Maraghy: Hungerstreik vor Israels Botschaft

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Nach einer Mitteilung von Martin Forberg, Vorstandsmitglied der Internationalen Liga für Menschenrechte, zeigte sich in den letzten Wochen zunehmende Sympathie für den vor der Botschaft Israels in Berlin hungerstreikenden Firas Maraghy. Der 39-Jährige palästinensische Jerusalemer möchte seiner in Deutschland geborenen Tochter ein Wohnrecht in seiner Heimatstadt sichern…

Unterstützt wird er auch von einigen in Deutschland lebenden Israelis, wie Fanny-Michaela Reisin von der «Internationalen Liga für Menschenrechte» betont. Der Besuch des Bundestagsvizepräsidenten Wolfgang Thierse zusammen mit dem Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, am Montag sei ein wichtiges Zeichen. Die Berichterstattung über den Hungerstreik ist jetzt schon breit und reicht von der Welt bis zur Taz.

In der Botschaft vermutet man hinter Maraghys Anliegen stehe weniger ein persönliches Anliegen, als vielmehr eine politische Kampagne zur Delegitimation des Staates Israel. Maraghy selbst habe erklärt, er führe einen „ideologischen Kampf“. Eine solche Aussage bestreitet Maraghys Ehefrau in einer Pressemitteilung vom 28-08-2010.

Es folgen:

  • Presseerklärung der israelischen Botschaft von Freitag, 27.8.2010
  • Presseerklärung der Familie Maraghy von Samstag, 28.8.2010
  • Presseerklärung der israelischen Botschaft von Montag, 30.8.2010
  •  

Siehe auch frühere Berichterstattung

Presseerklärung der israelischen Botschaft von Freitag, 27.8.2010

 I would like to inform you that in the framework of the continues efforts of the embassy to bring to a good end Mr. Firas Maraghy’s hunger strike , the Ambassador has succeeded to get Mr. Maragy an exceptional personal meeting in Jerusalem with Mr. Amos Arbel, Director of the Registration and Civil Status Department at the Ministry of Interior of Israel, who is the highest authority in Israel who deals with citizenship / inhabitant status.

Following this important development, the Minister and the Vice-Consul of the embassy met today at 14:00 with Mr. Maraghy, and informed him of the expected meeting. They advised him to travel to Jerusalem to meet Mr. Arbel as soon as possible in order to resolve his issue.
Regrettably, Mr. Maraghy rejected this offer, and clarified that he refuses to travel and meet with the high official. Furthermore, he also rejected the suggestion to issue his daughter a German passport (her mother is German), which would enable her to accompany him to Jerusalem.

Mr. Maraghy clarified that he conducts an “ideological” struggle, and therefore he would continue with his hunger strike.
The embassy regrets deeply that despite of all the solutions that were continuously offered to Mr. Maraghy to promptly resolve his situation, he insists on maintaining his political demonstration in front of the embassy.

Daraufhin folgte am 28-08-2010 eine Presseerklärung der Familie Maraghy

Bedauerlicherweise enthält die Pressemitteilung zwei Behauptungen, die ich – auch im Namen meines Mannes – zurückweisen muss.

1) Die Behauptung, mein Mann habe erklärt, er führe einen „ideologischen Kampf“, ist falsch. Der einzige  Grund für den Hungerstreik ist die Weigerung des Innenministeriums in Jerusalem, mich als Ehefrau sowie der Botschaft des Staates Israel in Deutschland, unsere Tochter in seinen Dokumenten zu registrieren.

2) Die behaupteten „fortgesetzt angebotenen Lösungsbemühungen“ sind ebenfalls unrichtig. Angebote zur Lösung müssten die Registrierung von mir und meiner Tochter in seine Jerusalemer Papiere zusagen. Ein solches Angebot wurde meinem Mann zu keinem Zeitpunkt unterbreitet.
Über eine lange Zeit hinweg begnügte sich die Botschaft sogar gegenüber Medienvertretern mit einer Standardantwort auf deren Fragen.

