Was Sie schon immer über Juden wissen wollten

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Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems von 27. März 2012 bis 7. Oktober 2012…

Rund um das Judentum gibt es viele Fragen, manche sind tabuisiert, manche scheinen es nur zu sein. Wo ein Geheimnis vermutet wird, suchen viele schnell nach dem „Jüdischen“. Manche Fragen sind unbequem für den Fragenden, manche politisch nicht korrekt und manche peinlich. Dabei sind die Antworten oft gar nicht so schwer. Wie sehen Juden aus? Sind Juden besonders geschäftstüchtig? Können Juden heimisch werden? Darf man über den Holocaust Witze machen? Warum ist es so schwer über Israel zu diskutieren? …

Gemeinsam mit den KünstlerInnen Yael Bartana (Amsterdam/Berlin/Tel Aviv), Zoya Cherkassky (Tel Aviv), Adi Nes (Tel Aviv), Tamar Latzman (New York), Zbigniew Libera (Warschau), Bradley Meinz (Los Angeles), Shmuel Shapiro (Kißlegg), Harley Swedler (New York/Paris), Tamir Zadok (Tel Aviv), mit Woody Allen, Roseanne Barr und Sidney Lumet will das Jüdische Museum Hohenems versuchen, diesen und anderen Fragen zu begegnen.

Und am Ende des Ausstellungsbesuchs können Besucher ihre eigenen Fragen stellen. Die Antworten kann jeder sehen: www.wasSieschonimmerueberJudenwissenwollten.at

http://www.jm-hohenems.at

BEGLEITPROGRAMM

8. bis 30. Mai 2012
Was Sie schon immer über Woody Allen wissen wollten
Eine Filmreihe in Zusammenarbeit mit dem Spielboden, Dornbirn

Wie kaum ein anderer hat der New Yorker Woody Allen das Bild des nervösen urbanen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts ironisiert und zugleich liebevoll verkörpert. Und immer wieder verstecken sich in seinen Filmen böse, jüdische Pointen. Seine Figuren werden gerne als Sinnbild einer Diaspora-Existenz gelesen, die über sich selber lachen kann und zugleich wie ein empfindlicher Seismograph die Abgründe und Ressentiments der modernen Gesellschaft registriert. Doch so einfach gehen Woody Allens absurde Gleichungen nicht immer auf. Die Filmreihe präsentiert einen Querschnitt durch Woody Allens virtuoses Spiel mit „jüdischen Stereotypen“.

Veranstaltungsort und Kartenreservierung:
Spielboden Dornbirn, Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, Tel. 0043 (0)5572 21933, www.spielboden.at, Eintritt: € 7,-/4,-

Filmprogramm

Di, 8.5.2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Sa, 26.5.2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Was Sie schon immer über Sex wissen wollten aber bisher nicht zu fragen wagten
(Everything You Always Wanted to Know About Sex * * But Were Afraid to Ask)
Regie: Woody Allen, USA 1972, 84 min, Deutsche Fassung
Mit einer Einführung von Hanno Loewy am 8. Mai 2012
Wie überliste ich einen Keuschheitsgürtel? Gibt es die wahre Liebe zwischen Mensch und Schaf und was sagt die Psychoanalyse dazu? Wie wehre ich mich gegen einen monströsen Killer-Busen? Welche Ängste verspürt ein Spermium kurz vor der Ejakulation? Und was hat das alles mit Rabbiner Baumel und seiner liebsten Perversion zu tun? Woody Allen gibt auf alles eine Antwort. Was der Hohenemser Hormonforscher Eugen Steinach mit seinem Aufklärungsfilm 1930 nicht geschafft hat, Woody Allen gelingt es. Sein Episodenfilm bringt endlich Licht ins Dunkel der wunderbarsten Nebensache der Welt.

Mi, 9.5. 2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Do, 24.5.2012, 19.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Hannah und ihre Schwestern
(Hannah and her sisters)
Regie: Woody Allen, USA 1986, 102 min, Deutsche Fassung
Hannah (Mia Farrow) ist das Rückgrat der Familie: älteste Tochter eines Künstlerehepaares, hingebungsvolle Frau und Mutter, hilfreiche Schwester und eine erfolgreiche Schauspielerin dazu. Kurz, für ihre beiden ziellosen Schwestern eine einzige Provokation. Klammheimlich und unfreiwillig sabotiert ihre Familie Hannahs perfekte Welt. Holly (Dianne West) hat sich in Hannahs Ex-Mann Mickey (Woody Allen) verliebt, ein gestresster jüdischer Comedy-Autor beim Fernsehen und vermeintlich unfruchtbarer Hypochonder. Mickeys Anläufe, es mit einer anderen Religion zu versuchen, gehen schief. Was aber wird aus seiner Liebe zu Holly?

Do, 10.5.2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Di, 22.5.2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Zelig
Regie: Woody Allen, USA 1983, 71 min, Deutsche Fassung
Mit einer Einführung von Hanno Loewy am 22. Mai 2012
Leonard Zelig (Woody Allen) ist ein gesellschaftlicher Verwandlungskünstler. Seine neurotische Unsicherheit zwingt ihn dazu, sich an jede Umgebung anzupassen, geistig, aber auch körperlich. Dank der psycho-hypnotischen Behandlung durch Dr. Eudora Fleischer (Mia Farrow) wird Zelig allmählich geheilt und wandelt sich vom Zirkus-Freak zur nationalen Berühmtheit. Doch Zeligs Vergangenheit holt ihn ein. Und das menschliche Chamäleon muss wieder die Flucht ergreifen. Bin ich ich oder bin ich nicht ich? Auf diese Frage gibt es keine Antwort.

