In diesem Jahr feiert die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. mit den von ihr organisierten Jüdischen Kulturtagen München ein 30jähriges Jubiläum. Sie war es, die vor mehr als 30 Jahren zum ersten Mal Klezmermusik in München vorstellte. Grund genug, zum Jubiläum das international anerkannte, virtuose London Klezmer Quartet einzuladen, das mit rein weiblicher Besetzung Frauenpower in die Klezmerszene bringt…
Als weiteres Klezmer Highlight steht das David Orlowsky Trio im Carol-Orff-Saal auf dem Programm. Aus Israel zu Gast ist das bekannte Yamma Ensemble mit Frontsängerin Talya Solan. Besonders spannend verspricht eine Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen in den abrahamitischen Religionen heute“ mit prominenter Besetzung zu werden. Frisch aus dem Druck wird gemeinsam mit der Münchner Bücherschau „Versteckt unter der Erde“, die Überlebensgeschichte einer jüdischen Familie in den Wäldern der Ukraine während der NS-Zeit, vorgestellt.
Karten: München Ticket Tel. 089 /54 81 81 81, www.muenchenticket.de
London Klezmer Quartet
So., 13.11., 19:00, Gasteig, Carl-Orff-Saal
Das London Klezmer Quartet, in Großbritannien als virtuose Vertreter der traditionellen Klezmermusik gefeiert, eröffnen die diesjährigen Jüdischen Kulturtage im Gasteig mit einfallsreichen Arrangements. Ihr überschwänglicher, leidenschaftlicher Vortrag zieht alle Altersgruppen in seinen Bann. Die Violinistin Ilana Cravitz und die Klarinettistin Susi Evans sind führend in der britischen Musikszene. Mit ihrer einzigartigen, kraftvollen Stimme präsentiert Indra Buraczewska jiddische Lieder von Liebe und Sehnsucht.
Ilana Cravitz – Violine
Susi Evans – Klarinette
Carol Isaacs – Klavier, Akkordeon
Indra Buraczewska – Gesang und Kontrabass
„Versteckt unter der Erde“ – Die Überlebensgeschichte der Familie Kasten
Mi., 16.11., 19:00, Gasteig, Black Box

Das Buch schildert die unfassbare Geschichte einer jüdischen Familie, die in einer Höhle in den ukrainischen Wäldern die nationalsozialistische Verfolgung überlebte. Die israelische Autorin Dina Dor-Kasten hat die Geschichte nach Erzählungen ihrer Mutter Lina-Liba Kasten aufgeschrieben. Sie selbst war 1945 noch ein Kleinkind.
Dina hat noch einen älteren Bruder Schmulik, der mit den Eltern und ihr aus dem Ghetto Rohatyn in die Wälder geflohen war. Eine Schwester von Dina, Tonia, wurde in der Höhle geboren. Sie lebt seit vielen Jahren in München. Nach der Befreiung emigrierte die Familie nach Israel. Am Rande der dramatischen Geschichte erhält der Leser historische Einblicke in die besondere Geschichte der Shoah in der Ukraine.
Einführung:
Ilse Ruth Snopkowski (Herausgeberin),
Ilse Macek (Politikwissenschaftlerin)
Moderation und deutsche Lesung:
Julia Cortis (Bayerischer Rundfunk)
Sprache: Englisch / Deutsch
In Kooperation mit Gegen Vergessen – Für Demokratie im Rahmen der 57. Münchner Bücherschau.
Eintritt frei
Zwischen Tradition und Emanzipation: Frauen in den abrahamitischen Religionen
Do., 17.11., 19:00, Gasteig, Black Box
Die Stellung der Frau in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen wird seit Jahrzehnten diskutiert, denn Religionen sind allesamt in männlich dominierten Gesellschaften entstanden. Aber sind die großen monotheistischen Religionen, das Judentum, das Christentum und der Islam, denn auch heutzutage noch „Männerreligionen“?
Es diskutieren:
Dr. Antje Yael Deusel, Rabbinerin, Lehrbeauftragte im Fach Judaistik an der Universität Bamberg
Prof. Johanna Haberer, evangelische Theologin, Journalistin und Professorin für Christliche Publizistik am Fachbereich Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Rabeya Müller, Theologin und Imamin, Gründungsmitglied des Liberal-Islamischen Bundes (LIB e.V)
und Lena Gorelik, Schriftstellerin.
Moderation: Ellen Diehl (Bayernforum der Friedrich-Ebert-Stiftung)