Das meinem Mann heute unterbreitete „Angebot“, das uns nahe legt, als Familie gemeinsam nach Jerusalem zu fahren um die Einschreibung unserer Tochter vorzunehmen, ist nicht neu. Es bestand von Anfang an. Neu am Angebot, das meinem Mann vom stellv. Botschafter heute unterbreitet wurde, ist die Zusage, dass mein Mann in Jerusalem von Herrn Amos Arbel, dem Direktor des „Registration and Civil Status Department“ des Innenministeriums Israels, empfangen werden soll. Dieser werde, so die Presseerklärung der Botschaft, „sein Problem lösen“.
Abgesehen von den hohen Kosten der Fahrt nach Jerusalem lässt die unspezifische Formulierung „sein Problem lösen“ („resolve his issue“) weiterhin offen, ob unsere Hinreise und der Empfang meines Mannes durch Herrn Arbel unmittelbar zur Registrierung unserer Tochter Zaynab und mir als Angehörige führen wird. Auch ist nicht klar, ob die geforderte Erwerbung eines deutschen Passes für unsere Tochter sich am Ende vor Ort nicht als Hindernis erweisen wird, das ihrer Registrierung entgegensteht.
Folglich ist die Forderung meines Mannes, für mich und meine Tochter dauerhaftes Wohnrecht in Jerusalem durch unsere Registrierung in seine Dokumente zu garantieren, weiterhin nicht erfüllt.

Wir fordern die Botschaft bzw. Herrn Arbel auf, die Aussage, das Problem meines Mannes werde „gelöst“, zu präzisieren: Es muss schriftlich garantiert werden, dass Herr Arbel meinen Mann zum Zwecke der sofortigen Registrierung von mir und meiner Tochter in die Dokumente meines Mannes empfängt und ebenso, dass unsere deutsche Staatsangehörigkeit der Registrierung nicht im Wege steht.
Wenn Herr Arbel eine unmittelbare Registrierung garantieren kann, könnte er allerdings auch den Botschafter mit einer solchen beauftragen. Dies würde den Grund für den Hungerstreik meines Mannes umgehend aus der Welt schaffen.

Hieraus folgte dann heute (Montag, 30-08-2010) eine erneute Mitteilung der Botschaft, diesmal in deutscher Sprache, inkl. Hervorhebung:

Herr Firas Maraghy, Einwohner von Ostjerusalem, hat am 26. Juli 2010 einen Hungerstreik vor der Botschaft des Staates Israel in Berlin begonnen. Zu unserem Bedauern lehnt Herr Maraghy systematisch alle Lösungen ab, die ihm zur Verfügung stehen und ihm bei mehreren Treffen mit führenden Vertretern der Botschaft präsentiert wurden.

Wir sehen uns daher zu der Schlussfolgerung gezwungen, dass Firas Maraghy eine politische Kampagne betreibt, die darauf abzielt, die Legitimität des Staates Israel und seiner Gesetze zu erschüttern.

Israel ist ein demokratischer Staat, und seine Gesetze bezüglich der Bedingungen für den Erhalt des Einwohnerstatus‘ unterscheiden sich nicht von denen anderer demokratischer Staaten.

