Jüdisches Leben in Württemberg

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Ein neuer Sammelband stellt über 30 Orte vor, die vom Gestern und Heute jüdischen Lebens in Württemberg zeugen, „von Creglingen im Norden bis Ravensburg im Süden, von Bad Wildbad im Westen bis Bopfingen im Osten.“

Welche Fragen haben islamische Studentinnen bei einer Synagogenführung in Stuttgart? Warum heiratete der berühmte Berliner Filmproduzent Artur „Atze“ Brauner 1946 in Heidenheim an der Brenz? Und wieso gab es im oberschwäbischen Bad Buchau die deutschlandweit einzige Synagoge mit Glockenturm und Turmuhr? Die Texte sind allgemeinverständlich und richten sich an alle, die mehr darüber erfahren wollen, wie Jüdinnen und Juden die Geschichte Württembergs geprägt haben.

Dabei blenden die Autorinnen und Autoren die tiefdunklen Seiten der Geschichte, wie die Schrecken der Shoa, nicht aus. Aber viele Berichte erzählen auch von gutem Zusammenleben, von Freundschaften zwischen Christen und Juden und nicht zuletzt von Vergebung und Verständigung.
Der Großteil der Texte ist anlässlich des Festjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wöchentlich im Evangelischen Gemeindeblatt für Württemberg erschienen, der größten unabhängigen, evangelischen Kirchenzeitung in Deutschland.

Zudem gibt es Geleitworte von Prof. Barbara Traub, Vorstandsvorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW), und der Filmproduzentin Dr. Alice Brauner (Tochter des oben genannten „Atze“ Brauner) sowie einen umfassenden historischen Einblick in die Geschichte des Judentums in Württemberg. Eine Vielzahl von historisch bedeutsamen Fotos, zahlreiche Infoboxen zum Judentum und Ausflugstipps zu den Orten jüdischen Lebens runden den Band ab.

Josef Herbasch / Martin Janotta (Hg.), Jüdisches Leben in Württemberg: Gestern und heute, Evangelischer Verlag Stuttgart 2023, 192 S., Euro 29,95, Bestellen?