Gesetz zur Bestrafung von Get-Verweigerern verabschiedet

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Die Knesset hat am Dienstag in zweiter und dritter Lesung ein Gesetz verabschiedet, das die Verweigerung eines Scheidungsbriefes erschweren soll…

In Israel existiert keine Zivilehe, Ehen können lediglich vor religiösen Instanzen geschlossen und geschieden werden. Im Ausland geschlossene Zivilehen werden anerkannt und können vor Zivilgerichten geschieden werden. Für eine jüdische Scheidung nach religiösem Recht benötigt man jedoch einen „Get“, einen Scheidungsbrief des Partners oder der Partnerin. Verweigert er oder sie den Get, kann die Ehe nicht geschieden werden, auch wenn das Rabbinatsgericht bereits ein Urteil gesprochen hat.

Die Schätzungen darüber, wie viele Fälle von Get-Verweigerung es gibt, liegen zwischen mehreren Hundert und mehreren Tausend. In der Mehrheit sind es Männer, die nicht in die Scheidung einwilligen, aber auch der umgekehrte Fall kommt vor.

Die Gesetzesänderung sieht nun Strafen für die Verweigerung eines Get vor. Innerhalb von 45 Tagen nach dem Scheidungsurteil muss das Gericht wieder zusammenkommen, um über Sanktionen für den Get-Verweigerer zu beraten.

Die Durchsetzung der Scheidungsurteile wird in Zukunft konsequent beobachtet und Verweigerungen verfolgt.

Haaretz, 21.03.12, Newsletter der Botschaft des Staates Israel

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