Hintergrund

  1. Herr Maraghy hat sich erstmals am 7. April 2010 an die Konsularabteilung der Botschaft gewandt und um die Registrierung seiner am 26. Dezember 2009 in Deutschland von einer deutschen Mutter zur Welt gebrachten Tochter als Einwohnerin Israels angesucht.
  2. Maraghy wurde sogleich darüber aufgeklärt, dass nach den Gesetzen des Staates Israel keine Registrierung eines Einwohners von Israel im Ausland vorgenommen werden kann. Der Grund dafür liegt darin, dass der Status der Einwohnerschaft einen tatsächlichen Aufenthalt – Nachweis des Lebensmittelpunkts – in Israel erforderlich macht.
  3. Maraghy beharrte auf dem Einreichen des Gesuchs. Das Innenministerium in Jerusalem wies es nach einer Prüfung zurück und teilte dies dem Antragssteller in einem Brief vom 14. April mit.
  4. Einige Tage vor Beginn seines Hungerstreiks starteten Maraghy und seine Ehefrau eine politische Kampagne in Deutschland. Am 26. Juli begann der Hungerstreik Maraghys, mit dem sich seitdem bei mehreren Anlässen der Botschafter, der Gesandte und der Konsul in der Botschaft getroffen haben.
  5. Die Botschaft möchte klarstellen, dass Herrn Maraghy einfache und korrekte rechtliche Lösungen zur Verfügung stehen, die ihm immer wieder vorgestellt wurden – eine Registrierung des Einwohnerstatus‘ eines Nachkommen macht eine Einreise nach Israel und einen Aufenthalt ebenda erforderlich (Nachweis des Lebensmittelpunkts). Zu diesem Zweck kann er jederzeit gemeinsam mit seiner Familie nach Israel reisen. Da die Tochter der Eheleute Maraghy deutsche Staatsbürgerin ist, kann sie mit einem deutschen Pass nach Israel einreisen und danach mit dem Verfahren der Registrierung des Einwohnerstatus’ beginnen.
  6. Ausnahmsweise wurde Maraghy angeboten, sich in Israel mit dem Leiter der Einwohnermeldebehörde zu treffen, dem ranghöchsten Vertreter des israelischen Innenministeriums, der mit diesem Thema befasst ist. Maraghy wies dieses Angebot zurück.
  7. Maraghy hat den Vertretern der Botschaft ausdrücklich erklärt, dass er nicht an einer bürokratischen und juristischen Lösung interessiert sei und er einen grundsätzlichen Kampf führe, der völlig aus dem Rahmen seines konsularischen Gesuchs fällt.

Die Botschaft des Staates Israel sieht mit großem Bedauern, wie Maraghy und seine Vertrauten unter humanitärem Vorwand eine Manipulation betreiben, die darauf abzielt, die legitime Grundlage des demokratischen Rechtssystems zu erschüttern.

Firas Maraghy ist kein Feind! Er ist Einwohner Israels, und uns ist daran gelegen, mit ihm gemeinsam die rechtlichen Vorschriften umzusetzen und ihm und seiner Familie zu helfen.

Das Verhalten von Maraghy in den letzten Monaten hat leider gezeigt, dass er nicht an einer Lösung des Problems interessiert ist, sondern an einem politischen Protest auf dem Rücken der deutschen Öffentlichkeit.

Botschaft des Staates Israel
Berlin, den 30. August 2010

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=O99QSUJkWPo[/youtube]

 

Nachtrag: Firas Maraghy, 3. September 2010, Presseerklärung

Wie bereits in meiner Presseerklärung vom 31. August 2010 dargelegt, hatte mein am 26.07.2010 begonnener Hungerstreik immer zum Ziel, meine im Dezember 2009 geborene Tochter Zaynab als Einwohnerin Ostjerusalems, sowie meine Ehe mit der deutschen Staatsbürgerin Wiebke Diehl zu registrieren. Ich forderte von Anfang an ein sicheres Bleiberecht für meine Familie und mich in meiner Geburtsstadt und der Geburtsstadt meiner Väter und Vorväter. Diese Forderung steht in Einklang mit internationalem Recht, insbesondere mit Artikel 13 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Seit ich in meiner letzten Presseerklärung angeboten habe, in Begleitung eines hochrangigen deutschen Politikers oder einer Person des öffentlichen Lebens nach Jerusalem zu fahren, um ein Gespräch mit Herrn Amos Arbel, dem Direktor des „Registration and Civil Status Department“ des Innenministeriums Israels, zu führen, ist Bewegung in meine Angelegenheit gekommen. Mir wurde von der israelischen Botschaft zugesichert, dass bei diesem Gespräch tatsächlich eine Lösung gefunden werden soll. Zudem wurde mir ein konkreter Termin mit Herrn Arbel vermittelt. Da dieser Termin bereits Mitte September liegt und ich diesen aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrnehmen kann, wurde mir versprochen, den Termin um wenige Wochen zu verschieben. Ich erkläre mich bereit, einen solchen Termin wahrzunehmen und dafür nach Jerusalem zu fahren. Herr Polenz, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestags, dem ich für seine Vermittlung zwischen unserer Familie und der israelischen Botschaft sehr herzlich danke, hat sich bereit erklärt, mich bei dieser Reise zu begleiten. Die israelische Seite verlangt, dass auch meine Tochter Zaynab für eine Registrierung zugegen sein muss. Mir wurde eine schriftliche Garantie versprochen, dass ein deutscher Pass der Registrierung meiner Tochter als Einwohnerin Ostjerusalems nicht entgegenstehen wird. Nur wenn eine solche Garantie gegeben wird, bin ich bereit, meine Tochter auf die Reise mitzunehmen.

