Ohne Hass keine Versöhnung – Das Trauma der Verfolgten

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Anfang Juli wurde in Buenos Aures der ehemalige argentinische General und Diktator Jorge Rafael Videla wegen Babyraubes zu 50 Jahren Haft verurteilt. Zwischen 1976 und 1983 wurden in Argentinien etwa 500 Babys von Regimegegnern entführt und an regimetreue Familien zur Erziehung übergeben, während ihre Eltern gefoltert und ermordet wurden. Das Urteil wurde als spätes Zeichen der Wiedergutmachung, für die Opfer und deren Familien, wie auch für die ganze Gesellschaft bezeichnet…

Im folgenden dokumentieren wir ein 1994 geführtes Interview von Roland Kaufhold mit David Becker, der während der Diktatur in in Chile als deutscher Traumatherapeut gearbeitet hat. Becker betont darin unter anderem die Bedeutung staatliche Anerkennung der Verbrechen als Teil der Trauerarbeit. Dieses Interview ist zuerst erschienen in psychosozial, Nr. 58 (4/94), S. 121-129.

Roland Kaufhold: Herr Becker, sie sind im Jahre 1982 nach Chile gegan­gen, um dort therapeutisch mit Folteropfern zu arbeiten. Zuvor hatten Sie in Berlin mit gefährdeten Jugendlichen gearbeitet. Welche Motive haben Sie zu diesem weitreichenden Entschluss bewogen?

David Becker: Dafür gibt es zwei Gründe, einen eher privaten Grund und einen politischen oder auch sozialen oder fachlichen Grund. Priv­at, weil meine Frau Chilenin ist, sie war in Deutschland in Exil, und ich habe mich von ihr nach Chile „entfüh­ren“ lassen, als sie dieses Exil beendet hat. Und der andere Grund, der hat mit meinen Erfahrungen als nach dem Krieg in Deutschland Gebo­rener zu tun, sowie mit meinen Erfahrungen als Psychotherapeut in Ber­lin: nämlich mit der Last dessen, was man auf sich nimmt nach dem 2. Weltkrieg. Und mit der Erfahrung in der Behandlung, dass 10, 12-jäh­rige Patienten – etwa 70 Prozent dieser Patienten, die ich hier in Berlin gesehen habe – mit Kriegstraumatisierungen zu tun hatten.

Weiterhin kam die spezifische Ausgangssituation damals in Chile hinzu. Meine damalige Vorstellung war: in Chile gibt es seltsamerweise Dienste, soziale Dienste, therapeutische Dienste, die den Opfern hel­fen noch in der Diktatur. Und wenn ich dazu etwas beitragen kann, dann kann ich vielleicht dabei mithelfen, dass die Last, die Aufarbeitungs­last nach dem erhofften Ende der Diktatur, geringer ist. Und so bin ich dann nach Chile gekommen.

Die anfängliche Arbeitssituation

RK: Sie haben im Alter von 28 Jahren – gemeinsam mit lateinamerikani­schen KollegInnen – unter sehr schwierigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen mit Ihrer Arbeit begon­nen: Chile war noch eine Diktatur, Pinochet noch an der Macht. Versuchen Sie zu beschreiben, wie die Anfangsbedingungen für Ihre Arbeit waren.

DB: In Chile gab es eine ganz besondere Situation: auf der einen Seite fanden schreckliche Dinge statt, jeden Tag: Folter, Mord, Ver­schwun­dene, Massenrepression u.s.w. Auf der anderen Seite aber gibt es in Chile eine relativ starke katholische Kirche, die zwar so von der allgemeinen Ideologie her eher streng ist, die aber immer sehr sozial orientiert war. Und diese Kirche hat eine Art Schutzmantel geschaffen, innerhalb dessen Rechtsanwälte, Psychologen, Psychotherapeuten haben arbeiten und die Opfer bis zu einem gewissen Grade haben behandeln können. Kennzeichnend für die anfängliche Arbeitssituation war … man hatte Angst, es hätte uns etwas passieren können. Es ist uns jedoch nie etwas passiert. Klar, es gab da mal Überwachung, es gibt da auch Kollegen, die verhaftet wurden. Ich selbst z.B. habe mich – ich war der einzige Europäer unter meinen KollegInnen – aus allen öffentliche­ren Angelegenheiten herausgehalten, weil ich gewusst habe: wenn ich da erwischt werde, dann werde ich ausgewiesen, dann ist es vorbei mit meiner Arbeit. Solange ich meine Arbeit stillschweigend mache würde es wahrscheinlich gutgehen. Und so ist es auch gewesen.

Und wie lebt man in der Diktatur? Man lebt mit Angst, aber man kann nicht 24 Stunden am Tag Angst haben. Also wird es so zum Lebensmecha­nis­mus. Ich erzähle immer, dass ich mir meiner Angst zum ersten mal bewusst geworden bin, als ich wieder nach zwei Jahren zu Besuch nach Berlin kam, und an Neujahr, morgens um zwei Uhr, mit der U-Bahn durch die Stadt fuhr und plötzlich Angst kriegte und mich fragte: das hast du doch in deinem Leben noch nie gehabt. Und dann fiel mir ein, dass in Chile Ausgangssperre ist. Und dass ich mich daran gewöhnt hatte, dass man morgens um zwei nicht herumfährt, weil, da kann einem wirklich alles passieren. Aber an solche Gefahren denkt man nicht bewusst die ganze Zeit. Es kommt nur in so in bestimmten Momenten hoch.

