Zum Briefwechsel zwischen Ernst Federn und Bruno Bettelheim (1945 – 1989)

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Die Psychoanalytiker Bruno Bettelheim und Ernst Federn sind Begründer einer Psychologie der Extremsituation. Sie lernten sich im Herbst 1938 während ihrer gemeinsamen Gefangenschaft in Buchenwald kennen. Gemeinsam sprachen sie, auf der Grundlage ihres psychoanalytischen Wissens, mit zahlreichen Mitgefangenen, um ihre terroristische Lebenssituation besser zu verstehen. Auch beobachteten sie ihre eigene psychische Reaktion auf die erlittene Gewalt. Kurz nach ihrer Befreiung verfassten sie beide, auf der Grundlage ihrer gemeinsamen Beobachtungen und Erfahrungen, eigenständige psychoanalytische Studien über die deutschen Konzentrationslager. Nur wenige Monate nach der Befreiung Buchenwalds, am 11.4.1945, begann ihr Briefwechsel, der bis zu Bettelheims Freitod andauerte…

Von Roland Kaufhold

„I do not know whether you still remember me. We spent some time together at Buchenwald. I was much more fourtunate than you by beeing able to leave the camp. It so happened that I published an analysis of the concentration camp as a social institution, a study which received quite some attention.” (in: Kaufhold, 1998, S.219). Dies schrieb der Wiener Emigrant Bruno Bettelheim am 11.7.1945 an seinen elf Jahre jüngeren Freund Ernst Federn in Brüssel. Dorthin war Ernst Federn gegangen – drei Monate nach seiner Befreiung durch amerikanische Truppen aus dem Konzentrationslager Buchenwald. Bruno Bettelheims Schicksal hingegen war anfangs entschieden glücklicher verlaufen: Am 17.4.1939 war er aus dem Konzentrationslager entlassen worden mit der Auflage, binnen einer Woche zu emigrieren. Bettelheim floh in die USA, wo ihn seine Cousine, die 1937 in die USA emigrierte Wiener Psychoanalytikerin Edith Buxbaum, empfing.


Ernst Federn 1945 in Brüssel, © Psychosozial-Verlag & Roland Kaufhold

Vier Jahre nach seiner Freilassung aus elfmonatiger Gefangenschaft in Dachau und Buchenwald verfasste Bettelheim eine nüchterne, analysierende psychoanalytische Studie über die deutschen Konzentrationslager: Individuelles und Massenverhalten in Extremsituationen war sie überschrieben – es war die erste wissenschaftliche Studie zu diesem Thema. Im Oktober 1943 wurde sie in einer psychiatrischen Fachzeitschrift publiziert, im August 1944 von der auflagenstarken, progressiven Zeitschrift Politics nachgedruckt, wodurch Bettelheim über Nacht berühmt wurde. Zuvor war diese bewusst sehr nüchtern, distanziert formulierte Studie über die deutschen Konzentrationslager über ein Jahr lang von mehreren amerikanischen Zeitschriften abgelehnt worden: Man wollte einfach nicht glauben, dass Deutsche zu solchen systematisch grausamen, massenhaften Verbrechen in der Lage seien. Auch warf man Bettelheim vor, feindselig gegenüber den Deutschen eingestellt zu sein.

Seine wegweisende Studie gilt, gemeinsam mit Ernst Federns 1945 sowie 1946 verfassten, aber erst 1998 in Buchform publizierten Terrorstudien, bis heute als ein Grundlagenwerk einer Psychologie der Extremsituation, des Terrors (s. Kaufhold, 1998, 2001; Reich 1993, 1994a). Auf dem österreichischen Kongress Vertriebene Vernunft, auf welchem Bettelheim 1987 gemeinsam mit seinen ebenfalls aus Wien emigrierten befreundeten Kollegen Ernst Federn, Rudolf Ekstein und Else Pappenheim sprach, erinnerte er sich:

„Als die amerikanische Armee 1945 die Konzentrationslager befreite und damit meine Arbeit Bestätigung erfuhr, ordnete General Eisenhower an, dass alle Offiziere der Besatzungsarmee den Artikel zu lesen hatten“ (Bettelheim, 1988, S. 217). „Nur“, so fügt Bettelheim in seinem Klassiker Erziehung zum Überleben bitter hinzu, „dass eben diese Erkennt­nisse den Millionen, die in den Lagern ermordet worden waren, auch nichts mehr half“ (Bettelheim, 1980, S. 27).

In Buchenwald hatte die Freundschaft dieser im Freudschen Wien aufgewachsenen und intellektuell sozialisierten Intellektuellen begonnen. Im Frühjahr 1938 waren Bettelheim und Federn als Juden und Antifaschisten nach Dachau verschleppt worden – wo sie sich noch nicht kennen lernten. Im September 1938 wurden sie nach Buchenwald verbracht und wenige Tage später zum Steinewerfen eingeteilt. Bettelheim, dem eine körperliche Tätigkeit ungewohnt und der durch eine sehr starke Sehbeeinträchtigung zusätzlich beeinträchtigt war, verhielt sich ungeschickt und ließ mehrere Steine fallen. Ernst Federn, der Bettelheim gegenüber stand, wurde ärgerlich, da diese Ungeschicklichkeit willkürliche Strafmaßnahmen der KZ-Aufseher nach sich ziehen konnte. In seinem Antwortschreiben vom 21.8.1945 an Bettelheim erinnert Ernst Federn an diese symbolträchtige Szene ihres ersten Treffens – aus welcher eine lebenslange Freundschaft sowie eine gelegentliche wissenschaftliche Zusammenarbeit erwuchs:

„Lieber Bruno, Dein Brief vom 11. Juli (1945) hat mich ganz außerordentlich gefreut, von Vergessen kann überhaupt keine Rede sein. Ich weiß noch wie heute, es war beim Ziegelschupfen, als ich Dich wegen eines Blödsinns mit „Niemand“ beschimpfte und sich daran eine Diskussion und zuletzt Bekanntschaft und wie ich hoffe auch Freundschaft geknüpft hat.  Nun freue ich mich sehr, dass es Dir gut geht und bin ausserordentlich an Deiner Arbeit über das Konzentrationslager interessiert. (…) Das Manuskript meiner politischen Broschüre über Buchenwald habe ich an meinen Vater geschickt, ich denke, sie wird Dich sehr interessieren“ (Kaufhold, 1998, S. 220).