Ich hoffe, dass der von israelischer Seite bekundete Wille, die Angelegenheit einvernehmlich zu lösen, tatsächlich zur unmittelbaren Registrierung meiner Tochter und meiner Ehe führt. Es ging mir nie darum, die gesamten politischen Verhältnisse zu ändern. Obwohl ich grundsätzlich weiterhin die israelische Botschaft als verantwortlich auch für die Palästinenser Ostjerusalems betrachte, bin ich darum bereit, meinen Beitrag zu einem Kompromiss zu leisten. Ich werde darum morgen, am 4. September 2010 um 17 Uhr, nach 41 Tagen Hungerstreik, diese Phase meines Protests beenden. Dies geschieht im Vertrauen darauf, dass die mir auch durch die Vermittlung hochrangiger Politiker gemachten Zusagen erfüllt werden.

10 Kommentare

  1. Die Gattin des israelischen Botschafters in Berlin versuchte Herrn F.M. zu überzeugen, den Hungerstreik abzubrechen und eine pragmatische Lösung zu suchen. Herr F.M. aber sagte, er wolle kämpfen. Selbst das Angebot sich in Israel mit dem Leiter der Einwohnermeldebehörde zu treffen, schlug er aus.
    Wichtig ist der Kampf gegen Israel und nicht seine 7 Monate alte Tochter, die als Mittel zum Zweck mißbraucht wird.
     

  2. Es wurde hier die Sachlage aufgezeigt,, Herr F.M. betreibt eine politische Kampagne, die darauf abzielt, die Legitimation des Staates Israel und seiner Gesetze zu erschüttern. Das ist ganz klar, denn er und seine Frau lehnen jeden Vorschlag zur Güte ab, die Sache zu regeln.
    Herr F.M und seine Frau haben nur ein Interesse: gegen den Staat Israel zu demonstrieren und werden dabei von einer obskuren Menschenrechtsorganisation unterstützt, die kein Wort zur Steinigung von Frauen im Iran zu sagen hat.
     
     
     
     

  3. @Hildebrand Embke
    @ Carl-Wolfgang Holzapfel
     
    Woher stammen ihre Informationen bezüglich einer israelischen Staatsbürgerschaft Herr Maraghys?
     
    Ich habe immer nur von seine Herkunft aus Ostjerusalem und seinem Status als „Resident“ gehört… ?
     
