Grußworte zum 63. Unabhängigkeitstag

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Am Dienstag feiert der Staat Israel seinen 63. Unabhängigkeitstag. Israels Präsident Shimon Peres hat bereits jetzt ein Grußwort an die jüdischen Gemeinden in der Diaspora verschickt, während sich Israels Botschafter in Berlin, Yoram Ben Ze’ev, mit einer Video-Botschaft an die breitere Öffentlichkeit wendet…

Grußwort von Shimon Peres:

„Liebe Freunde,

wenn wir 63 Jahre Eigenstaatlichkeit feiern, können wir zurückblicken auf das historische Wunder der Geburt einer Nation – des Staates Israel. Und wir können einen unserer größten Führer, David Ben Gurion, dafür rühmen, dass er an einem folgenreichen Tag im Mai 1948 die Gründung eines jüdischen Staates, eines Heimatlandes, verkündete. Unmittelbar danach wurden wir angegriffen – zahlen- und waffentechnisch unterlegen.

Aus den Trümmern des Unabhängigkeitskrieges entstand eine der besten und moralischsten Armeen auf der Welt. Die Wüste wurde zu einem allseits bewunderten Modell hochmoderner Landwirtschaft. Israels Entwicklung in Bereichen wie Hightech, Wissenschaft, Technologie und Medizin hat uns eine weltweite Spitzenposition auf diesen Gebieten eingebracht.

Am Tag der Ausrufung des Staates Israel wurde erklärt, dass die neugegründete Nation auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden basieren würde, wie die Propheten Israels es sich vorgestellt hatten. Wir befolgen den uns eingeträufelten jüdischen Wertekanon.

Noch immer stehen wir bösen Mächten gegenüber, insbesondere denen im Iran. Den Vernichtungsaufrufen eines Regimes, das eine Gefahr für die ganze Welt darstellt, sollte mit einer kompromisslosen Mobilisierung der internationalen Gemeinschaft entgegengetreten werden. Wir sind entschlossen, gemeinsam mit unseren Unterstützern allerorts Antisemitismus und Delegitimierung zu bekämpfen.

Der Staat Israel ist bereit, selbst zu einem schmerzhaften Preis seinen Teil zu tun, um Frieden mit unseren Nachbarn zu erlangen. Wir hoffen, dass die Winde des Wandels, die durch unsere Region sausen, von neuen Gelegenheiten für Frieden, Sicherheit und Wohlstand für alle künden.

Wir alle teilen die Hoffnung, dass Gilad Shalit umgehend wieder mit seiner Familie vereint wird.

Die Brücken der Blutsverwandtschaft, die den jüdischen Staat mit den jüdischen Gemeinden auf der Welt verbinden, sind für uns lebensnotwendig. Sie sind volle Partner bei unserem Erfolg. Blicken wir zurück, haben wir viel Grund zum Stolz. Blicken wir voraus, haben wir noch viel zu schaffen. Gemeinsam können wir alles und jedes erreichen. Gemeinsam werden wir obsiegen. Und gemeinsam wollen wir noch viele Unabhängigkeitstage feiern.

Einen frohen Unabhängigkeitstag!

Shimon Peres“

Video-Botschaft von Botschafter Ben-Zeev:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=1tcvv3IuoDQ[/youtube]

„Liebe Freunde,

Heute ist unser Yom Ha’atzmaut, der israelische Unabhängigkeitstag.

Der jüdische Kalender lehrt uns, dass die Unabhängigkeit unseres Volkes und unseres Staates, Medinat Israel, nicht selbstverständlich ist. Nicht nur Yom HaShoa oder Yom HaZikaron erinnern uns daran, sondern auch die vielen Herausforderungen, denen Israel sich stellen muss. Darunter die Delegitimierungskampagne, die nukleare Bewaffnung Irans und die Terror-Organisationen Hamas und Hizbollah.

