70 Jahre Jüdische Wohlfahrt nach der Shoah

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Festakt der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland am historischen Gründungsort

Am 20.08.1951 wurde die unter dem Naziregime zerschlagene „Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden“ unter ihrem heutigen Namen „Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland“ (ZWST) wiedergegründet.

Die ZWST bildet den Zusammenschluss der jüdischen Wohlfahrtspflege in Deutschland und ist heute wieder einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland und Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW).

Am Sonntag, den 31. Oktober 2021 feiert die ZWST das 70. Jubiläum ihrer Wiedergründung nach der Shoah. Der Festakt findet am historischen Ort der erstmaligen Gründung im Jahre 1917, in der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin, statt.

Festredner wird Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales sein. Zum Festakt werden Spitzenvertreter:innen aus Politik, Wohlfahrtspflege und Kultur erwartet. Im Rahmen des Jubiläumsjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland soll der Festakt die über 100jährige Tradition jüdischer Wohlfahrtspflege in Deutschland, sichtbar machen und die Kontinuitäten ihrer Aufgabenbereiche hervorheben: Einen Beitrag zum Ausgleich sozialer Ungerechtigkeit zu leisten, Migration als globale und Langzeitaufgabe zu verstehen und Antisemitismusbekämpfung als gesamtgesellschaftliche Herausforderung anzugehen.

Die Wiedergründung der ZWST 1951 erfolgte nach einem Beschluss der Ratsversammlung des Zentralrats der Juden. Hintergrund war die dringende Notwendigkeit, Strukturen der Sozialfürsorge und Wohlfahrtspflege, die in der Vorkriegszeit prägend auf die Modernisierung des deutschen Sozialsystems eingewirkt hatten, wieder ins Leben zu rufen. Der erste Geschäftsführer der ZWST, Prof. Dr. Berthold Simonsohn, schrieb in Bezug auf die Wiedergründung der ZWST: „Die Menschen, die die jüdische Sozialarbeit in Deutschland einst getragen und sie zu einem Vorbild
für die Welt gemacht hatten, leben heute verstreut in allen Erdteilen. (…) Es wirkt wie ein Wunder, dass sich gleich nach dem Zusammenbruch des Hitler-Regimes überall neue Kräfte fanden, die an den Wiederaufbau der Gemeinden gingen und jüdische Sozialarbeit von neuem begannen.“

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