    In diesem Fall geht es dann aber nicht um die israelische Staatsbürgerschaft für seine Tochter, sondern darum, seiner Tochter als Palästinenserin ein dauerhaftes Wohn- und Aufenthaltsrecht in Jerusalem zu garantieren obwohl die Familie nicht in Jerusalem wohnt, sondern in Deutschland…
     

  4. Wir appellieren an die Regierung von Israel:
    Großmut ist kein Zeichen von Schwäche, sondern zeigt Stärke und Souveränität. Ihr Staat ist nach einem der fürchterlichsten Verbrechen der Menscheitsgeschichte an Ihrem Volk zur Heimat für die Überlebenden in der einstige Diaspora oder auch den Konzentrations- ud Vernichtungslagern der Nationalsozialisten geworden.
    Das verpflichtet nicht nur die Generationen in Deutschland zu einer andauernden Solidarität. Es beinhaltet auch Ihre Verpflichtung, an der Spitze der Völker gegen jede Diskriminierung von Menschen aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen nicht nur die Stimme zu erheben, sondern für die Durchsetzung der Menschenrechte rückhaltlos einzutreten.
    Fällen Sie zumindest eine Einzelfallentscheidung. Zeigen Sie Ihre Besinnung auf die zwingenden Lehren aus der Vergangenheit. Geben Sie Firas Maraghy und seiner Familie das Dauerwohnrecht in seiner Geburtsstadt. Verhindern Sie eine Tragödie. Wenn Ihr Bürger aus Jerusalem in einer Straße von Berlin wohlmöglich stirbt, haben wir nicht nur einen tapferen Kämpfer, einen Menschen mit einem großen Herzen verloren. Sie hätten mit dieser Tragödie, die unser gemeinsamer Gott verhindern möge, Frieden und Freundschaft zu Ihrem Land, zu Ihrem Volk schwer gestört.
    Geben Sie der Humanität eine Chance.
    Vereinigung 17. Juni 1953 e.V.
    Für den Vorstand

    • Sehr geehrter Herr Holzapfel,

      Ihr Anliegen und Ihr Aufruf in allen Ehren. Ich freue mich,dass es Menschen gibt, und das meine ich aufrichtig und ehrlich, die sich für die Interessen und Anliegen anderer Menschen einsetzen.

      Doch eines dürfen wir sowohl bei dieser wie auch bei anderen Angelegenheiten niemals aus den Augen verlieren, nämlich die Fakten – und auch die Hintergründe.

      Wenn Sie unter „Firas Maraghy“ im Internet surfen, werden Sie diverse Informationen erhalten. Und dabei wiederholt sich eine Information immer wieder: Herrn Maraghy geht es doch gar nicht um eine israelische Staatsbürgerschaft für seine Frau und sein Kind. – Seitens der israelischen Regierung wurde ihm und seiner Familie angeboten, in Jerusalem zu erscheinen, um die Angelegenheit zu regeln. Das würde bedeuten, dass seine Familie die israelische Staatsbürgerschaft erhalten kann, wenn sie die Bedingungen akzeptiert, die für alle Staatsbürger gelten. Und solche Bedingungen gibt es auch in Deutschland…

      Ich finde es sehr, sehr bedauerlich, wie sich hier eine Person mit (s)einer Aktion Aufmerksamkeit verschafft, die mit dem, was er angeblich verlangt, nicht wirklich etwas zu tun hat. Wir alle müssen uns an Regeln und Gesetze halten. Das mag hier und da nicht immer angenehm oder einfach sein. Doch Regeln und Gestze sind nicht dazu da, um es bestimmten Menschen einfach zu machen. Sie sind dazu da, um vor allem die Gesamtheit der Bürger eines Staates zu schützen, …unter anderem vor egoistischen Interessen von Einzelpersonen.

      Das Ganze hat System…
      Man mag darüber streiten und unterschiedlicher Meinung sein, ob eine Seeblockade des Gaza-Streifens rechtens ist. Das ändert aber nichts daran, dass Israel sie – gemäß dem Völkerrecht – ausüben darf und kann. Unter anderem, weil es Vereinbarungen zwischen Israel und der einzigen international anerkannten Vertretung der Palästinenser, der PLO/Palästinensischen Autonomiebehörde, gibt, die in den Oslo-Abkommen Israel die Kontrolle auch des Seegebietes vor dem Gaza-Streifen überantwortet. – Warum ich das schreibe? Weil der Versuch, die Seeblockade rechtswidrig zu durchbrechen, mit dieser Aktion von Herrn Maraghy gleichzu setzen ist.

