Moschee-Brand empört Israelis

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In den frühen Morgenstunden entdeckten die Bewohner des Dorfes Tuba Zangaria im Norden Israels, dass Unbekannte ihre Moschee und zahlreiche Koran-Bücher verbrannt hatten…

Von Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 3. Oktober 2011

Hebräische Schmierereien, darunter die Worte „Preisschild“ und „Palmer“ deuten darauf hin, dass rechtsradikale Siedler aus den besetzten Gebieten diesen Überfall in dem arabischen Dorf im Kerngebiet des Staates Israel verübt haben. „Preisschild“ steht für den Slogan, dass die Palästinenser einen Preis für Steinwürfe, zerstörte Olivenbäume oder andere Vergehen gegen Siedler zu zahlen hätten. Palmer ist der Name eine Israeli und seines kleinen Sohnes, die bei Hebron vor zwei Wochen infolge von Steinwürfen auf ihr Auto getötet worden sind. Sie wurden offiziell als Opfer eines Terroranschlags anerkannt.

Die Polizei behauptet, erste Verdächtige der Brandstiftung verhaftet zu haben, gab jedoch  noch keine Einzelheiten zu deren Identität preis.

Obgleich nahe liegt, dass israelische Siedler die Tat begangen haben, wird nicht ausgeschlossen, dass Araber die Brandstiftung als Provokation verübt hätten. Aus diesem Grund weigerte sich der als anti-arabisch bekannte Oberrabiner von Saffed, die Tat zu „verurteilen“, „denn das käme einer Schuldzuweisung gleich“. Gleichwohl sagte er, dass es grundsätzlich verwerflich sei, Gotteshäuser zu zerstören.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte „vor Wut gekocht“, nachdem er Bilder der Zerstörung gesehen hatte. Er gab dem Inlandsgeheimdienst die Weisung, umgehend die Täter zu fassen. Knessetpräsident Rubi Rivlin sagte, dass „jüdischer Terror die Grundfesten der israelischen Demokratie und des Zionismus erschüttern“. Staatspräsident Schimon Peres verurteilte die „abscheuliche Tat“ aufs Schärfste, weil sie gegen die Religionsfreiheit verstoße. Andere Politiker, darunter Oppositionschefin Zipi Livni, rief die Israelis auf „in sich zu gehen“.

Arieh Eldad von der rechtsgerichteten „Nationalen Einheitspartei“ weigerte sich, die Tat zu verurteilen: „Warum kocht Netanjahu vor Wut, wenn eine Moschee in Brand gesteckt wird, schweigt aber, wenn zwei Israelis, Vater und Sohn, durch Steinwürfe auf ihr Auto ermordet werden.“ Derweil brachen in dem Dorf Tuba-Zangaria Unruhen aus. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Jugendlichen vor, die versuchten, dass Dorf zu verlassen um eine wichtige Durchgangsstraße zu blockieren.

(C) Ulrich W. Sahm / haGalil.com

12 Kommentare

  1. Einige Beiträge sind ja echt interessant. Anscheinend glauben einige immer noch, Juden seien ein „besonderes“ Volk, dass solche Anschläge nicht verüben kann. Juden sind letztendlich auch nur Menschen, wie Deutsche, Iraner, Amerikaner und es gibt in der Welt auch jüdische Kindermörder, Vergewaltiger, Räuber, usw.

    Man sollte aber mal davon wegkommen, irgendwelche Schandtaten, die nun mal auf der Welt geschehen, immer gleich stellvertretend für gewisse Völker zu sehen. Wenn ein jüdischer Rabbi öffentlich sagt „Töten von nicht-juden sei moralisch OK“ oder irgendwelche faschisten muslimische und christliche Gräber schänden,  ist das garantiert nicht stellvertreten für alle Rabbis oder alle Juden .

