Zurückgeben

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In vielen deutschen Familien werden seit dem Ende des Nationalsozialismus von Generation zu Generation Erbstücke weitergegeben, die aus jüdischem Besitz stammen. Die Berliner „Stiftung Zurückgeben“ spürt diesen zweifelhaften Erbstücken nach und versucht die früheren Eigentümer oder wenigstens ihre Nachfahren herauszufinden.

Die Arbeit der Stiftung ist im Film „Vergiftetes Erbe – Auf der Suche nach jüdischen Eigentümern“ porträtiert, der erstmalig am 27.01.22 um 19.40 Uhr auf arte läuft.

1994 wurde die Stiftung ZURÜCKGEBEN von einer Gruppe von jüdischen und nicht-jüdischen Frauen, von denen einige annahmen, dass es sich bei ihren Erbschaft um geraubtes jüdisches Eigentum handelte, in Berlin gegründet. Als einzige Institution in Deutschland fördert die Stiftung explizit in Deutschland lebende jüdische Frauen in Kunst und Wissenschaft mittels der Vergabe von Stipendien für ihre Projektvorhaben.

Eine aus jüdischen Frauen bestehende Jury wählt jährlich aus den zahlreichen qualifizierten Anträgen aus. Die Stipendien werden altersunabhängig an Wissenschaftlerinnen, Regisseurinnen, Dramaturginnen, Künstlerinnen und Autorinnen vergeben. In den vergangenen Jahren konnten insbesondere Dissertationen, wissenschaftliche Rechercheprojekte und künstlerische Projekte gefördert werden, die sich mit der Shoah aus der Perspektive des transgenerationellen, biographischen Bezugs der Stipendiatinnen befassen.

In diesem Jahr, wie in jedem Jahr, erhielt die Stiftung weit mehr qualifizierte Anträge, als aufgrund der Spendensituation gefördert werden konnten. Denn die Stiftung Zurückgeben erhält bis heute keinerlei institutionelle Förderung und finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Der Vorstand, die Jury und der Beirat arbeiten ehrenamtlich.

Mehr zur Stiftung: https://www.stiftung-zurueckgeben.de/