Das Schweigen brechen

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Die Besatzung der Gebiete, Zeugnisse israelischer Soldaten 2000 – 2010…

Mitte Mai veröffentliche Medico einen sehr ungewöhnlichen und wichtigen Bericht der israelischen Partnerorganisation Breaking The Silence (Das Schweigen brechen / Shovrim Shtika) in teilweiser deutscher Übersetzung.

Mit Die Besatzung der Gebiete: Zeugenaussagen israelischer Soldaten 2000-2010 betritt der Breaking The Silence politisches Neuland. Bislang dokumentierte die israelische Reservistenorganisation lediglich die Informationen über die alltäglichen Realitäten in den besetzten Palästinensergebieten. Die israelische Gesellschaft sollte aufgerüttelt und das Schweigen über die alltäglichen Erniedrigungen in den palästinensischen Gebieten gebrochen werden. Basierend auf umfassenden Zeugenaussagen von mehr als 700 Soldatinnen und Soldaten, die im Laufe von sechs Jahren gesammelt wurden, unternimmt Breaking The Silence jetzt erstmalig den Versuch, die Politik zu durchleuchten, die den anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in der Besatzung zugrunde liegt. Die Ergebnisse sind bedrückend: Die militärischen Autoritäten suggerieren der israelischen Öffentlichkeit, dass die eigene Armee allein das Ziel verfolgt, die israelische Zivilbevölkerung zu schützen. Tatsächlich dient sie gleichfalls einer immer ausgefeilteren Kontrolle aller Lebensaspekte der Palästinenser. Obwohl der offizielle Sprachgebrauch eben dieser israelischen Öffentlichkeit vorgaukelt, lediglich einen geordneten Rückzug unter Berücksichtung legitimer Sicherheitsinteressen im Sinn zu haben, entlarvt Breaking The Silence die tatsächlichen Absichten der israelischen Administration, die die Armee unablässig zur aktiven Veränderung des Status Quo und zur Verdrängung der palästinensischen Bevölkerung einsetzt.

Die israelische und die palästinensische Bevölkerung leiden unter der unmittelbaren Gewalt von militärischen Operationen und Terroranschlägen. Beide Gesellschaften werden durch die strukturelle Gewalt der seit über vier Jahrzehnten andauernden militärischen Besatzung der palästinensischen Gebiete in Mitleidenschaft gezogen. Die Menschen beider Gesellschaften – in Palästina, wie auch in Israel – sind bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Lebensverhältnisse auch Opfer eines Konflikts, der sie längst zu seinen Gefangenen gemacht hat und sie einschließt in jenen ungleichen Positionen und Rollen, die die gegebenen Machtverhältnisse ihnen zuweisen. medico international unterstützt Breaking The Silence dabei die eigene Gesellschaft auf diese Verhältnisse aufmerksam zu machen; eine Vorbedingung für die Fähigkeit der Zivilgesellschaft di e bestehenden Ungerechtigkeiten auch überwinden zu können. Gerade in diesen Tagen -erscheint uns die Unterstützung dieser Initiativen wichtiger denn je.

Die hebräische Originalausgabe von Die Besatzung der Gebiete: Zeugenaussagen israelischer Soldaten 2000-2010 ist 347 Seiten stark. Auf medicos Webseite finden Sie das allgemeine Vorwort und die Einleitungen zu den vier Buchkapiteln in deutscher Sprache. Dazu ausgewählte Zeugenaussagen in englischer Sprache (Aus Copyrightgründen konnten leider nicht alle wiedergegeben werden).

Wir danken medico für die Genehmigung zur Veröffentlichung der Einleitung.

Das Schweigen brechen (Breaking the Silence / Shovrim Shtika)
Die Besatzung der Gebiete: Zeugnisse israelischer Soldaten 2000 – 2010

Einleitung, S. 4-9, © medico.de

Mit der Veröffentlichung des Buches, Die Besatzung der Gebiete: Zeugnisse israelischer Soldaten 2000 – 2010, werden die zehn Jahre seit Ausbruch der Zweiten Intifada dokumentiert. Die israelische Organisation „Breaking the Silence“ interviewte Hunderte Soldaten und Soldatinnen, die Zeugnisse dieser Männer und Frauen enthüllen die Operationsmethoden der israelischen Truppen im Westjordanland und im Gazastreifen sowie deren Auswirkungen auf die Menschen in den besetzten Gebieten – Palästinenser, Siedler und die Soldaten selbst. Diejenigen, die Israels Mission in den besetzten Gebieten ausführen – die israelischen Streitkräfte (Israeli Defence Forces – IDF) – enthüllen hier in nie dagewesener Detailtreue Prinzipien und Auswirkungen der israelischen Politik in den besetzten Gebieten. Die Beschreibungen der Soldaten vermitteln einen Einblick in die den israelischen Operationen zugrunde liegende Logik.

Die Zeugnisse lassen keinen Raum für Zweifel. Auch wenn der israelische Sicherheitsapparat in den letzten zehn Jahren tatsächlich mit konkreten Bedrohungen, einschließlich terroristischer Angriffe auf israelische Bürger, zu kämpfen hatte, so können die Operationen israelischer Sicherheitskräfte keinesfalls als rein defensiv bezeichnet werden. Oftmals führen sie durch die Enteignung palästinensischer Häuser und Ländereien dazu, dass systematisch große Gebiete im Westjordanland faktisch an Israel gehen. Die in der israelischen Gesellschaft weitverbreitete Annahme, dass die Kontrolle über die besetzten Gebiete alleine dem Schutz der israelischen Bevölkerung dient, wird durch die Aussagen hunderter IDF- Soldaten vehement bestritten.

In den Medien, in internen Diskussionen und in militärischen Beratungen verweisen israelische Sicherheitskräfte und staatliche Organe beständig auf vier Komponenten israelischer Politik in den besetzten Gebieten: “Terrorprävention” oder “Schutz vor feindlichen terroristischen Aktivitäten (Hebräisch: sikkul), “Separation”, d.h. Israel trennt sich selbst von der palästinensischen Bevölkerung (hafradah), die Notwendigkeit die “palästinensische Lebensstruktur” (mirkam hayyim) zu bewahren und “Rechtsdurchsetzung” (akhifat hok) in den besetzten Gebieten. Die israelischen Sicherheitskräfte benutzen hier Begriffe, die bestimmte Komponenten israelischer Politik in den besetzten Gebieten definieren sollen, in Wirklichkeit beschreiben sie jedoch die benannte politische Praxis und ihre Auswirkungen nur sehr einseitig und verzerrt. Die Begriffe, die zunächst beschreibenden Charakter hatten, wurden schnell zu Codewörtern für Handlungen, die nichts mehr mit der ursprünglichen Bedeutung der Begriffe zu tun haben.

