Angriff auf Rushdie ist Resultat der Mordaufrufe des iranischen Regimes

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Ali Khamenei hat Todesfatwa immer wieder bestätigt – Botschaften des Terrorregimes müssen geschlossen werden

Stop the Bomb

In Medienberichten wurde verbreitet, die Todesfatwa, die Ajatollah Khomeini 1989 kurz nach Erscheinen der Satanischen Verse gegen Salman Rushdie verhängt hat, habe für das Regime im Iran keine Bedeutung mehr. Das ist falsch. Stephan Grigat, der wissenschaftliche Direktor von STOP THE BOMB und Professor am Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien in Aachen: „Es ist unverständlich, warum beispielsweise Der Standard oder die Kleine Zeitung behaupten, die ‚iranische Führung‘ sei von der Fatwa ‚abgerückt‘. 2005 hat der entscheidende Mann des Regimes, Ali Khamenei, klargestellt, dass die Todesfatwa weiterhin Gültigkeit hat. 2017 veröffentlichte Khamenei auf seiner englischsprachigen Website eine Bestätigung des Mordaufrufs. In dem auch heute noch sichtbaren Beitrag heißt es auf die Frage, ob die Fatwa gegen ‚den verfluchten Lügner Salman Rushdie noch in Kraft‘ sei: ‚Das Dekret ist so, wie es Imam Khomeini erlassen hat.‘ 2019 twittere Khamenei abermals, die Todesfatwa sei unwiderruflich.“

Vor diesem Hintergrund kritisiert Grigat den österreichischen Bundespräsidenten und Bundeskanzler: „“Weder Alexander Van der Bellen noch Karl Nehammer haben in ihren Stellungnahmen zum Mordanschlag die offensichtliche Verantwortung des iranischen Regimes thematisiert. Das ist eine Fortsetzung der fatalen Beschwichtigungspolitik gegenüber dem iranischen Terrorregime. ”Wenn der österreichische Bundespräsident nun von Rushdie als ‚großartigem Menschen‘ spricht und ihm alles Gute wünscht, muss daran erinnert werden, dass Van der Bellen 2018 den Präsidenten jenes Regimes in Wien mit rotem Teppich und militärischen Ehren empfangen hat, das zur Ermordung Rushdies aufruft.“

Religiöse Stiftungen, die von Khamenei kontrolliert werden, haben bis heute ein Kopfgeld auf Rushdie ausgesetzt: Die Stiftung 15. Khordad hat über drei Millionen US-Dollar für seine Ermordung ausgelobt. Iranische Staatsmedien haben 2016 während der Amtszeit des im Westen systematisch verharmlosten Präsidenten Hassan Rohani das Kopfgeld um weitere 600.000 US-Dollar erhöht. Insofern ist es auch kein Wunder, dass nun der Attentäter in der Zeitschrift Keyhan, dessen Chefredakteur von Khamenei ernannt wird, für seinen Angriff auf Rushdie gefeiert wird.

Grigat fordert: „So wie beim europäischen Rechtsextremismus muss auch bezüglich des Islamismus klar sein: Hetze führt zu terroristischer Gewalt und Mordaufrufe führen zu Mord. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass der Angriff auf Rushdie das direkte Resultat der Todesfatwa von Khomeini und ihrer wiederholten Bestätigung durch den derzeitigen obersten Führer Khamenei ist. Das muss Konsequenzen haben: Die Appeasementpolitik gegenüber dem Regime in Teheran muss beendet werden. Als erster Schritt sollten die iranischen Botschaften, von denen aus immer wieder Terroranschläge geplant und Exiliraner ausspioniert werden, in allen europäischen Hauptstädten geschlossen werden.“

Kommende Iran-Vorträge:

Donnerstag, 6. Oktober 2022
Friedrich-Nauman Stiftung (online)
Aktuelle Entwicklungen im Iran & die Abraham Accords
Online-Vortrag von Stephan Grigat

Montag, 31. Oktober 2022
Wien, 18:30
Vom Antijudaismus zum Hass auf Israel: Antisemitismus, das iranische Regime & die Abraham Accords
Vortrag von Stephan Grigat
Anmeldung: Jüdisches Institut für Erwachsenenbildung, Praterstern 1

November, 10. November 2022
Nürnberg, 20:00, JuFo
Der Antisemitismus der Ajatollahs: Das iranische Regime, die deutsche Iran-Politik und das Atomabkommen
Vortrag von Stephan Grigat

Foto: CK / CC BY-SA 4.0