Religionen und Konfessionen im Ersten Weltkrieg

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Studientag im Kloster Plankstetten…

Ein Studientag über Religionen und Konfessionen im Ersten Weltkrieg findet am Samstag, 7. November, in der Benediktinerabtei Plankstetten statt. Der Erste Weltkrieg, der ein Krieg der Nationen war, führte unvermeidlich zu einem Bruderkrieg. Der Krieg musste in den einzelnen Religionen und Konfessionen bewältigt werden; jeder der Soldaten betete darum und hoffte darauf, dass Gott mit ihm ist und er den Krieg heil übersteht. Der Krieg führte nicht nur in eine Existenz-, sondern auch in eine Glaubenskrise. Im Studientag soll dieser Aspekt aus Sicht der einzelnen Religionen und Konfessionen beleuchtet werden.

Feldrabbiner Aron Tänzer wurde im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er diente an der Ostfront. (Quelle: Wikipedia)
Feldrabbiner Aron Tänzer wurde im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er diente an der Ostfront. (Quelle: Wikipedia)
Für die deutschen Juden bedeutete der Erste Weltkrieg vor allem eine Bewährungsprobe auf dem Wege zur Anerkennung als vollgültige Staatsbürger, die zunächst begeistert und kaum hinterfragt ergriffen wurde, wähnte man sich doch mit der Zugehörigkeit zur deutschen Kulturnation auf der Seite der ‚Guten‘. Besonders, da man das zaristische Russland, nicht aber das Deutsche Reich zum Aggressor stilisierte, konnte auch die theologische Rechtfertigung eines ‚Verteidigungskrieges‘ gelingen.

An der Front mussten die jüdischen Soldaten tagtäglich ihre Identität in kameradschaftlicher Nähe zu den Christen und zugleich in Abgrenzung von ihnen aushandeln, was unter Begleitung von Feldrabbinern geschah. Hier stellte sich daneben aber auch das Problem des Bruderkrieges, also des Kampfes gegen Glaubensbrüder in den feindlichen Reihen.

Als Primärquellen der genannten Problemfelder werden neben zeitgenössischen Zeitungsartikeln der verschiedenen jüdischen ‚Lager‘ auch Erbauungsschriften zu Wort kommen, die Brücken von der realen Erfahrungswelt des Krieges zur Bildsprache der Bibel schlagen und den Krieg somit als transzendente Erfahrung ausdeuten.

Die schwierige Rolle der jüdischen Soldaten beleuchtet Dr. Nicole Grom vom Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts in ihrem Eröffnungsvortrag:

„Eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden“ (Koh 3,8) – Zur Identitätssuche deutscher Soldaten jüdischen Glaubens zwischen Kriegsbegeisterung und Religiosität

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