Der Beginn der psychotherapeutischen Arbeit

RK: Wenn Sie an die Anfänge Ihrer Arbeit zurückdenken: Was waren die ersten Aktivitäten im Rahmen Ihrer einzel- und fami­lientherapeutischen Arbeit? Worin zeigte sich die Spezifität Ihrer therapeutischen Arbeit?

DB: Diese ganze psychologische Arbeit fing in Chile eigentlich damit an, dass Opfer aufgrund eines Regierungserlasses das Recht bekamen, die Haftstrafen gegen Exil auszutauschen. Und dann kamen sie aus dem Gefängnis, und dann war die psychologische Beratung, ihnen ganz rasch zu ermöglichen, zu erzählen, was ihnen passiert war, sich mit ihren Fami­lien wieder zu treffen und sie darüber zu orientieren, wo sie hin ins Exil fahren. Also z.B. dass man ins Flugzeug kein Essen mitnehmen muss, wo liegt Schweden auf der Landkarte, solche Dinge. Es fing so konkret an. Später dann, wie gesagt, entweder wurden die Leute von den verschiedenen Beratungsstellen überwiesen, oder sie kamen spontan, weil es sich herumgesprochen hatte, dass wir eine Beratung machen, wo wir nicht behaupteten, sie seien alle krank und wir würden sie jetzt in die Klinik stecken. Vielmehr waren wir ein Ort, wo man ihnen zuhörte und wo sie irgendwie wieder ernst genommen wurden. Dann kamen nach und nach immer mehr Menschen zu uns: die Angehörigen der Verschw­unde­nen, die Folteropfer, die aus dem Exil langsam Zurückkehrenden…

RK: … Und heute? Wie hat sich Ihre Arbeit weiter entwickelt? Was sind heute Ihre Arbeitsschwerpunkte?

DB: Wir haben heute mehr Patienten als in der Diktatur. Viele hatten damals Angst, uns aufzu­suchen. Außerdem ist es doch so, dass Folteropfer sowie deren Angehörige unter Problemen leiden, über die niemand gerne spricht: wer spricht über seine Folter, seine extreme Demüti­gung, über die Angst, darüber redet eigentlich niemand gerne; nur, wenn man nicht mehr weiter kann. Und dementsprechend bleiben die psychischen und sozialen Konsequen­zen dessen, was in der Diktatur erlitten wurde, über viel mehr Jahre hinaus gültig, als man annimmt. Und das gilt auch in Chile, wo wir schon in der Diktatur solche Dienste hatten.

Parteinahme als Spezifikum der therapeutischen Arbeit

RK: Sie haben in Ihrem Buch die Wechselbeziehung, die enge Verflech­tung zwischen individuel­lem Leiden und gesellschaftlicher Unterdrückung verdeutlicht. Sie knüpfen hierbei direkt-indirekt an die kulturkritische Freudsche Tradition an, die bereits mit Freuds frühen Schriften zur Sexualaufklärung begann. Versuchen Sie zu kennzeichnen, wie sich Ihre sozialpsychologischen und -politischen Erkenntnisse auf die konkrete Ausgestaltung Ihrer thera­peutische Arbeit mit den Opfern der Diktatur ausgewirkt haben.

DB: Ein wichtiger Aspekt bei dieser Arbeit mit Traumatisierten scheint mir zu sein: Wenn man Pro­bleme behandelt, die zunächst soziale und politische Probleme sind und die sich in private Krankheit verwandelt haben, dann kann man da nicht herangehen, als ob es sich um ein norma­les psychiatri­sches Problem handeln würde. Und eines der ersten Dinge, die wichtig sind, ist anzuerkennen, dass, was der Betreffende erlitten hat, real ist, keine Verrücktheit, keine Phantasie ist, die er sich ausgedacht hat, sondern es stimmt. Gefoltert worden zu sein ist furchtbar, und man wird verrückt daran, nicht nur, weil man gefoltert worden ist, sondern weil überall verleugnet wird, dass es überhaupt pas­siert ist.

