Auch in Köln: Solidarität mit Israel

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Es waren eindrucksvolle Bilder der Solidarität: Am 8.10 hatten bereits mehrere Hundert Menschen in Köln, nach den barbarischen Exzessen mit über 1300 ermordeten Israelis, auf der Domrückseite ein Zeichen der Solidarität gesetzt.

Von Jennifer Marken

Danach wollte die Palästinensische Gemeinde Bonn – und nur sie war es faktisch, sie stellte die Redner, gemeinsam mit den steinzeitlichen ehemaligen DKPlern aus Bonn, deren Lebensinhalt offenkundig seit Jahrzehnten nur noch aus fanatischem linkem Judenhass besteht, den sie „BDS“ nennen – für den 14.10. auf dem Kölner Heumarkt eine Kundgebung durchführen, in dem Israel für sein Recht auf Gegenwehr gegen ein Pogrom attackiert werden sollte.

Die Kundgebung wurde von der Kölner Polizei zuerst wegen massiver Sicherheitsbedenken verboten. Am 14.10 entschied dann eine höhere Gerichtsinstanz, dass das Recht auf Demonstration höher zu werten sei als die Bedenken – und genehmigte die palästinensische Kundgebung doch noch.

Anfangs gab es Zweifel, ob Viele zur Kundgebung kommen: Mit der Organisation der Solidarität, der internen Ermutigung für Juden und Israelis gegen einen über Monate organisierten Pogrom – noch nie zuvor wurden seit der Shoah so viele Juden an einem einzigen Tag gezielt ermordet – ist es nicht einfach.

Viele ducken sich weg, fühlen sich hilflos, orientierungslos. Ein großer Teil „der Linken“, auch in Köln, ist konstitutionell unfähig, selbst bei völlig eindeutigen, organisierten Morden gegen Juden, auch nur Mitleid zu empfinden. Zeichen von Solidarität wird man von den Zerfallsresten von Gruppen wie etwa „Köln gegen Rechts“ eher nicht Fall erwarten dürfen – von Ausnahmen abgesehen.

Angemeldet wurden beide Israel-Kundgebungen von einer Einzelperson. Einlader war die sich durch außergewöhnliche Integrität auszeichnende Gruppe CityofHopeCologne, gemeinsam mit dem 2014, anlässlich des seinerzeitigen Gazakrieges, gegründete Bündnis gegen Antisemitismus Köln (BgA) sowie die Deutsch-israelische Gesellschaft Köln (DiG). Die Kölner Ortsgruppe der DIG hatte sich 2017 gegründet. Hinzu kam die rührige, 1959 u.a. von Heinrich Böll gegründete Kölnische Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Diese zeichnet sich seit Jahrzehnten durch eine rege Bildungsarbeit sowie durch eine eindeutige Grundhaltung gegenüber jeglicher Form von Antisemitismus aus.

Es ist allein dieses Bündnis, das in Köln israelsolidarisch handlungsfähig ist.

Es fanden sich 500 – 600 Menschen auf dem Kölner Heumarkt ein, trotz der massiven Ängste, die in den letzten Tagen insbesondere unter jüdischen und israelischen Kölnern entstanden sind. Die Fotos u.a. aus Berlin, wo auf Häuser zur Einschüchterung „Judensterne“ gesprüht wurden, haben sich verbreitet, haben ihre auf Einschüchterung gerichtete Botschaft erreicht. Und sogar ein Vortrag des Publizisten Tilman Tarach zu seinem Buch „Teufliche Allmacht“, über die – so lautet der Untertitel – „verleugneten christlichen Wurzeln des modernen Antisemitismus“ bei der B´nai B´rith Loge Frankfurt musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden!

Unter den Teilnehmern am Samstag war das gesamte politische Spektrum von Kölner Juden vertreten, darunter auch viele Israelis. Und es waren mehrere Ukrainer dort, mit ukrainischen Fahnen, sowie mehrere Iraner. Viele Teilnehmer hielten Schilder mit „Nie wieder – ist jetzt“ hoch. Und auch Iranerinnen waren Teil der Kundgebung. Sie hielten Schilder mit der Botschaft „IRANIENS stand with ISRAEL“ sowie der iranischen und der israelischen Flagge hoch. Andere Iraner trugen Schilder mit der Botschaft: „Women like freedom = Stand with Israel“.

Optisch besonders präsent bei beiden Kölner Kundgebungen war der rote Transporter von CityofHope Cologne. Dieser fährt regelmäßig mit Hilfsgütern in die Ukraine.  Ein großformatiges selbst gemaltes Plakat auf der Rednerbühne trug in blauen Lettern die Botschaft: „Am Israel Chai! Slava Ukraini! Women Life Freedom!“

An der Rückseite der Kundgebung, mit Blickrichtung zu der durch massive Sperrgitter abgetrennten Hamas-Demo – oder wie immer man diese Inszenierung dieser geschulten palästinensischen und deutschen Kadergruppen nennen mag -, positionierte ein Demonstrant die Botschaft „Fight Terror NOW! Deescalate Later“.

Und auf einer spontan angemeldeten zweiten Gegenkundgebung, die nach der offiziellen Kundgebung stattfand, waren großformatige Transparente zu sehen wie „Down with Hamas. Solidarity with all victims“ sowie „Das Problem heißt: Antisemitismus“.

