Spott-Light: „Schock-Aussagen“ bei Markus Lanz

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Warum Markus Lanz (ZDF) einen Elfmeter gegen Tino Chrupalla versemmelte, mit der Folge, dass Björn Höcke die Chance behält, seine Partei 2023 in den Abgrund zu führen

Wie leicht erkennbar, zerfällt die Überschrift in eine schlechte und eine gute Nachricht. Die schlechte Nachricht steht im Widerspruch zu fast allen anderen Bewertungen der hier in Rede stehenden Sendung, bei welchen ausnahmslos Markus Lanz als Sieger gefeiert und von einem desolaten Chrupalla berichtet wird. Der sich mit „Schock-Aussagen“[1] um „Kopf und Kragen geredet“[2] habe. So betrachtet kann ich nur hoffen, dass der liebe Gott sich an sein Versprechen hält, der Letzte werde der Erste sein, sprich: die werte Leserschaft werde die Lektüre dieses Spott-Light mit „Ten Points“ für den Unterzeichnenden beschließen, wohingegen Lanz und die meisten seiner sonstigen Gäste nachdenklich an ihren Bleistiften kauen werden, so sie nicht noch immer aufgeregt mitschreiben. „Hochmut kommt vor dem Fall“ sagt der Gottesfürchtige dazu – was mich, mit Nietzsche, nicht scheren muss. Damit ist, wie mir scheint, hinreichend für Spannung gesorgt. Es kann also losgehen mit dieser Neujahrslektion

Von Christian Niemeyer

Allererst vielleicht die Frage, was ich eigentlich, an der Stelle von Markus Lanz, getan hätte, um einen Studiogast wie dem AfD-Co-Vorsitzenden (neben Alice Weidel) Tino Chrupalla gewachsen zu sein. Die Antwort erklärt sich aus dem verschenkten Elfmeter in Minute zwanzig der Partie: Zum ersten und einzigen Mal kommt Lanz auf Björn Höcke zu sprechen, zitiert sogar aus dessen Rede zum Tag der Deutschen Einheit in Gera, ahnt also offenbar um Chrupallas komplett fehlende Deckung – und schießt vorbei! Warum? Die Antwort liegt im „ahnt also offenbar“, denn Ahnung ist, wie der Volksmund weiß, kein genaues Wissen. Dies schließt nicht aus, dass sich Lanz auf allen möglichen Feldern über Tage hinweg vorbereitet haben könnte – aber nicht in der allein entscheidenden Frage: eben derjenige nach Höckes Geraer Rede, über die der Spiegel am 8. Oktober ausführlich berichtet hatte, ebenso wie der Unterzeichnende hier am 11. Oktober[3] über eben jene Story von Ann-Kathrin Müller. So dass ich, um letztmals ein biblisches Motiv hier anzuführen, meine Hände in Unschuld waschen kann. Will sagen: Hätte Lanz diese beiden Texte gelesen, hinzugerechnet all das, was über diese Rede Höckes bis hin zu einem Tag vor seiner Sendung geschrieben worden ist, hätte er ihn in jener Sendung zur Strecke bringen müssen und damit vielleicht sogar die AfD-Parteigeschichte umgeschrieben, bis hin zu einem möglichen Nekrolog auf diese Partei, jedenfalls in Gestalt eines ersten Entwurfs.

Etwas übertrieben, diese Prognose? Und ein wenig viel an Vorbereitung verlangt angesichts von ja immerhin noch fünf anderen Gästen? Sorry, aber ebenso wie Klagen von Kellnern über zu viele Gäste bei mir nicht wirklich gut ankommen, darf auch Lanz von mir keine Gnade erwarten, so er sich übernimmt und vom ZDF keine zureichende Unterstützung erfährt. Unterstützung wobei genau? Mein Tipp, da, wie eben am Beispiel Spiegel angedeutet, mit Printmedien der vielen Popjournalisten wegen nicht mehr viel los ist in Sachen Recherche zur AfD und zu den Neuen Rechten, lautet auf Internet-Journalismus. Maximal ein Hilfswort, wie ein jeder beim Googeln erfährt. Wenn sich Abgründe auftun voll neu-rechten Mülls vom Typ Udo Ulfkotte & Co., wie am 13. Oktober hier am Beispiel Bild am Sonntag gezeigt.[4] In Gestalt einer Glosse übrigens, die auf einen Realvorgang Bezug, dessentwegen der Deutsche Presserat auf meine Beschwerde hin am 6.12.2022 eine Missbilligung aussprach gegen diese Zeitung wg. Verstoßes gegen den Pressekodex. Meint: Printmedien, jene von Springer jedenfalls, schreiben hin und wieder zielgerichtet volksverhetzend, um aus Followern wieder Abonnenten zu machen – niederste Motive also weit jenseits jeder Kaufmannsehre.