Di, 15.5.2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Mi, 30.5.2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Der Stadtneurotiker
Annie Hall
Regie: Woody Allen, USA 1977, 89 min, Deutsche Fassung
Mit einer Einführung von Hanno Loewy am 15. Mai 2012
Alvy Singer (Woody Allen) ist einer der brillantesten TV-Komiker Manhattans, aber mit Frauen verscherzt er es sich immer wieder. Als sein bester Freund Rob ihm die leicht konfuse, aber reizende Bar-Sängerin Anne (Diane Keaton) vorstellt, verliebt er sich Hals über Kopf. Doch wie immer sabotiert Alvy sich selbst. Sein Besuch bei den potentiellen nicht-jüdischen Schwiegereltern wird zum Debakel. Auch der gemeinsame Besuch eines Holocaust-Films macht es nicht besser. Und so treibt er Annie nicht nur in die Flucht, sondern gleich in die Arme eines neuen Lovers, der erfolgreich in Hollywood lebt. Aus Angst, sie für immer zu verlieren, ist Alvy bereit, bis zum Äußersten zu gehen … sogar bis nach Los Angeles.

Mi, 23.5.2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Di, 29.5.2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
Die letzte Nacht des Boris Gruschenko
Love and Death
Regie: Woody Allen, USA 1975, 81 min, Deutsche Fassung
Der hasenfüßige Intellektuelle Boris Gruschenko, gespielt von Woody Allen, ist in heißer Liebe zur schönen Sonja (Diane Keaton) entbrannt. Die napoleonischen Kriege hingegen lassen ihn völlig kalt. Doch Sonja will einen reichen, übelriechenden Fischhändler heiraten. So schließt sich Boris aus Verzweiflung der Armee an. Als er völlig mittellos aus dem Krieg zurückkehrt, willigt Sonja doch noch ein, ihn zu heiraten. Ihr gemeinsames Leben ist reich – reich an Philosophie, Enthaltsamkeit und Mahlzeiten aus Schnee … bis Napoleon einfällt, in Russland einzumarschieren. Eine abgründige Historien-Satire.

Di, 5. Juni 2012, 19.30 Uhr, Jüdisches Museum Hohenems
„Von ihm wurde gesagt, er habe mit seinem Sinn für Humor viele Pogrome ausgelöst…“
Was ich schon immer einmal machen wollte, aber mich bisher nicht getraut habe – Hanno Loewy liest Woody Allen
Eine Veranstaltung der Lesegesellschaft im Jüdischen Museum Hohenems
Veranstaltungsort: Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Str. 5
Kartenreservierung: Tel. 0043 (0)5576 73989 0, office@jm-hohenems.at
Eintritt: € 7,-/4,-

Do, 14. Juni 2012, 19.30 Uhr, Jüdisches Museum Hohenems
DNA-DAN-NAD-NDA-AND-ADN
Eine künstlerische Erkundung von Marina Belobrovaja
Premiere der Publikation im Jüdischen Museum Hohenems
mit einem Gespräch zwischen Marina Belobrovaja und Katarina Holländer, einer Textcollage von Katarina Holländer und eine Videopräsentation zum Projekt

Die Frage nach der eigenen Identität beschäftigt Juden seit jeher – denn definitive Antworten gibt es nicht. Das soll nun anders werden, sagen Genforscher und bringen einen Test auf den Markt, der eine Klärung zu bringen verspricht. Nun so innovativ die angewandte Technik auch sein mag, so keineswegs neu erscheint die Hypothese von der Existenz eines ‚jüdischen Gens‘. Die Züricher Künstlerin Marina Belobrovaja hat die Einladung zur Ausstellung „ein gewisses jüdisches Etwas“ in Hohenems als Anlass genommen, diesem Phänomen nachzugehen. Ihre künstlerische Recherche in Form von persönlichen Statements aus der Schweiz, Deutschland, Israel und der Ukraine mündete in der Kunstpublikation „DNA-DAN-NAD-NDA-AND-ADN“, die wir nun gemeinsam im Gespräch präsentieren wollen. Aus diesem Anlass wird im Foyer des Jüdischen Museums ein Monitor installiert, der bis zum Oktober Ausschnitte aus dem im Rahmen des Projektes gesammelten Videomaterial zeigt, die uns über den Sommer begleiten werden. Die Publikation erscheint im Bucher Verlag, Hohenems.
Veranstaltungsort: Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Str. 5, 6845 Hohenems
Kartenreservierung: Tel. 0043 (0)5576 73989 0, office@jm-hohenems.at
Eintritt frei

Di, 19. Juni 2012, 20.30 Uhr, Spielboden Dornbirn
„…and Europe will be stunned“
Filme und Gespräch
Auf der 54. Biennale in Venedig bildete Yael Bartanas Trilogie den offiziellen Beitrag Polens auf dieser Weltausstellung der Kunst. Mit dem ersten Teil Mary Koszmary (Nightmare) aus dem Jahr 2007 ist sie nun in Hohenems präsent. Doch wie geht es weiter mit dem Jewish Renaissance Movement in Poland? An diesem Abend im Spielboden präsentieren wir die beiden Filme Mur i wiza (Wall and Tower) aus dem Jahr 2009 und Zamach (Assassination) aus dem Jahr 2011. Gemeinsam mit Mary Kozsmary bilden sie die Trilogie „…and Europe will be stunned“.
Veranstaltungsort und Kartenreservierung:
Spielboden Dornbirn, Färbergasse 15, 6850 Dornbirn, Tel. 0043 (0)5572 21933, www.spielboden.at,
Eintritt: € 7,-/4,-