Dieses Buch beschreibt Teile israelischer Politik in den besetzten Gebieten, die israelische Institutionen nicht öffentlich machen. Die Schilderungen der Soldaten und Soldatinnen in diesem Buch sind von höchster Glaubwürdigkeit, da hier nicht nur Zeugen israelischer Politik zu Wort kommen, sondern diejenigen, deren Aufgabe es war diese Politik umzusetzen und sie, auf mehr oder weniger ausdrücklichen Befehl, zu vertuschen. Das Buch ist in vier Kapitel unterteilt, entsprechend der vier israelischen Codeworte: “Prävention”, “Separation”, “Lebensstruktur” und “Rechtsdurchsetzung”.

Das erste Kapitel enthält Zeugenaussagen, die sich auf das Konzept “Prävention – Schutz vor terroristischen Aktivitäten” beziehen. Die Zeugen führen in diesem Kapitel aus, dass fast jeder militärische Einsatz in den besetzten Gebieten als präventiv gilt. Hinter der freizügigen Interpretation des Begriffs verbirgt sich die Einschätzung, dass jeder Palästinenser und jede Palästinenserin verdächtig ist und eine Gefahr für die israelischen Sicherheitskräfte und die israelische Bevölkerung darstellt. Indem man die palästinensische Bevölkerung einschüchtert, soll die Gefahr verringert werden, dass Palästinenser sich gegen israelische Sicherheitskräfte auflehnen, was wiederum terroristischen Aktivitäten vorbeugen soll. Die Prävention dient als Rechtfertigung von Maßnahmen wie Schikanen gegenüber Palästinensern an den Checkpoints, der Beschlagnahme von Eigentum, Kollektivstrafen, Umbau und Blockaden von Zugangsstrassen (beispielsweise durch fliegende Checkpoints) und für die willkürliche Änderung der Vorschriften (je nach Laune des Checkpointkommandanten). Durch die Anwendung des Begriffs “Prävention” auf fast alle militärischen Operationen, verschwimmt Stück für Stück der Unterschied zwischen offensiven und defensiven Handlungen. In anderen Worten: Fast jedes militärische Vorgehen gegen die palästinensische Bevölkerung kann als berechtigte defensive Operation bezeichnet werden.

Die Zeugenaussagen im zweiten Kapitel befassen sich mit der Politik der “Separation”. Zunächst scheint das Prinzip “Separation” zu implizieren, dass durch die klare Trennung zwischen dem israelischen und dem palästinensischen Teil der Bevölkerung israelische Staatsbürger in Israel und in den besetzten Gebieten am effektivsten verteidigt werden können. Die Zeugenaussagen in diesem Kapitel zeigen, dass die Politik der Separation nicht nur eine Trennung zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen bedeutet, sondern auch eine Trennung zwischen und innerhalb der palästinensischen Communities. Diese Separation ermöglicht es Israel die palästinensische Bevölkerung zu kontrollieren, die palästinensische Fortbewegung israelischen Kontrollmechanismen zu unterwerfen und neue Grenzen zu schaffen. Die vielen Auflagen und Vorschriften, die Palästinenser einhalten müssen, um sich im Westjordanland bewegen zu können, führen zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Palästinensern und trennen die Communities innerhalb des Gebietes voneinander. Die oft willkürlichen und unendlich bürokratischen Labyrinthe sind nicht weniger effektiv als die physischen Barrieren. Die israelische Politik der Separation entlarvt sich als “Teile und Herrsche” Politik.

In diesem Kapitel sprechen die Soldaten auch über die Trennung der Palästinenser von ihrem Land. Als Form der Separation kann schon die Existenz der israelischen Siedlungen und der sie umgebenden Region bezeichnet werden. Es ist Palästinensern verboten diese Gebiete zu betreten, die oft auch ihre eigenen landwirtschaftlichen Flächen einbeziehen. Die Sicherheitsbarriere [Anm. d. R.: auch „Mauer“ genannt, im Hebräischen in der Regel als „Trennungszaun“ definiert] besteht aus vielen Elementen und hat einen dreifachen Effekt: Sie trennt Palästinenser von Israelis, Palästinenser von Palästinensern und Palästinenser von ihrem Land. Die Grenzziehung wird nicht allein auf der Basis defensiver Erwägungen und entlang der Identität der Bevölkerungsgruppen bestimmt sondern vielmehr an offensiven Überlegungen festgemacht.  Überlegungen, die Gebiete betreffen, die Israel gerne innerhalb der eigenen Gerichtsbarkeit sehen würde.

Unter den Maßnahmen, die Palästinenser erfolgreich von ihrem Land vertreiben und damit die Ausdehnung israelischer Staatshoheit ermöglichen, sind zu nennen: Checkpoints, Straßen, die von Palästinensern nicht betreten werden dürfen, Verbote für Palästinenser sich innerhalb des Westjordanlands von einem Ort zum anderen zu bewegen. Die Schilderungen der Soldaten in diesem Kapitel belegen deutlich, dass “Separation” nicht die Politik des Rückzugs aus den besetzten Gebieten meint, sondern vielmehr eine Politik der Kontrolle und der Enteignung und Annexion von Land bedeutet.

Das dritte Kapitel befasst sich mit den Aussagen der Soldaten, die das palästinensische Leben unter israelischer Besatzung beschreiben. Offizielle israelische Vertreter unterstreichen immer, dass Israel weder den Zugang der palästinensischen Bevölkerung zu lebensnotwendigen  Bedürfnissen behindere, noch humanitäre Krisen auslöse. Im Gegenteil, Israel ermögliche sogar eine palästinensische “Lebensstruktur” in den besetzten Gebieten. Behauptungen wie diese, wie auch die Behauptung wirtschaftlichen Wohlstands im Westjordanland, sollen glauben machen, dass das Leben unter fremder Besatzung erträglich ist, und dass darüber hinaus die Besatzung kein Hindernis für ein angenehmes Leben darstellt. Auf der Basis dieser Behauptungen beharren die Verteidiger israelischer Politik darauf, dass die Besatzung ein vertretbares Mittel der Verteidigung ist. Wenn denjenigen, die unter der Besatzung leben, Schaden zugefügt wird, so ist das bedauerlich, aber verhältnismäßig, denn es dient der Sicherheit israelischer Zivilisten.

