Zum Überfall Russlands auf die Ukraine

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Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts e. V. spendet ein Viertel der städtischen Jahresförderung 2022

Der verbrecherische Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, den Putin mit der Begründung legitimiert, dass er in der Ukraine einen Völkermord an der russischsprachigen Bevölkerung verhindern müsse und damit die „Entnazifizierung“ des Landes einleite, stellt eine völlige Verzerrung der Realität dar. Die propagandistische Behauptung, es gebe einen Genozid in der Ukraine, verhöhnt Millionen von Shoa-Opfern – eine inakzeptable Verfälschung und Verharmlosung der NS-Verbrechen. Insbesondere die infamen Behauptungen des russischen Präsidenten Putin, die ukrainische Führung bestehe aus einer Clique von Nazis, sind unerträglich.

„Man sagt Ihnen, wir [Ukrainer] seien Nazis. Aber kann ein Volk, das mehr als acht Millionen Menschen im Kampf gegen den Nationalsozialismus verloren hat, den Nationalsozialismus unterstützen?“, fragte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer TV-Ansprache. Selenskyj stammt aus einer jüdischen Familie, drei Brüder seines Großvaters wurden in der Shoa ermordet.

Aufgrund des völkerrechtswidrigen Überfalls Russlands und der Bombardierung unserer Partnerstadt Charkiw verzichtet das Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts e.V. auf ein Viertel der städtischen Jahresförderung 2022 (6.250 €). Da die Stadt Nürnberg schon Vorsorge trifft, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und insbesondere aus Charkiw aufzunehmen, sollte das Geld für die Unterbringung und Versorgung dieser Menschen verwendet werden.

Der Vorstand hat diesen Vorschlag dem Finanzreferenten Harald Riedel unterbreitet und darum gebeten, mit der Förderung unseres Instituts erst im zweiten Quartal mit Zahlung der 2. Rate zu beginnen. Der Kämmerer hat unseren Vorschlag begrüßt und wird das Geld entsprechend umschichten.

Das Nürnberger Institut steht an der Seite der Ukraine, unsere Solidarität gilt den Menschen, die ohne Grund von einem barbarischen Regime überfallen wurden.

Jim Tobias
Geschäftsführender Vorstand
01.03.2022

https://www.nurinst.org/