    Auf der Welt gibt es keine guten und bösen Völker, in jedem Volk gibt es gute und böse… 

  2. Shapira’s yeshiva innovated the „price tag“ policy, whereby settlers have vowed to attack Palestinians in retaliation for government actions against West Bank settlements.

    http://www.haaretz.com/print-edition/news/settler-teens-suspected-in-west-bank-mosque-arson-freed-from-custody-1.265815
     
    Der selbe Shapira ist der Verfasser des Buches ‚the Kings Torah‘ (die Lizenz zum Töten von Nicht-Juden, selbst Babies), welches die religiöse Legitimation liefern soll, selbst palästinensische Babies, oder Kinder anderer ‚feindlicher Völker‘ umzubringen: (Ist dieses Buch jetzt eigentlich verboten?)


    Prohibition ‚Thou Shalt Not Murder‘ applies only ‚to a Jew who kills a Jew,‘ write Rabbis Yitzhak Shapira and Yosef Elitzur.

    The marble-patterned, hardcover book embossed with gold Hebrew letters looks like any other religious commentary you’d find in an Orthodox Judaica bookstore – but reads like a rabbinic instruction manual outlining acceptable scenarios for killing non-Jewish babies, children and adults.

    The prohibition ‚Thou Shalt Not Murder‘ applies only „to a Jew who kills a Jew,“ write Rabbis Yitzhak Shapira and Yosef Elitzur of the West Bank settlement of Yitzhar. Non-Jews are „uncompassionate by nature“ and attacks on them „curb their evil inclination,“ while babies and children of Israel’s enemies may be killed since „it is clear that they will grow to harm us.“

    http://www.haaretz.com/jewish-world/news/the-king-s-torah-a-rabbinic-text-or-a-call-to-terror-1.261930

    Bei all den Beschwerden hier, von Leuten, die meinen immer und überall Antisemtismus auszumachen, frage ich mich, was sie denn zu dieser Art von Rassismus und Volksverhetzung sagen.

    Wo Rassismus auftritt, da soll man ihm entgegentreten, ob er sich gegen Juden oder Palästinenser, oder andere Menschen richtet – das ist einerlei.

    Aber was ist denn das? Meines Wissens lehrt dieser Shapira nach wie vor – und seine Yeshiwa wird vom israelischen Staat gesponsert und auch wenn er eine der Koryphäen des rechts-extremistischen, rassistischen, jüdischen Fundamentalismus ist, so ist er beileibe nicht der einzige. Er warb auch schon dafür alle Palästinenser über 13 Jahren umzubringen.

    Shapira was arrested under suspicion of incitement in 2006 after having advocated expelling or killing all male Palestinians above the age of 13. In 2008 he signed a „manifesto“ in support of Israelis suspected of beating two Arab youths during that year’s  In January 2010, Shapira was arrested for his „alleged involvement in the torching of a Palestinian mosque in the village of Yasurf

    Shapira lives in the West Bank Israeli settlement Yitzhar and is the head of the of the Dorshei Yihudcha yeshiva there. According to Haaretz columnist Akiva Eldar, Shapira’s yeshiva receives substantial funding from the Israeli government. His intellectual influences include Rabbi Avraham Yitzhak hacohen Kook and Rabbi  Yitzchak Ginsburg.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Yitzhak_Shapira

  3. All die verharmlosenden PR-Bemühungen, die die beständige Landnahme in den besetzten Gebieten Hand in Hand mit der gewaltsamen Vertreibung und Zerstörung auch durch die in Israel in der Grau-Zone gehaltene Verwüstungsstrategie der Siedlertrupps, können kaum darüber hinwegtäuschen, dass nun einmal Realität ist, was unzählige NGOs, internationale und israelische, sowie die Aussagen von Ex-Soldaten des IDF immer wieder, teils belegt mit umfangreichen Foto- und Videomaterial, bezeugen. (wenn man schon ganz grundsätzlich die Zeugenaussagen von Palästinensern nicht glaubem mag, was per se schon eine rasssistische Ausgangslage verdeutlicht).
    Wenn sich schon kritische Israelis und Soldaten des IDF vor den rechtsextremistischen Siedlern fürchten müssen, dann kann man nur ahnen, welcher Gewalt und Willkür durch diese, die Palästinenser ausgesetzt sind, die keinerlei Institution glaubwürdig schützt, bzw. Straftaten an ihnen, konsequent verfolgt. Dieses strukturelle Nirwana an Rechtlosigkeit fördert zwangsläufig eine Kultur der Straflosigkeit und der willkürlichen Gewalt.

