ILGA schließt Israels LGBTQ-Gruppe Aguda aus

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Auf einer Demonstration im Mai 2023, Foto: haGalil

Es geht immer noch absurder. ILGA World, die Internationale Vereinigung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle, kündigte an, Tel Aviv nicht länger als möglichen Veranstaltungsort für eine internationale Konferenz in den kommenden Jahren zu berücksichtigen. Gleichzeitig aber wurde auch die Mitgliedschaft der Aguda, der israelischen Vereinigung für LGBTQ-Gleichberechtigung, ausgesetzt.

In einer Erklärung berief sich die Gruppe auf „die Einhaltung unserer Verfassung“ und schrieb, die Aguda habe gegen Regeln verstoßen, indem sie Tel Aviv vorschlug. ILGA World entschuldigte sich außerdem bei ihren verbleibenden Mitgliedern für den Vorschlag Tel Avivs, die Erwägung der Bewerbung Tel Avivs als Veranstaltungsort habe Wut und Schaden hervorgerufen. ILGA ist seit seit 46 Jahren in über 150 Ländern aktiv.

In einem auf hebräisch veröffentlichtem Statement der Aguda heißt es dazu: „Es steht der ILGA frei, die Politik der israelischen oder jeder anderen Regierung zu kritisieren, aber sie sollte diese Bedenken gegenüber der jeweiligen Regierung vorbringen und nicht dadurch, dass sie die queere Community des Landes meidet und ausschließt“.

Die Aguda wurde 1975 gegründet und arbeitet auch mit palästinensischen Flüchtlingen, die zuhause mit dem Tod bedroht sind. „Als Gemeinschaft sollten wir keine Verantwortung für die Regierungspolitik tragen und wir erwarten von der internationalen Gemeinschaft, dass sie liberale Stimmen unterstützt, anstatt sie zu boykottieren“, heißt es in einer Erklärung auf X. „Wir sind stolz darauf, LGBTQ+ und Israeli zu sein, und wir werden weiterhin für eine gleichberechtigtere und sicherere Gesellschaft kämpfen.“

–> Zur Webseite der Aguda