Die Tatsache, dass die palästinensische Bevölkerung auf die Gnade Israels angewiesen ist, um ihr Leben führen zu können, macht das Maß deutlich, in dem palästinensisches Leben von Israel abhängt. Wenn Israel nötigenfalls eine humanitäre Krise im Gazastreifen abwenden kann, dann hat Israel auch die Macht, eine humanitäre Krise zu schaffen. Die Behauptung, Israel wäre in der Lage eine palästinensische “Lebensstruktur” zu ermöglichen, zeigt deutlich wie absolut die Kontrolle Israels über die Palästinenser ist. Die Zeugen in diesem Kapitel beschreiben die vielfältigen Abhängigkeiten der Palästinenser von den israelischen Behörden.

Israelische Behörden entscheiden Tag für Tag welche Güter von Stadt zu Stadt transportiert werden, welche Gewerbe eröffnet werden, wer die Checkpoints und die Absperreinrichtungen passieren darf, wer seine Kinder zur Schule schicken kann, wer erfolgreich an die Universität gelangt und wer angemessene medizinische Versorgung erhält. Israel hält immer noch das Privateigentum von zehntausenden von Palästinensern unter seiner Verwaltung. Dies wird manchmal mit vorgeblichen Sicherheitserwägungen begründet, manchmal mit der Annexion von Land. In vielen Fällen scheint die Entscheidung palästinensischen Besitz zu konfiszieren völlig willkürlich. Häuser, landwirtschaftliche Flächen, Fahrzeuge, elektronische Geräte, Nutzvieh – alle diese Dinge können auf Anweisung eines regionalen Befehlshabers oder eines einfachen Soldaten beschlagnahmt werden. Manchmal “konfiszieren” IDF-Soldaten auch Menschen für Truppenübungen. Soldaten stürmen mitten in der Nacht ein Haus, verhaften einen Bewohner und lassen ihn dann wieder frei – um die Verhaftung von Menschen zu trainieren. Dieses Kapitel dreht sich um Willkür und die befristete „palästinensische Lebensstruktur“.

Das vierte und letzte Kapitel des Buchs dokumentiert Zeugenberichte, die das duale Regime in den besetzten Gebieten beschreiben. Während die palästinensische Bevölkerung in weiten Teilen militärischen Verordnungen unterliegt, sind die Siedler israelische Staatsbürger. Folglich unterliegen sie wie alle anderen Bürger in erster Linie der zivilen Gesetzgebung, die eine demokratisch gewählte Legislative passieren muss und von Polizeikräften durchgesetzt wird. Die palästinensische Bevölkerung, die durch israelische Militärverordnungen beherrscht wird, die von Soldaten durchgesetzt und stets verändert werden, unterliegt nicht einer gesetzlichen Instanz, die sie und ihre Interessen repräsentiert. Vielmehr ordnet sie sich unter angesichts der Bedrohung durch eine überlegene militärische Übermacht.

Aus den Berichten der Soldaten in diesem Kapitel wird auch die Rolle der Siedler deutlich, die teilweise aktiv dazu beitragen, dass die palästinensische Bevölkerung unter militärischer Herrschaft leben muss. Siedler besetzen öffentliche Posten und sind permanente Partner in militärischen Beratungen und Entscheidungen, die das Leben der Palästinenser in den Siedlungsgebieten betreffen. Siedler, die im Verteidigungsministerium als Koordinatoren für die Sicherheit in den Siedlungen arbeiten, legen die täglichen Pläne vor und bestimmen, wo die Grenzen der Siedlungen verlaufen. Sie beteiligen sich sogar an militärischen Briefings für Soldaten in den Gebieten. Der Status der Siedler ist in den Augen der Sicherheitskräfte so hoch, dass gewalttätige Übergriffe gegenüber Palästinensern nicht als Gesetzesbruch geahndet werden. Die  Sicherheitskräfte sehen die Siedler nicht als Zivilisten, die sich dem Gesetz unterordnen müssen, sonder als mächtige Gruppierung mit übereinstimmenden Interessen.

Selbst wenn die Interessen der Siedler denen der Sicherheitskräfte entgegenstehen, so sehen sie sich doch am Ende des Tages immer noch als Partner in einem gemeinsamen Kampf. Die Gewalt von Siedlern gegenüber Palästinensern ist nur ein weiteres Mittel, mit dem Israel Kontrolle über die palästinensische Bevölkerung in den besetzten Gebieten ausüben kann. Wenn es zu Konflikten zwischen Siedlern und Sicherheitskräften kommt, werden diese meist durch einen Kompromiss aus dem Weg geräumt. Tatsächlich kommen die Sicherheitskräfte den Wünschen der Siedler, zumindest teilweise, im Normalfall entgegen.

In Kapitel vier werden die zwei Regime – militärisch und zivil – in den besetzten Gebieten beschrieben. In ihren Berichten schildern die IDF-Soldaten wie diese Regime sich gegenseitig beeinflussen und welche Auswirkungen sie auf Siedler und Palästinenser haben, die sich ihrer Autorität unterordnen müssen. Aus den Zeugenaussagen geht hervor, dass die Unfähigkeit Recht und öffentliche Ordnung durchzusetzen nicht an der Unfähigkeit der Polizei liegt. Der Grund für die mangelnde Rechtsdurchsetzung sei vielmehr darin zu suchen, dass die  Sicherheitskräfte Siedler nicht wie normale Bürger behandeln sondern als Partner, wenn es darum geht, die palästinensische Bevölkerung unter Kontrolle zu halten. Im Gegenzug stärken die Sicherheitskräfte die Siedler in ihren politischen Anliegen: der Annektierung großer Teile der besetzten Gebiete zum tatsächlichen Nutzen der Siedler.

“Prävention”, “Separation”, “Lebensstruktur” und “Rechtsdurchsetzung” sind beispielhafte Begriffe, mit denen israelische Behörden bestimmte Elemente israelischer Politik in den Palästinensergebieten besetzen. Diese Begriffe vertuschen jedoch statt zu erklären, sie verpacken israelische Politik in eine defensive Terminologie, die mit der Realität nicht viel zu tun hat. Die IDF-Soldaten schildern in den hier zitierten Berichten, dass die israelische Herrschaft in den besetzten Gebieten nicht nur der Sicherheit israelischer Bürger nützt. Sie zeigen auch, dass das Ziel israelischer Aktivitäten in den Palästinensergebieten nicht die Aufrechterhaltung des Status Quo ist, sondern im Gegenteil seine Aufhebung.