Wichtiger, hier jedenfalls: Dass man säuberlich zu trennen hat zwischen jenen, die, wie seinerzeit Ulfkotte sel., den Vorwurf „Lügenpresse“ gegen Printmedien allgemein nur als Vorwand lancierten, um in dessen Schatten in schnell geschaffenen „alternativen Medien“ umso ungehemmter lügen zu können, namens eines „Journalismus von unten“ mit ausgeprägter AfD-Nähe. Die Anderen, die ich Lanz, seinem Team sowie auch seinen Gästen – unter diesen leider kein(e) AfD-Expert*in – zur Vorbereitung auf Chrupalla  zur Beachtung anempfohlen hätte, dürfen nicht über diesen Leisten geschlagen werden, sind vielmehr Ergebnis einer allmählich sich formierenden Gegenrede gegen beides: den angeblichen Qualitätsjournalismus im Printbereich, aber auch in öffentlich-rechtlichen wie privaten Sendern, der oftmals nur auf dem Papier steht, aber oft genug verfehlt wird. Die erwähnte Spiegel-Story von Ann-Katrin Müller darf hier als Fanal gelten. Denn der nach der Lektüre sich unweigerlich einstellende Eindruck lautet, dass die Stärken dieser Autorin jedenfalls nicht im Bereich der Nacherzählung oder Inhaltsangabe liegen: Man weiß am Ende der Lektüre, dass – der Erzähltradition des Popjournalismus folgend – die Wolkendecke aufbrach, kurz bevor Höcke die Bühne betritt und infolgedessen die Abendsonne „den Platz in orangenes Licht [taucht], während er spricht“ (Der Spiegel Nr. 41/2022: 33) – nicht aber, was er eigentlich gesagt hat am 3. Oktober 2022, einen Tag, der nach Alt-Bundespräsident Joachim Gauck[5] lehren sollte, den Krieg der Deutschen aller Art zum Zwecke der Besinnung auf den eigentlichen Gegner (Putin) zu beenden. Nichts da!, sprach der Mob in Gera sowie ihr Held Höcke zur Begeisterung insbesondere seiner Anhänger aus der reich vertretenen Neonazi-Szene. Ann-Katrin Müller bringt hierzu einige Brocken zu Gehör, etwa den unheimlichen Einstieg der Rede über Rudolf Heß. Einverstanden bei dieser Gelegenheit, dass der Reporterin vor Ort nicht sogleich alles klar sein kann; mitunter bedarf es einer gehörigen Nachrecherche – für die ich allerdings keinerlei Indiz fand in Folgeheften des Spiegel. Deswegen hier, im Schnelldurchgang, dasjenige, was sich im benannten guten Teil des Internet finden lässt zu Höckes Geraer Rede. Und um das – da lege ich mich jetzt fest – keiner wusste im ZDF-Studio am 29. November 2022, weder Lanz noch einer seiner fünf Gäste noch irgendwer hinter den Kulissen.

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Allererst wichtig scheint mir der Hinweis, dass es im Vorfeld von Höckes Geraer Rede zu schwerem Knatsch kam in der AfD, ebenso im Nachgang derselben, beide Fälle symptomatisch und letztlich den Sieg der Höcke-Linie und eine weitere Radikalisierung der AfD anzeigend. Agierende in beiden Fällen: Joana Cotar (AfD-MdB). Im September 2022, vor der Höcke-Rede in Gera, forderte sie ein „hartes Durchgreifen vom Bundesvorstand“ wegen der bekannt gewordenen Russland-Reisepläne mitsamt Besuch der Kriegsschauplätze in der Ostukraine der AfD-Landtagsabgeordneten Christian Blex, Thomas Tillschneider und Daniel Wald. Der Vorstand gab sich überrascht. Markus Lanz‘ späterer Gast Timo Chrupalla erklärte beispielsweise: „Wir unterstützen diese Reise nicht.“ Und Alice Weidel, seine Co-Vorsitzende, sprach von einer „Privatreise“, die nicht abgesprochen sei und die „nicht die Position der AfD“[6] vertrete

