„Das sind nicht Alons Augen“

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Am Rosch haSchana Abend veröffentlichte Hamas ein neues Video einer israelischen Geisel –  Alon Ohel. Nachdem er bereits in einem anderen Video kurz zu sehen war, jetzt also ein längeres Lebenszeichen von ihm. Alons Eltern nahmen dazu nach dem Feiertag Stellung.

„Am Vorabend von Rosch Haschana haben wir ein Lebenszeichen von unserem Alon, meinem Alon, erhalten“, so seine Mutter Idit. „Je länger wir hinschauen, desto besorgter werden wir – das sind nicht Alons Augen. Alon hat auf einem Auge das Sehvermögen verloren, es ist klar, dass dieses Auge nicht funktioniert. Wir machen uns große Sorgen um Alons anderes Auge. Nach unserem Verständnis hat sich Alons Verletzung stark verschlechtert, verschlechtert als Folge der grausamen Gefangenschaft und der mangelhaften Behandlung. Der Premierminister hat lange und einfühlsam mit uns gesprochen. Wir schätzen dies sehr und danken ihm.“

Idit verweist darauf, dass das Video Teil des psychologischen Terrors ist. Die Familie hat ausschließlich dieses eine Bild zur Veröffentlichung freigegeben.

Alons Vater Kobi betonte, dass er und Idit erwarten, dass Premier Netanyahu von seiner Reise in die USA „mit Neuigkeiten zurückkehrt, Neuigkeiten, auf die das gesamte Volk Israel wartet. Seine Reise ist ein Augenblick, in dem alle Kabinettsminister der Größe der Stunde gerecht werden, menschlich und stark genug sind, ihm die Unterstützung und die Kraft zu geben, damit er sich für die Freilassung von Alon und allen Geiseln einsetzt.“

Im Hinblick auf den nahenden Jom Kippur sagten die Ohels: „Wir nähern uns Jom Kippur – Jom Kippur ist unser Tag, der Tag des jüdischen Volkes, der wichtigste Tag der Religion, ein Tag der Umkehr. Was wir erbitten, ist: Dies ist die Zeit, dies ist der Moment, um die richtige und wichtigste Tat zu vollbringen – Alon uns zurückzugeben, alle Geiseln nach Hause zu bringen.“

Zum Abschluss ihrer Stellungnahme wandte Kobi an seinen Sohn: „Mein lieber Alon, mein Junge, sei stark. Du bist stark. Wir haben gesehen, dass du stark bist. Glaube an dich und glaube an diesen Moment, der fast da ist. Die Umarmung zwischen uns kommt. Die Umarmung mit Inbar, mit Ronen, mit Mama und mit mir kommt. Sie kommt bald. Sei stark, mein lieber Junge, wir sind bei dir.“

Alon wurde nach dem Überfall der Hamas auf das Nova Festival zusammen mit Eliya Cohen, Hersh Goldberg-Polin und Or Levy aus dem „Todesbunker“ entführt, ein kleiner Bunker am Straßenrand, in dem 27 junge Menschen dicht zusammengedrängt Schutz gesucht hatten. Es gibt Aufnahmen davon, wie Hamas diesen Bunker angreift. Immer wieder werfen die Terroristen eine Handgranate hinein, immer wieder wirft sie jemand wieder hinaus. Aner Shapria, ein Soldat der Nahal Brigade, der an diesem Tag Urlaub hatte und ebenfalls das Nova Festival besuchte, stand am Eingang des Bunkers und warf die Granaten wieder und wieder hinaus. Die achte Granate explodierte in seiner Hand und tötete ihn. Der Bunker wurde darauf gestürmt, 16 der Schutzsuchenden im Bunker wurden ermordet, Alon, Eliya, Hersh und Or entführt. 

Alon ist Musiker, das „gelbe Klavier“ am Platz der Entführten und vielen weiteren Orten ist ihm gewidmet.