David Orlowsky Trio – Klezmer Kings
Sa., 19.11., 20:00, Gasteig, Carl-Orff-Saal
Das David Orlowsky Trio ist aus der zeitgenössischen Klezmer-Szene nicht mehr wegzudenken und wurde bereits mit dem prestigeträchtigen Musikpreis Echo-Klassik ausgezeichnet. Wohl kaum ein anderes Ensemble hat die Tradition der Klezmermusik auf faszinierendere Weise fortgeführt.
Mit seinem neuen Programm „Klezmer Kings“ widmet sich das Trio nun den Klassikern des Klezmer Naftule Brandwein und Dave Tarras.
David Orlowsky – Klarinette
Jens-Uwe Popp – Gitarre
Florian Dohrmann – Kontrabass
„Recognition“ (Hakara)
So., 20.11., 11:30, Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek
3 Frauenporträts aus Israel
Dokumentarfilm von Sharon Ryba-Kahn,
IL 2015 – München-Premiere
Ein intimes Porträt von drei Frauen unterschiedlicher Herkunft in einem Land, das von Konflikten durchzogen ist. Nogas Ziel ist es, in eine der besten Einheiten der israelischen Armee aufgenommen zu werden. Moran ist eine religiöse Jüdin, die als Sozialarbeiterin in Sderot arbeitet. Und die junge Araberin Hanadi lebt in dieser kleinen israelischen Stadt, in der die Gefahr von Raketeneinschlägen allgegenwärtig ist.
Filmgespräch mit der Autorin.

Scheiny`s All Star Yiddish Revue
So., 20.11., 19:00, Gasteig, Black Box
Der beseelte, freche jüdische Swing aus Amerika: Die Sängerin und Komödiantin Deborah Gzesh aus Wien bietet dem Publikum mit ihrer „Scheiny’s All Star Yiddish Revue“ ein unterhaltsames Repertoire aus traditionellen jiddischen Liedern, einer Prise modernen Klezmer und jüdischem Swing aus den 40ern, 50ern und 60ern.

„Wir sind Juden aus Breslau“ Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933
Mo., 21.11., 18:00,Theatiner Filmtheater
Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jüdischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemeinsame Schicksal der Verfolgung als Juden durch Nazi-Deutschland: Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. 14 Zeitzeugen dieser Generation stehen im Mittelpunkt des Films. Mitwirkende: Anita Lasker-Wallfisch, Renate Lasker-Harpprecht, Walter Laqueur, Fritz Stern, Abraham Ascher, Wolfgang Nossen u.a.
Vom Ornament zum Staatssymbol – Zur Geschichte des Davidsterns
Di., 22.11., 19:00, Jüdisches Museum München
Vortrag von Dr. Elisabeth Fuchshuber-Weiß
Die Geschichte des Davidsterns reicht in die vorchristliche und vorislamische Zeit zurück. Der sechseckige Stern wurde als verzierendes Schmuckornament verwendet, versprach Schutz gegen Schadenszauber, war Symbol jüdischer Lebens- und Religionsgemeinschaften und entwickelte sich im Zionismus zum Zeichen jüdisch-nationalen Bewusstseins und zum politischen Symbol des Staates Israel. Auch der Missbrauch durch die Nationalsozialisten als „Judenstern“ ist Teil der langen Tradition dieses Symbols. In diese spannende und wechselhafte Geschichte möchte der Vortrag Einblick geben, begleitet von interessanten Abbildungen.
In Kooperation mit dem Jüdischen Museum München
Eintritt frei
Für alle Teilnehmer dieser Veranstaltung besteht die Möglichkeit, sich die Ausstellung „Bier ist der Wein dieses Landes. Jüdische Braugeschichten“ um 17:00 Uhr im Rahmen einer kostenlosen Kuratorenführung anzusehen.
max. 25 Teilnehmer
Anmeldung erforderlich unter Tel. 089 288516423 oder fuehrungen.jmm@muenchen.de
Weitere Informationen unter: http://juedischekulturmuenchen.de/