Faust, urdeutsche Gestalt, ist im Zuge der Jahrhunderte zum europäischen Mythos avanciert. Nun soll er in seiner europäischen Dimension als Quelle der Inspiration von West nach Ost für Schriftsteller, Dichter, Musiker, Künstler unterschiedlicher Herkunft beleuchtet werden…
Zweisprachige Lesung mit musikalischer Gestaltung aus dem Fragment-Stück von
FAUSTO – Tragedia Subjectiva
FAUST – Eine subjektive Tragödie
von Fernando Pessoa
„Alles, was wir sehen, ist eine andere Sache,
Die weite Flut, die sehnsüchtige Flut,
Ist das Echo einer anderen Flut, die dort ist,
Wo die Welt, die es gibt, real ist.“
So ertönt die Stimme des Poeten, der Faust nacheifert und sich selbst unentwegt nach dem tieferen Sinn menschlicher Existenz, nach dem Geheimnis des Universums fragt.
Zu Lebzeiten nur Insidern der Literatur näher bekannt, gilt heute Pessoa als der zweitbedeutendste Dichter Portugals und als einer der wichtigsten Autoren seiner Zeit. Faust ist einer der Heteronyme, hinter denen er sich verbirgt. Die Produktion dieses Großen, der sich auch dem Okkultismus widmete, besteht vordergründig aus Gedichten und Fragmenten. Wie für Goethe war die Beschäftigung mit Faust ein lebensbegleitendes Vorhaben. Erste Fragmente aus dem Stück „FAUSTO. Tragedia Subjectiva – FAUST. Eine subjektive Tragödie“ entstanden um 1908, das letzte 1933, zwei Jahre vor seinem Tod.
Aus dem Fragment-Stück lesen die portugiesische Sängerin Maria Rui und die deutsche Schauspielerin Marion Schneider abwechselnd in ihrer Muttersprache, während Maria Rui sich bei ihrer feinfühligen Interpretation portugiesischer Klänge an der Gitarre begleitet.
Veranstalter: Pro Arte e.V. – www.proarte-muenchen.biz
Veranstaltungsort: VEREINSHEIM e.V. – Occamstr.8 – 80802 München –
1. März 2017 – 19: 00 Uhr
Eintrittpreis: € 15:00 an der Abendkasse
Mit freundlicher Unterstützung vom Migrationsbeirat der LHS München
Bild oben: Maria Rui neben dem Denkmal für Pessoa in Lissabon