Im Konzentrationslager hatten Bruno Bettelheim und Ernst Federn rasch erkannt, dass sie nur gemeinsam überleben konnten. Sie mussten die terroristische Realität verstehen, durch welches ihr eigenes Verhalten wie das ihrer Mithäftlinge geprägt wurde. Gemeinsam führten sie mit Hunderten von Mithäftlingen Gespräche, analysierten, gemeinsam mit dem Psychoanalytiker Otto Brief – der später von den Nazis ermordet wurde – , auf psychoanalytischer Basis ihre seelischen Anpassungsmechanismen auf die Extremsituation (Federn 1994, 1999a). Sie versprachen sich in Buchenwald, sollten sie je einmal freikommen, ihre verstörenden Beobachtungen wissenschaftlich aufzuarbeiten und öffentlich bekannt zu machen.

Der 65. Jahrestag von Ernst Federns Befreiung aus Buchenwald: Ein Anlass, über diesen berührenden Briefwechsel dieser beiden KZ-Überlebenden und Pioniere einer Psychologie der Extremsituation zu schreiben. Publiziert (Kaufhold, 1998, S. 219 – 236) und kommentiert (Kaufhold, 1998, S. 145-172) wurde er 1998 in dem Buch Ernst Federn: Versuche zur Psychologie des Terrors. Material zum Leben und Werk von Ernst Federn (Kaufhold, 1998); einer dieser Briefe wurde im Bettelheim-Buch von David James Fisher (2003, S. 191) publiziert.

Der Briefwechsel umfasst insgesamt 19 Briefe sowie mehrere Postkarten aus dem Zeitraum 1945 und 1987. Zehn dieser Briefe stammen aus den Jahren 1945 und 1946. Insbesondere diese frühen Briefe, unmittelbar nach Ernst Federns Befreiung aus Buchenwald verfasst, geben ein authentisches Bild von der Lebenssituation und den gemeinsamen Interessen dieser beiden Pioniere einer Psychologie des Terrors. 17 dieser Briefe sind von Bettelheim, zwei von Federn verfasst worden. Zwei der Bettelheim-Briefe sind an Ernst Federns Vater, Paul Federn, gerichtet. Von seinen übrigen eigenen Briefen hat Ernst Federn keine Kopien gemacht; ihr Inhalt erschließt sich jedoch weitgehend aus Bettelheims Briefen. Ich möchte nun, in Absprache mit Ernst Federn, einige dieser Briefe dokumentieren. An einigen Stellen wurden Passagen gestrichen, die eindeutig in den Bereich des Privaten gehören.

Anmerkungen zu den einzelnen Briefen

In seinem ersten Brief an Ernst Federn vom 11.7.1945, drei Monate nach der Befreiung Buchenwalds durch die Amerikaner, erinnert Bettelheim an ihre erste Begegnung in Buchenwald. Er beginnt seine Korrespondenz mit Ernst Federn mit einer ermutigenden Nachricht: Er ist aufgrund seiner Konzentrationslager-Studie vom Richter Robert Jackson, dem amerikanischen Ankläger bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen, als Zeuge geladen worden und hat dort Ernst Federn als glaubwürdigen Zeitzeugen vorgeschlagen: „I suggested your name to Justice Jackson´s assistant as a reliable wittness for what happened in the concentration camps. I do not know whether they will follow this lead. But I thought it may lead to something” (Kaufhold, 1998, S. 219). Bettelheim versucht vorsichtig, an die gemeinsame Gefangenschaft in Buchenwald anzuknüpfen. Er erwähnt in diesem Kontext seine erste Studie zu den Konzentrationslagern als soziale Institution (Bettelheim 1960/1980), die in seiner neuen Heimat, den USA, einige Aufmerksamkeit erregt habe. Er erwähnt seine neue aufgenommene milieutherapeutische Tätigkeit an der der Chicagoer Universität angegliederten Orthogenic School „… a school for neurotic and psychotic children. A job which interests me very much” (Kaufhold, 1998, S. 219). Abschließend bietet Bettelheim seinem Freund seine Hilfe an und deutet auch seinen Wunsch an, zukünftig in einen Austausch über Federns traumatische Erfahrungen in Buchenwald zu kommen: „I am most anxious to learn of your experiences in the concentration camp, but I think it will take you some time before you will be willing to talk about it. Once again, if there is anything I can do for you, please let me know. And the best of luck to you” (Kaufhold, 1998, S. 219). Der Grundstein für eine Erneuerung und Vertiefung ihrer Freundschaft ist gelegt.

Am 21.8.1945 antwortet Ernst Federn. Durch glückliche Umstände ist er von belgischen Mithäftlingen zum belgischen Staatsbürger gemacht worden. In Brüssel werden die überlebenden Häftlinge von der belgischen Regierung unter großer Anteilnahme der Bevölkerung ehrenvoll empfangen. Ernst Federn hatte erneut Glück: In Brüssel spricht ihn Lazaire Liebmann an: Er habe gehört, dass er (Federn) aus einem deutschen Konzentrationslager komme. Einer seiner Söhne sei in Auschwitz ermordet worden. Er wolle ihn gerne bei sich zu Hause aufnehmen. Federn stimmte zu (vgl. Rösing, 1992).