Der erste, der das übrigens deutlich gemacht hat, dass es sich hier um eine ganz spezielle Art von Problemen handelt, war Bruno Bettelheim, der in den 40er und 50er Jahren den Begriff der extremen Situation eingeführt hat, nachdem er über seine KZ-Erfahrungen berich­tet hatte.  Und als Thera­peut sind wir dann natürlich nicht neutral. Man stellt sich Therapeu­ten immer so vor, dass sie schweigend und verständnisvoll zu allem nicken und zuhören – das geht in diesem Fall nicht. Verbrechen müssen Verbrechen genannt werden. Wenn Sie mir erlauben, zu erläutern, was ich damit meine: Wenn 1983 eine Mutter zu mir zur Therapie kommt, deren Sohn vorher auf der Straße erschossen worden ist, sie hatte ihm erlaubt, Fernsehen zu gucken im Haus gegen­über, aber es waren Protesttage, und die Polizei hat in die Menge geschossen und ihren Sohn erschossen; dann kommt sie in die Behandlung und sagt mir: Sie sei schuld, dass ihr Sohn tot sei, weil sie ihm erlaubt hat, Fernsehen zu sehen. Und dann ist eins der ersten Dinge, die ich ihr sage, dass sie ver­stehen muss, dass z.Z. solche Massenrepressionen statt­finden, dass nicht sie ihren Sohn umge­bracht hat, sondern die Polizei – das ist eine the­rapeutische Arbeit, die eine Frau in diesem Zusam­menhang erleichtert und ihr einen Zugang zur Trauer­ar­beit zumindest erlaubt.

Folterbehandlung im Land oder im Exil?

RK: Eine Besonderheit Ihres therapeutischen Ansatzes ist, dass Sie Folteropfer direkt in ihrem Heimatland behandeln. Sie schreiben, dass Chile nach Ihrem Wissen das einzige Land ist, in dem dies unter den Bedingungen einer Diktatur möglich war. In Europa gibt es mehrere Zentren, in denen Folteropfer betreut werden, u.a. in Däne­mark. Worin sehen Sie die entscheidenden Vorteile, die eine Behandlung im Heimat­land darstellt?

DB: Ich will das nicht so streng sagen: Ich glaube, man kann Opfer auch im Ausland behandeln. Aber es ist gar keine Frage, dass dieses sehr viel kom­plizierter ist. Warum? Weil wir im Inland – und das ist eine konkrete Erfahrung, die wir gemacht haben: trotz Diktatur konnten wir die individuelle Störung rascher wieder auf den sozialen Kontext zurückbeziehen. Dann konnten sich die Leute individuell weniger ver­rückt füh­len. D.h. was sie erlitten hatten hatte was mit dem zu tun, was um sie herum passierte. Wenn jemand nun ins Exil geht, dann ist das, worunter er leidet, zunächst einmal etwas, was sozusagen in seiner Heimat ge­blieben ist, und der soziale Kontext um ihn herum bestätigt ihm nichts mehr davon. Und dann kann er zwar die beste medizinische oder sonstwie Versorgung kriegen, wie es einige Zentren hier in Europa anbieten – aber eigentlich ist das, woran er krank wird, das Exil. Nicht die Folter, die auch ein Teil seiner traumati­schen Erfahrung ist, aber nicht der, der im Moment bestimmend ist.

Das Problem mit den Behandlungen im Ausland ist, dass es sehr schwierig ist, diese ganze Sache zum Sprechen zu bringen. D.h. ich würde vor­sichtig sagen: Wenn man im Heimatland behandeln kann, ist das besser. Wenn es nicht geht, d.h. wenn man im Ausland behandeln muss – es gibt ja viele Länder, wo man gar nicht arbeiten kann – dann muss jeder, der sich mit solchen Menschen beschäf­tigt, wissen, dass das Hauptthema das Thema des Exils ist; das Thema der Flüchtlingsexistenz.

Das Trauma des Exils

RK: Im Kontext der Studien zu den langfristigen Auswirkungen der nationalsozialistischen Konzen­trationslager sind u.a. von Bettelheim, Hans Keilson sowie Masud Khan die Begriffe der Extremtraumatisierung bzw. des sequentiellen Traumas geprägt worden. Ausgangspunkt dieser Diskussion bildete die Beobachtung, dass die Opfer solcher furchtbarer Erfahrungen meist über Jahrzehnte hinweg unter ihren Erfahrungen litten und dass sich die Form des gesellschaftlichen Umgangs mit der Realität ihrer Verfolgung häufig als zusätzliches Trauma erwies.

Sie greifen in Ihrem Buch diese Diskussion auf und wenden Sie auf Ihre Arbeit insbesondere mit Folteropfern sowie mit Exilierten an. Versuchen Sie zu beschreiben, wodurch das Trauma der Gefolterten und Exilierten in Chile gekennz­eichnet ist.

