Palästinensische Provokation

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Ausgerechnet zu Schabbat-Beginn und in unmittelbarer Nähe mehrerer Synagogen hat die „Palästinensische nationale Arbeitskommission Berlin“ morgen eine Menschenkette für hungerstreikende palästinensische Gefangene in israelischen Haftanstalten zwischen Wittenbergplatz und Joachimstaler Str. in Berlin angemeldet…

K. Schmitt, redoc – research & documentation

Während des Gazakrieges 2014 gehörte der Veranstalter zu den palästinensischen Organisationen, bei deren Demonstrationen regelmäßig judenfeindliche Parolen skandiert und antisemitische Ressentiments auf Plakaten gezeigt wurden. So riefen Protestierende am 17. Juli 2014 genau an der Stelle, wo morgen die Menschenkette gebildet werden soll, hasserfüllt „Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein“.

Boris Niehaus, antisemitische Demonstration am 17. Juli 2014, Kurfürstendamm Ecke Joachimstaler Str.

Im Vorfeld der erneuten Provokation durch eine palästinensische Organisation erklärte Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin:

„Es gibt keinen ersichtlichen Grund, warum die Demonstration ausgerechnet in der Nähe der Synagoge enden muss und wir fassen dies als bewusste Provokation auf, werden damit doch Juden in Berlin implizit für die israelische Politik verantwortlich gemacht. (…) In der Vergangenheit ist es schließlich bereits mehrfach zu Angriffen auf Juden am Rande ähnlicher Demonstrationen gekommen. (…) Wir fordern die Polizei und die zuständigen Behörden daher auf, die Route noch einmal gründlich zu prüfen und alles zu unternehmen, dass die Sicherheit der Beter gewährleistet ist. Es darf nicht sein, das Juden im Zentrum Berlins sich womöglich nicht trauen, einen Gottesdienst zu besuchen oder dies nur mit Angst. Hier ist auch die Zivilgesellschaft gefragt, ein deutliches Zeichen zu setzen.“[1]

Bereits am vergangenen Samstag veranstaltete die „Palästinensische nationale Arbeitskommission Berlin“ eine antizionistische und anti-israelische Kundgebung auf dem Berliner Potsdamer Platz, zu der rund 100 Aktivist_innen gekommen waren. (siehe Bild oben)

Video: Antisemitische Parolen bei pro-palästinensischer Demonstration am 17. Juli 2014

NACHTRAG:

Jüdische sowie israel-solidarische Aktivist_innen haben mittlerweile eine Protestveranstaltung angemeldet. Sie beginnt heute (28.4.2017) um 19 Uhr auf dem Wittenbergplatz am gleichnamigen U-Bahnhof.