Nach der siebenjährigen Inhaftierung in Dachau und Buchenwald lebt Federn erst vier Monate in Freiheit. Seine gesamte psychische und physische Energie wird für die Anpassung an die neue, ungewohnte Realität benötigt. Und doch schreibt er bereits eine knapp fünfzigseitige Studie Der Terror als ein System: das Konzentrationslager (Federn, 1998b). Ernst Federn knüpft unmittelbar an Bettelheims Brief an und erinnert in seinem ersten Schreiben an Bettelheim sogleich an die eindrückliche, symbolhafte Szene ihres Kennenlernens (s.o.). Federn betont sein sowohl zutiefst persönliches als auch wissenschaftliches Interesse an Bettelheims erster KZ-Studie über Dachau und Buchenwald. Das gemeinsamen Bemühen, die erlittene Inhaftierung zu „verarbeiten”, ist offenkundig. Federn erwähnt seine „politische Broschüre über Buchenwald” (Federn, 1998c) sowie seine „Arbeit über seelische Hygiene der Völker und Neuerziehung der Jugend” (Federn, 1999, S. 32-41). Die Verknüpfung zwischen Psychoanalyse und Pädagogik, die Ernst Federn von seinem Vater „geerbt” hatte (Kaufhold, 2001, S. 56-59, S. 90; Kuschey, 2003) hat auch die siebenjährige KZ-Haft nicht zu zerstören vermocht.

Bettelheims Angebot, einen Kontakt zum Trotzki-Übersetzer Victor Serge herzustellen, nimmt Federn mit Interesse an. Beeindruckend erscheint mir Ernst Federns ungebrochene wissenschaftliche Vitalität. Er greift das progressive „Erbe” seiner Wiener Jugend- und Studentenzeit auf und verknüpft dieses mit der „Verarbeitung” des erlittenen siebenjährigen Terrors. Federn möchte seine erste Studie zu Buchenwald um die psychologische Dimension erweitern. Der erlittene Terror schärfte sein Interesse an einer grundlegenden Studie zur Psychologie des Terrors. Bereits zehn Monate später, im Juni 1946, nach dem Wiedergewinn seiner seelischen Widerstandskraft, vermochte er sie abzuschließen (Federn, 1998a).

In seinem im Juni 1946 abgeschlossenen Vorwort zu seiner Terrorstudie betont Ernst Federn:

„… Doch bin ich überzeugt, daß letzten Endes Verstand und wahrhaftige Gesinnung sich durchsetzen und meine Erfahrungen, die ich hier niedergeschrieben habe, von Nutzen sein können. Ist doch die menschliche Natur ein dauernder Kampf mit unseren ursprünglichen Trieben, und wie Freud gezeigt hat, muß man ihn wissenschaftlich zu verstehen suchen. (…) Eben weil der Mensch eine besonders bösartige Spezies ist, ist es so wichtig zu erkennen, daß er aber auch die Fähigkeiten besitzt, seine ›Bestialität‹ zu überwinden und die ursprünglichen Triebe zu kulturvollem Tun umzugestalten. Diese Aufgabe wird dem Individuum wesentlich leichter, das von seinen atavistischen Trieben und ihrer Gewalt Kenntnis hat. Daher meine ich, daß es von großem Wert ist, in schrecklichen Geschehnissen nicht bloß blindes Wüten unbekannter Mächte zu sehen, sondern notwendige Folgen von psychischen und sozialen Bedingungen“ (Federn 1998a, S. 36f.)

Trotz der siebenjährigen Inhaftierung ist Ernst Federns Interesse an wissenschaftlichen Forschungen ungebrochen. Er bittet Bettelheim um amerikanische Literatur zum Verhältnis zwischen Freud und Marx, um hierüber ein Buch zu schreiben. 31 Jahre später, 1976, sollte Federn sein Vorhaben realisieren: Seine Studie Marxismus und Psychoanalyse (Federn, 1976) wurde vom ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky Federn gegenüber als der bedeutendste Beitrag zu diesem Thema bezeichnet.

Federns persönliche Sorge gilt dem Schicksal seiner langjährigen Lebensgefährtin und späteren Ehefrau Hilde Federn, die ihn während seiner siebenjährigen Gefangenschaft regelmäßig von Wien aus durch Briefe und Paketsendungen unterstützt hatte und die zu diesem Zeitpunkt noch in dem von Russen befreiten Wien lebte (Kuschey, 2003). Er hofft sehnlichst, zu ihr Kontakt herstellen und sie nach Brüssel bringen zu können: „Persönlich geht es mir so ausgezeichnet, dass ich keinerlei Hilfe brauche, es sei denn Hilde aus Wien herauszubekommen, was aber außerordentlich schwer ist“ (Kaufhold, 1998, S. 220).

In dieser Angelegenheit bittet er Bettelheim nun um Hilfe: Ob es möglich sei, für Hilde – die in Wien u.a. Anna Freud nahegestanden und in psychoanalytisch orientierten Kindergärten gearbeitet hatte (s. Kaufhold, 2005, Kuschey, 2003, S. 198-200, 205-207, 209, 211) – in den USA eine Stellung zu finden? Das Wiedersehen gelingt erst 15 Monate später: Am 26.11.1946 treffen sie sich am Brüsseler Flughafen, und am 2. Februar 1947 heiratet Ernst Federn seine Verlobte.


Hochzeitsfoto von Ernst und Hilde Federn vom 2. Februar 1947 mit den Trauzeugen Lazaire Liebmann (l), Ernest Mandel (m) und Maria Hoffmann (r.). L. Liebmann, dessen Sohn in Auschwitz ermordet worden war, hatte Ernst Federn direkt nach dessen Ankunft in Brüssel in sein Haus aufgenommen; der marxistische Wirtschaftswissenschaftler Ernest Mandel war ein enger Freund Ernst Federns in Brüssel; Maria Hoffmann war die Ehefrau eines von den Nationalsozialisten ermordeten Psychoanalytikers.
© Roland Kaufhold / Psychosozial-Verlag

19 Tage später, am 9.9.1945, kommt Bettelheims Antwortschreiben. Dieses gibt in ernüchternder Weise eine „Antwort” auf Federns wissenschaftliches Interesse: Es existiere in den USA keinerlei relevante Literatur zum Verhältnis von Freud und Marx. Einzig der marxistisch-psychoanalytische Aktivist Wilhelm Reich, mit dem sich Bettelheim zeitlebens identifiziert fühlte (vgl. Fisher, 2003, Nitzschke, 2003) „is living and working in Brooklyn, New York. He is the only who is really concerned with marxism, but he is by now so confused that nothing come comes from it.” Einzig „your father and a few very old analysts” verstehen etwas vom Verhältnis Psychoanalyse und Marxismus: „They publish all right, but it does not amount to anything” (Kaufhold, 1998, S. 221).