    Bombenanschlag auf Universitätsprofessor Sternhell. Rechtsextremer jüdischer Untergrund vermutet

    Der israelische Faschismusforscher Seew Sternhell wurde bei einem Bombenattentat Ende September leicht verletzt. Erst in diesem Jahr hatte er für sein Lebenswerk den jedes Jahr an bedeutende Persönlichkeiten vergebenen «Israel-Preis» erhalten. Sternhell ist in Israel als scharfer Kritiker der rechtsextremen jüdischen Siedlerbewegung bekannt und spricht sich für die Räumung der Siedlungen im Westjordanland aus.

    …In der Nachbarschaft des Professors wurden Flugblätter gefunden, auf denen ein Kopfgeld von umgerechnet 200.000 Euro für den Mord an Aktivisten der Menschenrechtsorganisation «Frieden Jetzt!» ausgesetzt wird. «Die Zeit des Königreiches von Judäa ist gekommen», schreiben die Autoren des Flugblattes und fordern darin einen jüdischen Staat mit religiöser Gesetzgebung im Westjordanland…

    Auf einer Zeremonie anlässlich der jüdischen Neujahrsfeiern sagte die designierte Ministerpräsidentin Tzipi Livni, dass der Vorfall «nicht tolerierbar» sei und «nicht schöngefärbt » werden könne. Chaim Oron, Vorsitzender der linksliberalen Meretz-Partei, fand schärfere Worte: «Dieser aggressive Akt ist das Resultat des herrschenden Nichts-Böses- Sehen-Wollen im Hinblick auf die steigende Gewalt der extremen Rechten gegen Soldaten und jeden, der nicht ihrer Meinung ist.»  (mal ganz abgesehen von Palästinensern – aber ‚die zählen ja eh nicht‘, genauso wenig wie ihre Stimme)

    Der aktuelle Anschlag auf den linken Professor weckte schmerzhafte Erinnerungen an die Ermordung des ehemaligen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin während einer Friedensdemonstration 1995 und die Zeit der rassistischen Bewegung «Kach» in den 1980ern und 1990ern. Aus deren Reihen stammte auch Baruch Goldstein, der am 25. Februar 1994 während des Freitagsgebetes der Muslime in der Ibrahim-Moschee von Hebron ein Blutbad anrichtete und dabei 29 Menschen erschoss….

    http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.1490.html

    IDF fears battle as extremist settler violence escalates

    Number of violent confrontations between the army and settlers in and around Yitzhar has jumped, with extremist throwing stones and bottles at troops.
    The official at the Israel Defense Forces‘ Central Command said this week there had been recent incidents involving stones and bottles being thrown at military vehicles in the area. This follows rioting on Independence Day last month when IDF forces tried to enforce an order declaring a site adjacent to Yitzhar a closed military zone.

    http://www.haaretz.com/print-edition/news/idf-fears-battle-as-extremist-settler-violence-escalates-1.292441

    Darüberhinaus – ‚Israelis empören sich‘ – na ja – manche bestimmt – aber das wird ja langsam zur Routine, ist dieser Moscheebrand ja nur der letzte in einer längeren Serie von Moscheebränden, von den abgefackelten Häusern und Feldern mal abgesehen.

    Und zur ‚Price-Tag‘ Strategie – es ist die von den Siedlern selbst erklärte Strategie, für Einschränkungen durch den  israelischen Staat, Palästinenser büßen zu lassen.

    Das habe nicht ich mir ausgedacht. Diesen ‚Sinn-Zusammenhang‘ haben sie selbst ganz öffentlich erklärt.
     

