Eulen statt Pestizide

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Israels Landwirtschaft setzt auf natürliche Schädlingsbekämpfung. Im Beit Shean-Tal ist nun ein wegweisendes Projekt zum Kampf gegen die Wühlmaus gestartet worden, der man bislang mit chemischen Giftstoffen zu Leibe gerückt ist. Fortan an sollen natürliche Feinde die Nagetieren dezimieren und damit die Ernteerträge steigern: Eulen und Falken…

Das von der Universität Tel Aviv, der Israelischen Naturschutzgesellschaft und den Landwirtschafts- und Umweltschutzministerien getragene Projekt wird die heimischen Lebensmittel gesünder machen und dafür sorgen, dass gefährliche Chemikalien nicht weiter in den Boden und das Grundwasser eindringen.

Vor einem Jahrzehnt waren im Beit Shean-Tal große Mengen von Zugvögeln aufgrund von Pestiziden getötet worden, die gegen Mäuse zum Einsatz kamen. Der Tel Aviver Zoologe Yossi Leshem entwickelte daraufhin den Ansatz, die natürlichen Gegner der Schädlinge zu rekrutieren. Seitdem sind im Kibbutz Sde Eliyahu und in Beit Shean Vogelhäuser für Eulen und Falken aufgestellt worden.

eulen

„Es gibt jetzt 1600 Nistkästen – 500 von ihnen sind gebrauchte Munitionsschachteln, die von der israelischen Rüstungsindustrie gespendet wurden. Ein Paar Schleiereulen kann nachts bis zu 2000 Mäuse verzehren. Die Falken, die auch Vögel fressen, aber Nagetiere vorziehen, fressen die Wühlmäuse tagsüber.“

Durch die Nistkästen ist die Zahl der Beutegreiferpopulationen bereits angewachsen, 650 paare haben derzeit Nistkästen bezogen. Das Nistprojekt soll im Laufe der kommenden drei Jahre auch in anderen Landesteilen übernommen werden. Leshem denkt auch schon an einen Export der Idee in afrikanische Länder.

The Jerusalem Post, 11.03.09

1 Kommentar

  1. Aber hallo,
    2000 Mäuse pro nacht. Bei 12 Stunden wären das ca. 3 Mäuse pro Minute.
    Also so eine Turboeule möcht ich mal sehn. Bei ca. 20 g / Maus wären das 40 kg Mäusegewicht.
    Bitte Fehler korrigieren bzw. nachdenken und dann schreiben.

    Gruß
    Andy

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