Jüdisches Leben in Ost & West seit 1945

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Eine Podiumsdiskussion über die Entwicklung jüdischen Lebens in den beiden deutschen Staaten und die Chancen und Folgen der Wiedervereinigung…

Die DDR, der selbsternannte »antifaschistische deutsche Staat«, wollte nach außen als der bessere deutsche Staat gelten, war jedoch wie der gesamte Ostblock antijüdisch. Die sozialistische Variante des Antisemitismus war der Antizionismus. Es gab so gut wie kein sichtbares jüdisches Leben in der DDR, die wenigen Gemeinden führten ein Schattendasein, eine Ver­antwortung für die NS-Zeit wurde abgelehnt. In der Bundesrepublik verlief der Wiederaufbau jüdischer Gemeinden langsam, doch stetig. Erst Ende der 1970er Jahre begann mit der Ausstrahlung der gleichnamigen Fernsehserie eine breite Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Nach dem Ende des Kalten Krieges floh eine große Zahl von Juden vor dem Antisemi­tismus in der ehemaligen UdSSR und vergrößerte die jüdische Gemeinschaft im vereinten Deutschland.

Auf dem Podium diskutieren über die Entwicklung jüdischen Lebens in den beiden deutschen Staaten und die Chancen und Folgen der Wiedervereinigung: die gebürtige (Ost)-Berlinerin Juna Grossmann (Autorin von »Schonzeit vorbei: Über das Leben mit dem täglichen Antisemitismus«), die Historikerin und Journalistin Annette Leo, die in der DDR aufgewachsen ist (Publikationen u.a. »“Mein Land verschwand so schnell“ … Sechzehn Lebensgeschichten und die Wende«), der Historiker Oren Osterer, der über »Das Israelbild in Tageszeitungen der DDR« promoviert hat und der Journalist und Autor Michael Wuliger (»Der koschere Knigge. Trittsicher durch die deutsch-jüdischen Fettnäpfchen«), langjähriger Feuilletonredakteur und seit 2017 Kommentator des Zeitgeschehens in der Glosse »Wuligers Woche« in der Jüdischen Allgemeinen.

Begrüßung: Dr. Susanne May, Programmdirektorin der Münchner Volkshochschule
Moderation: Ellen Presser, Leiterin des Kulturzentrums der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

Sonntag, 16. Februar 2020 um 17:00 Uhr

Eintritt frei

Anmeldung unter 089/20 24 00-491 oder per E-Mail an karten@ikg-m.de

Veranstalter: Kulturzentrum der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern & Münchner Volkshochschule

Veranstaltungsort: Jüdisches Gemeindezentrum, St.-Jakobs-Platz 18, 80331 München

Bild oben: Wiederaufbau der neuen Synagoge, (c) Landesarchiv Berlin