  4. es könnte natürlich auch so gewesen sein:
     
    http://yourjewishnews.com/11784.aspx
     
    Es kam schon öfter vor, daß sich „israelische“ Ãœbergriffe im Nachhinein als „selbstgemacht“ erwiesen haben, auch von „Siedlern“ gefällte Bäume haben sich im Nachhinein mehrfach als Haufen von Baumschnitt erwiesen, nach der jährlichen Baumpflege von den Besitzern aufgetürmt … dumm nur, daß die hiesigen Medien – ebenso die „Freunde Palästinas“ zwar bei jedem Vorwurf laut aufschreien, die eigentlich fälligen Entschuldigungen und Richtigstellungen jedoch unterbleiben regelmäßig – denn es geht ja nicht um Tatsachen, es geht nur um Israelhetze…
     
    Schönstes Beispiel für dieses sich immer wiederholende Trauerspiel nach wie vor das „Massaker von Jenin“ – da wurde ja auch über Wochen von Palästinafreunden der Vorwurf aufrechterhalten, „die Zionisten“ hätten Tausende von Palästinensern grausam abgeschlachtet … http://www.segne-israel.de/pressespiegel/03/0204jenin.htm

  5. Die alte Tante mit dem Märchenbuch ist wieder unterwegs und Bettelt um Leser.

    Sie sollten diesen Artikel gut Lesen denn passt zu Ihnen wie der Topf zum Deckel. „ Nahostkonflikt – Israeleriker und Palästinologiker “

  6. Tatsächlich ist es doch noch perfider.
    Preis-Tag heißt doch vor allem auch – dass wo immer der IDF den Siedlern Beschränkungen auferlegt, diese sich dafür an Palästinensern rächen.

    Rabbiner Yitzhak Shapira ist einer der führenden Ideologen des extremsten Flügels der religiösen Siedlerbewegung. Er ist bekannt, ein Verfechter der „price-tag“-Politik – der Racheakte gegen Palästinenser – zu sein, sie dafür zu bestrafen, wenn isr. Offizielle versuchen, das israelische Gesetz gegen die Siedlungen auszuführen.

    http://zmag.de/artikel/israelischer-rabbiner-predigt-201emord201c-an-babys-von-einheimischen

    Das sieht dann so aus:

    Am Mittwoch, den 9.September 2009 zerstört die israelische Armee einen Wohnwagen ( von Siedlern) auf dem „Flaghügel“  ein paar hundert Meter entfernt  von der  Susya-Siedlung. Eine kurze Zeit später um etwa 11 Uhr tauchen  Dutzende von Siedlern im Wohn- und Lebensbereich der Familie Balal  im palästinensischen Weiler von Susya auf. Die Siedler greifen die drei Familienmitglieder, die gerade anwesend sind, gewalttätig an, den Vater Abu Nimer, die Mutter Umm Nimer und ihre Tochter Alia. Sie brechen auch in die Küche der Familie ein und zerbrechen alles , was sie finden. Die Angreifer schneiden auch das Kabel zur Solaranlage durch, die die Familie mit Strom versorgt. Soldaten kommen bald nach den Siedlern an den Ort, bleiben aber in der Nähe stehen und tun nichts. Erst als die Mutter mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen wird, greifen sie ein und verscheuchen die Siedler. Dieselben Angreifer gehen weiter zum Wohnplatz der Familie Shiniran, wurden dort aber von Mitgliedern der großen Familie abgehalten. Sie waren bei Zeiten alarmiert worden.
    Während des Angriffes auf die Balalfamilie griffen andere Siedler die Viehherde der Familie und den Sohn Issa, der die Herde weidete, an. Mehrere Leute von anderen Familien kamen ihm zu Hilfe. Ein Kampf entwickelte sich zwischen ihnen und den Siedlern. Zum Glück gab es keine Opfer oder Verhaftete. Die Siedler griffen auch einen lokalen Photographen an, als er das, was sich dort abspielte, mit einer Kamera, die er von der Menschenrechtsorganisation B’tselem bekommen hatte, filmte. Man zerbrach ihm die Kamera. All diese Aktionen sind Teil dessen, was die Siedler „Preis-Schild“ („price tag“) nennen, ein vorsätzlich geplantes, reguläres Verfahren, mit dem die Siedler auf jeden Versuch von Seiten der Regierung und der Armee reagieren, die Siedlungsaußenposten zu evakuieren oder  aufzulösen. Siedler greifen dann sofort die in der Nähe lebenden Palästinenser an .

