Heute Morgen wurden die Ergebnisse von „A Quest for Justice, October 7 and Beyond“ vorgestellt – einer umfassenden Untersuchung des Dinah Project zu sexueller Gewalt, die die Hamas am 7. Oktober verübte, unter anderem gegen weibliche und männliche Geiseln. Ein erschütternder Bericht, der zeigt, dass sexuelle Gewalt von Hamas-Terroristen während des Massakers und in der Gefangenschaft vorsätzlich und geplant als systematische, taktische Waffe eingesetzt wurde.
–> Dinah Project
–> Direkt zum Bericht
Der Bericht wurde heute in der Residenz von Israels Präsident vorgestellt. Dort sprach u.a. Ilana Gritzewsky, die aus Nir Oz entführt wurde. Ihr Lebensgefährte Matan Zangauker ist noch immer in Gefangenschaft der Hamas.

Wir dokumentieren Ilanas Rede:
„Kriegsverbrechen. Ich hätte nie gedacht, dass ich gezwungen sein würde, über irgendwelche Verbrechen zu sprechen, schon gar nicht über Kriegsverbrechen, die an mir, an so vielen Frauen, Kindern und Männern begangen wurden.
Am Samstag, den 7. Oktober, war ich mit meinem Partner Matan zu Hause im Kibbuz Nir Oz. Plötzlich – Lärm. Explosionen. Schreie. Dann flog eine Tür auf.
Sie entführten uns.
Ich erinnere mich an Waffen, die auf mich gerichtet waren. Ich erinnere mich an Hände, die nicht meine waren und mich berührten. Ich erinnere mich an Schreie – dann Dunkelheit. Als ich aufwachte, war ich halbnackt, umgeben von Terroristen. Sie schlugen mich. Sie berührten mich. Ich wusste nicht, was in diesen verlorenen Minuten mit meinem Körper geschehen war, aber meine Seele wusste bereits: Nichts würde mehr so sein wie zuvor.
In der Gefangenschaft durchlebte ich die Hölle. Hunger, Durst, Einsamkeit. Körperlich und psychische Folter. Mein Körper schmerzte. Meine Knochen waren gebrochen. Aber die Demütigung, die Angst, das Gefühl, jemandes Eigentum zu sein – das ist der Schmerz, der nie vergeht.
Ich wurde nach 55 Tagen freigelassen. Aber ich bin nicht wirklich frei, denn wahre Freiheit gibt es nur, wenn niemand sonst das durchmachen muss, was ich erlebt habe.
Nur, wenn die Leute uns glauben. Wenn sie nicht schweigen.
Heute – fast zwei Jahre später – fragen die Leute immer noch, ob es wirklich passiert ist. Ob sie wirklich vergewaltigt, verbrannt, gemordet und entführt haben. Ob sie wirklich Frauen verletzt haben. Ob auch Männern wirklich Leid zugefügt wurde.
Also sage ich euch: Ja. Es ist passiert. Und es passiert immer noch.
Es gibt immer noch Geiseln. Es sind Männer unter ihnen. Es ist eine Frau unter ihnen. Und da ist mein Matan.
Ich weiß nicht, was sie ihm dort antun, aber ich weiß, was sie mir angetan haben. Und ich weiß genau, wozu sie fähig sind.
Ich wache jeden Morgen mit der Angst auf, dass er jetzt das durchmacht, was ich durchgemacht habe. Und nichts ist schlimmer als dieses Wissen.
Ich bin heute hier für jede Frau, die immer noch nicht sprechen kann. Für die Männer, denen Leid zugefügt wurde und die schweigend ersticken. Für die Ermordeten – deren Stimmen nie gehört werden. Und für meinen Matan und 49 weitere Geiseln, die immer noch in Gaza von denselben Menschen festgehalten werden, die mir Leid zugefügt haben.
Ich wurde am 55. Tag freigelassen. Und auf meinem Weg nach draußen versprach ich, für alle zu kämpfen, die zurückblieben. Dass ich jeden Tag, jeden Moment dem Kampf widmen würde – bis sie alle zurückkehren.
Heute, als ich aufwachte, waren bereits 641 Tage vergangen. 641 Tage Albtraum für 49 Brüder und eine Schwester. Und mein Herz, mein Körper, sind noch keinen Augenblick von ihnen befreit.
Ich bin vor 16 Jahren nach Israel ausgewandert, in ein Land der gegenseitigen Verantwortung, Solidarität und Fürsorge. In der Armee haben sie mir beigebracht, dass wir verwundete Soldaten nicht im Feld zurücklassen.
Ich kam nach Israel aus Zionismus und Liebe zu diesem Land. Und ich glaube immer noch an diese Werte.
Auch nach 641 Tagen, glaube ich, wir können sie alle zurückholen. Nicht um den Preis von mehr Blut, sondern durch einen Deal.
Unsere heldenhaften Soldaten dürfen nicht einmal einen kleinen Kratzer abbekommen. Keine weiteren trauernden Familien, damit ich Matan zurückbekomme. Wir können die Geiseln und die Soldaten durch einen Deal heimholen, denn das Jüdischste ist die Freilassung von Gefangenen. Weil wir Geiseln nicht vergessen. Weil wir sie nicht zurücklassen.
Ich glaube, dass Matan und ich gemeinsam ins Leben zurückkehren werden. Ich glaube, dass wir, dieses wunderbare Volk, aus den Ruinen auferstehen können.
Deshalb wende ich mich von hier aus, gemeinsam mit der Frau des Präsidenten, an den Premierminister und das Kabinett: Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, die Geiseln zurückzuholen. Sie sind Bürger des Staates Israel, und wir sind verpflichtet, sie alle zurückzubringen.
Die Lebenden – zur Rehabilitierung. Die Verstorbenen – für eine ordnungsgemäße Beerdigung. Die Geiseln – zum Leben.
Unterschreiben Sie den Deal. Beenden Sie den Krieg. Bringen Sie auch den Letzten zurück.“