59 israelische Geiseln sind weiter in Gaza

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Iair und Eitan Horn in einem Hamas-Propagandavideo, Screenshot Telegram

Die erste Phase des Waffenstillstandsabkommen ist abgelaufen. Wie es weitergehe wird, ist derzeit völlig unklar. Israel versucht, Hamas zu einer Verlängerung der ersten Phase zu drängen, so dass weitere Geiseln freikommen, Israel sich jedoch nicht zur Beendigung des Krieges verpflichten muss. Hamas beharrt auf der Position, dass weitere Geiseln nur freikommen, wenn sich die IDF komplett aus Gaza zurückzieht.

Die Familien der Geiseln versuchen weiter Druck auszuüben und drängen auf ein Abkommen, das alle Geiseln auf einmal nach Hause bringt. Sechs Überlebende der Gefangenschaft, die im Rahmen des aktuellen Abkommens freigelassen wurden, fliegen heute nach Washington, um sich mit US-Regierungsvertretern zu treffen: Eli Sharabi, Doron Steinbrecher, Keith und Aviva Siegel, Naama Levy, Omer Shem Tov und Iair Horn.

Eli Sharabi hatte für das Magazin „Uvda“ ein ausführliches Interview gegeben, in dem er detailliert von den unmenschlichen Bedingungen der Gefangenschaft berichtet. US-Präsident Trump hat das Interview gesehen und ihn im Anschluss eingeladen.

Am Samstag veröffentlichte Hamas einen weiteren Propagandafilm, in dem Iair und Eitan Horn zu sehen sind. Iair ist frei gekommen, sein Bruder Eitan weiterhin in Gaza gefangen. Auch wenn der Text vorgegeben ist, der Film zerreißt einem das Herz. Im Film sind weitere Geiseln zu sehen, deren Gesichter verpixelt wurden. Die Familien sind jedoch informiert.

„Es bricht uns das Herz, Eitan in dieser schwierigen Situation zu sehen, wie er sich von seinem Bruder Iair verabschieden muss, der freigelassen wird, während Eitan nun schon seit 512 Tagen in der Hölle der Hamas gefangen gehalten wird. Man kann die Verzweiflung und Angst in Eitans Augen sehen,“ so die Familie in einer Stellungnahme nach der Veröffentlichung des Videos. „Wir fordern die Entscheidungsträger auf: Schauen Sie Eitan in die Augen. Stoppen Sie das Abkommen nicht, das bereits Dutzende Geiseln zu uns zurückgebracht hat. Ihnen läuft die Zeit davon!“

Am Freitag wurde Zachi Idan beerdigt. Am Sonntag folgte die Beerdigung von Shlomo Manzur, heute wird Itzik Elgarat beigesetzt. Schwere Tage für Israel. Schwere Tage, die noch schwerer werden, weil nicht klar ist, wie es weitergehen wird.

Alle noch in Gaza verbliebenen Geiseln müssen freikommen, so schnell wie möglich! Die Berichte der Überlebenden lassen keinen Zweifel daran, wie sehr die Zeit drängt. Staat und Armee haben am 7. Oktober versagt, ihre Bürger zu schützen. Sie haben nun die moralische Pflicht, sie aus der Hölle zu befreien. Das Zögern und die fehlende Verhandlungsbereitschaft lässt am moralischen Kompass von Regierung und Entscheidungsträger zweifeln.