DB: Sie müssen sich vorstellen, die meisten dieser Leute haben zunächst traumatische Erfahrungen im Ursprungsland erlebt. Dann sind sie aus ihrem Kontext herausgebrochen worden und sind ins Exil gegan­gen. Das Exil war eine weitere traumatische Erfahrung. Die meisten Leute fühlen sich schuldig, als Flüchtlinge: Schuldig, weil sie nicht teil­nehmen an den Auseinandersetzungen in ihrem Land, weil sie nichts mehr damit machen können, weil sie sozusagen in Sicherheit sind. Viele deprimieren sich, schaffen keine Kontakte. Deutschland ist ja nicht das fremdenfreundlichste Land, das ich kenne. Dementsprechend sind bei Vielen auch noch zusätzliche schwie­rige Erfahrungen hier zustande gekommen. Weiterhin: die Rückkehr ist noch einmal traumatisch. Da hat man nun 10, 12, 15 Jahre lang von Chile ge­träumt, und dann kommt man nach Chile zurück, und Chile ist nicht mehr, was es war, Chile hat sich verän­dert. Das, wofür man gelitten hat, hat sich scheinbar nicht ge­lohnt; und das, wovon man ge­träumt hat, was vielleicht nie wahr gewe­sen ist, sondern nur ein Traum gewe­sen ist – wie z.B. dass in Chile immer die Sonne scheint. Es ist wahr, in Chile ist es warm, aber es gibt dort auch einen relativ unange­nehmen Winter – aber das vergisst man viel­leicht im Exil. Da wird man mit all dem wieder konfrontiert. D.h. nicht ein Trauma, sondern viele Traumata und eine lange anhal­tende Sequenz von Traumatisierungen, die bis in die Rückkehr hinein reichen, spielen da eine Rolle.

Eingefrorene Gefühle

RK: In den Studien zu den Auswirkungen der nationalsozialistischen Verfolgung wurde häufig beschrieben, dass sich viele Opfer innerlich wie abgestorben fühlen. Sie vermochten – sehr vereinfacht ausgedrückt – nicht mehr an ihr früheres Leben anzuknüpfen bzw. ein innerlich erfülltes, „zweites Leben“ aufzubauen. Von lateinamerikanischen Psy­chotherapeuten, u.a. von Marie Langer, wurde im Kontext ihrer Arbeit mit Folteropfern und deren Angehörigen der Begriff der „eingefrorenen Trauer“ bzw. der „eingefrorenen Gefühle“ geprägt.

Sie betonen in Ihrer Studie, dass die staatlich betriebene Folter eine gezielte politische Unterdrückungsmaßnahme dar­stellt, die über die Misshandlung Einzelner die gesamte Opposition bzw. Gesellschaft einzuschüchtern versucht. Dies implizie­rt, dass die Behandlung von Folteropfern diese politische Dimension ein­schließen sollte. Versuchen Sie vor diesem Hintergrund, die persönlich­keitszerstörende, entmenschlichende Dynamik der Folter zu veranschaulichen.

DB: Folter setzt den Gefolterten einer Situation aus, die wir in der Fachsprache Doppelbindung nennen. D.h. der Gefolterte wird vor eine Wahl gestellt, die er nicht treffen kann, aber treffen muss. Er muss nämlich wählen, ob er seine Überzeugungen verrät, das, was sein Leben lebenswert macht, oder ob er seinen Wunsch zu überleben verrät. D.h. wenn er erzählt, seine Partei, seine Genossen verrät u.s.w., dann hat er seine Überzeugungen verraten, aber seinen Überlebenswunsch vertei­digt. Umgekehrt: wenn er nichts sagt, dann ist er schuldig geworden an sei­ner Frau, an seinen Kindern, an seinem eigenen Wunsch zu überleben, weil er nämlich in Kauf nimmt, dass sie ihn vielleicht umbringen, wenn er nichts sagt. D.h. er wird vor eine Wahl gestellt, in der er wählen muss, und wie immer er wählt, wählt er falsch.

Hinzu kommt, dass er oder sie extremsten Demütigungen ausgesetzt wird, und dass all diese Demüti­gungen, weil es ja scheinbar eine Wahl gibt, immer auch den Betreffen­den das Gefühl lassen: ich bin selbst mit schuld. Aus dem Grunde tun Folterer vergewaltigen und ähnliche Fürchterlich­keiten – immer dem Opfer das Gefühl geben: du bist selbst schuld an deiner Zerstörung. Das sind so extreme Erfahrungen, dass ich mit ande­ren immer gesagt habe: das ist, wie wenn man den Tod erlebt.

Nun versuchen sich die Menschen zu verteidigen, irgendwie: Eine der Möglichkeiten, sich zu verteidigen, ist, mich aufzuspalten, so zu tun, als ob das nur meinem Körper passiert, mir nicht. Eine andere ist, in Ohnmacht zu fallen. Und wenn sozusagen das, was einmal ein Überlebensmechanismus war, hinterher meiner Kontrolle entgleitet, was meistens der Fall ist, dann tauchen eben solche Sachen auf, dass die Leute uns über ihre Folter erzählen können, aber gefühlsmäßig wie abgestorben scheinen, in Schweigen verfallen.