Bettelheim bietet erneut seine Hilfe an, insbesondere für Hilde Federn: „I would be very glad to help Hilde and you. In case you need a letter for her I could write on, saying that she could work at my school” (Kaufhold, 1998, S. 221). Und ihm liegt sehr daran, Ernst Federns Texte über seine Gefangenschaft in Dachau und Buchenwald lesen zu dürfen. Er bietet Ernst Federn an, dessen Konzentrationslager-Studien zu übersetzen und sie amerikanischen Zeitschriften zur Veröffentlichung anzubieten. Bettelheim ist sehr daran interessiert, von Federn über die sich verändernde Situation in Buchenwald informiert zu werden. Er drückt seine Dankbarkeit gegenüber seiner neuen amerikanischen Heimat aus: „… this is a great university and they give me a chance to work and experiment without any interference, that’s more than I could have found in Europa” (Kaufhold, 1998, S. 221f.).

Am 12.10.1945 antwortet ihm Federn. Bettelheim schreibt ihm daraufhin am 11.1.1946, diesmal auf deutsch. Bettelheim äußert erneut sein Interesse an der Lektüre von Federns Buchenwald-Manuskripten, wie auch an dessen sehr differenzierter Beurteilung des Lagerlebens. Eben weil ihm an einem wirklichen Verständnis der Lagerrealität liegt (Bettelheim, 1980), lehnt er eine nur idealisierende Sicht der Häftlinge als bloße Opfer ab. In diesem Punkt ist er sich mit Ernst Federn sehr einig. Bettelheim entwickelt eine systemische Betrachtung von Opfern und Tätern (vgl. Reich, 1993, 1994a, Kaufhold, 1998, 2001).

Trotz seiner eigenen, gewiss schwierigen Lebenssituation als Überlebender in Brüssel gilt Ernst Federns Sorge nicht sich selbst, sondern dem Schicksal einiger Freunde. Deshalb wendet er sich am 19.2.1946 mit der Bitte an Bettelheim, seinem Freund und Förderer Michael Biró, einem bekannten, aus Ungarn stammenden sozialistischen Künstler, zu helfen. Biró war ein Freund der Familie Federn und dort ein häufiger Gast (Federn, 1999, S. 285, Kaufhold, 1998, S. 159f.): „Diesmal komme ich mit einer Bitte zu Dir. Ich habe einen Artikel über meinen Freund Michael Biró, den sozialistischen Künstler, an den Du Dich ja sicher erinnern wirst, verfasst, um ihm in größtem Elend zu helfen. Es wäre nötig, die Mittel aufzutreiben, mit denen er einen längeren Kuraufenthalt in der Schweiz nehmen könnte, um seine Arbeitskraft wieder herzustellen. Auch ist es nötig wenigstens einen Teil seiner Werke, die sich verstreut in Privatbesitz befinden mögen, wieder ausfindig zu machen“ (Kaufhold, 1998, S. 224). Ernst Federn hat deshalb einen Artikel über Biró verfasst, um dem amerikanischen Publikum dessen Bedeutung zu verdeutlichen. Er hofft auf die mögliche Solidarität des Trotzki-Biografen Victor Serge bzw. von Diego Rivera, dem berühmten amerikanischen Künstler. Privat hofft Federn immer noch, bereits im Sommer 1946 in die USA einreisen zu können. Er bittet Bettelheim, einer jungen französischen Pädagogin zu helfen, die ihn – Bettelheim – demnächst aufsuchen wolle. Bettelheim beendet seinen Brief mit den Worten: „Ich hoffe, dass bei Dir alles in Ordnung ist und grüsse Dich auf das Herzlichste“ (Kaufhold, 1998, S. 224).

Am 26.5.1946 antwortet Bettelheim auf einen Brief Federns vom 30.4.1946. Bettelheim, der 1944 die Leitung der Chicagoer Sonia Shankman Orthogenic School übernommen hatte, gibt ausführlich seine ambivalenten Eindrücke von der Lebenssituation in seiner neuen amerikanischen Heimat wieder: „People do not know how to live or to enjoy anything. Nothing but hard work and making money and getting ahead. It is really disgusting in mostways. I do not say that in order to discourage you, but I want you to know what things are like. (…) They make a lot of money, and they then spend it foolishly” (Kaufhold, 1998, S. 225).

Er ermutigt Ernst Federn, seine wissenschaftliche Arbeit über Buchenwald wie auch seine geplante Übersiedlung nach Amerika weiter voranzutreiben – „I am looking forward to read your article in Commentary, indidentally I wrote an article for this journal, too“ (Kaufhold, 1998, S. 225) – ohne zugleich die Situation in Amerika zu beschönigen. Abschließend hebt er die akademischen Freiräume hervor, die insbesondere das „europäische“ New York bietet, wo Ernst Federns Eltern seit ihrer Emigration im Jahre 1938 lebten: „You certainly will be able to do here whatever you like. (…)The university facilities, books, libraries, etc. are wonderfull, much better than in germany. So don´t worry about that. In New York you will find many intellectuals, interesting and very lovable people” (Kaufhold, 1998, S. 225). Obwohl Bruno Bettelheim intensiv mit dem Aufbau der Chicagoer Orthogenic School beschäftigt ist träumt er immer noch von einer Lehrtätigkeit in New York: „My dream is finding a job in New York, but unfortunately nobody offers me one” (Kaufhold, 1998, S. 225).