Israel enteignet mehr und mehr Land und seine militärische Überlegenheit erlaubt ihm alle Ebenen palästinensischen Lebens zu kontrollieren. Israelische Regierungsvertreter versuchen den Eindruck zu erwecken, dass Israel sich langsam, mit der angemessenen Vorsicht und unter Berücksichtigung der Sicherheitslage aus den palästinensischen Gebieten zurückzieht. Im Widerspruch dazu sprechen die IDF-Soldaten vom unermüdlichen Bestreben Israels seinen Zugriff auf die besetzten Gebiete und die palästinensische Bevölkerung immer weiter zu verstärken.

Wir bestehen darauf, dass die Codewörter, die die öffentliche Diskussion in Israel sterilisieren, durch Begriffe ersetzt werden, die die israelische Politik im Gazastreifen und im Westjordanland zutreffender beschreiben. Wir rufen alle Israelis auf, sich diesen klaren und zugänglichen Informationen zu stellen, den Blick direkt auf das eigene Tun zu richten und die Frage zu stellen, ob unsere Handlungen mit unseren Werten übereinstimmen.

13 Kommentare

  1. Das ist die Seite des Terror gegen Israel den Jane gerne unerwähnt lässt

    IAF Strike Stops Rocket Attack
     by Gavriel Queenann
    „Two terrorists were killed and a third injured Tuesday in an IDF strike in central Gaza according to local medical officials, the PA-run Ma’an news agency reports..

    „The dead and injured man were evacuated from the village of Al-Masdar to the Al-Aqsa Martyrs‘ Hospital. The medics who responded told Ma’an the injured man was in serious condition.“ 

    „Israel’s Reshet-Bet reported IAF warplanes had fired a missile at a group of terrorists attempting to fire a ‚projectile‘ into Israel.“
     
    „The IDF spokesperson’s office has not commented on the strike at this time.“
     
    „Rocket attacks on Israeli communities from Gaza are a de jure realitiy for those living in the region.“
     
    „Some 460 rocket and mortar shells have been fired from Gaza into Israel this year alone.“

    (IsraelNationalNews.com)

    http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/145444?utm_source=twitterfeed&utm_medium=facebook

  2. Aha Jane ist weiter dabei Äpfel mit Birnen zu verwechseln.
    Anat Kam hat als Soldatin Militärdokumente gestohlen und einem Journalisten übergeben. Das wird in allen Staaten bestraft.
    Sicher ist es nicht erlaubt gezielte Tötungen so vorzunehmen, dass noch dutzende Zivilisten umkommen, aber in einem Krieg und Israel befindet sich im Krieg, ist es erlaubt gezielte Tötungen vorzunehmen. Auch die USA haben Osama bin Laden gezielt getötet. Hamas war darüber entrüstet. Das aber ist durchaus erlaubt.
    Es ist doch erstaunlich mit welchen Emotionen und Energie Jane sich um Israel kümmert. Ich wäre neugierig zu erfahren, ob sie sich überhaupt um die Lage in Syrien kümmert, wo schon mehr als 1.5oo Zivilisten massakriert wurden. Ich nehme an, sie tut es wie die Leute von der Solidarität mit Hamas nicht. Denn Hamas ist natürlich mit Syrien solidarisch. Und warum sich so viel Deutsche mit Hamas solidarisieren? Nun weil dort die Protokolle der Weisen von Zion in der Charta festgeschrieben sind und weil es keine andere so reaktionäre theokratische Zone im Nahen Osten gibt.
    Finden Sie auch dass die israelischen Soldaten rassistisch sind, weil sie keine Araberinnen vergewaltigen?
     
     
     

  3. @Jane

    Man sieht ja auch was aus Richard Goldstone wurde. Man kann davon ausgehen, dass er heute ein gebrochener Mann ist. Er wurde so massiv von den jüdischen Gemeinden gemobbt, bis er öffentlich widerrief, wo es eigentlich nichts zu widerrufen gab

    Es ist ihre extreme Einseitigkeit, Voreingenommenheit von Fakten und Tatsachen die sie hier Unglaubwürdig machen, und nicht als Seriöse Partnerin in einem offenen Diskurs erkennen lassen.
    Es sind Ihre erfundenen Behauptungen die Sie immer wieder Disqualifizieren als sachlichen Kritiker und sogenannte Kompetenten Menschen für Gerechtigkeit.

  4. Auch in der Bundesrepublik Deutschland haben Soldaten die Möglichkeit, sich zu beschweren, und ähnliche Möglichkeiten bestehen auch in Israel.


    Shovrim Shtika, eine Organisation ehemaliger israelischer Soldaten, hat zahlreiche Fälle von Misshandlungen von Palästinensern dokumentiert. Medienberichten zufolge hätten Anzeigen bezüglich Folterungen nicht zur Aufnahme von Ermittlungen geführt
     
    Im Jahr 2002 gründete sich die Initiative Seruv (Verweigerung), ausgehend von einem offenen Brief, in dem 50 Offiziere und Soldaten erklärten, keinen Dienst in den palästinensischen Gebieten mehr zu leisten. Sie argumentieren, das Agieren der israelischen Armee in den Gebieten sei kein Dienst am Zionismus, sondern könne die Lage nur verschlimmern. Sie distanzierten sich damit auch von den harten Methoden, mit der Israel versucht, den Gazastreifen und das Westjordanland im Griff zu behalten, und bezeichnen sie als unterdrückerisch. Seruv haben sich inzwischen über 600 Armeeangehörige angeschlossen; einige von ihnen wurden für ihre Verweigerung zu kürzeren Gefängnisstrafen verurteilt.


