Neuer Studiengang Jüdische Sozialarbeit

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Am vergangenen Montag, den 30. Mai 2011, fiel für 30 Studierende mit einer feierlichen Eröffnung der Startschuss zu  einem einmaligen Studium, das ihnen berufsbegleitend den Bachelor-Abschluss in Sozialer Arbeit, mit Schwerpunkt auf Jüdischer Sozialarbeit, ermöglicht…

Der Studiengang wird an der FH Erfurt in Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland K.d.ö.R. und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V. (ZWST) ab dem Sommersemester 2011 erneut für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in jüdischen Gemeinden, Einrichtungen und Organisationen angeboten.

Bereits im April 2007 gab es an der FH Erfurt einen ersten Studienkurs dieser Art, deren Teilnehmer im August 2010 bei einer festlichen Zeremonie im Rathausfestsaal der Stadt Erfurt und unter Beisein der Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht ihren B.A. erhielten. Der Studiengang wurde damals erstmalig nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland angeboten.

Die Notwendigkeit eines solchen Studiengangs ergibt sich durch den Zuwachs der Gemeinden. Tatsächlich gehört die jüdische Gemeinschaft in Deutschland zu den am schnellsten wachsenden jüdischen Gemeinschaften in Europa, was durch die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion bedingt ist. Ein Ziel der jüdischen Sozialarbeit sei es daher auch, das Verständnis zwischen alten und neuen Gemeindemitgliedern zu stärken, so der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Wolfgang Nossen.

Das Studium wird in Anlehnung an den grundständigen B.A.-Studiengang Soziale Arbeit an der FH Erfurt organisiert, das 7. Semester ist Praxis- und das 8. Semester Prüfungssemester. Insgesamt unterteilt sich die Weiterbildung in 750 Stunden Präsenzzeiten (Blockseminare), circa 1.050 Stunden E-Learning und Chat-Sprechzeiten und circa 1.800 Stunden Selbststudium. Die Blockseminare finden überwiegend im Max-Willner-Heim, der Bildungsstätte der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V., in Bad Sobernheim statt.

Weitere Informationen:

2 Kommentare

  1. „Die Notwendigkeit eines solchen Studiengangs ergibt sich durch den Zuwachs der Gemeinden. Tatsächlich gehört die jüdische Gemeinschaft in Deutschland zu den am schnellsten wachsenden jüdischen Gemeinschaften in Europa, was durch die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion bedingt ist.“

    Gibt es eigentlich auch einen Studiengang „türkische Sozialarbeit“ oder generell „muslimische Sozialarbeit“. Schliesslich gibt es in Deutschland mehr Türken und auch mehr Muslime als Juden.

  2. Seit wann spielt es eine Rolle, welcher Religion derjenige angehört, dem die Sozialarbeit zugute kommt? Also gibt es künftig Sozialarbeiter für Juden, die aber nicht für Nicht-Juden zuständig sind? Wo bleibt da der soziale Gedanke?

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