Die in dem Brief erwähnte Studie Bettelheims erschien 1948 in Commentary (5/1948, S. 173-179) unter dem Titel „The Study of Man – the Victims Image of the Anti-Semite.” Im September 1951 veröffentlichte „Commentary” eine weitere Studie Bettelheims zu diesem Thema: „How Arm Our Children Against Anti-Semitism? A Psychologist’s Advice to Jewish Parents.” Hierin „berichtet Bruno Bettelheim, wie seine Tochter als kleines Mädchen zweimal von antisemitischen Äußerungen verletzt wurde – und wie es ihm gelang, sie zu trösten und zu verteidigen” (Sutton, 1996, S. 380). Diese Studien stehen im Kontext von Bettelheims gemeinsam mit dem renommierten amerikanischen Soziologen Morris Janowitz von 1945 bis etwa 1956 betriebenen Studien zum Antisemitismus sowie zur Vorurteilsforschung, die ihn zu einem regen Austausch mit Max Horkheimer führte.

Am 1.7.1946 dankt Bettelheim Ernst Federns Vater Paul Federn – der in New York lebte – für die Zusendung eines Briefes sowie der Kopie von Ernst Federns Manuskript (Federn 1998d). Bettelheim empfiehlt einige Korrekturen an diesem drei Monate nach Federns Befreiung abgefassten Beitrag und hofft zugleich auf eine Publikation dieser Studie: „By writing the paper Ernst made a real contribution and I think you have every reason to be proud of it. I hope Ernst will soon come to this country and I hope I shall then have a chance to see him” (Kaufhold, 1998, S. 226).

Am 21.7.1946 dankt Bettelheim Paul Federn für ein Schreiben Paul Federns vom 9.6.1946. Er bemerkt, dass er in der Zwischenzeit einen weiteren Brief von Ernst Federn erhalten hat, in dem dieser Bettelheim um sein Urteil zu seiner soeben, im Juni 1946 abgeschlossenen großen Studie Versuch einer Psychologie des Terrors (Federn, 1998a) bittet. Bettelheim liegt diese jedoch noch nicht vor, und er wünscht sehr, sie bald lesen zu dürfen. Bettelheim erwähnt vor dem Hintergrund seiner eigenen leidvollen Erfahrungen mit seiner ersten Studie Individuelles und Massenverhalten in Extremsituationen (Bettelheim, 1943) seine Zweifel, ob Commentary Federns Studie vom Juli 1945 drucken wird: „I wonder whether Commentary will accept Ernst´s paper. They accepted a paper of mine half a year ago and still have not yet printed it. It seems to me that the editors are quite carefull, probably for very good reasons, and, unfortunately, the American public is tired of concentration camp topics. Nevertheless I hope Ernst’s paper will appear, since it will give him some satisfaction to see it printed in this country” (Kaufhold, 1998, S. 227). Bettelheim zögert aus guten Gründen, Federns Manuskript einer progressiven, politisch sehr links orientierten amerikanischen Zeitschrift zur Publikation anzubieten, solange dieser noch nicht in den USA angekommen ist: „…I hesitate to suggest this before he is not safely arrived in USA. The emmigration officers have sometimes funny notions” (Kaufhold, 1998, S. 227). Ernst Federns Kreativität und Lebendigkeit, trotz der siebenjährigen Gefangenschaft in Dachau und Buchenwald, stellt für Bettelheim eine außerordentliche Ermutigung dar: “I can image how much you and Mrs. Federn are looking forward to seeing Ernst. Is it not wonderfull how he survived unbroken in mind and body his ordeal. It gives one real courage and hope for a better future” (Kaufhold, 1998, S. 227).

Am gleichen Tag, am 21.7.1946, schickt Bettelheim Ernst Federn einen langen Brief, in dem er ausführlich auf dessen ersten Buchenwald-Artikel vom Juli 1945 eingeht. Bettelheim betont, vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen mit seiner ersten KZ-Studie vom Juni 1942, die 1 ½ Jahre lang von verschiedenen amerikanischen Zeitschriften abgelehnt worden war, die Notwendigkeit, gerade bei diesem schwierigen Thema Distanz zum Gegenstand zu wahren. Er ermutigt Federn, seine Schilderungen über „die Zersetzung im Lager und die Zersetzung der SS” (in: Fisher, 2003, S. 191; vgl. Kaufhold, 1998, S. 162) weiter zu analysieren und dann zu publizieren. Er empfiehlt die Analyse jeweils eines Themas (z. B. Verhalten der Gefangenen oder Entwicklung der Gestapo), um den Leser nicht zu überfordern. Sein Versuch, Ernst Federns Engagement für Michael Biró zu unterstützen (s.o.), ist bisher erfolglos geblieben: „Leider habe ich nichts mehr darueber gehoert. Zuviele Europaeische Kuenstler sind ja leider in derselben Lage. Die Indifferenz hier ist zum Kotzen. Die refugees wie ich haben soviele persönliche Freunde und Verwandten, denen sie helfen müssen, und die Amerikaner sind schon sehr müde, Du weißt ja, man will nicht immer an die menschlichen Verpflichtungen erinnert werden” (in: Fisher, 2003, S. 191)

Am 11.8.1946 dankt Bettelheim Paul Federn sehr bewegt für die Zusendung von Ernst Federns Studie Versuch einer Psychologie des Terrors (Federn, 1998a). Bettelheim ist tief beeindruckt und wünscht sich sehr eine rasche Publikation dieser wegweisenden Analyse: „I read it several time and on each reading it gains on importance. I sincerely hope that it will soon be published and gain Ernst the recognition he so well deserves. His ability to objectivy his experience and to analyze it detachedly after the horrible years at the camp is worthy of the greatest praise” (Kaufhold, 1998, S. 228). Er empfiehlt einzig eine gewisse Umstellung einiger Passagen und betont: „His statements on the disintegration of the Gestapo interested me tremendously and they, the Gestapo, are part of the terror, and therefore should also find a place in this paper” (Kaufhold, 1998, S. 228).

Anfang 1948 kommen Hilde und Ernst Federn endlich in New York an. Am 21.5.1948 äußert Bettelheim seine Freude darüber, dass er von Ernst und Hilde Federns Ankunft in Amerika erfahren habe. Er hofft auf ein baldiges Treffen und ein persönliches Gespräch.