    Am 23. Februar 2008 zeigte ein israelischer Fernsehsender Aufnahmen, in denen israelische Soldaten Palästinenser misshandelten. Die Tageszeitung Ha’aretz verglich die Bilder mit den Aufnahmen von Folterungen in Abu Ghraib. (Hatte das irgendwelche Folgen?)
     
    http://de.wikipedia.org/wiki/Israelische_Streitkr%C3%A4fte
     
    Israelische Siedler haben erneut einen Brandanschlag auf eine Moschee im Westjordanland verübt.
    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu verurteilte den Brandanschlag als kriminellen Akt. Er hoffe, dass die Brandstifter so schnell wie möglich ermittelt und bestraft würden.
    Dagegen warf die Palästinenserführung Israel vor, bei Gewaltaktionen von Siedlern wegzusehen. Seit 2009 hätten Siedler in insgesamt fünf Moscheen Feuer gelegt. Die Täter seien nie ermittelt oder strafrechtlich zur Verantwortung gezogen worden, heisst es in einer Erklärung des Büros von Ministerpräsident Salam Fajad.
    Die Täter hätten an den Aussenwänden der Moschee Graffiti auf Hebräisch hinterlassen, sagte der Sprecher der israelischen Polizei, Mickey Rosenfeld. Die Botschaft «Preisschild Alei Ajin» deute auf einen nicht genehmigten Siedlungsaussenposten hin.
    Rechtsgerichtete Siedler verfolgen seit Jahren eine sogenannte Preisschild-Politik. Dabei greifen sie Palästinenser an oder stehlen und zerstören deren Eigentum. Die Botschaft an die israelische Regierung lautet, dass jegliches Vorgehen gegen Siedler wie beispielsweise die Räumung illegaler Aussenposten seinen Preis habe.


    http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/israel_westjordanland_brandanschlag_moschee_1.10848061.html
     
    Anat Kam hat die vorsätzliche Missachtung der israelischen Gesetze durch Generäle des IDF ans Licht gebracht. Der oberste israelische Gerichtshof hatte 2006 beschlossen, dass gezielte Tötungen, sprich, außergerichtliche Hinrichtungen, vom IDF nicht mehr erlaubt sind.
     
    Die Akten, welche sie entwendete enthielten Beweise, dass Generaäle vorsätzlich die Order des Obersten Gerichtshofs zu missachten beschlossen.
     
    Und wer sitzt jetzt im Gefängnis?
     
    In jedem normalen Rechtsstaat würde, das was Anat Kam tat nicht bestraft, da das Geheimnis, welches sie verriet ein ‚illegales GEheimnis ist‘ und ein solches ist nicht geschützt.
     
    Zudem wurden in der Öffentlichkeit ganze Kübel von Dreck über Anat Kam ausgeschüttet.
     
    Hatte die Geschichte irgend welche Folgen für besagte Generäle?
     
    Diese Vorkommnisse machen recht deutlich, dass das israelische Rechtssystem schon lange aus den Angeln gehoben wurde – in Hinsicht auf das Militär – funktioniert es nicht.

  5. Jane, wenn Verbrechen geschehen, gehören die angezeigt. In einem demokratischen Rechtsstaat gibt es keine Argumente dafür, anonym Beschuldigungen vorzubringen. Gerade diese Anonymität läßt den Verdacht aufkommen, dass wir es mit maßlosen Übertreibungen oder gar Fälschungen zu tun haben.
     

  6. Das sollte so sein Herr Pfeifer – wenn das Problem aber endemisch ist, dann funktioniert ein solches System nicht mehr und das macht die Existenz solcher Organisationen eben notwendig.
     
    Darüberhinaus – wie ich schon verlinkte – es ist ja gar nicht alles anonym. Es gibt anonyme Berichte und solche die nicht anonym sind.
     
    Videofilm Yehuda Sauls Entscheidung: Das Schweigen brechen!
     
    http://friedenspaedagogik.de/blog/2011/videofilm-yehuda-sauls-entscheidung-das-schweigen-brechen/
     
    Außerdem sollten Sie doch mal zur Kenntnis nehmen, dass Breaking The Silence nicht von irgendwelchen antisemitischen Agenten, sondern von ehemaligen Soldaten des IDF gegründet wurde und wie ich schon verlinkte, ist es gar nicht so, dass nur anonym Zeugnis abgelegt wird. Allerdings gibt es diese Möglichkeit auch und das ist auch legitim. Im übrigen ist die Identität der Aussagenden Breaking the Silence ja bekannt. Es ist allerdings allzu verständlich, wenn man die Namen nicht der Öffentlichkeit preis gibt.

    Die Organisation »Das Schweigen brechen« (Breaking the Silence) wurde 2004 von ehemaligen Soldatinnen und Soldaten gegründet, die während der zweiten Intifada im Jahr 2000 in den besetzten Gebieten Dienst taten und mit dem, was sie dort erlebt hatten, allein nicht fertig wurden.Mißhandlungen, Plünderungen und Zerstörung von Eigentum seien »seit Jahren schon Norm« gewesen, meinen die Gründer der Initiative. Doch die systematische Brutalität hätten immer mehr Soldaten dazu gebracht, ihr Schweigen darüber zu brechen.

    Man sieht ja auch was aus Richard Goldstone wurde. Man kann davon ausgehen, dass er heute ein gebrochener Mann ist. Er wurde so massiv von den jüdischen Gemeinden gemobbt, bis er öffentlich widerrief, wo es eigentlich nichts zu widerrufen gab und das ging aus seinem schwammigen Widerruf auch recht deutlich hervor. Man sieht doch dass der Mann dem Judentum sehr verunden ist. Warum soll er sich denn angeblich irgendwelchen bösen antisemitischen Umtrieben angeschlossen haben? Der Spaghat zwischen Redlichkeit und dem Wunsch nach Zugehörigkeit zu seiner jüdischen Kultur – war offensichtlich zuviel und die einzige Möglichkeit dem zu entgehen, wäre das gewesen, was allzu viele tun, wegsehen (bzw. nicht untersuchen). Nach der Untersuchung wars dann freilich zu spät.

    So lange das so ist – sind Organisationen wie ‚Breaking the Silence‘ absolut notwendig und das eigentliche Rückrat der Moral in der israelischen Gesellschaft.

    Und diejenigen, die anonyme Beschuldigungen finanzieren haben ja auch eine politische Agenda.
     
    Klar – jeder der tätig wird, verfolgt eine politische Agenda – in diesem Fall eine humanitäre, das dürfte ja schon aus der Zusammensetzung der Sponsoren hervorgehen, an der überhaupt nichts anrüchiges ist.