Man muss sich vorstellen, was diese Menschen erfahren haben, ist nicht nur etwas, was sehr weh tut, sondern etwas, wobei sie das Gefühl gehabt haben: ich löse mich auf, ich höre auf zu existieren. Viele Patienten haben mir ge­sagt, dass sie sich nur deshalb nicht in der Folter umgebracht haben, weil sie zu schwach waren, sich umzubringen, wenn sie wieder in ihre Zelle kamen. D.h. das Gefühl von Zerstörung ist so intensiv, dass der Betreffende natürlich versucht, das irgend­wohin zurückzudrängen, und da bleibt es dann. Und dann tauchen diese Sachen „Auslöschen von Ge­fühlen“ oder „Abspalten von Gefühlen“ auf. Um auf jemanden wütend zu sein, muss man sich ja als „Ich“ fühlen können: „Ich habe Wut auf dich.“ Aber wenn ich mich gar nicht mehr als „Ich“ fühle, und wenn ich außerdem Opfer der aller­schlimmsten Aggressionen geworden bin, die es gibt, dann ist nicht nur meine Liebes- und Ar­beitsfähigkeit vielleicht zerstört, sondern auch meine Fähigkeit zur gesunden Aggression. Das ist etwas, das vielleicht nach Jahren der Therapie manchmal wieder etwas gesundet.

Therapiebeispiele

RK: Auch wenn die komprimierte Darstellung einzelner therapeutischer Behandlungen immer die Gefahr verfälschender Vereinfachungen enthält möchte ich Sie dennoch bitten, zur Veranschaulichung Ihrer therapeutischen Arbeit einige exemplarische Behandlungsver­suche vorzustellen.

DB: Diese Arbeit ist mühselig und langwierig. Viele unserer Patienten sind nicht nur psychisch krank, sie sind auch physisch schwer krank. Von 100 Patienten bei uns in der Institution haben 98 auch schwere physi­sche Krankheiten, die Behandlungsresistent sind.

Ich habe vor einigen Jahren eine Frau in Behandlung genommen, die 1973 verhaftet war, dann ins Exil gegangen ist, zusammen mit ihrem Ehemann, dann haben sie zwei Kinder gekriegt, dann ist er zurückgegangen und ist ermordet worden, in Chile. Sie hat eine neue Ehe begonnen, ist dann auch zurückgegangen, der zweite Ehemann ist auch umgebracht worden. Die Kinder bleiben noch ein paar Jahre länger im Exil, sie hat es, hat überlebt, im Unter­grund, hat dann ihre Kinder zurückgeholt, und kam zu mir 1990 in Behandlung, d.h. als alles schon zuende war und sie eigentlich schon wieder ganz stabil war – und plötzlich war sie ganz furchtbar deprimiert, konnte nicht mehr, wusste nicht, was sie machen sollte. Also eine Frau, die zwei schreckliche Verluste erlebt hat, die selber harr­scharf am Tod vorbeigegangen ist, sie war politisch sehr aktiv, und die das alles überlebt hat. Aber als es dann aufhörte, als die Demokratie kommt – und zwar die etwas konser­vative, langwei­lige Demokra­tie mit sehr viel Macht bei den Militärs immer noch in Chile – da fängt sie an sich zu deprimieren. Was habe ich mit ihr gemacht? Ich habe mir eineinhalb Jahre lang ihre Lebensgeschichte erzählen lassen. Ich habe mit ihr und ihren Kindern über die Trennungen und die Verluste gesprochen. Ich habe zugehört, aber ich habe auch mit ihr über ihre Schuldgefühle, ihre Ängste gesprochen. Das ist etwas, was wir ge­macht haben. Und nach zwei Jahren hatte sie das Gefühl, sie hätte genügend über all das getrauert, was sie verloren hat, um jetzt wieder weiter zu leben mit mehr Mut…

Es gibt natürlich auch dramatischere, weniger günstig verlaufende Beispiele. Eine andere Pa­tientin von mir, deren Mann ist in der Folter umgebracht worden, ich habe sie und ihre Kinder gesehen. Wir haben eine Familientherapie ge­macht, wo so ein Stück Trauerprozess möglich geworden ist, aber wir konnten der Mutter nicht gut genug helfen. Schließlich ist sie an Krebs erkrankt und daran gestorben. Und dann haben wir die Kinder weiter behandelt, und sie, bis sie gestorben ist. In diesem Falle haben wir nicht helfen können; wir haben nur dafür sorgen können, dass die Kinder nicht auch noch krank werden, und wir haben der Mutter ein besseres Sterben ermöglichen können, als das vielleicht ohne Hilfe passiert wäre.

Ich möchte Ihnen noch ein letztes Fallbeispiel vorstellen, von einem meiner ersten Patienten, von dem ich schon öfters erzählt habe, weil er mich damals so beeindruckt hat. Er kam 1982 in Behandlung, neun Jahre, nachdem er schwer gefoltert worden war, und zwar auch sexuell. Und das zentrale Element seiner Folter war, dass er in der Folter gezwungen worden war, zu onanieren und zu­sammen mit anderen Gefangenen einen Orgasmus zu kriegen. Und wenn sie das nicht hinkrieg­ten, dann wurden sie irgend­wie halb tot geprügelt, oder die Androhung war, sie umzubringen. Er hat das geschafft, einen Orgasmus zu kriegen, aber hinterher, als er freigelassen wurde, eine Impotenz entwickelt. D.h. er hat, als er in Freiheit war, das gemac­ht, was er in der Folter nicht hat machen können. In der Folter hat er sich angepasst, sich un­terdrücken lassen, und hat hinterher dann sozu­sagen seine Ehre wiedererlangt, indem er sich selbst impotent ge­macht hat. Seiner Frau hat er all das nie erzählt. Die dachte, er ginge mit irgendjemandem fremd. In der Behand­lung hat er mir das erzählt, ich habe es mit ihm durchgearbeitet, auf der Ebene, dass er sozusagen nach der Folter versucht, Widerstand zu leisten, den er in der Folter nicht hat leisten können, weil er ohn­mächtig war, und dass der Widerstand, den er jetzt leistet, eigentlich nur das Werk der Folterer fortsetzt, weil er ja inzwischen sozusagen ein schweigsamer depressiver Mann ist, der in seiner Familie nicht ernst genommen wird und der außerdem impo­tent ist. Und das haben wir durchgesprochen, ungefähr acht Monate lang, dann hat er es seiner Frau erzählt, dann haben wir mit ihm und seiner Frau gemeinsam noch einmal ein Jahr gesprochen, und dann wurde sie schwanger; und dann haben wir die Behandlung aufgehört.

