Ramadan / Elul: Die Botschaft der Bulldozer

Einen Tag vor Beginn des Ramadan, des heiligen Monats der Muslime, rückten die Bulldozer um halb Drei in der Frühe an. Die Arbeiter – beschützt durch mehrere Dutzend Polizisten – kamen auf Anordnung der israelischen Behörden. Sie sollten die Grabsteine im letzten noch verbliebenen Teil des Mamilla-Friedhofs zerstören. Mamilla ist ein historischer Friedhof des Islam, dessen Grabsteine teilweise noch aus dem 7. Jahrhundert stammen. Dieser Teil der Stätte war bislang nicht angetastet worden…

Mehr …

Israel öffnet Palästinensergebiete für Juden

Zehn Jahre lang waren Bethlehem und Ramallah, Nablus und Hebron für jüdische Israelis eine Tabuzone. Ende 2000, nach Ausbruch der sogenannten El Aksa Intifada, nachdem mehrere jüdische Israelis in den palästinensischen Autonomiegebieten entführt oder ermordet worden waren, erließ der verantwortliche Militärgouverneur ein striktes Verbot für Israelis, die Palästinensergebiete zu betreten. Jetzt erwägt General Avi Misrachi, Befehlshaber des Gebietes „Mitte“, die palästinensischen Gebiete wieder für Juden freizugeben. Vor drei Jahren wurde israelischen Arabern die Einreise einige autonome Städte erlaubt…

Mehr …

Netanyahu kann sich nicht entscheiden: Schalit, zum Beispiel

ICH SCHREIBE diese Zeilen, während ich durchs Fenster aufs blaue Wasser des Mittelmeers schaue. Dabei denke ich an den jungen Mann, der nicht weit vom Meer gefangen gehalten wird, nur ein paar Dutzend Kilometer südlich von hier. Ob Gilad auch das Meer durch ein Fenster sieht? Hat er überhaupt ein Fenster? Sieht er etwas? Wie geht es ihm? Wie wird er behandelt?…

Mehr …

Hebron: Rock in the Casba

Die sechs Nahal-Soldaten in voller Montur, kommen im Morgengrauen langsam um die Ecke gebogen, während im Hintergrund der Muezzin zum Gebet ruft. Plötzlich nehmen sie Stellung und die Musik wechselt zu Kesha’s „Tick Tock“, ein Hit, der auch in Deutschland Anfang des Jahres an der Spitze der Charts stand. Es folgt eine „Macerena in the streets of Hebron“…

Mehr …

Israels Wahl: Frieden machen oder verschwinden

Der Studentenrat der Berkeley-Universität in Kalifornien verabschiedete kürzlich eine Resolution, die zum Divestment von Israel aufrief. Prof. Judith Butler, die feministische Theoretikerin erläuterte dem begeisterten Publikum ihre neue „jüdische“ Vision, die dazu aufruft, auf den Staat Israel zu verzichten…

Mehr …

Blau-Weiss: Kauft palästinensische Produkte

Nehmen wir einmal an, irgendeine palästinensische Gruppe hätte es fertig gebracht, auf von Flüchtlingen 1967 verlassenem Land im Jordantal eine Siedlung zu bauen. Was würde dein israelischer Landsmann über einen israelischen Bauunternehmer sagen, der damit einverstanden wäre, diese zu bauen oder über jüdische Arbeiter, die auf palästinensischen Baugerüsten herumklettern? Was für einen Aufschrei würde man von israelischen Rechten über diese Verräter hören…

Mehr …

Lotty Camerman: Leben in Palästina

Am Ende der Straße taucht ein weißer Pkw auf und fährt direkt auf uns zu. Einige Hundert Meter vor der Straßensperre stoppt er. Der Fahrer wendet und winkt uns zu. Hanan lässt den Motor an und versichert sich über das Mobiltelefon, dass das Handzeichen uns gilt…

Mehr …

Sogar Israels größte Anhänger werden ungeduldig

Zum Glück haben wir lang genug gelebt. Seit 2000 Jahren – oder mindestens seit 43 Jahren – erwarten wir diese Stimme aus der Höhe, aber sie zögerte. Keiner kann die 3600 jüdischen Intellektuellen, die einen Brief unterzeichnet haben, der heute dem EU-Parlament vorgelegt wird und der Israel aufrufen soll, mit dem Bau (von Siedlungen) in der Westbank und in Jerusalem aufzuhören, als Israelhasser anklagen. Keiner kann den französisch-jüdischen Philosophen Bernard-Henri Levy oder Alain Finkielkraut als selbst-hassende Juden bezeichnen…

Mehr …