacht hätten, sondern ungeprüfte Presseberichte zitierten.

Der Oberanwalt des Militärs, Brigade General Avichai Mendelblit, äußerte in einer Pressemitteilung sein großes Bedauern über den kaum abzuschätzenden Schaden für das Ansehen des Militärs und der Moral der Soldaten. Durch ihre unverantwortlichen Aussagen hätten die Soldaten dem Ansehen des Staates Israel erheblichen Schaden beigefügt.

© Ulrich W. Sahm / haGalil.com

12 Kommentare

  1. Es ist schon eigenartig, daß jede berechtigte Kritik am Handeln einzelner israelischer Personen sofort die Antisemitismuskeule zu provozieren scheint, als ob sich die Vertreter dieser Praxis darin überbieten wollen, die bösen Geister durch lautes Tönen zu vertreiben, anstatt die Realität anzuerkennen. Haaretz selbst berichtete von den Aussagen ihrer Soldaten gegenüber dem Leiter des Oranim Academic College in Tivon. Klar doch, Rekruten palavern, um anzugeben, nicht wahr?

    http://haaretz.com/hasen/spages/1072040.html

    Fazit, lieber Apfel-Mäcki: Die Haaretz-Redaktion besteht aus verblödeten Judenhassern.

    P.S.: Ich finde es genauso eigenartig, daß jede Meldung über die Verortung Gazas am Mittelmehr als pure Propaganda verunglimpft wird, stammt sie nur aus einer palästinensischen Quelle, wohingegen die elfengleichen, unschuldigen, jeglicher Gewalt entsagenden IDF-Soldaten aus IDF-Quelle für bare Münze genommen werden. Dazu fällt mir nur die letzte Müller-Milch-Werbung ein: Trinkst du meine Milch — schluck, nö!

  2. „Israel hat kriegsverbrechen begangen und  das nicht zum ersten mal. schande über den staatsanwalt und den staat den er vertritt.“? Hörst du nicht Klocken, Hörst du nicht die Klocken.  Schande, um deine pathos zu überreizen, über eine Rechtsprechung, die keine Rechtsprechung ist, aber sich heraußnimmt jene abzulösen.

  3. Natürlich könnte Israel wenn es den Fall nach Den Haag übergebe,einen Sieg über die „bösen Zungen“ der Weltöffentlichkeit feiern, doch wissen wir „wessen Lied“ die dortigen Figuren der Gerichtsbarkeit singen? Nein, dieses könnte ebenso ein fataler Fehler sein!      Fast überall wird herumgeschrien das Israel der große Aggressor sei, wer unterstützt wohl diese These? Was, bzw. wer hat was davon Derartiges in die Welt zu setzen! Da muß nicht lange nachgedacht werden. In diesem Sinne, Shalom

  4. Ich denke das man so etwas zum Beispiel dem Gericht in Den Haag überlassen kann. Sollen doch die mit den Vorwürfen ihre Beweise vorlegen. Erst nach einer Prüfung eröffnet dieses Gericht ein Verfahren, oder eben auch nicht. Das ist so geregelt.
    Und man kann nicht verlangen von der Weltgemeinschaft positiv beurteilt zu werden wenn man Wege die zur Klärung beitragen könnten erst gar nicht beschreitet weil man sagt: „Die sind ja eh alle gegen uns!“ Dieses Denken führt nur in die weitere Isolation…

    Ein Freispruch in Den Haag würde soviel mehr bewirken und so viel mehr Aufmerksamkeit (positive) erregen als ein seltsamer israelischer Ausschuß der alles was gegen die Armee gerichtet sein könnte abwürgt. Genau so werden doch wieder nur alle Vorurteile der Weltgemeinschaft bestätigt!
    Nun träume ich mal und stelle mir vor wie Israel all diesen Schlechtrednern mit so einem mutigen Schritt (freiwillig nach Den Haag zu gehen) den Wind aus den Segeln nimmt und weltweit Respekt erlangt.