Heilung

RK: Üblicherweise wird mit einer psychotherapeutischen Behandlung eine Vorstellung von „Heilung“ assoziiert. Man glaubt, dass danach „alles wieder gut“ sei. Nun hat sich bereits Freud letztlich sehr skeptisch bzgl. der „Heilbarkeit“ von psychischem Leiden geäußert. Er sprach im Kontext seiner kulturkritischen Studien, insbesondere in „Das Unbeha­gen in der Kultur“ (1930), von einem gewissen Maß an Leiden, das der „Kulturmensch“ akzepti­eren müsse. Den Übergang zwischen „Gesundheit“ sowie „Krankheit“ bezeichnete er immer als fließend.

Die von Ihnen soeben geschilderten Behandlungsbeispiele bestätigen diese Einsicht. Zugleich verdeutlicht Ihre Arbeit – wir sprachen vorhin hierüber – den dialektischen Zusammenhang zwischen dem individuellen Leiden und der gesellschaftlichen Umgangsweise mit diesem gesellschaftlich verursachten Leiden. Zur Kennzeichnung des „Heilungsprozesses“ verwenden Sie deshalb auch nicht den Begriff der „Wiedergutmachung“ sondern der „Reparation“. Wie würden Sie „Heilung“ definieren?

DB: Heilung hat zumindest die Vorstellung in uns allen, dass man gesund wird. Wenn man ihren Vater oder ihre Frau oder ihr Kind umgebracht hat, gefoltert oder sonst was, dann handelt es sich – das kann man nicht reparieren. Heilung kann nicht heißen, dass das, was kaputt gegangen ist, nun plötzlich von irgendwelchen Zaube­rern wieder repa­riert wird. Es kann nur heißen, dass das, was erlitten worden ist, wieder zugänglich wird einer menschlichen und einer sozia­len Bezie­hung. D.h. Heilung heißt das Unglück zu teilen. Heilung heißt, dass ich es nicht abspalten muss, sondern dass ich es in meinem Leben zulassen kann. Was wir therapeutisch machen ist eigentlich folgendes: wir las­sen den erlebten Tod zwischen uns lebendig werden. Und dann kann man auch wieder an eine Bindung glauben, obwohl der Tod nicht aus ihr verschwindet.

Schließlich gibt es noch einen zweiten Punkt bei der Heilung, der mir wichtig ist: Wenn das stimmt, was wir meinen, über Tra­umata zu wissen, heutzutage, über diese Art von Trauma, dann hört das Trauma dieser Leute nicht auf. D.h. sie können heute gesund sein, sie können aber in zwei Jahren auch wieder krank werden, wenn die sozialpo­liti­schen Verhältnisse dazu herausfordern. Weil man sie erneut margi­nali­siert, weil man irgendwas… sie bleiben verletzliche Personen. Und Heilung kann eigentlich nur auf einer sozialen Ebene stattfinden, also nicht im Therapiezimmer. Sondern dann, wenn wir uns alle miteinander um das bemühen, was zwischen uns zerstört worden ist. Denn diese ein­zel­nen Opfer sind zwar einzeln krank, aber was passiert ist, ist ja in der Gesellschaft passiert, zu der wir alle gehören.

Staatliche Anerkennung der Verbrechen als Teil der Trauerarbeit

RK: Sie erinnern in Ihrem Buch an Mitscherlichs Studie zur „Unfähigkeit zu Trauern“. Auch wenn der gesellschaftliche und politische Hin­ter­grund in Chile sowie im hiesigen Faschismus von 1933 – 1945 sehr unterschiedlich ist, versuchen Sie dennoch, die Gemeinsamkeiten bzgl. der gesellschaftlichen Möglichkeiten zur Aufarbeitung der Vergangen­heit herauszuarbeiten. Diese gesellschaftliche Aufarbeitung der staatl­ich begangenen Verbrechen bildet eine wich­tige Voraussetzung zur Verringerung der zerstörerischen und über Gene­ratio­nen hinweg fort­dau­ernden Folgewirkungen dieser furchtbaren Ver­brechen. Wie sah in Chile nach dem Ende der Diktatur der Umgang mit den staat­lich begange­nen Verbrechen aus? Wie wirkte sich diese Diskussion auf Ihre Arbeit mit Folteropfern aus?

