Wo sind die glücklichen Tage, als es noch Pressekonferenzen gab, bei denen die Minister und die Journalisten sitzen konnten. Tempi passati. Jetzt gibt es einen Presspoint, da stehen dann zwei Minister wie heute im Wiener Außenamt Vizekanzler Michael Spindelegger, der als Aussenminister sprach und Ungarns Aussenminister János Martonyi vor der österreichischen, der ungarischen und der EU Fahne…
Von Karl Pfeifer
Martonyi war in Wien auf Arbeitsbesuch und Spindelegger teilte uns mit, dass die diplomatischen Vertretungen beider Staaten in Lettland und Luxemburg zusammengelegt werden. Man spart Geld.
Martonyi wurde von einer ORF Journalistin gefragt, was er von der antisemitischen Rede des Jobbik Abg. Gyöngyösi hält. Martonyi verurteilte diese und behauptete, die ungarische Regierung hätte diese als erste am Tag darauf verurteilt. Dann fragte der AP Vertreter, ob denn die Orbán Rede gegen den Antisemitismus auch Konsequenzen haben wird. Martonyi meinte, man dürfe mit einer Partei wie Jobbik keinerlei Beziehungen pflegen.
Ich richtete die dritte Frage an Martonyi: „Warum gestattet Ungarn bewaffnete Übungen von Neonazi und deren Zusammenrottungen zu Ehren der SS?“
János Martonyi bestritt das entschieden. Anscheinend hält er diese Neonazis für „wackere patriotische ungarische Männer“, wie sie sich selbst bezeichnen. Das offensichtliche Leugnen von Tatsachen, die vom Budapester Athena Institut und von der New York Times berichtet wurde ist keine kluge Politik.
Dann wurde Michael Spindelegger eine hohe ungarische Auszeichnung verliehen.
Was immer in der Zukunft passiert, die beiden werden sich nicht auf Unwissenheit ausreden können.
egon sunsamu, von wo wissen Sie, dass es keine bewaffnete Ãœbungen ungarischer Neonazi gibt?
Erst unlängst wurde ein älterer jüdischer Funktionär physisch angegriffen und das ging auch durch die ungarischen Medien.
In Ungarn gibt es keine bewaffneten Neonazis. Und in Budapest werden Rabbiner auch nicht auf offener Strasse verprügelt, wie z.B.in Berlin.
Sonst ein schöner Artikel…
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