    Aber was mußte ich lesen gleich nach der Operation? Israel wird es nicht zulassen das einer seiner Soldaten sich irgendwo rechtfertigen muß, das gesamte Land steht hinter ihnen, sie genießen absolute Immunität.. blah…blah…blah… Sie wissen was ich meine.
    Traurig und Schade!

  5. Sollte man nicht den Menschen (and deren Vertretern) an denen diese Kriegsverbrechen begangen wurden überlassen einen Prozeß zu führen um die Wahrheit aufzuklären? Wie es nach dem 2. Welt Krieg in Nürnberg geschehen ist? Oder zumindest einer neutralen Stelle wie in Den Haag?

    Warum sperrt sich Israel dagegen? Es spielt keine Rolle ob eine israelische Instanz die eigene Armee freispricht, niemand außerhalb Israels wird das als glaubwürdig akzeptieren. Es wäre viel besser wenn Israel diese Anschuldigungen von objektiver Seite geklärt bekommt…und wenn nichts dran ist dann haben sie ja auch nichts zu befürchten, ne?

  6. Ermittlungen wegen Gerüchten zur Militäroperation in Gaza

    Der Militärgeneralanwalt der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL), Brigadegeneral Avichai Mendelblit, hat entschieden, die Untersuchung der Äußerungen von Soldaten im Rabin Military Preparation Center über die Operation Gegossenes Blei abzuschließen, die die Ermittlungsabteilung der Militärpolizei durchgeführt hat.

    Diese Entscheidung wurde gefällt, nachdem die Nachforschungen der Militärpolizei ergeben hatten, dass die entscheidenden Komponenten der Beschreibungen auf Hörensagen beruhten und nicht von konkretem persönlichem Wissen gestützt waren. Dies schließt insbesondere auch die beiden Geschichten  ein, die den Verdacht auf Handlungen aufkommen ließen, im Rahmen derer auf unbeteiligte Nichtkombattanten geschossen worden sei.

    Darüber hinaus hat man herausgefunden, dass die Behauptungen bei näherer Überprüfung den Tatsachen nicht standhielten, die sich aus der Unersuchung ergaben.

    Die Ermittlungen war vom Militärgeneralanwalt nach der Überprüfung von Behauptungen aufgenommen worden, die während einer Konferenz an dem Rabin Military Preparation Center gemacht wurden, an der auch Soldaten teilnahmen, die an der Operation Gegossenes Blei teilgenommen hatten. Die Ermittlungsabteilung der Militärpolizei erhielt den Auftrag, die Behauptungen zu überprüfen, wobei der Schwerpunkt auf den angeblichen Beschuss von unbeteiligten Nichtkombattanten gelegt wurde.

    Die Ermittlungen zogen aus den Aussagen von den Soldaten, die an der Konferenz teilgenommen hatten, den Schluss, dass die Geschichten absichtlich übertrieben und drastisch überzeichnet wurden, um gegenüber den Teilnehmern der Konferenz eine Aussage zu treffen.

    So wurde bspw. die Geschichte, der zufolge ein Soldat den Befehl zum Schießen auf eine ältere Frau erhalten haben soll, während der Ermittlung aufgeklärt. Tatsächlich hat der Soldat dergleichen nicht beobachtet und nur ein Gerücht wiederholt, das er gehört hatte. Bei einer damit nicht in Zusammenhang stehenden Untersuchung wurde herausgefunden, dass bei einem ähnlichen Vorfall eine Frau, die im Verdacht stand, eine Selbstmordattentäterin zu sein, sich einer ZAHAL-Einheit näherte, die das Feuer auf sie eröffnete, nachdem sie sie wiederholt vom Weitergehen abzuhalten versucht hatte.

    Derselbe Soldat gab zu, dass er auch die weiteren respektlosen und unmoralischen Vorfälle, die er auf der Konferenz beschreib, nicht miterlebt hatte.