DB: Man muss sehen, dass in Chile die Regierung etwas sehr wichtiges gemacht hat: Wenn solche Verbrechen stattgefunden haben, massiv oder auch individualisiert, wenn sie stattge­funden haben, kann es keine Trauerarbeit geben, ohne dass irgend jemand aner­kennt, dass dem so ist, dass diese Dinge passiert sind. Und in Chile hat es also eine Kommission gegeben, im Auftrag der Regierung, die die „offizielle Wahrheit“ erarbeitet hat, zwar leicht begrenzt, aber immer­hin. Und das hat dann dazu geführt, dass die Regierung, die neue Regie­rung, im Namen des Staates anerkannt hat, was passiert ist. Das mag sich zwar läppisch anhören, davon ist kein Opfer gesund geworden – aber es ist unwahr­scheinlich wichtig, und wir wissen es aus der direkten Arbeit mit den Opfern: Die Tatsache, dass sie nicht mehr verrückt sind, wenn sie be­haupten, mir ist dies und jenes passiert, sondern dass der Staat aner­kennt, dafür sind wir verantwortlich, als Staat, das ist sehr ent­scheidend.

Trauerarbeit ist aber eigentlich eine Frage der Erinnerung, und da muss man ganz deutlich sagen: auch in Chile gibt es politische Be­strebungen – genauso wie es sie in der Bundesrepublik nach dem 2. Weltkrieg er­folgreich gegeben hat – die Vergangenheit zu vergessen und zu verleug­nen. Es gibt bei uns heute die sogenannte Konsensdemo­kratie, das heißt die Rechte und das Zentrum und die Linke tun alles miteinander auskun­geln …, aber das Erbe der Diktatur in Chile ist das Verbot der Meinungsverschiedenheiten, die Angst vor den Konflikten, und dementsprechend auch, auf der Gesamtebene gesehen, das kol­lektive Schweigen. Nun gilt, dass langfristig das Schweigen das Risiko des Wiederholungs­zwanges mit sich bringt. Das haben in Deutschland mit großer Deutlich­keit Alexander und Margarete Mitscher­lich in ihrem Buch von der „Un­fähigkeit zu trauern“ deutlich gemacht. Die Mitscherlichs dach­ten damals noch, wenn die Verleugnung nur groß genug ist, dann wird man vielleicht nicht krank daran. Heutzutage wissen wir glaube ich alle, dass man trotzdem daran krank wird. Und wenn die Eltern nicht daran krank werden dann werden die Kinder daran krank, und wenn die Kinder nicht daran krank werden dann werden die Enkelkinder daran krank. Heute kann man in Deutschland Enkelkinder behandeln und die Themen alle wieder auffinden. Und man kann in Deutschland heutzutage auch sehen, wie die schlechte Aufar­beitung oder die nicht stattgefun­den habende Aufarbeitung hüben und drüben zu so solch fürchterlichen Vereinigungs­prozessen geführt hat, wie sie jetzt stattfinden, d.h. wo deutsch-deutsche Vereinigung eigent­lich als gemeinsame Vergangenheitsverleugnung betrieben wird, nicht als wirkliche Aufar­beitung. Solche Risiken haben wir natürlich ganz genauso auch in Chile…

Ohne Hass keine Versöhnung

RK: Der Titel ihres Buches „Ohne Hass keine Versöhnung“ könnte als provozierend empfunden werden – und ist wohl auch so gedacht. Es gibt ja sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, inwieweit der eigene Hass hilfreich für die Aufarbeitung traumatisierender Lebenserfahrungen ist. Stattdessen wird rasch der Begriff der „Versöhnung“ in die Dis­kussion gebracht. Es ist naheliegend, dass dieser Versöhnungsbegriff hilfreich dabei ist, die begangenen Verbrechen zu bagatellisieren, zu leugnen, sie indirekt aus dem gesellschaftlichen Diskurs auszuschl­ießen. Ver­suchen Sie die tiefere Bedeutung Ihres Buch­titels zu verdeutlichen.