      Mit all diesen Aktionen wird das Bemühen unterstrichen, Israel – in welcher Form auch immer – zu diskreditieren, in Verruf zu bringen. Es sollen Präzedenzfälle geschaffen werden, auf deren Grundlage andere Personen in der Zukunft nach dem gleichen Muster verfahren …und sich ebenfalls durchsetzen, ohne Rücksicht auf Gesetze.

      Auch Herr Maraghy und seine Familie haben sich an Gesetze zu halten. Wenn sie sich entsheiden, nach Jerusalem umzuziehen, um dort zu leben, dann dürfen Sie davon ausgehen, dass auch seine Frau und sein Kind die israelische Staatsbürgerschaft erhalten. – Doch wollen sie das? Ich denke nicht!

      Und damit hat sich die Angelegenheit eigentlich erledigt.

      Und wenn Sie schon auf Ihren verein aufmerksam machen, was mich freut, dann zum Abschluss:

      Hildebrand Embke
      Vorstandsvorsitzender der
      EMROSS VISION e.V.

      Und Sie dürfen davon ausgehen, dass sich die EMROSS VISION e.V. u.a. auch für Frieden im Nahen Osten einsetzt. Doch dabei werden wir uns an Regeln und Gesetze halten. Wir sind, wie andere Organisationen auch, zur Neutralität verpflichtet. Das heisst nicht, dass wir keine Meinung haben dürfen. Jedoch dürfen wir uns nicht vor den Karren irgendwelcher einseitiger Interessen spannen lassen. Und das tun wir nicht! – Andere tun dies offensichtlich schon…

  5. ???
    Kann eine nicht über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügende Ehefrau eines Deutschen, der seinen Wohnsitz nicht in Deutschland hat, sich an dessen letzten Wohnsitz bzw. dessen Geburtsort irgendwie mit einem in der Zukunft auszuübenden Wohnrecht registrieren lassen?
    Soweit sie aus der EU stammt, dürfte es ja eh kein Problem sein – aber ich dachte jetzt an eine Kongolesin, Indonesierin oder Kolumbianerin …
    Ist es jetzt zu teuer, die sich nach der Enkeltochter sehnenden Großeltern zu besuchen, oder will man gerade das?

  6. Ich denke, dass man bei Menschenrechten Prioritäten setzt. Und auch diese angebliche Menschenrechtsorganisation setzt Prioritäten, vor allem geht es ihr darum Israel auf alle Fälle anzugreifen.
    Gibt es denn ein Verbrechen, dass Steiningung rechtfertigt? Natürlich nicht. Ist irgendeine Strafe eines Staates im Falle ehelicher Untreue zu rechtfertigen? Natürlich nicht. Aber zur Steinigung im Iran hat diese „Menschenrechtorganisation“ nichts zu sagen. Auch nicht dazu, dass 2009 in der Islamischen Republik Iran 388 Menschen hingerichtet wurden. Nur in der Volksrepublik China wurden mehr Menschen hingerichtet. Auch jetzt warten viele Frauen im Iran auf ihre Hinrichtung. Aber das interessiert nicht diese Berliner „Menschenrechtskämpfer“.
     

  7. Wen und was diese „Internationale Liga für Menschenrechte“ (kurz: ilmr) wirklich interessiert, kann jeder selber unter deren Website nachlesen.