Beim Briefwechsel besteht nun eine Lücke von 15 Jahren. Ernst Federn hat die weiteren Briefe aus diesem Zeitraum nicht aufbewahrt oder diese sind verlorengegangen.

Am 16.4.1963 dankt Bettelheim für die Zusendung eines weiteren Manuskripts Ernst Federns über die nationalsozialistischen Konzentrationslager. Es wird aus dem Brief nicht eindeutig klar, auf welche Studie Federns er sich bezieht; möglicherweise auf Federns Studie Einige klinische Bemerkungen zur Psychopathologie des Völkermordes (Federn, 1998c), die sich mit der Psychopathologie des Auschwitz-Kommandanten Rudolph Höß befasst. Bettelheim unterbreitet Vorschläge, das Manuskript umzuschreiben. Er empfiehlt eine Trennung zwischen autobiographischen Schilderungen und Analysen zur Geschichte des Lagers. Trotz Eugen Kogons (1946/1991) sowie seiner eigenen Versuche, die Kenntnisse über die deutschen Konzentrationslager zu verbreiten, bestehe in der amerikanischen Öffentlichkeit kaum ein Interesse an diesen Themen. Die 1946 verfasste Studie des Österreichers Benedict KautskyTeufel und Verdammte” beispielsweise sei noch nicht einmal ins Englische übersetzt worden. Bettelheim beendet seine Anregungen erneut mit einer Ermutigung: „I am very grateful to you for having given me the chance to read it. I would like to encourage you most strongly not to give up on this book, although I am afraid it will need quite a bit of more work” (Kaufhold, 1998, S. 230 ).

Am 8.1.1969 dankt Bettelheim Federn für seine Anmerkungen zu einem Manuskript, das er ihm geschickt hatte. Daraufhin entfaltet sich eine bemerkenswerte Diskussion über die Beziehung zwischen der Liebe, dem Bewusstsein über die Endlichkeit des menschlichen Lebens und der Sinnfrage im Leben. Bemerkenswert auch deshalb, weil Bettelheim sie erst 10 Jahre später in seinem großen Werk über die Konzentrationslager, in Erziehung zum Überleben, literarisch aufgreifen sollte, und zwar bereits in der Einleitung zu seiner Studie (vgl. Kaufhold, 2001, S. 191; S. 213-222,  S. 229-252).

Es ist offenkundig, dass diese Diskussion zwischen Bettelheim und Federn von ihrer gemeinsamen verstörenden Konfrontation mit der vollkommenen Destruktivität in den deutschen Konzentrationslagern sowie ihrer unterschiedlichen Verarbeitung dieser Lagererfahrungen geprägt ist (s. Kaufhold 1998, 2001, 2003a, 2003b; Fisher 2003).

1969 schreibt Bettelheim an Federn:

”While I fully agree with you that love gives life its meaning, I am also equally convinced that without the awareness of death, what we call love would be a very different thing. If there would be no end to it, and if there would be unlimited time for it, it might very well become so different that we would not recognize it. Life, with it love, is so intricately intervowen with our realization of death, that I still believe that the realization of death gives life its meaning….” (Kaufhold, 1998, S. 231).

Bettelheims jahrzehntelange Beschäftigung mit den nationalsozialistischen Konzentrationslagern führte ihn dazu, Freuds 1930 in Das Unbehagen in der Kultur entworfenem Theorem von der Dualität von Eros und Thanatos eine grundlegende Bedeutung für sein Denken zuzuerkennen. Diesen Standpunkt teilte er mit Ernst Federn (s. Kaufhold 1993a). Ich habe diese Entwicklungslinien in Bettelheims Denken in meiner Studie „Bewältigungsversuche eines Überwältigten. Eros und Thanatos in der Biographie und im Werk von Bruno Bettelheim” (Kaufhold, 2001, S. 233-252) nachgezeichnet. Angelegt war sie jedoch bereits, wie gezeigt, in diesem Briefwechsel aus dem Jahr 1969.

Zu diesem Thema gehört Bettelheims – sowie auch Ernst Federns – ambivalente Einstellung zu ihrer zweiten Heimat, den USA. So sehr Bettelheim den USA für seine Rettung vor den Nationalsozialisten dankbar war, so sehr stieß ihn doch die oberflächliche, „optimistische”, übertrieben narzisstische amerikanische Massenkultur ab. In Freud und die Seele des Menschen (Bettelheim 1982/1984, S. 124) führt Bettelheim aus:

„Sich vorzustellen, wie viele Amerikaner es tun, die Psychoanalyse ermögliche es, ein befriedigendes Leben allein auf irgendeinen Glauben an den Sexual- oder Lebenstrieb zu gründen, heißt, Freud völlig misszuverstehen. Ebenso wie eine ausschließliche Beschäftigung mit dem Todestrieb uns deprimieren und krank und kraftlos machen würde, kann eine ausschließliche Beschäftigung mit dem Sexual- oder Lebenstrieb nur zu einem seichten narzisstischen Dasein führen, weil es der Realität ausweicht und dem Leben das raubt, was jeden Augenblick einzigartig und bedeutsam macht – die Tatsache, dass er unser letzter sein könnte.”

Am 29.2.1972 schreibt Bettelheim Federn wegen dessen bevorstehender Rückkehr nach Wien – nach 24-jährigem Aufenthalt in den USA. Bettelheim wünscht Federn sehr, dass sich die österreichische Psychoanalytische Vereinigung mehr für Ernst Federn und seine Ideen interessiert als die amerikanischen Analytiker. Er bittet Federn, ihm bei Gelegenheit seine Motive für seine Rückkehr nach Österreich ausführlicher zu schildern. Wie Bettelheims Briefwechsel mit Rudolf Ekstein (s. Kaufhold 1994a) zeigt, fiel es Bettelheim sehr schwer, seine alte Heimat zu besuchen, aus der ihn die Nazis vertrieben hatten. Die Wunden erwiesen sich letztlich, trotz aller lebenslangen „Bewältigungs“versuche, als unheilbar.