  7. Jane, nun ist Israel ein demokratischer Staat und da gilt es mit den Mitteln des Rechtsstaates vorzugehen. Wenn Verbrechen geschehen, dann sind die anzuzeigen. Wer aber anonym veröffentlicht, der macht sich verdächtig keine Besserung der Lage haben zu wollen, sondern eine politische Agenda zu haben und zwecks dieser auch zum Mittel der Fälschung zu greifen.
    Auch in der Bundesrepublik Deutschland haben Soldaten die Möglichkeit, sich zu beschweren, und ähnliche Möglichkeiten bestehen auch in Israel.
    Und diejenigen, die anonyme Beschuldigungen finanzieren haben ja auch eine politische Agenda.
     
     

  8. Kein Soldat ist gezwungen eine Menschenrechtsverletzung zu begehen und es besteht für jeden Soldaten die Möglichkeit – wenn er so etwas erfährt – den Täter oder die Täter anzuzeigen.
     
    Es ist schon öfters vorgekommen, dass die Soldaten die Anzeige erstatteten am Ende das Nachsehen hatten. Auch die Justiz fällt in den wenigen Fällen, in denen es zur Anzeige kommt, ‚Gefälligkeitsurteile‘ – handelt es sich doch in aller Regel um die ‚Militärgerichtshöfe‘ die solche Urteile fällen.
     
    An Israeli army officer, who killed a 13-year-old Palestinian girl by shooting her 17 times, has been acquitted on all charges by an Israeli military court.
     
    Last year, Iman al-Hams walked into a security zone at an Israeli army post along the Gaza Strip border, an area forbidden for all non-military personnel. She was also carrying a backpack, which is a common carrying-case for explosives for suicide bombers.
     
    A soldier in a watchtower saw the girl, and radioed troops on the ground. In a recording obtained by an Israeli television station, the soldier describes Iman as „a little girl“ who was „scared to death.“ Troops opened fire. She dropped the bag and started running. They then fired at the bag, establishing that it did not contain explosives. The recording reveals she was running away from the army post when she was shot.
     
    An officer identified only as „Captain R“ moved in for „confirmation of the kill,“ which is apparently standard procedure. But Palestinian witnesses say while she was lying on the ground, Capt. R opened fire at the girl, emptying his weapon.
     
    On the tape, Captain R „clarifies“ to the soldiers under his command why he killed Iman: „This is commander. Anything that’s mobile, that moves in the (security) zone, even if it’s a three-year-old, needs to be killed.“
     
    Captain R was not charged with her killing, rather he was charged with illegal use of his weapon, conduct unbecoming an officer and perverting the course of justice by asking soldiers under his command to alter their accounts of the incident.

     
    http://www.defence.pk/forums/world-affairs/71103-not-guilty-israeli-soldier-shot-palestinian-girl-17-times.html
     
    Die Soldaten, die vom Captain dazu angehalten wurden ihre Berichte des Vorfalls zu ‚modifizieren‘, hatten übrigens zuvor selbst Anzeige erstattet, diese dann aber später zurückgezogen.
     
    Wenn zum Beispiel Gabi Ashkenazy Omri Burbag, der auf einen am Boden liegenden, gefesselten Palästinenser schießen ließ, diesen sogar, wie in der israelischen Presse  veröffentlicht, ‚befördern‘ will – dann stinkt der Fisch vom Kopf und dann gibt es nur noch die Öffentlichkeit.

    Haben es schon israelische Zeugen von Verbrechen schwer, so ist eine Zeugeaussage durch Palsätienenser, selbst bei eindeutiger Beweislage für diese gefährlich.
    So wurde z.Bsp. wohl als Vergeltungskation, zwei Wochen nach der Veröffentlichung des Videos, welches zeigte, wie ein israelischer Soldat auf Geheiß Burbags auf den am Boden liegenden Palsätinenser schoss, der Vater des Mädchens, dass das Video gedreht und weitergeleitet hatte, vom IDF verhaftet. Palsätinenser können jederzeit ohne Grund verhaftet werden. Die israelische Militärgerichtsbarkeit braucht sich an keinerlei internationale Standards zu halten.
     
    Aus all diesen Gründen liegt der Fehler bereits im System.

    Ich wäre sehr dafür, zu erfahren, wer zu welchen Bedingungen diese NGOs finanziert.

    Das ist überhaupt kein Geheimnis Herr Pfeifer

    We are grateful to our funders, whose support enables us to continue our work. In 2011, we are proud to be supported by the following organizations:

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    Oxfam GB
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    The Sparkplug Foundation
    SIVMO
    Trocaire 

     
    http://www.breakingthesilence.org.il/about/transparency
     

  9. Dass die Soldaten, die ihr Schweigen brechen, vielfältige Schikanen zu erwarten haben, insofern sie dies nicht anonym tun, wird ja schon daran klar Herr Pfeifer, wie diffamierend Sie sich auch über jeden Juden äußern, der Kritik an Israels Politik etc. äußert – ich denke da nur jüngst an Ihre Ausfälle gegen Rolf Verleger.
     
    Es ist offensichtlich, dass Israelis und Juden einen sehr schweren Stand haben, die offen Kritik äußern. Herr Verleger musste ja seinen Platz im Vorsitz des Zentralrats der Juden räumen, weil er doch tatsächlich Kritik an der Gewaltorgie im Libanon hatte. Das wirft ein recht deutliches Licht auf den Gruppendruck, der da herrscht.
     
    Zudem ist es ja nicht so, dass alle Aussagen anonym wären.
     
    Unter folgendem Link zum Beispiel machen ehemalige ihre Aussgen öffentlich und auf Video:
     
    http://www.breakingthesilence.org.il/testimonies/videos
     
    Es ist vollkommen richtig, dass wo Krieg herrscht und dass bei leider nicht wenigen Militärs es zu Menschenrechtsverletzungen kommt.
     
    Gerade auf Grund der absoluten Macht, die das Tragen tödlicher Waffen mitunter mit sich bringt korrumpiert es die Menschen, es liegt eine gewisse finstere Verführung darin und ein Teil der Menschen erliegen derselben, es gibt kein Volk etc. dass sich davon freisprechen könnte, oder dem man in dieser Hinsicht eine besondere Neigung andichten sollte – es ist einfach ein Fakt, dass dies zu Situationen führt, denen moralisch nicht jeder gewachsen ist; es ist umso notwendiger, ein Monitoring für die moralischen Standards zu garantieren und es ist absolut unzureichend, wenn dies allein hinter verschlossenen Türen in ‚Selbstkontrolle‘ geschieht, so wie dies weitgehend beim IDF der Fall ist. Es ist auch absolut notwendig zu ermitteln und zu bestrafen, wenn es zu Ãœbergriffen kommt, und natürlich durch eine unabhängige Institution.
     