Derweil saß wohl – dazu gehört wenig Fantasie – der „wahre Parteichef“ (Ann-Kathrin Müller) Björn Höcke an seinem Schreibtisch in Bornhagen und bastelte an den prorussischen Partien seiner Geraer Rede, mal mit Blex, mal mit Tillschneider, mal mit Wald telefonierend – eine Rede schließlich, deretwegen Joana Cotar am 21. November, also nur eine Woche vor Lanz‘ Sendung, die Partei unter Hinweis auf Höcke „Anbiederung an die diktatorischen Regime in Russland, China und jetzt auch den Iran.“ Ein schwerer Verlust für die AfD und auch das alternative Medium Deutschland-Kurier, wo sie regelmäßig publiziert hatte und das Höcke bis hin zu seiner gruseligen Weihnachtsbotschaft die Treue hielt. Und Alice Weidel sowie Tino Chrupalla? Nun, Letzterer durfte, wie wir gleich sehen werden, bei und dank Markus Lanz, einen unvergesslichen Auftritt hinlegen in der Rolle eines bauernschlauen Malermeisters aus dem Osten, der selbst den Schönsten aller Südtiroler auf die Bretter seiner Schmierenkomödie legt, als handele es sich um einen verirrten Federgewichtler.

Klingt vielleicht, als Ausblick auf Kommendes, etwas überlustig. Deswegen zurück zur bitteren Wahrheit: Was Höcke in Gera veranstaltete, war nicht weniger als ein Putschversuch gegen die eigene Partei. Indem er ihr eine Agenda verordnete jenseits des aktuell geltenden Parteiprogramms. Dies zeigt vor allem jener Part der Rede, über den Ann-Kathrin Müller im Spiegel nicht ein Wort verlor: Putin habe „nach langem Zögern auf die Offensive einer fremden Macht reagiert“, hatte Höcke am Tag der Deutschen Einheit 2022 getönt, mit der „raumfremden Macht“ die USA meinend und fordernd, Deutschland müsse sich „auf die Seite des ‚Ostens‘, also Russlands, stellen.“[7] Dass Höcke „Osten“ sagte statt Putin, erklärt sich trivial: Er hatte bereits die Zeit nach Putin auf dem Schirm – verschwendete allerdings, und dies ist der entscheidende Fehler dieses von den meisten hoffnungslos überschätzten Geschichtslehrers aus Lünen, nicht einen einzigen Gedanken auf die Zeit nach Höcke. Obgleich diese selbst doch von Durchschnittsintelligenten im Sog von Putins Untergang so sicher erwartet werden darf wie der Untergang der Titanic ab Einschlag Eisberg.

Oder glaubt irgendjemand in Thüringen, Sachsen & Co., dass auch nur ein einziger Wähler würde diesem aus dem Westen stammenden und jetzt im Osten wohnenden Rattenfänger mit wohlmöglich biographisch erklärbarem Ostdrang[8] über Moskau und Teheran bis nach Peking folgen? Jetzt abgesehen von hoffnungslosen Fällen wie den genannten (Blex, Tillschneider, Wald) sowie ungenannten (wie insbesondere Markus Frohnmaier)? Bei dann unvermeidlichem Austritt aus der NATO und auf der Suche nach Schutz vor dem ehemaligen Verbündeten, einer so „raumfremden Macht“ wie der USA? Und dies mit einem Paten wie Russland an der Seite, das nach dem Ukrainekrieg und ob nun mit oder ohne Putin am Boden liegen wird und wegen eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges sowie zahlloser weiterer Kriegsverbrechten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sein Versailles erleben dürfte: führungslos, desillusioniert, verbittert, wütend, auch entsetzt ob des Angerichteten sowie schwer leidend unter Reparationskosten aller Art?