    Eine andere Behauptung eines anderen Soldaten, der angeblich dazu angewiesen worden sei, das Feuer auf eine Frau und zwei Kinder zu eröffnen, entpuppte sich ebenfalls als Vorfall, bei dem er nicht Zeuge war. Nach Überprüfung der Behauptung wurde herausgefunden, dass bei dem Vorfall eine Einheit das Feuer in eine unterschiedliche Richtung eröffnete, auf zwei verdächtige Männer, die in keiner Beziehung zu den zur Debatte stehenden Zivilisten standen.

    Während der Ermittlungen der Militärpolizei kamen zwei weitere Behauptungen in Hinsicht auf unangemessenes Verhalten auf. Sie waren unabhängig von den Behauptungen, die im Rabin Military Preparation Center gemacht wurden. Es wurde herausgefunden, dass diese Vorfälle keinen Verdacht auf ungerechtfertigtes Eröffnen von Feuer erwecken. Dieser Befund basiert auf einer Nachbesprechung  kurz nach einem der Vorfälle und weiteren Nachforschungen der Militärpolizei.

    Es muss betont werden, dass die Teilnehmer an der Veranstaltungen im Rabin Center während der Ermittlungen erklärten, dass die ihre Behauptungen in Bezug auf den Einsatz von Phosphorbomben auf dem gegründet hätten, was sie in den Medien gehört hatten, und nicht auf ihrem persönlichen Wissen.

    Der Militärgeneralanwalt, Brigadegeneral Avichai Mendelblit, fasste die Ergebnisse der militärpolizeilichen Ermittlung wie folgt zusammen:

    „Es ist beklagenswert, dass keiner der Sprecher auf der Konferenz darauf geachtet hat, exakt bei der Darstellung seiner Behauptungen zu sein, und erst recht, dass sie sich dazu entschieden, verschiedene Vorfälle gravierender Art zu präsentieren, obwohl sie sich nicht persönlich miterlebt hatten und nicht viel über sie wussten. Es sieht so aus, als ob es schwer sein wird, den Schaden abzuschätzen, der dem Image und der Moral der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte und ihrer Soldaten, welche an der Operation Gegossenes Blei teilgenommen haben, großen Schaden zugefügt hat, in Israel und im Rest der Welt.“

    Die Presseabteilung der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte möchte betonten, dass die Ergebnisse des Militärgeneralanwalts sich einzig und allein auf die Ermittlungen beziehen, die sich auf die Protokolle der Konferenz am Rabin Military Preparation Center beziehen, zusätzlich zu den beiden vorher erwähnten Behauptungen. Diese Ermittlungen sind ergänzend und ersetzen nicht die Ermittlungen, die im Anschluss der Operation Gegossenes Blei auf allen Ebenen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte durchgeführt werden.

    (Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 30.03.09)

    Fazit: User Catch ist ein verblödeter Judenhasser

  7. Was Sie als Wahrheit verkaufen wollen, waren Gerüchte, auch wenn es den Antisemiten dieser Welt nicht passt.
     
    – Was ist mit den Beweisen passiert
    – Der rituelle Mord-Vorwurf von Ha’aretz
    – IDF-Brutalität im Gazastreifen
    РIsraels moralischer Tsunami (Tobias Kaufmann, K̦lner Stadt-Anzeiger)
    – Israels moralischer Tsunami (abseits vom mainstream)
    – Schaut mal, was alle übersehen haben
    – The truth caught in stockings again
    – IDF investigation refutes the testimonies about Gaza killings
    – The IDF Chief of General Staff Refers to Claims Made at the Rabin Preparation Center
    – Israeli soldiers refute claims of immoral conduct in Gaza 

    Diesen Text bin ich geneigt Ihnen besonders ans Herz zu legen:
    – War Crimes and Shoddy Journalism

    http://heplev.wordpress.com/2009/03/28/deutschlandfunk-auserhalb-der-realitat/

  8. man schaue sich die website von breaking the silence an und liest die wahrheit dort nocheinmal. das militär übernimmt immer mehr macht im “demokatischen” israel. Israel hat kriegsverbrechen begangen und  das nicht zum ersten mal. schande über den staatsanwalt und den staat den er vertritt.

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