    Die Presse und die Öffentlichkeit, die sie schafft als 4 Macht, die Justiz und ihre Gesetzgebung, all dies muss auch und gerade auf das Militär konsequent angewendet werden.
     
    Nun ist in Israel, vor allem im Hinblick darauf, dass Israel sich als westlicher Staat versteht, ein Sonderfall.
     
    Zum einen wird das Militär durch die Justiz kaum kontrolliert.
     
    Der Fall Anat Kam machte recht deutlich, dass die israelische Gesetzgebung und Justiz dem israelischen Militär schnuppe sind und offensichtlich sein können.
     
    Zudem nützt auch die Presse wenig, da die Veröffentlichung von Übergriffen des israelischen Militärs anscheinend in Israel bei nicht wenigen und auch bei Juden in der Diaspora zu reflexhafter Abwehr führen und immer nur als Angriff auf ihre Identität versanden werden, die es abzuwehren gilt.
     
    So wird dann natürlich auch jede noch so gut recherchierte Veröffentlichung keine Wirkung mehr zeigen, oder nur eine die völlig ungenügend ist.
     
    Weiterhin – ist die Situation da unten auch einzigartig, als dass ein ganzes Volk nun seit über 40 Jahren der Willkür eines anderen vollkommen ausgesetzt ist. Das geht soweit, dass israelische Soldaten wenig zu befürchten haben, wenn sie Menschenrechtsverletzungen an Palsätinensern begehen und auch die Öffentlichkeit versagt weitgehend. Das Experiment von Stanford ist eine ganz gute Allegorie auf das Verhältnis zwischen Israelis und Palsätinensern in den besetzten Gebieten – nur wurde das Experiment in Stanford nach 6 Tagen abgebrochen; das israelische ‚Experiment‘ geht jetzt schon ins 5. Jahrzehnt und es ist kein Ende abzusehen.
     
    Es gibt durchaus vergleichbare Situationen, da fallen mir Tschetschenien und Tibet ein, Verbrechen begangen an den Völkern seit zig Jahren durch die Russen und durch die Chinesen.
     
    Wenn es Sie erleichtern sollte Herr Pfeifer, dass Israel auch mit diesen in einem Rutsch genannt werden kann Рnun dann sei es Ihnen geg̦nnt.

  10. Nein mit dem Copy Paste und den Mantras von Jane werde ich nicht diskutieren, aber was bei diesen Soldaten, die das Schweigen brechen auffällt, keiner nennt seinen Namen. Und so kann diese ganze Sache auch ein ausgemachter Schwindel sein.
    Ich bezweifle nicht, dass es auch in der israelischen Armee, wie  in anderen Armeen zu Menschenrechtsverletzungen kommen kann. Freilich nicht zu solchen wie in der syrischen Armee, die Massengräber hinter sich läßt und sich anschickt die Verbrechen von Assad Vater in Hama dort fortzusetzen.
    Nur ist das Israelbashing für manche NGO ein lukratives Geschäft geworden.
    Israel ist ein Rechtsstaat. Kein Soldat ist gezwungen eine Menschenrechtsverletzung zu begehen und es besteht für jeden Soldaten die Möglichkeit – wenn er so etwas erfährt – den Täter oder die Täter anzuzeigen.
    Ich wäre sehr dafür, zu erfahren, wer zu welchen Bedingungen diese NGOs finanziert.
     

  11.  
    Die Bedingungen des Bösen


    Philip Zimbardo hat das 1971 als junger Psychologieprofessor in Stanford (Kalifornien) im Rahmen eines wissenschaftlichen Experiments getan. Das berühmt gewordene „Stanford Prison Experiment“ (SPE) geriet so dramatisch außer Kontrolle, dass es vorzeitig abgebrochen werden musste. Der deutsche Film „Das Experiment“ von 2001 (Spektrum der Wissenschaft 3/2001, S. 104) greift diese Geschichte auf (mit einigen Freiheiten, die Zimbardo ihm mächtig übelnimmt).

    Was sind die Elemente einer Situation, die zu bösen Taten verführt? Zimbardo zählt auf: Der Täter fühlt sich und seinesgleichen von außen bedroht; eine übergeordnete Autorität gibt seinem Verhalten Legitimität oder setzt ihm zumindest nichts entgegen; Gruppendruck erzeugt Konformität; er selbst ist nicht mit Namen oder Gesicht identifizierbar (die dunklen Brillen!); seinen Opfern fehlen individuelle Merkmale (sie sind auf Nummern reduziert); die eigenen Lebensumstände sind unangenehm.


    Vor dem eigentlichen Experiment hat der Autor seine Versuchspersonen – Studienanfänger „aus gutem Hause“ – sorgfältig auf irgendwelche Neigungen zu Gewalttätigkeit und Aggressivität abgeklopft. Der einen Hälfte von ihnen wird die Rolle des Gefängniswärters zugewiesen, mit Uniform, Schlagstock, dunkler Brille und Schlüsselgewalt über eigens dafür hergerichtete Räume. Die anderen sind die „Gefangenen“: Eingekleidet in nichts als einen einfachen weißen Kittel und zu dritt in Zellen gesperrt, dürfen sie nicht ihre eigenen Namen, sondern nur die auf die Kittel aufgenähten Nummern verwenden und haben den Anweisungen der Wärter Folge zu leisten.


    Von Anfang an entwickeln die Wärter eine Neigung, ihre Gefangenen herabzusetzen und zu demütigen; sie stellen einen Katalog sinnloser Regeln auf, finden ihre Freude daran, die Gefangenen nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen und durch Nahrungs- und Schlafentzug bis zum körperlichen Ausnahmezustand zu bringen.


    Zimbardos Stanforder Kollege Albert Bandura baut einige dieser Elemente zu einer Theorie „moralischer Abkopplung“ aus: Wenn die Situation es dem Menschen ermöglicht und eindrücklich nahelegt, dann trennt er seine moralischen Ãœberzeugungen von seinem tatsächlichen Verhalten, so wie man im Auto mit dem Kupplungspedal den Motor vom Getriebe abkoppelt. Wenn die Ausnahmesituation vorbei ist, kuppelt man halt wieder ein und fährt weiter. Eigentlich erklärt diese merkwürdige mechanische Metapher nichts; aber sie lässt es einleuchtend erscheinen, dass etliche Ãœbeltäter nach dem Ende des Kriegs oder der Diktatur ohne erkennbare Mühe wieder zu ganz normalen, integren Mitmenschen wurden…..
     
    http://www.spektrum.de/artikel/975205&_z=798888



  12. hier mal einer Interessanter Artikel aus einer anderen Sichtweise 

    Jewish Soldiers Who DON’T Rape Are Racist?

