Erinnerung an jüdische Ortsgeschichte

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Gedenkkoffer in Kleinsteinach enthüllt

Von Martin Schweiger

Mit einer kleinen Gedenkfeier wurde am Sonntag ein steinerner Gedenkkoffer vor dem Museum „Jüdische Lebenswege in Kleinsteinach“ enthüllt. Das Monument soll an die Deportation der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die während der Nazi-Herrschaft in Kleinsteinach lebten. Die Gemeinde Riedbach habe sich sehr früh dazu entschlossen, das Projekt, das unter dem Namen „Denkort Aumühle“ startete, zu unterstützen, sagte Bürgermeister Bernd Fischer. Der Gemeinderat habe einstimmig beschlossen, sich sowohl mit einer Geldspende als auch mit einem Gepäckstück zu beteiligen. Ein weiterer, identischer Gedenkkoffer werde in Würzburg platziert.

Bei der Ausgestaltung folgte der Gemeinderat dem Vorschlag von Johannes Faber, dem Inhaber des Steinmetzbetriebs Koch & Lenhardt in Ostheim (Stadt Hofheim). Zwischenzeitlich wurde der ursprünglich angedachte Gedenkort vom ehemaligen Verladebahnhof Aumühle an den Hauptbahnhof in Würzburg verlegt. Parallel dazu nannte sich der mittlerweile gegründete Verein in „DenkOrtDeportationen“ um. Auch die Gedenkstelle bekam einen anderen Namen, nämlich „DenkOrtDeportationen 1941 – 1944“. Leider hätten Mitglieder des Gemeinderats nicht an der Eröffnung am 17. Juni 2020 teilnehmen können, da die Eröffnungsfeier coronabedingt nur im kleinen Kreis stattfand.

„Mich als Ersten Bürgermeister der Gemeinde Riedbach freut es besonders, heute einen weiteren Baustein in unserem geschichtsträchtigen Kleinsteinach ergänzen zu dürfen“, sagte Fischer. Er bedankte sich bei den Mitgliedern des Arbeitskreises „Landjudentum in Kleinsteinach“ unter Führung von Bernd Fischer für deren unermüdlichen Einsatz.

Israel Schwierz, Vorsitzender der Jüdischen Reformgemeinde Bamberg, zeigte sich „gerührt“ von dem Denkmal. „Möge der Allmächtige sie dafür belohnen“, wünschte er den Initiatoren. Schwierz wohnt in Würzburg und führt seit Jahren Besucher durch den Jüdischen Friedhof bei Kleinsteinach.

Die Feier wurde umrahmt von den Jungmusikern der „Riedbachtaler“ Musikanten unter Leitung von Juliane Klopf.

Foto: : v.l. Bürgermeister Bernd Fischer, Museumsleiter Bernd Brünner und Israel Schwierz, (c) M. Schweiger