Ein Punkt, der das Nicht-zu-Ende-Gedachte jener Höcke-Rede offenbart. Die im Internet – ich zitiere hier Helmut Kellershohn, der in Lanz‘ Sendung gehört hätte anstelle von Gerald Knaus – als „faschistische Programmrede“[9] eingeordnet wurde, mittels derer Höcke seine Anhänger einzuschwören suche auf ein neues Bündnis Deutschlands mit Russland zwecks Abweisung der imperialen Gelüste der USA. Eine Denkfigur, so Richard Herzinger schon am 13. Januar 2022 auf perlentaucher.de, die, wie der von Höcke verwendete und auch von Lanz in der Sendung aufgegriffene Ausdruck „raumfremde Macht“ zeigt, auf Carl Schmitt zurückgeht. Insbesondere auf dessen Schrift Völkerrechtliche Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte (1939), mit welcher Schmitt seinerzeit „den Vorherrschaftsanspruch des nationalsozialistische Deutschland über Europa legitimieren wollte.“[10] Eine, um freundlich zu sprechen, Schnappsidee, die im Übrigen von NS-Uralt-Adel ist, wie Matthäus Wehowski am 4. Oktober, also sieben Wochen vor der ZDF-Sendung auf Twitter anmerkte, unter Vorlage einer Reihe faksimilierter Zeitungsartikel und unter Verweis auf den Hitler-Stalin-Pakt.

Womit wir nun langsam auf Markus Lanz zu sprechen kommen können – nun, nachdem gleichsam in Erweiterung der Spiegel-Story vom 8.10.2022 und unter Beiziehung weiterer Erläuterungen zu Höckes Geraer Rede, klar sein dürfte, was ein wohlvorbereiteter Moderator alles gelesen und auf dem Schirm hätte haben müssen, um es riskieren zu können, Tino Chrupalla in seine Sendung einzuladen. Das Ergebnis haben wir bereits vorweggenommen: Nichts hat Lanz offenbar gelesen – abgesehen von jener Passage aus Höckes Geraer Rede, in welcher von der „raumfremden“ Macht die Rede ist. Genau nach dieser Passage fragte er etwa in Minute 20 – und bekam von Chrupalla, wortwörtlich, zur Antwort:

„Das kann ich nicht beantworten. Das müssen Sie Herrn Höcke fragen, was er damit gemeint hat. Ich weiß ja nicht, aus welchem Kontext er das gerissen, aus welcher Rede er das gerissen hat. Das kann ich nicht beantworten. Das weiß ich nicht.“

Unfassbar: Der bauernschlaue Malermeister aus Görlitz gibt hier mit Unschuldsmiene vor, er wisse nicht um Höckes Geraer Rede, obgleich ihm als Parteivorsitzenden dieselbe natürlich nicht unbekannt sein kann! Zumal von ihrer Vor- wie Nachgeschichte her, also von der Reise des Trios Blex/Tillschneider/Wald beginnend bis zum gerade einmal acht Tage zurückliegenden Austritt von Joana Cotar wg. eben dieser Rede, die in jenen Reiseplänen präludiert wurde? Und einer der wichtigsten Talkmaster der Republik inklusive seines Teams – gefordert wären Eva Quadbeck sowie Gerald Knaus – setzt nicht etwa den Blattschuss an, indem Chrupalla, mit diesem Vorwissen im Hinterkopf, als Lügner angesprochen wird, dem das Spiel von den drei Affen nicht davor bewahren wird, hier und jetzt vor einem Millionenpublikum sich zum beschämenden Zustand seiner Partei zu bekennen. Die durch Höckes „faschistische Programmrede“ in Gera letztlich der Lächerlichkeit preisgegeben wurde. Ersatzweise fragte Lanz im späteren Verlauf der Sendung, recht unmotiviert, nach einem anderen Russland- und Syrienfreund in der AfD, verschenkte also leichtfertig die Blex/Tillschneider/Wald-Fährte, in deren Linie er Chrupalla hätte stellen können. Und, noch gravierender: Allzu nachgiebig ließ Lanz einem naseweißen Zwischenrufer (Gerald Knaus) zum Thema „raumfremde Macht“ („Das sind die USA!“) sein Unwissen in Sachen Helmut Kellershohn & Co. durchgehen, mit der Folge, dass der erneut bauernschlau reagierende Chrupalla sein Lieblingsspiel anstimmen konnte: „Natürlich sind die USA Kriegspartei!“ Und, so sein Zusatz: Wir werden es bald durch unsere Waffenlieferungen gleichfalls sein! In Übersetzung geredet und allen neu-rechten GEZ-Verweigerer zwecks Milderung ihrer Empörung über „Meinungsdiktatur“ ins Ohr geflüstert: Mit öffentlich-rechtlicher Zustimmung schaffte es der von allen unterschätzte „unwahre Parteichef“, das Publikum vom grauenerregenden Bellizismus des „wahren Parteichefs“ abzulenken und seine Lieblingsplatte zu spielen: Wir von der AfD, liebe Leute am Bildschirm, sind, da wir uns mit Waffenlieferungen zurückhalten und Putin mit einem gewissen Verständnis entgegenkommen, die eigentliche ‚Friedenspartei‘ als Ausgleich für die dank Anton Hofreiter abhanden gekommenen Grünen. So also, mit diesem Sound, läuft die Sendung langsam aus, auch, weil der Moderator alles Mögliche andere im Kopf hat, die Ukrainegeschäfte von Joe Bidens Sohn etwa, ohne allerdings wirklich präzise zu sein. Und gar nicht oder zu später merkend, dass er damit Wasser auf die Mühle Chrupallas leitet, weil unpräzises Gerede sein Spezialgebiet ist.

