Vor 150 Jahre wurde Max Dienemann geboren

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Max Dienemann wurde am 27. September 1875 in Krotoschin, Posen geboren und studierte in Breslau. Auch wenn er sich selbst als deutschen Patrioten verstand, stand er dem Zionismus offen gegenüber. Dienemann wurde 1919 in Offenbach a.M. zum Rabbiner berufen, wo er bis 1938 blieb. Gemeinsam mit Leo Baeck leitete er den Allgemeinen Rabbinerverein Deutschland. 1935 ordinierte er als erste Frau im Judentum überhaupt Regina Jonas zur Rabbinerin.

Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ wurde Dienemann zweimal in Konzentrationslager interniert, konnte jedoch mit seiner Familie nach dem Novemberprogrom 1938 emigrieren. Max Dienemann starb im April 1939 in Tel Aviv.

Zu Purim 1934 schrieb er in der von Julius Goldstein herausgegebenen Zeitschrift „Der Morgen“:

„Es ist das ewige Wunder in der Geschichte Israels: immer ist es in der Minderheit, immer ist es umdroht, immer ist es am Rande der Vernichtung, immer steht es vor dem Ende; wenn es auf seine Kraft sich verlassen wollte, es wäre sicher verloren, wenn es auf Menschen sich stützen müßte, sie wären ohnmächtig. Daß es bleibt und dauert, ist immer das Walten Gottes, seine Lenkung der Geschichte.“