König Herodes hat den Tempel nicht fertig gebaut

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König Herodes war einer der größten Bauherrn des Altertums. Der Tempel zu Jerusalem und die mächtigen Außenmauern des Tempelareals, darunter die heutige Klagemauer, waren „das größte Bauprojekt, von dem die Menschheit jemals gehört hat“. So beschrieb es der zeitgenössische jüdisch-römische Historiker Josephus Flavius. Eine archäologische Entdeckung brachte jetzt den Beweis, dass nicht Herodes sondern erst sein Enkel Agrippas II zwanzig Jahre nach dem Tod des Herodes die heutige Klagemauer und andere Teile des Tempels errichtet hat…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 23. November 2011

Herodes hatte im 18. Jahr seiner Regierungszeit (22 v. Chr.) mit dem Neubau des Tempels und der Erweiterung des Tempelplateaus begonnen. Doch bei seinem Tode im Jahr 4 vor Christi Geburt (!) waren die Bauarbeiten noch längst nicht abgeschlossen.

Das ergab ein Zufallsfund zu Füßen des sogenannten Robinsonbogens südlich der Klagemauer. Im Auftrag der israelischen Altertumsbehörde unternahmen die Archäologen Eli Schukrun und Roni Reich Instandsetzungsarbeiten einer 2000 Jahre alten Zugangsstraße für Pilger zum Tempel.

Dabei entdeckten sie, dass beim Robinsonbogen die unterste Lage der tonnenschweren Bausteine auf den nackten Felsen gelegt worden waren. Zu dem Zweck mussten ältere Häuser weggeräumt werden. In den Felsen gehauene Zisternen sowie Tauchbäder wurden zugeschüttet und mit Steinplatten versiegelt. In einem dieser mit Erdreich aufgefüllten Tauchbäder entdeckten die Archäologen Tonlampen und Münzen, darunter vier Münzen des römischen Prokurators Valerius Gertus aus dem Jahr 18. Das ermöglicht eine exakte Datierung.

So konnte erstmals nachgewiesen werden, dass die monumentalen Umfassungsmauern des Tempelareals, darunter die Klagemauer, frühestens 22 Jahre nach Herodes’ Tod errichtet worden sind.
Dieser Fund bestätigt Angaben des Historikers Josefus Flavius, wonach nicht der berühmte König Herodes, sondern sein Enkel Agrippas I, auch Herodes Agrippas genannt (10 v.Chr. – 44 n. Chr.), eines der größten Bauprojekte des Altertums vollendete. Josefus erwähnt, dass mit Abschluss dieser Bautätigkeit 18.000 Arbeitslose in Jerusalem lebten.

(C) Ulrich W. Sahm / haGalil.com

1 Kommentar

  1. Damit gibt es nur eine zeitliche Bestimmung, wann sich das Prophetische Wort über das Osttor erfüllt hat, das der Prophet Hesekiel voraussagte.

    Ich beobachte mit staunen, wie die Archäologie die Prophetie präzisiert.

    Es dauert nicht mehr lange, dann wird sich die ganze Prophetie enthüllen, wie eine Schriftrolle, die durch die ganze Welt fliegt.

    Wir haben eine Geschichte, die untermauert ist in Wahrheit was in der Vergangenheit liegt und auch was in der Zukunft liegt.

    Und wie ich sehe, gibt es viele gläubige Juden, die den dritten Tempel nicht vom Messias trennen. Sie liegen komplett richtig. Ich wünsche mir so sehr, dass Juden sich die Prophezeiung über das Osttor genauer ansehen.

    Es gibt historische Dokumente, die belegen, wann das Osttor, als der Tempel fertig war, geöffnet wurde. Und wann es für immer verschlossen wurde.

    Es lässt sich heute leicht herausfinden wo das Osttor war und es wäre wertvoll da mit der Archäologie zu arbeiten. Es gibt noch so vieles zu finden, was noch mehr Licht auf die Ereignisse wirft.

    Die Rekonstruktion der Geschichte vor 2000 Jahren ist der Weg zur Restauration Israels. Und ich rede nicht vom Passport-Israel. Ich rede vom Israel G´ttes. Das Wort Israel ist ein von G´tt gegebener Name und dieser Name ist eine Auszeichnung vor G´tt. 

    Der Name ist denen gegeben, die so leben, dass sie mit G´tt immer siegen. 

     

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