Auf der Kundgebung der Palästinenser mit ca. 150 – 200 Teilnehmern sowie ihrer wenigen antizionistischen Freunde, dominierte, neben einstudierten ideologischen Phrasen und permanenten Beschuldigungen Israels – das Pogrom mit über 1300 ermordeten Israelis wurde kein einziges mal auch nur erwähnt – wüste antisemitische Brüllerei einschlägiger Parolen.

Bemerkenswert: Die stark vertretene Polizei holte mehrfach Demonstranten aus der Menge, die Schals mit arabischsprachigen Aufschriften sowie eindeutigen Bildern trugen. Sie nahm die Personalien auf und leitete die Schals, wie sie selbst erklärten, dem Staatsschutz weiter.

Immerhin: Es war ein deutliches Zeichen der Solidarität mit Israel nach dem über Monate organisierten Pogrom an 1300 Israelis.

Wir veröffentlichen nachfolgend die mit großem Beifall bedachte Hauptrede von Cityofhope:

Rede Cityofhope – Aufstehen gegen Israelhass und Antisemitismus

Wir stehen hier gemeinsam in Solidarität mit Israel, in Solidarität mit den Opfern der barbarischen Massaker der islamistischen Hamas und in Solidarität mit allen von islamistischem Terror bedrohten Jüdinnen und Juden. Wir stehen hier, um unsere Abscheu auszudrücken gegenüber denjenigen, die diese Verbrechen verharmlosen, rechtfertigen oder gar feiern! Seit der Shoa sind nie so viele jüdische Menschen an einem Tag ermordet worden! Das macht sprachlos, das macht wütend!

Auf der Facebookseite der Palästinensische Gemeinde Bonn, die die Versammlung uns gegenüber veranstaltet, finden sich verstörende und abstossende Äusserungen: „ Gestern haben die Palästinenser beschlossen, die Ketten zu zerbrechen, die Mauern ihrer Belagerung zu zerstören, den Spiess umzudrehen und die Ruhe zu brechen… Tausende Raketen regnen auf die Siedlungen, tausende Kämpfer stürmen die Siedlungen und besiegen Belagerer und Aggressoren. Zig gefangene Besatzungssoldaten und Panik unter Soldaten und Siedlern… Wir in der palästinensischen Gemeinde bekunden unseren Stolz auf diese harten palästinensischen Kämpfer…“

Dies mag als Auszug reichen um zu zeigen, wie Hass und Terrorpropaganda auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft gedeihen. Wir wissen nicht, ob der oder die Verfasser dieser Zeilen gerade an der Kundgebung gegenüber teilnehmen, aber eines wissen wir, wir werden eleminatorischen Antisemitismus und Terrorpropaganda nicht hinnehmen, wir werden alles tun, dies zu stoppen!

CityofHope Cologne hat in der letzten Zeit viele Proteste gegen die Propagandisten des Vernichtungskriegs gegen die Ukraine in Köln durchgeführt. Wie schon 2017 haben wir auch jetzt praktisch Solidarität gegenüber geflüchteten Menschen geleistet, haben Medizinische Produkte direkt in die Ukraine gebracht. So wie unsere Solidarität den von Folter, Mord und Vergewaltigung bedrohten Menschen in der Ukraine galt und gilt, so gilt unsere uneingeschränkte Solidarität Israel.

So wie die Ukraine hat Israel jedes Recht, sich zu verteidigen gegen Raketenterror und eine brutalisierte Soldateska. So wie wir gegen die Versuche der Putinisten die bei uns lebenden Ukrainer*innen zu bedrohen und einzuschüchtern stehen, so stehen wir in Solidarität mit den Jüdinnen und Juden in unserer Stadt.

Die Zivilgesellschaft muss Flagge zeigen gegen die Hetzer – es ist nicht zufällig, dass diejenigen, die Putins Propaganda in unsere Gesellschaft tragen auch antiisraelische Propaganda verbreiten – „Nicht mein Krieg, nicht meine Flagge“ schreibt der in Köln bekannte extrem rechte Hetzer Markus Beisicht unter der israelischen und der ukrainischen Fahne. Die Putinisten schmieden ein Bündnis von Islamisten, pro russischen Milieus und deutschen Nazis – ein Bündnis, dass sich auch gegen Israel und seine Unterstützer*innen richtet.

Ein gemeinsamer Feind ist dabei der Iran, das Regime das  mit unvorstellbarer Brutalität seine Geschlechterapartheid gegen seine Bevölkerung verteidigt, produziert unter anderem die Drohnen, die in Israel und der Ukraine die Menschen ermorden. Wer den Terror besiegen will, muss auch das Regime im Iran besiegen.

Aktuell zeigen in vielen Städten Deutschlands Menschen ihre Solidarität mit Israel, diese Solidarität wird auch in Zukunft wichtig sein, vielleicht wichtiger den je! Denn neben der Anzahl von pro Hamas Kundgebungen steigt auch die Zahl gewalttätiger Angriffe auf als jüdisch identifizierte Menschen, in Berlin wurde bereits ein Haus mit einem Davidstern markiert! Wir müssen wachsam sein, wir dürfen antisemitische Anfeindungen nicht hinnehmen, nicht auf der Strasse und nicht im Alltag!

Und wir dürfen diejenigen, die unter dem Deckmantel des Antirassimus Antisemitismus und Israelhass predigen nicht gewähren lassen. Hier zeigen antifaschistische Gruppen aus NRW und auch aus Köln deutlich Flagge! Danke dafür!

Am Israel Chai!
Slava Ukraine!
Woman Life Freedom!“