Bettelheim erwähnt in diesem Zusammenhang seinen Plan, in einem Jahr – nach seinem Abschied von der „Orthogenic School” – nach Europa zurückzukehren. Der 69-jährige Bettelheim erwähnt in diesem Brief erstmals sein Alter. Er hofft, Federn noch einmal treffen zu können und bittet um dessen Wiener Anschrift. In seinem Briefwechsel mit Rudolf Ekstein (s. Kaufhold 1994a) kommen Bettelheims melancholisch geprägten Gefühle aus diesem letzten Lebensabschnitt sehr eindrücklich zur Sprache.

Die letzten, aus den 1980er Jahren stammenden Briefe haben einen eher persönlichen Charakter. Am 7.10.1980 dankt Bettelheim in einem handschriftlich verfassten Brief Ernst Federn für die Zusendung eines Zeitschriftenartikels über seinen Tübinger Vortrag Erziehung zum Überleben. Bettelheims große diesbezügliche Studie war ein Jahr zuvor auf englisch unter dem Titel Surviving and Other Essays publiziert worden; die deutschsprachige Ausgabe erschien erst 1982. Sein Vortrag war wohl auch durch die 1979 unter großem öffentlichem Interesse ausgestrahlte Fernsehserie Holocaust beeinflusst, die in der Bundesrepublik eine heftige Diskussion über den Holocaust ausgelöst hatte (vgl. Kaufhold, 1994a). Dem deutschsprachigen Publikum war ein Teil der in Erziehung zum Überleben versammelten Aufsätze von Bettelheim jedoch bereits bekannt. So war sein erschütternder Beitrag „Der Holocaust – eine Generation später” (Bettelheim, 1979/1980, S. 96-118) 1978 in der Zeitschrift Der Monat publiziert worden.

Am 4.10.1983 dankt Bettelheim für einen Geburtstagsgruß Federns anlässlich seines 80. Geburtstages. Er erwähnt hierin den Kinofilm Zelig von Woody Allen, in dem Bettelheim in einer kurzen Passage sich selbst in der Rolle eines alten Wiener Psychoanalytikers zu spielen hatte. Bettelheim hatte diesen Wunsch Woody Allens zuerst ablehnen wollen, ihm schließlich aber doch entsprochen, weil ihn sein Sohn nachdrücklich darum gebeten hatte. In diesem Brief erwähnt Bettelheim die Verleihung der Goethe-Medaille. Diese war ihm am 22.3.1982 in San Francisco für Verdienste um die deutsche Kultur verliehen worden.

Am 12.1.1986 bedankt sich Bettelheim für Neujahrsgrüße und einen Gedichtband. Er freut sich über den Erfolg seines wohl populärsten Buches Kinder brauchen Märchen, das 1975 auf englisch und zwei Jahre später auch auf deutsch erschienen war.

Eine seiner beiden Töchter hat ein Enkelkind geboren – ausgerechnet in Wien. Bettelheims Ambivalenz gegenüber seiner Heimatstadt, dem „Wien Sigmund Freuds” (Bettelheim, 1990, S. 15), aus dem ihn die Nazis vertrieben hatten, wird erneut erkennbar. Das Alter und seine Einsamkeit nach dem Tode seiner Frau knapp zwei Jahre zuvor bestimmen sein Lebensgefühl. Und doch vermag Bettelheim noch zu arbeiten: Er befindet sich in der Abschlussphase zu Ein Leben für Kinder, was mir als sein vielleicht gelungenstes, abgeklärtestes Werk erscheint (vgl. Kaufhold, 2001, S. 205-212). Dieses vulominöse Werk erschien 1987 auf Englisch und noch im gleichen Jahr auf Deutsch. Ich erlaube mir einen Ausblick: Wenn man einmal eine Liste der zehn bedeutendsten, anregendsten pädagogischen Werke dieses Jahrhunderts erstellen sollte, müsste dieses Buch darin enthalten sein.

Am 13.5.1987 dankt Bettelheim noch einmal für die Zusendung eines Buchenwald-Vortrages seines Freundes Ernst Federn (Kaufhold 1998, S. 236). Die fürchterlichen Erinnerungen an die zerstörerischsten Erfahrungen seines Lebens, von denen er sich nie ganz erholen sollte und die doch die Quelle seiner außergewöhnlichen wissenschaftlichen und pädagogisch-psychoanalytischen Produktivität darstellten, werden noch einmal wach. Knapp drei Jahre später, am 13. März 1990, dem 52. Jahrestag des Einmarsches der Nationalsozialisten in Wien, wählte der 86-jährige Bruno Bettelheim den Weg aus dem Leben.


V.r.n.l.: Ernst und Hilde Federn, Roland Kaufhold, Bernd Nitzschke, 1995 in Düsseldorf, Foto: © Maria Nitzschke