Aber es gibt Grund zum Optimismus: Die Umbrüche in der arabischen Welt lassen mich hoffen, dass Israel eine

Zukunft des Friedens, der Koexistenz und der Kooperation mit seinen Nachbarn vor sich hat. Ich habe keinen Zweifel, dass das iranische Volk, mit seiner wunderbaren alten Kultur und ehemals besten Beziehungen zum jüdischen Volk und zu Israel, eines Tages frei sein wird.

Ich bin optimistisch, dass die arabischen Nachbarn freie demokratische Nationen sein werden. Und ich hoffe sehr, dass unsere palästinensischen Nachbarn ebenfalls den Wunsch haben, eine bessere Zukunft für sich zu gestalten.
Wir müssen daran arbeiten, die folgenden fünf Punkte für den Frieden mit unseren palästinensischen Nachbarn umzusetzen:

1. Wir müssen einen palästinensischen Staat als Nationalstaat des palästinensischen Volkes anerkennen. Gleichzeitig müssen die Palästinenser Israel als Nationalstaat des jüdischen Volkes anerkennen.

2. Die demographischen Fragen beider Seiten sollten im Rahmen der jeweiligen Nationalstaaten gelöst werden – vor allem die Flüchtlingsfrage.

3. Der Friedensvertrag muss den Konflikt endgültig beenden. Das heißt, es dürfen nach der Unterzeichnung keine weiteren Forderungen mehr gestellt werden. Der Friedensvertrag muss permanent sein – und nicht temporär.

4. Thema Sicherheit: Ein zukünftiger palästinensischer Staat darf Israel nicht bedrohen – wie es jetzt aus dem Gaza-Streifen passiert.

5. Jeder Friedensvertrag sollte mit Garantien von Seiten der internationalen Gemeinschaft verbunden sein. Bei unseren Nachbarn muss sich das Bewusstsein etablieren, dass nicht Israel der Feind ist, sondern Freund sein kann bei der Bewältigung der gemeinsamen Probleme.

Israel kann wichtiges Know-How teilen – wie zum Beispiel bei der Bekämpfung des regionalen Wassermangels, in der Entwicklungshilfe, in der Medizin und im Bereich von High-Tech und IT.

Erinnern wir uns an all die Errungenschaften, die Israel trotz der schwierigen Sicherheitslage seit seiner Unabhängigkeit erreicht hat. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein israelischer Wissenschaftler, Ökonom oder Forscher einen Beitrag für die Welt leistet. Der Geist des Tikkun Olam hat Israel zu einer führenden Kraft in den Bereichen Medizin, Umweltschutz, erneuerbare Energien, Forschung und Entwicklung gemacht. Auch in Zukunft werden wir unseren Beitrag als Mitglied der Weltgemeinschaft leisten.

Wir hoffen, dass auch unsere Nachbarn in Zukunft auf Gleichheit, Freiheit und Demokratie setzen – und dass wir bald Frieden mit allen unseren Nachbarn erreichen können. Daraus ergibt sich für die gesamte Region Frieden, Sicherheit und Stabilität.

Liebe Freunde,

nach 46 Jahren diplomatischer Beziehungen Israels mit Deutschland haben unsere Länder exzellente Beziehungen auf allen Ebenen. Im Januar fanden die dritten bilateralen Regierungskonsultationen in Israel statt. Ich freue mich vor allem über die vielen akademischen und wirtschaftlichen Kooperationen und Partnerschaften. Wir wissen, wir haben in Deutschland viele Freunde, die an unserer Seite stehen.
Neben den Yom Ha’atzmaut-Feiern in den jüdischen Gemeinden wird heute auch die wunderbare Tradition des bundesweiten ILI-Tages fortgesetzt. Wer diesen Tag zu dem macht, was er ist, sind die Israel-Freunde, die zu den Feiern und Straßenfesten kommen. Vielen Dank den ILI-Organisatoren, darunter sind Partnerstädte, deutsch-israelische Gesellschaften, jüdische Gemeinden und viele andere deutsche, israelische, jüdische und christliche Freundschaftsvereine.

Shalom, und einen fröhlichen Yom Ha’atzmaut!“

Botschaft des Staates Israel Berlin, 05.05.11