    Wenn Frau Maraghy eine Reise nach Jerusalem zu teuer ist, um sich dort mit ihrer Tochter eintragen zu lassen, dann hat sie offensichtlich auch nicht die Absicht, Jerusalem zu ihrem Lebensmittelpunkt zu machen. Und Herr Maraghy will offensichtlich nicht deutscher Staatsbürger werden. Wenn sich diese Familie erst einmal einig werden könnte, was sie eigentlich sein wollen, Deutsche oder Israeli bzw. Palästinenser, wäre es schon einmal leichter. – Und wenn Frau Maraghy befürchtet, dass sie die deutsche Staatsbürgerschaft verliert, wenn sie die israelische Staatsbürgerschaft annimmt, was die Regel ist, kann sie vorher einen Antrag auf Gewährung einer zusätzlichen Staatsbürgerschaft stellen. Ob diese gewährt wird, ist eine andere Frage…

    Doch hier geht es mehr als offensichtlich nicht um die Staatsbürgerschaft, und schon gar nicht um die israelische. Und Frau Maraghy will offensichtlich auch nicht wirklich nach Jerusalem umziehen. – Hier geht es um Politik – nicht um Staatsbürgerschaft.

    Diese Art und Weise, auf die Interessen und den „Kampf“ der Palästinenser aufmerksam zu machen, und durch fadenscheinige Behauptungen von Rechtsbeugung oder gar Unrecht gegenüber dieser Familie zu sprechen, obwohl dies überhaupt nicht zutrifft, ist einfach nur hinterhältig und schadet der Glaubwürdigkeit all derer, die wirklich – wo auch immer auf der Welt – mit Unrecht zu kämpfen haben.

    Diese seit Jahrzehnten praktizierte und bewährte Öffentlichkeitsarbeit, die bewusst Wahrheit und Lüge, Hinterhältigkeit und scheinbare Ehrlichkeit miteinander vermischt, schadet – offensichtlich ganz bewusst – dem Friedenprozess im Nahen Osten, aber vor allem auch den Palästinensern, die unter wirklich erbärmlichen Umständen z.B. im Libanon leben müssen.

    Aber vielleicht soll ja auch dadurch verhindert werden, dass die Weltöffentlichkeit von dieser menschenverachtenden Praxis gegenüber den Palästinensern im Libanon erfährt, weil sie nämlich – und das ist Wahrheit – von Arabern an ihnen begangen wird!

  8. Eine interessante Menschenrechtsliga. Ich googlte:
    Es wurden keine mit Ihrer Suchanfrage – „internationale liga für menschenrechte berlin“ „Sakineh Mohammadi Ashtiani – übereinstimmenden Dokumente gefunden.

    Also die Frau, die im Iran gesteinigt werden soll interessiert diese angeblichen Menschenrechtsbefürworter nicht, doch für das hypothetische Recht einer 7 Monate alten in Deutschlang geborenen Tochter eines in Deutschland lebenden Menschen in Israel zu leben gehen sie auf die Straße.

    Das ist eine selektive Menschenrechtsorganisation.

  9. Von der Eingangsseite bei Hagalil

    „Im Interview mit haArez signalisiert Ehud Barak Israels Bereitschaft auf die arabischen Stadtviertel Ost-Jerusalems zu Gunsten eines Staates Palästina zu verzichten. Dies käme früheren Vorschlägen nahe, wie z.B. der Genfer Initiative.
    West-Jerusalem und zwölf jüdische Viertel in Ost-Jerusalem, mit 200.000 Bewohnern, werden zu Israel gehören; die arabischen Gegenden, in denen fast 250.000 Palästinenser leben, werden zu Palästina gehören, so Barak.
    Die Palästinenser wollen Ost-Jerusalem mit der Altstadt und den zahlreichen für Muslime, Juden und Christen heiligen Stätten zur Hauptstadt eines eigenen Staates machen. Israels Anspruch auf das 1967 eroberte und später annektierte Ost-Jerusalem wird international nicht anerkannt, weshalb sich auch keine Botschaften in Jerusalem, der Hauptstadt Israels, sondern in Tel-Aviv, der zweitgrößten Stadt, befinden.
    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat Jerusalem stets als die „niemals teilbare, ewige Hauptstadt des Staates Israel“ bezeichnet.“

    Das wäre schön, wenn es so käme und das Problem der Maraghys hätte sich auch erübrigt.

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