Womit nun auch klar wird, warum Chrupalla sich zuvor so dumm stellte in Sachen von Höckes Plänen und so energisch aufbegehrte gegen das Etikett „Kriegsverbrecher“ (für Putin): Er, Chrupalla, will dieses Etikett offenbar in Vorrat halten für jenes Deutschland, als dessen Alternative sich seine Partei sieht. Ein Deutschland (früher Merkels‘, jetzt Scholz‘), das einfach so Russland mit einem „Wirtschaftskrieg“ überzogen habe. Und Chrupalla will vermeiden, dass der, nach Höcke, neue Bündnispartner Russland nicht durch Reparationsforderungen geschwächt wird. Dabei still hoffend, dass Höcke nicht durchkomme mit seiner Idee, über die Chrupalla bei Markus Lanz schweigt wie ein Grab, vermutlich hoffend, dass Höcke und Putin bald in selbigem verschwänden und er am Ende, nach Außerkraftsetzung auch noch der kalten Intelligenzbestie Alice Weidel, als Imperator der Friedenspartei AfD triumphieren könne.

So also sieht sie aus, die Gefechtsstellung, die ich in Chrupallas Kopf vermute und in deren Logik es liegt, dass es im Verlaufe dieses neuen Jahres zum großen Showdown Höcke vs. Chrupalla kommen dürfte, mit, absehbar, einer Verliererin: der AfD. Sowie, so lautet das im Vorhergehenden entwickelte Argument, einem Verlierer: Markus Lanz. Der diesen Showdown am 29. November hätte ausrufen können. Aber diese Chance infolge unzulänglicher Vorbereitung versemmelte, zusammen mit seinen weiteren, in Spezialfragen wie diesen deutlich überforderten Gästen.

Ein wenig verschüchtert muss ich nun, der Einleitung folgend, wohl noch die Frage aller Fragen stellen: Nun, wie sieht es aus, gibt’s dafür „Ten Points“ für den Letzten, will sagen: den letzten aller Markus-Lanz-Kommentatoren?

Autor: Prof. Dr. Christian Niemeyer

Text: Entnommen den vorbereitenden Materialien zu meinem Buch Die AfD und ihr Think Tank im Sog von Trumps und Putins Untergang (i.V.)

Bild oben: Tino Chrupalla, (c) TC2021 / CC BY-SA 4.0

[1] www.rtl.de/cms/afd-chef-chrupalla-mit-schock-aussagen-bei-markus-lanz-putin-ist-kein-kriegsverbrecher-5018827.html

[2] www.youtube.com/watch?v=ugVXOxPYAcY

[3] www.hagalil.com/2022/10/spott-light-hoecke/

[4] www.hagalil.com/2022/10/spott-light-bams/

[5] S. www.hagalil.com/2022/10/spott-light-3/

[6] www.tagesschau.de/inland/afd-russland-reise-101.html.

[7] https://correctiv.org/aktuelles/neue-rechte/2022/11/23/die-afd-und-die-anbiederung-an-regime-wie-china-russland-und-iran/

[8] „Die Großeltern väterlicherseits wurden aus Ostpreußen vertrieben, was eine große Rolle gespielt habe, sagte Höcke einmal“, berichtete Ann-Kathrin Müller (S. 34) in ihrer Spiegel-Story, ohne Quellenangabe.

[9] www.diss-duisburg.de/2022/11/vom-ukrainekrieg-zum-heißen-herbst/

[10] Herzinger: Putins Kalkül, 13.01.2022 auf www.perlentaucher.de/intervention/was-wladimir-putin-mit-carl-schmitt-verbindet.html.