    Nachdem „price tag“ ausgeführt wurde, nehmen die selben Siedler den Wiederaufbau des Außenposten auf dem Flag-hügel wieder auf und es sieht so aus, als ob er in der nächsten Zeit weiterwachsen wird. (dem Bericht sind noch vier Fotos beigefügt)…

    http://www.israel-palaestina.de/Nahostkonflikt-Artikel/Siedler-aggressiver.htm


    Diese Woche haben  Fraktionen der Siedler-Bewegung für den Donnerstag zu einem „Tag des Zorns“ gegen palästinensische Dörfer und Bewohner aufgerufen, nachdem der  radikale Siedler-Vorposten „Havat Gilad“ am Montag geräumt werden musste.
     
    Die Strategie der „price-tagging“ (Vergeltung) ist keine neue Taktik, die von radikalen Siedlern angewandt wird. Diese Phrase bedeutet Vergeltung für jeden Akt der israelischen Regierung gegen sie an den Palästinensern.
     
    Gemäß „Ma’an news“ deutete der Rabbiner Meir Goldmintz, der an einem Seminar auf dem Vorposten unterrichtet auf nahe gelegene palästinensische Dörfer und sagte: „Die Regierung muss verstehen, dass sie nicht dafür bezahlt hat, unsere Häuser zu zerstören und wir werden dafür sorgen, dass sie bereuen, was hier geschehen ist. Wir werden ihnen am Donnerstag einen Besuch abstatten, um zu tun, was die (israelische) Regierung mit ihnen machen sollte und nicht mit uns.

    http://www.palaestina-portal.eu/Stimmen_international/ISM/ism_tage_des_zorns_siedler_westbank.htm

  7.  
    Nuja, ohne Unterstellungen, aber nachdem, was wir alles gelernt haben, kann es durchaus sein, daß eben ‚israelfeindliche Kräfte‘ diesen Anschlag inszenierten, um weiter Unversöhnlichkeit zu schüren.
    Die Worte eines Arieh Eldad sind wohl auch nicht nur aus der Luft geklaubt, und warum sollten sich alle so schnell auf die These einlassen, daß ausgerechnet Juden, gerade jetzt, solch eine Tat begehen?
     
    Man sollte also ersteinmal die genauen Untersuchungen in diesem Fall abwarten, bevor man vorschnell im Sinne dessen, was dieser Vorfall wohl bewirken soll, urteilt.
     
     
     
     

  8. Sahm schrieb:
    „Preisschild“ steht für den Slogan, dass die Palästinenser einen Preis für Steinwürfe, zerstörte Olivenbäume oder andere Vergehen gegen Siedler zu zahlen hätten.
     
    Da bleibt einem ja glatt die Spucke weg bei der Dreistigkeit, mit der der „Journalist“ Sahm hier eine Täter-Opfer-Umkehr betreiben will. Denn die Wahrheit ist doch wohl, dass es genau die jüdischen Siedler mit ihrer Hügeljugend sind, die die Olivenhaine der Palästinenser zerstören. Und eben nicht umgekehrt, wie Sahm uns hier vorlügen will.
     
    Die Urheberschaft dieser ‚price tag policy‘ ist im Ãœbrigen auch nicht auf die jüdischen Siedler beschränkt. Vielmehr ist diese besonders bösartige und hässliche Erscheinungsform einer völkischen Kollektivbestrafung aller Palästinenser ein Bestandteil der israelischen Zivilgesellschaft insgesamt geworden.
     
    Umfragen zeigen auf, wonach fast die Hälfte, 46 Prozent der Israelis diese rassistisch motivierten Kollektiv-Verbrechen an Palästinensern begrüssen und berechtigt finden. Unter den national-religiösen und ultra-Orthodoxen Juden sind es gar 70% bzw. 71%.
    Quelle:
    http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4048459,00.html
     
    Aber verständlich ist auch, warum der „Journalist“ Sahm jetzt glaubt, die deutsche Öffentlichkeit über diese Fakten und Hintergründe belügen zu müssen oder sie verschweigen zu müssen. Denn würde er die Deutschen tatsächlich mal objektiv darüber informieren, wie tief der Rassenhass auf Palästinenser in der israelischen Gesellschaft verwurzelt ist, dann würde hierzulande das Ansehen Israels wohl noch tiefer sinken, als es ohnehin schon gesunken ist.

     

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