    Thursday, July 31, 2008
    My friend Chaim at Freedom’s Cost shared this with me today. When I finally was able to sit down and read it through this evening – I was stunned! Please, if you have a heart condition – make sure you have taken your medication before you read on:

    To wit:

    a Hebrew University graduate student claimed in her thesis that the absence of any history of rapes of Arab women by Israeli soldiers proves that Jews are racists and oppressors, people who do not even regard Arab women as worthy of being sexually abused

    WHAT THE ****?! Being morally centered, self controlled and not abusing women, Arab women makes Jews RACIST? This from a Hebrew University Grad Student. Goodness, the Jews just can’t win even when they DO THE RIGHT THING!!!

    And Professor Ben-Ari appears to be the ponerized academic & scholarly sociopath all mothers warn college-bound girls about!

    You have to read this whole article because it’s a DOOZY! I will highlight the bits that left me speechless:

    Hebrew U Professor who Thinks Non-Rape is Racism Gets Busted for Rape

    Hebrew University Academic practices what he preaches?“

    „What was left of the academic reputation of the Hebrew University was demolished altogether July 30, 08. The reason was the arrest of the leftist professor of sociology who had been one of the theses advisors of that notorious thesis claiming that Jews are racists because Jewish soldiers do not rape Arab women.“

    „In recent days, headlines have reported the stories of the Hebrew University president joining a call of endorsement for the activities of a far-leftist anti-Zionist group that claims Israel is an apartheid land, Arab students at the Hebrew University being arrested for membership in al-Qaeda, and a Hebrew University professor of pharmacy insisting on hiring a convicted terrorist to work in his chemistry lab. But these were relatively minor disgraces compared with that now infamous „rape thesis.“

    „To remind you, a Hebrew University graduate student claimed in her thesis that the absence of any history of rapes of Arab women by Israeli soldiers proves that Jews are racists and oppressors, people who do not even regard Arab women as worthy of being sexually abused. The student at the Mount Scopus campus and her „research“ were then awarded a university honor for these impressive „discoveries“ by the „Shaine Center,“ a Hebrew University sociology „research“ center dominated by far leftists. Nitzan had argued that abstaining from rape is just as inhumane and oppressive as „symptomatically raping“ and in fact replaces it, because it just serves to reinforce the intolerance felt toward Arabs by Jewish soldiers. These racist soldiers think of Arabs as so inferior and horrid that they do not even feel a compulsion to rape them. While giving some shallow lip service to how the „question“ of rape refusal is „very complex,“ Nitzan’s own „answer“ is quite simple and straightforward – it reflects Jewish racism against Arabs.“

    „Israel, she claimed, is so racist and anti-Arab that abstaining from rape is part and parcel of its determination to enforce rigid „lines of division.“ She asserted that individual soldiers who refuse to rape represent an intentional policy of oppression roughly similar to when governments order mass rape, because in both cases the „policy“ serves to subordinate and dehumanize the oppressed victim population. The thesis drew its „scientific“ conclusions from interviews with 25 reserve soldiers, ages 23-32, who served as combat troops in the „occupied territories“ during the intifada. None of the comments by any of these soldiers supports or provides any confirmation, even the most indirect, to any of the lunatic „conclusions“ reached by Nitzan.“

    „Facing a storm of public outrage, the president of Hebrew University, Prof. Menachem Magidor, and the Rector, Prof. Haim D. Rabinowitch, jointly issued an announcement defending the student and dismissing those who expressed outrage over the contents of the thesis.“

    „The „Non-Rape as Racism“ thesis was co-supervised by one Eyal Ben-Ari, a Hebrew University professor of sociology, who claims to know something about the sociology of the military. Ben-Ari is a far-leftist with a track record of turning out anti-Israel propaganda, such as claims that Israel is an ultra-militarist society, and much of his propaganda is misrepresented as scholarly research. The other co-supervisor of the rape thesis was Ben-Ari’s co-author in a book about Israeli „militarism.“ Israeli feminist groups never had a word to say about that „thesis“ nor about Ben-Ari’s role in inventing the „No rape as Racism“ hypothesis.“

    „From his role in the rape thesis, it was already known that Ben-Ari had goofy ideas about sexual (mis-)behavior. But now it turns out that the ultra-feminist Israel-bashing professor of sociology practices what he preaches.“

    „The very same Professor Eyal Ben-Ari was arrested yesterday for suspected rape and sexual abuse of his students, and arraigned before the Jerusalem magistrate’s court. It seems that Ben-Ari made it a habit to condition giving nice grades to and getting research grants for his female students on their sleeping with him. He was clearly not being racist though, because he is the same guy who discovered the academic finding that raping proves you are not racist. The police claim Ben-Ari had been behaving thus for the past fifteen years! This was not the first Hebrew University professor arrested for sexual misbehavior.“

    „The Jerusalem weekly „Yediot Yerushalayim“ broke the story and claimed Ben-Ari routinely attacked his female students sexually and violently. It cited two students who claimed they had been violently raped by Ben-Ari. He is also accused of using university funds to take his female students on trips for sexual trysts.“

    „He purchased for one of them a vibrator and then submitted the bill for reimbursement to the Hebrew University’s Shaine Center (the very same Center that granted an award to the „Non-Rape is Racism“ thesis!).“

    „While awaiting trial Ben-Ari is subject to a restraining order preventing him from entering the Hebrew University campus, as well as an order not to leave the country. The same ultra-feminists in Israel who insisted that an (unmarried) cabinet minister be indicted because he gave a French kiss to a woman in his office have yet to say a word about the behavior of this member of the Tenured Left.“

    Haaretz July 31, 2008 reports that female students in the Department of Sociology and Anthropology at the Hebrew University, which claims to specialize in feminism and social justice, allege that Ben-Ari is not the only tenured lecher in the department who abuses them sexually, and that these faculty members walk about boasting of their „conquests“ of the PhD students. Strangely, the university authorities never looked into their behavior.

    Ben-Ari had also served as a consultant to the Israeli army over the role of women in the military.

    http://barbarany_9.blogspot.com/2008/07/jewish-soldiers-who-dont-rape-are.html

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