DB: Der Versöhnungsbegriff ist schwierig. Versöhnung wird immer, taucht immer auf, nachdem Fürchterlichkeiten passiert sind, und der Begriff der Versöhnung taucht am stärksten von den Tätern auf; die Angst haben vor dem möglichen Hass der Opfer. Während umgekehrt Opfer sehr viel weniger von Hass sprechen, weil sie alle nicht das wiederholen wollen, was die Täter gemacht haben. D.H. wir sind manchmal ganz zu­frie­den, wenn endlich Hass wieder auftaucht, wenn Aggression wieder selber psychisch besetzt werden kann. In dem Sinne muss ich sagen, dass ich das Wort von der Versöhnung als eines der verlogensten Worte finde, die ich kenne. Und dass ich denke, wenn man sich erlauben würde, qualifizi­ert zu hassen, dann könnte man sich möglicherweise besser verständigen in sehr vielen sozialen Verhältnissen, als wenn man rasche Versöhnung anstrebt, die aber nur den real existierenden Hass unterdrückt und beiseite schiebt. Und ich glaube es gibt Dinge, die kann man nicht verzeihen. Schon Heinrich Heine hat angedeutet, dass er seinen Lebens­abend gerne im Grünen in seinem Landhäusschen verbringen würde, und an den schönen Bäumen vor seinem Fenster alle seine Feinde aufge­hangen sehen möchte. Ich sehe das nicht ganz so bösartig, aber ich denke, hassen heißt nicht, die Leute umbringen, sondern erst ein­mal anzuerkennen, was zerstört ist und auch die Wut, die man darüber haben kann, und von da ab kann man miteinander reden. Mir geht es darum, dass man miteinander reden kann. Und ich glaube, das Wort der Versöhnung verunmöglicht in den Fällen, von denen wir hier reden, oft eine Ver­ständigung.

Wenn Opfer sagen, sie fühlen keinen Hass, dann glaube ich ihnen das, in dem Sinne, als sie versuchen, Abstand zu gewinnen von den Tätern, die sie misshandelt haben. Aber dass sie selbstverständlich Aggressionen und auch zerstörte Aggressionen haben, das glaube ich allerdings auch.

Roland Kaufhold: Ohne Hass keine Versöhnung: ein Gespräch mit David Becker, psychosozial Nr. 58 (4/1994), S. 121-129. Diese Studie kann auch hier erworben werden. David Becker lebt und arbeitet seit 13 Jahren wieder in Berlin.

Zum Thema außerdem erhältlich:

Kaufhold, R.: David Becker: Ohne Hass keine Versöhnung. Das Trauma der Verfolgten. Die Erfahrungen des deutsch-chilenischen Psychotherapeuten David Becker, psychosozial Nr. 58 (4/1994), S. 105-120.

Wir danken dem Autor Roland Kaufhold und dem Psychosozial Verlag Gießen, Prof. Hans-Jürgen Wirth für die freundlich erteilte Nachdruckgenehmigung.

Literatur:

Becker, David (1992): Ohne Hass keine Versöhnung. Freiburg (Kore Verlag).
Becker, David (2006): Die Erfindung des Traumas Freitag – Verflochtene Geschichten. Berlin: Edition Freitag.
Becker, David (2010):  Hans Keilson und die Revolutionierung der Traumatheorie. Gedanken über einen großen Wissenschaftler zu seinem 100. Geburtstag. In: Neue Rundschau, Jg. 120, Nr. 4/2009, 71 – 83.
Bettelheim, Bruno (1989): Erziehung zum Überleben. Zur Psychologie der Extremsituation. München (dtv).
Federn, Ernst (1999 [1947]): Versuch einer Psychologie des Terrors. In: Kaufhold, R. (Hrsg.): Ernst Federn – Versuche zur Psychologie des Terrors. Material zum Leben und Werk von Ernst Federn. Gießen (Psychosozial-Verlag), S. 35-70.
Kaufhold, Roland (1993): Psychologie der Folter. Zu den Erfahrungen des deutsch-chilenischen Psychotherapeuten David Becker. In: Am Abend vorgestellt, WDR III, März 1993, 22.30 – 23 Uhr.
Kaufhold, Roland (Hg.) (1999): Ernst Federn: Versuche zur Psychologie des Terrors. Material zum Leben und Werk von Ernst Federn, Gießen (Psychosozial-Verlag).
Kaufhold, Roland (2001): Bettelheim, Ekstein, Federn: Impulse für die psychoanalytisch-pädagogische Bewegung. Mit einem Vorwort von Ernst Federn, Gießen (Psychosozial Verlag).
Kaufhold, Roland (2001a): Zur Psychologie der Extremsituation: Das Trauma der Verfolgten. In: Kaufhold, R. (2001):Bettelheim, Ekstein, Federn: Impulse für die psychoanalytisch-pädagogische Bewegung. Gießen (Psychosozial Verlag), S. 253-262.
Kaufhold, Roland (2009): Weiterleben – biografische Kontinuität im Exil. Hans Keilson wird 100, psychosozial Nr. 118 (4/2009), S. 119-131.
Kaufhold, Roland (2011): Hitler war für mich – eine Schicksalsfigur. Ich dachte, er müsste ein sehr gestörter Mann sein. Jemand, der nicht lieb haben konnte.“ Zum Tode von Hans Keilson (12.12.1909 – 31.5.2011), in: Kinderanalyse 19 (4), 2011, S. 354-365.
Keilson, Hans (2005): Werke in zwei Bänden. Hrsg. v. H. Detering & G. Kurz. Frankfurt a. M. (Fischer).
Keilson, Hans (2005a [1979]): Sequentielle Traumatisierung bei Kindern. Gießen (Psychosozial Verlag).

Infos zu David Becker:
http://www.ewi-psy.fu-berlin.de/v/ina/mitarbeiter/dbecker/index.html

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