Literatur

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Bettelheim, B. (1955): Individual Autonomy and Mass Controls. In: Adorno, T.W/Dirks, W. (Hg., 1955): Sociologica. Frankfurt/M, S. 245-262.
Bettelheim, B. (1960/ dt. 1980/1989): Aufstand gegen die Masse. Die Chance des Individuums in der modernen Gesellschaft. Frankfurt/M.
Bettelheim, B. (1967/ dt. 1977/1983): Die Geburt des Selbst. The Empty Fortress. Frankfurt/M.
Bettelheim, B. (1969/ dt. 1971/1973): Die Kinder der Zukunft. Gemeinschaftserziehung als Weg einer neuen Pädagogik. München.
Bettelheim, B. (1974/ dt. 1975/1989): Der Weg aus dem Labyrinth. Leben lernen als Therapie. Stuttgart.
Bettelheim, B. (1975/ dt. 1977/1980): Kinder brauchen Märchen. Stuttgart.
Bettelheim, B. (1979/ dt. 1980/1985): Erziehung zum Überleben. Zur Psychologie der Extremsituation. München.
Bettelheim, B. (1981): Nachwort von Bruno Bettelheim. In: Vegh, C. (1979/ dt. 1981/1983): Ich habe ihnen nicht auf Wiedersehen gesagt. Gespräche mit Kindern von Deportierten. München, S. 141-159.
Bettelheim, B. (1982/ dt. 1984/1986): Freud und die Seele des Menschen. München.
Bettelheim, B. (1987/ dt. 1987): Ein Leben für Kinder. Erziehung in unserer Zeit. Stuttgart.
Bettelheim, B. (1988): Kulturtransfer von Österreich nach Amerika, illustriert am Beispiel der Psychoanalyse. In: Stadler, F. (Hg., 1988): Vertriebene Vernunft II. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft 1930-40. Wien, München, S. 216-229.
Bettelheim, B. (1990/ dt. 1990): Themen meines Lebens. Über Psychoanalyse, Kindererziehung und das Schicksal der Juden. Stuttgart.
Bettelheim, B./Ekstein, R. (1994): Grenzgänge zwischen den Kulturen. Das letzte Gespräch zwischen Bruno Bettelheim und Rudolf Ekstein. In: Kaufhold, R. (Hg., 1994): Annäherung an Bruno Bettelheim. Mainz, S. 49-60 (nur noch beim Autor für 12 Euro plus Porto erhältlich: roland.kaufhold (at) netcologne.de).
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Bettelheim, B. /Karlin, D. (1975/ dt. 1983/1984): Liebe als Therapie. Gespräche über das Seelenleben des Kindes. München.
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Ekstein, R. (1994): Mein Freund Bruno (1903–1990). Wie ich mich an ihn erinnere. In: Kaufhold (Hg.) (1994), S. 87–94 (nur noch beim Autor für 12 Euro plus Porto erhältlich: roland.kaufhold (at) netcologne.de).
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Kaufhold, R. (2006): Erinnerung an Hilde Federn (26.10.1910 – 19.1.2005). In: Kuschey, B. (Hg.) (2006): Die Psychoanalyse kritisch nützen und sozial anwenden. Ernst Federn zum 90. Geburtstag, Wien (Verlag Theodor Kramer Gesellschaft), S. 140-145.
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Langhanky, M. (2003): Kleine Fluchten – Anleitung zum Weben des Ariadnefadens. In: Kaufhold et. al. (Hg.) (2003b), S. 221-232.
Levi, P. (1990): Die Untergegangenen und die Geretteten. München, Wien.
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Reichmayr, J. & E. Mühlleitner (1998): Otto Fenichel 119 Rundbriefe, Bd. I (Europa) und II (Amerika). Frankfurt a. M. (Roter Stern/Stroemfeld).
Seevak-Sanders, J. (1993): Bruno Bettelheim und sein Vermächtnis: Die Orthogenic School in den neunziger Jahren – Vortrag auf dem Ehemaligentreffen der Universität von Chicago zu Ehren Bruno Bettelheims in Los Angeles. In: Kaufhold (Hg.) (1993), S. 29–33.
Schmauch, U. (1994): Das Gefühl der Hölle. Sprache und Methode bei Bruno Bettelheim. In: Kaufhold (Hg.) (1994), S. 128–133.
Stork, J. (1977): Wenn es ein Paradoxon gibt. Vorwort zu B. Bettelheim: Die Geburt des Selbst. München, S. IX–XV.
Sutton, N. (1996): Bruno Bettelheim. Auf dem Weg zur Seele des Kindes, Hamburg.
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Diese vom Autor für haGalil überarbeitete und gekürzte Studie ist dem Buch: Roland Kaufhold (Hg.) (1999): Ernst Federn: Versuche zur Psychologie des Terrors. Material zum Leben und Werk von Ernst Federn. Mit einem Vorwort von Ernst Federn, Gießen (Psychosozial-Verlag), S. 145-172 und S. 219-236 entnommen. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Psychosozial-Verlages und seines Inhabers Prof. Dr. Hans-Jürgen Wirth.

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Roland Kaufhold (Hg.) (1998): Ernst Federn – Versuche zur Psychologie des Terrors. Material zum Leben und Werk von Ernst Federn. Gießen (Psychosozial-Verlag)

Inhaltsverzeichnis:

Inhalt

Vorwort (Ernst Federn)

Teil 1: Versuche zur Psychologie des Terrors

Ernst Federn: Versuch einer Psychologie des Terrors (1946/1989) a
Ernst Federn: Einige klinische Bemerkungen zur Psychopathologie des Völkermords (1960/1969) b
Ernst Federn: Mechanismen des Terrors (1996) c

Teil 2: Ernst Federns Erinnerungen an Mithäftlinge

Ernst Federn: Fritz Grünbaums 60. Geburtstag im Konzentrationslager (1945)
Ernst Federn: Gemeinsam mit Robert Danneberg im KZ (1973)
Ernst Federn: Bruno Bettelheim und das Überleben im Konzentrationslager (1994)

Teil 3: Studien über Ernst Federns Versuche zur Psychologie des Terrors
Bernhard Kuschey: Das Leben Ernst Federns im absoluten Terror des nationalsozialistischen Lagersystems
Wilhelm Rösing/Maritha Barthel-Rösing: Überleben im Terror – Ernst Federns Geschichte.
Zur Entstehung des Filmes mit Ernst Federn und Hilde Federn
Roland Kaufhold: Material zur Geschichte der Psychoanalyse und der Psychoanalytischen Pädagogik: Zum Briefwechsel zwischen Bruno Bettelheim und Ernst Federn

Anhang
Ernst Federn: Der Terror als System: Das Konzentrationslager (1945) (Mit einer Einführung von W. Rösing) d
Dokumentation des Briefwechsels Bruno Bettelheim – Ernst Federn

Von Roland Kaufhold sind anlässlich des 20. Todestages Bruno Bettelheims soeben folgende Beiträge in Zeitschriften erschienen:

Roland Kaufhold: Vor 20 Jahren starb Bruno Bettelheim, in: Tribüne Heft 193, 49. Jg., Nr. 1/2010, S. 62-66.
Roland Kaufhold: Ein streitbarer Psychoanalytiker und Pädagoge. Vor 20 Jahren starb Bruno Bettelheim, in: Jüdische Allgemeine, 11. März 2010.

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